„Das ist brutal“: Klinik nahe München wird bis zu 80 Mitarbeiter verlieren – wegen Impfpflicht

Auf tz​.de ist unter die­sem Titel am 13.1. zu lesen:

»Landkreis – Die neue Bestimmung in der neue­sten Version des Infektionsschutzgesetzes stellt die Kreisklinik Ebersberg, Pflegeheime, ambu­lan­te Pflegedienste und ande­re Bereiche im Gesundheitswesen vor erheb­li­che Personalprobleme – und das in einer Zeit, in der das Personal coro­nabe­dingt ohne­hin schon seit Monaten über­la­stet und der Arbeitsmarkt für Pflegeberufe leer gefegt ist.

Stefan Huber, Kreisgeschäftsführer der Kreisklinik, gehört sicher nicht zur Kategorie Schwarzseher. Doch das, was da auf sein Haus zurollt, lässt ihn alles ande­re als opti­mi­stisch in die nahe Zukunft blicken. Von 1100 Mitarbeitern des Krankenhauses sei­en rund 150 weder geimpft noch gene­sen, 80 Personen, dar­un­ter auch Ärzte, stam­men aus dem 520 Mitarbeiter star­ken Pflegebereich. „Ich rech­ne damit, dass wir 50 bis 80 Mitarbeiter wegen der Impfpflicht ver­lie­ren könn­ten. Das ist bru­tal“, sagt Huber.

Kreisklinik Ebersberg fragt Ende des Monats Impfstatus ihrer Mitarbeiter ab

Am 31. Januar wird die Klinik den Impfstatus ihres Personals abfra­gen, kün­digt der Geschäftsführer an. Bis 15. März müs­se das Haus dann die Namen der Beschäftigten, die kei­nen Nachweis erbracht hät­ten, an das Gesundheitsamt mel­den. Dieses wie­der­um erlas­se dann ein Beschäftigungs- und Betretungsverbot für die Betroffenen, tei­le dies der Klinik mit. „Wir müs­sen das dann umset­zen“, sagt Huber…

Dennoch hält Huber die Impfpflicht aus­schließ­lich für Pflegekräfte für falsch. Diese sei ein „poli­ti­scher Fehler“, da unge­recht. Es tref­fe einen Bereich, der durch die Pandemie ohne­hin schon am stärk­sten bela­stet sei und füh­re zu einer wei­te­ren Verschärfung des Pflegekräftemangels. „Wir stecken alle in die­ser Pandemie drin, wenn Impfpflicht, dann für alle“, lau­tet sei­ne Meinung.

Wie die Klinik die frei wer­den­den Stellen nach­be­set­zen wird? „Schwierig“, sagt Huber. Er bekom­me Bewerbungen aus Afrika und dem mitt­le­ren Osten…

Auch BRK bangt um Mitarbeiter: Manche werden sich aus der Pflege verabschieden

Dass der Markt leer gefegt ist, weiß auch Elisabeth Seibl-Kinzlmaier, Kreisgeschäftsführerin des BRK, das im Landkreis auch einen ambu­lan­ten Pflegedienst betreibt – mit 15 Mitarbeitern. Davon sei­en nicht alle geimpft oder gene­sen. Wie Huber fürch­tet auch Seibl-Kinzlmaier Personal zum 15. März zu verlieren.

„Ich hof­fe sehr, noch alle Skeptiker umstim­men zu kön­nen“, sagt die Geschäftsführerin, die mit jedem per­sön­lich spre­chen wol­le. Sie emp­fin­de die Impfpflicht als „schwie­rig“. Zum einen ver­ste­he sie, dass vul­nerable Gruppen geschützt wer­den müss­ten, zum ande­ren fin­de sie es bedenk­lich, nur einer bestimm­ten Berufsgruppe die Impfpflicht auf­zu­er­le­gen. „Der eine oder ande­re wird sich aus der Pflege ver­ab­schie­den“, fürch­tet Elisabeth Seibl-Kinzlmaier.

Ebersberg geriet kürz­lich nega­tiv in die Schlagzeilen: Hier wur­de abge­lau­fe­ner Biontech-Impfstoff ver­impft.«

Siehe auch "Flut an Stellengesuchen" von Pflegekräften.

7 Antworten auf „„Das ist brutal“: Klinik nahe München wird bis zu 80 Mitarbeiter verlieren – wegen Impfpflicht“

  1. „„Wir stecken alle in die­ser Pandemie drin, wenn Impfpflicht, dann für alle“, lau­tet sei­ne Meinung.“

    Diese Haltung fin­de ich ehr­lich gesagt zum Kotzen. Wenn man etwas nur falsch fin­det, solan­ge es nicht alle trifft. Aber ein Unrecht, das an allen began­gen wird, ist dann doch irgend­wie wie­der ok. Hauptsache kei­ner kommt bes­ser weg als man selbst. Solidarität am Arsch!

    1. @king not­hing
      Ja, das ist der heu­ti­ge 'Solidaritätsbegriff': Wenn schon men­schen­un­wür­di­ges Leben und Verstoß gegen unse­re Verfassung, dann aber bit­te schön auch für ALLE Menschen. 

      Das ist aber auch typisch deutsch, die­ses 'wenn es mir schon dreckig geht, dann darf es mei­nem Nachbarn aber auf kei­nen Fall bes­ser gehen!'. Auch eine Form von Selbstbetrug, wenn man das eige­ne Wohlergehen nicht an sich selbst oder an sei­nen eige­nen Werten aus­rich­tet, son­dern dar­an, ob es den ande­ren bes­ser oder schlech­ter geht. Das zeugt von einem gerin­gen Selbstwertgefühl.

      Deutschland zer­stört sich und ande­re ein­fach jedes Mal wie­der mit sei­nen Regeln und Vorgaben und sei­nem Denkgerüst und der feh­len­den Herzenswärme und Mitmenschlichkeit selbst. Wir kön­nen und wol­len es wohl ein­fach nicht anders. Zu viel Angst, zu viel Angst vor Schwäche, zu viel Angst vor Menschlichkeit in die­sem Land. Hauptsache hart sein, sich unver­letz­bar zei­gen und alles knall­hart durch­zie­hen. Dann sind wir wer, denn dann sind wir ja mäch­tig stark.… Immer wie­der das glei­che Thema bei uns Deutschen. 

      Wann brin­gen wir end­lich Menschen her­vor, die in sich selbst ruhen und ihren eige­nen Wert erken­nen und dann auch fähig sind, ande­re Menschen sein zu lassen?

  2. Den Besitzern der Kliniken ist das doch Wurscht aus wel­chen Gründen die Mitarbeiter raus­flie­gen. Angst haben die nur wenn gestreikt wird.

  3. Schön ist doch, dass man ver­su­chen möch­te Skeptiker noch umzu­stim­men. Wie wäre es, wenn man mal ver­such uns mit Fakten zu über­zeu­gen? Man möge mir z.B. ganz per­sön­lich dar­le­gen, wann ich kon­kret unso­li­da­risch war und erklä­ren war­um mein Körper in sei­ner der­zei­ti­gen Verfassung eine Gefahr für unser Gesundheitssystem dar­stellt. Im Gegenzug wür­de ich mir dann auch die Statistiken des PEI aus­führ­lich vom Vorgesetzten erklä­ren las­sen und ver­spre­che stehst für eine höf­li­chen und ange­neh­me Gesprächsatmosphäre mei­ner­seits zu sorgen.

  4. Wieder zeigt sich das kul­tu­rel­le Niveau
    Einzelner Dummer.
    Ich hör­te von einem
    Heilpädagigischen Kinderheim .
    Das Personal ist groß­teils nicht von dem
    Notzugelassenen Impfstoff über­zeugt und war­tet auf klas­si­sche Impfverfahren.
    Hier wird der Tag dann kom­men, wo die Kinder nicht mehr ver­sorgt wer­den kön­nen, wenn die­sen Pflegenden gekün­digt wirdf
    Wobei : Im Gesetz steht nichts von
    Kündigung. Nur von Meldung am 16.3.
    Der Ungeimpften an das Gesundheitsamt.
    Und es steht im Gesetz wei­ter nichts von
    Strafzahlungen ..Das steht alles nur bei
    Den öffent­li­chen Qualitätswein.

  5. »„Ich hof­fe sehr, noch alle Skeptiker umstim­men zu kön­nen“, sagt die Geschäftsführerin, die mit jedem per­sön­lich spre­chen wolle.«
    Zeit wird es für sol­che Gespräche. Hoffentlich berei­ten sich die "Skeptiker" gut dar­auf vor. Man hat ja als mili­tan­ter Impfgegner nicht häu­fig die Gelegenheit, dass einem jemand zuhört.

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