Die deutschen Krankenhäuser haben wegen der Corona-Pandemie weitaus weniger Menschen behandelt als zuvor. Zwischen Januar und September 2020 ging die Zahl der Patienten im Vergleich zu den beiden Vorjahren um 15,5 Prozent zurück, wie es in einer Studie für das Bundesgesundheitsministerium heißt, über die der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe berichtet.
Das entspricht einer Größenordnung von 2,1 Millionen Menschen. Die Studie, die das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und die Technische Universität Berlin erstellt haben, untersucht die Folgen der Anweisung des Bundes an die Kliniken im März 2020, planbare Operationen zu verschieben und Kapazitäten für potenzielle Covid-19-Fälle freizuhalten. Der Rückgang der stationären Fälle sei aber zumindest "in diesem Ausmaß" unerwartet, schreiben die Forscher. So nahm auch die Zahl der Notfallbehandlungen ab.
Die Zahl der behandelten Herzinfarkte sank im Vorjahresvergleich um acht Prozent, bei den Schlaganfällen um sechs Prozent. Notfallaufnahmen bei Kindern gingen sogar um 19 Prozent zurück. Allerdings schreiben die Forscher, dass es "keine Hinweise auf eine systematisch erhöhte Sterblichkeit" bei anderen Krankheitsbildern als Covid-19 gebe. Zugleich sind die Erlöse der Kliniken in den ersten neun Monaten 2020 gestiegen, wie aus der Studie hervorgeht.
Denn für nicht belegte Betten erhielten die Kliniken sogenannte Freihaltepauschalen. Über die Krankenhäuser hinweg errechneten die Wissenschaftler ein Erlösplus von 2,4 Prozent, bei psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken sind es sogar 14,4 Prozent.«
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021–02/52003951-studie-deutlich-weniger-patienten-in-deutschen-kliniken-003.htm
betrifft Statistiken und Grafiken
Normalerweise werden ( (Intensiv-) Bettenzahlen so dargestellt, dass diese seit Jahren deutlich abnehmen.
Stellt man dagegen, die Anzahl der "abgebauten Betten, Krankenhäuser usw. dar, würde dieser Graph ständig ansteigen; so wie die "Fallzahlen/Infiziertenzahlen."
Dann parallel dargestellt mit der Anzahl der "Infizierten, Toten, usw." würde der Zusammenhang ggf. vielen klarer?
Also wenn es weniger Bedarf an Krankenhausplätzen gibt – da könnte man doch direkt noch ein paar mehr abbauen und viele weitere Kliniken schließen!
Ein weiterer klarer Fall von staatlicher Fehlallokation. Der Staat muss sich aus der Gesundheit seiner Bürger raus halten!
@Martin: Diese Logik angesichts zunehmend privatisierter Kliniken durfte ich nicht verstehen.
Martin's Logik sollten Sie doch verstehen können: Der Staat (Gesundheitsminister in Tateinheit mit seinem RKI) bescheinigt seit 11 Monaten vielen seiner Bürger, daß sie asymptotisch krank sind und daher die gesamte Bevölkerung einzusperren ist.
Während dessen in z.B. Schweden der Gesundheitsminister in derselben Sache genau gar nichts zu sagen hat.
@klaus: Da sind wir uns weitgehend einig. Daraus folgt für mich aber nicht, daß Gesundheitswesen der Privatwirtschaft zu überlassen. Wo habe ich Martin da mißverstanden?
@ Henning: Genau das ist dabei der gewünschte Nebeneffekt!