»Das zugeführte Personal ist zu 100 Prozent abgebaut worden«

Ginge es nur um "RKI-Scouts", könn­te man den "Personalabbau nach der Pandemie" in Thüringen ja begrü­ßen. Allerdings führt das Land die Beschäftigtenzahlen in kom­mu­na­len Ämtern weit­ge­hend auf den maro­den Stand "vor der Pandemie" zurück – nach­dem Abermillionen Euro für Test- und "Impf"-Zentren ver­geu­det wurden:

»Erfurt – Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie sind in den Gesundheitsämtern in Thüringen deut­lich weni­ger Mitarbeiter beschäf­tigt als zu den Hochzeiten der Krise. Damals war vor allem zur Kontaktnachverfolgung zusätz­li­ches Personal in die kom­mu­na­len Ämter ent­sandt wor­den. „Das zuge­führ­te Personal ist zu 100 Prozent abge­baut wor­den“, sag­te etwa eine Sprecherin der Stadtverwaltung Weimar der Deutschen Presse-Agentur. Insbesondere die Beschäftigten von exter­nen Dienstleistern, Honorarkräfte sowie die soge­nann­ten RKI-Scouts sei­en inzwi­schen nicht mehr im Gesundheitsamt der Stadt beschäftigt.

Einige der einst zusätz­lich Beschäftigten hät­ten sich inzwi­schen erfolg­reich auf ande­re Stellen in den kom­mu­na­len Verwaltungen bewor­ben und wür­den nun dort arbei­ten, hieß es aus Weimar, dem Landkreis Nordhausen und Erfurt. In der Thüringer Landeshauptstadt betref­fe dies vier Arbeitskräfte, sag­te eine Sprecherin der Stadtverwaltung. „Sie arbei­ten jetzt als fest ange­stell­te Mitarbeiter im Gesundheitsamt und im Sozialamt.“

Während der Hochphasen der Corona-Pandemie waren die Gesundheitsämter der Kommunen mit zusätz­li­chem Personal ver­stärkt wor­den. Damit soll­te gewähr­lei­stet wer­den, dass sie mög­lichst vie­le Infektionsketten nach­ver­fol­gen und so Folgeansteckungen unter­bin­den kön­nen. Dazu waren neben Bundeswehrsoldaten zum Beispiel auch Leute ein­ge­stellt wor­den, die über das Bundesverwaltungsamt im Auftrag des Robert Koch-Instituts (RKI) gesucht wor­den waren. Sie hat­ten den Gesundheitsämtern gehol­fen, Kontaktpersonen von posi­tiv Getesteten zu ermit­teln. Auch Mitarbeiter aus ande­ren kom­mu­na­len Bereichen waren zeit­wei­lig dort­hin ent­sandt worden.

Am Beispiel der Stadtverwaltung Jena wird deut­lich, wie vie­le zusätz­li­che Mitarbeiter damals die Gesundheitsämter ver­stärk­ten: Vor der Pandemie arbei­te­ten den Angaben nach im dor­ti­gen Gesundheitsamt 30 Beschäftigte. Während der Hochphasen der Pandemie sei­en dort dann etwa 60 Frauen und Männer tätig gewe­sen – plus wei­te­res Personal, das unter ande­rem Quarantänebescheinigungen aus­ge­stellt habe. Aktuell zäh­le das Jenaer Gesundheitsamt 45 Beschäftigte.

Ähnlich stell­te sich Lage im Landratsamt Nordhausen dar. „Zur Absicherung der Kontaktnachverfolgung wäh­rend der Corona-Pandemie waren zeit­wei­se bis zu 20 zusätz­li­che, befri­stet ein­ge­stell­te Mitarbeiter beschäf­tigt“, sag­te eine Sprecherin. Hinzu sei­en Mitarbeiter aus ande­ren Bereichen der Verwaltung gekommen.

Beim Personalabbau nach der Pandemie sind den Verwaltungen zufol­ge in den Gesundheitsämtern kei­ne Kündigungen aus­ge­spro­chen wor­den. „Entlassungen wur­den nicht vor­ge­nom­men“, sag­te eine Sprecherin der Stadtverwaltung Gera. Vielmehr sei­en befri­ste­te Verträge nicht ver­län­gert wor­den und Mitarbeiter aus ande­ren Teilen der Verwaltung wie­der an ihre vor­ma­li­gen Arbeitsplätze zurückgekehrt.

Obwohl Corona für die Beschäftigen in den Gesundheitsämtern inzwi­schen kei­ne rie­si­ge Herausforderung mehr ist, hieß es aus meh­re­ren Verwaltungen, die Arbeitsbelastung dort sei nach wie vor hoch. Unter ande­rem sei­en sie nun inten­siv damit beschäf­tigt, meist ukrai­ni­sche Geflüchtete auf Tuberkulose zu unter­su­chen, hieß es aus Weimar. Zudem gebe es eine Vielzahl von amts­ärzt­li­chen Untersuchungen nach­zu­ho­len, die in der Pandemie ver­scho­ben wor­den sei­en.«
volks​stim​me​.de (1.3.23)

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