"Die Anstalt". Aufklärung oder Regierungspropaganda?

Erneut wid­met sich die ZDF-Politsatire dem Thema Corona, hier in der Mediathek anzu­se­hen. Ein Leser zeigt sich begei­stert davon, daß die Gewinninteressen von Pharmafirmen und Maskenherstellern und ihre Begünstigung durch Jens Spahn dar­ge­stellt werden.

Meine Wahrnehmung ist eine ande­re. Diese Tatsachen wer­den rich­ti­ger­wei­se benannt, und für man­che ZuschauerInnen dürf­te damit ein Erkenntnisgewinn vor­lie­gen. Allerdings höre ich einen ande­ren Tenor, näm­lich den einer unkri­ti­schen ZeroCovid-Propaganda. Der Tod zieht sich durch die Sendung, und zwar nur in der Ausprägung von angeb­li­chen Corona-Opfern. Kein Hinweis dar­auf, daß sie einen ver­schwin­dend klei­nen Teil der Verstorbenen in 2020 aus­ma­chen, daß der Anteil etwa der Krebstoten wesent­lich höher ist. Nein, es wird die amt­li­che Erzählung kol­por­tiert, Corona sei die Menschheitsgefahr, aus der letz­ten Endes nur ein ewi­ges Zuhausebleiben und vor allem die Impfung einen Ausweg dar­stel­len. Dabei soll es ein wenig gerech­ter zuge­hen. Empörung über die unge­rech­te Verteilung von Impfstoffen und Masken erset­zen die Fragestellung über deren Sinnhaftigkeit.

Ich bin gespannt auf die Kommentare!

Siehe auch Übersterblichkeit oder nicht?

43 Antworten auf „"Die Anstalt". Aufklärung oder Regierungspropaganda?“

  1. Ich hat­te die Sendung auch von einer Bekannten ganz begei­stert emp­foh­len bekom­men, habe Sie in der Mediathek ange­schaut und war enttäuscht.
    Ich habe es genau so emp­fun­den wie Sie, Herr Aschmoneit

  2. …lie­ber einen alten "Scheibenwischer" anschau­en, damals war noch, gele­gent­lich wenig­stens, Inhalt im Fernsehen. Und man­ches gilt auch für heute.

  3. Schön, dass es wei­ter geht.

    „Die Anstalt“ – Satire und Hofnarr, die/der das Publikum für blöd erach­tet und der Politik den Spiegel vorenthält!

    Bedauerlicherweise hat sich „Die Anstalt“ von der poli­ti­schen wie gesell­schaft­li­chen Satire schon lan­ge weit ent­fernt. Vom wirk­lich tages­po­li­ti­schen mul­ti­la­te­ra­len „auf die Schippe neh­men“ ist eine sit­com­ar­ti­ge mono­kau­sa­le Sendung gewor­den, die das Thema fast 60 min durch­kaut und trotz­dem nichts sagt.

    Für die kaba­ret­ti­sti­sche Darstellung liegt die Würze in der Kürze. Manchmal auch in unvoll­ende­ten .…. äh … (Sätzen)…

    W.Mayer

    1. @ Katharina
      Im Pfuhl der um Werbemillionen buh­len­den Agenturen haben Neugründer wie brain'ndead (!) es halt schwer, zwi­schen all den sich dort Suhlenden aufzufallen.
      Also muss ein maxi­ma­ler Provospruch her.
      Da die­ser jedoch nur auf den Punkt bringt, was hin­ter der offi­zi­el­len Regierungshaltung steckt, kann er zumin­dest Querdenker nicht mehr erschüttern.

  4. Die Anstalt ist für mich die größ­te Enttäuschung in der Corona-Massnahmen – Zeit. Will von Wagner nicht- oder darf er nicht? Einigermaßen galant umschif­fen die Sendungen immer wie­der das wah­re Problem von Corona. Die Hoffnung stirbt zu letzt: Wann kommt die wag­ne­ri­sche Tafel mit den uns bekann­ren Defiziten von PCR Tests oder Studien zu unwich­ti­gen asym­pto­ma­ti­schen Ansteckunngen ? Mit aus­sa­ge­kräf­ti­gen Zahlen von RKI und WHO, ?selbst die im Corona Ausschuss angesprochene
    Nicht – Beteiligung der Uni Oxford am astra zene­ca Impfstoff fiel dies­mal unter den Tisch.…. ein­fach nur ent­täu­schend.…. über die Möglichkeit der Impfaufklärung braucht man da gar nicht nachzuudenken…

  5. Bevor sich die Anstalt im Frühjahr an Wodarg ver­gan­gen hat, hat­te ich immer den Eindruck, dass dort kein Kabarett statt­fin­det, bei dem es nur dar­um geht, Meinungs- und Pressefreiheit vor­zu­gau­keln, wo aber eigent­lich inner­halb eines viel zu engen Korridors agiert wird, der den Mächtigen nicht wirk­lich schadet. 

    Die Kritik an Nato und Presse ging weit über das hin­aus, was man sonst hört. Höchstens Volker Pispers spiel­te in den letz­ten 15 Jahren noch in der glei­chen Liga. Auch im Jahr 2020 war die Anstalt beim Thema Assange ent­spre­chend bissig. 

    Bei Corona, und das gilt auch für die jün­ge­re Sendung, ver­dient die Anstalt nur ein Prädikat:

    Feigenblatt-Kabarett.

  6. Ich hab's nicht ange­se­hen, aber wenn Ihre Erklärung dazu zutrifft, ist es ein erwart­bar gelenk­tes Spielzimmer:

    die Häretiker der Corona- und PCR-Legende wur­den dif­fa­miert und aus der Berichterstattung aus­ge­son­dert. Ärzte wer­den von der Polizei mit Haussuchungen schi­ka­niert und von Ärztekammern die Approbation ent­zo­gen, Banken kün­di­gen die Konten der Betreffenden, Demonstranten wer­den unge­recht­fer­tigt von Polizei ver­letzt und YT löscht – sowie­so. Das alles geht vor sich und wird auch wei­ter­ge­hen. Ignoriert die wis­sen­schaft­li­che Debatte um die Wirkung von Impfungen – die Zusammenhänge waren sei je schwer nach­weis­bar und der Nachweis und die Durchsetzung vor Gericht erfor­dert lan­gen Atem und vie­le Jahre.

    Die Karawane ist wei­ter­ge­zo­gen und begibt sich ins media­le Spielzimmer, wo sich end­lich die kri­ti­sche Linke an den "rich­ti­gen" Themen aus­to­ben darf: der man­gel­haf­ten Logistik für die wich­ti­gen Impfstoffe und die Masken, die Ungleichheit der Verteilung wie eh und je bei allem ande­ren. Ach ja: und die Impfindustrie muss unbe­dingt ins Kollektiv über­führt wer­den, wichtigwichtig.

    Impftote sind kein Thema. Bedauerliche Zufälle, die die Regierung betrau­ert, wer­den sie prak­ti­scher­wei­se als coro­na­tot geführt, was das Ende der Seuche auf­schie­ben hilft.

    Auch hier nochmal:
    http://​www​.miprox​.de/​U​S​A​_​s​p​e​z​i​e​l​l​/​W​a​r​u​m​_​A​m​e​r​i​k​a​n​e​r​_​b​e​i​n​a​h​e​_​a​l​l​e​s​_​g​l​a​u​b​e​n​.​h​tml
    (es geht hier, anders als der Titel nahe­legt, nicht nur um Amerika, son­dern um Methoden der Propaganda in Demokratien und den Erfinder der Methodik, E. Bernays – m.E. das Grundverständnis gelin­gen­der Massenbeeinflussung)

    1. @some1: Bei einem der­ar­ti­gen Verriß wäre es schon ange­mes­sen, sich die Dreiviertelstunden selbst anzu­se­hen und nicht dar­auf zu ver­trau­en, was AA gese­hen haben will…
      Im Film wird nicht die man­gel­haf­te Logistik ange­pran­gert, son­dern durch­aus die Geschäftsmodelle Impfstoff und Masken. Da kann ich kei­nen Fehler ent­decken. Es wird nur nicht zu Ende gedacht. Beispielsweise wird aus­ge­blen­det, daß Pharmafirmen wie alle ande­ren auf dem Markt ein Werbeumfeld gestal­ten, um ihre Produkte abzu­set­zen. Uthoff und von Wagner wis­sen dies sehr wohl in ande­ren Zusammenhängen, wenn sie berich­ten, wie Rüstungs- und Automobilindustrie Einfluß auf poli­ti­sche Entscheidungen neh­men. Ausgerechnet auf dem welt­weit eröff­ne­ten Megamarkt Corona-Impfung sol­len die Konzerne nur damit beschäf­tigt sein, hier und da ein wenig an der Verteilungsschraube zu drehen?
      Auch der Gedanke, das Gesundheitssystem ins­ge­samt nicht dem Markt zu über­las­sen, ist kei­nes­wegs abwe­gig. Eine soli­da­ri­sche Alternative kann viel­fäl­ti­ge Formen anneh­men und muß sich von einer Verstaatlichung nach dem Vorbild VW natür­lich unter­schei­den. Aber ja, so wie Feuerwehr und Schule nichts in der Hand von Profitsuchenden ver­lo­ren haben, trifft das auch für das Gesundheitswesen zu. Eine Vergemeinschaftung ist dabei nicht per se demo­kra­tisch, moder­ne Spielregeln für eine kol­lek­ti­ve Meinungsbildung müs­sen dafür noch erar­bei­tet werden.

      1. @aa Ich über­le­ge inzwi­schen sehr genau, was ich mir "antue" und ob es ziel­füh­rend ist. Die Anstalt ist es nicht, und ich habe in mei­nem state­ment ja aus­ge­wie­sen, dass es sich auf Ihre Darstellung, wie ich Sie hier ver­stan­den habe, bezieht. Deutlich auch, dass ich über lin­ke Sehnsüchte (Kollektiv) hier spe­ku­lie­re, so hof­fe ich. 

        Konzerne neh­men kei­nen Einfluss auf poli­ti­sche Entscheidungen, son­dern tref­fen sie und geben sie der Politik zur Umsetzung auf – das muss man sich vor­stel­len wie Franchise. 

        Dieser Auffassung bin ich nicht erst seit Corona. Es ist schon lan­ge so, das kann ich Ihnen mit mei­nem beruf­li­chen Hintergrund ver­si­chern. Warum es so blei­ben wird, kann ich Ihnen durch mei­ne inzwi­schen auch gemach­te Behördenerfahrung ebf. beant­wor­ten: weil "der Staat" selbst nichts hin­be­kommt, er macht es nicht selbst. weil er es ver­lernt hat. 

        Wenn und sofern also … die Leute, die sich gera­de ärgern, nicht zuneh­mend den Hintern hoch­be­kom­men und nicht selbst anfan­gen, kon­kre­tes zu ana­ly­sie­ren und zu machen anstatt zu poli­ti­sie­ren und täg­lich Messen am Altar des GG zu fei­ern, um es anzu­be­ten, wer­den die Konzerne alter­na­tiv­los sein und bleiben.

  7. Ich habe das vor­hin aaO gepo­stet, es ist viel­leicht auch hier von Interesse:

    Change Management

    Es gibt ein Konzept in der BWL für das sog. Change Management, das von Kurt Lewin und Edgar Schein ent­wickelt wur­de. Es ist Handwerkszeug in Beratungen und bei Führungskräfteseminaren im Bereich der sog. Organisationsentwicklung. Interessanterweise wird es auch im Palliativbereich ver­wen­det, um die Verarbeitung des Schocks "Sterbenmüssen" zu beschrei­ben. Es han­delt sich um eine Methode, wie man eine unver­meid­li­che oder geplan­te Veränderung durch- und umsetzt. Es basiert auf der "mensch­li­chen" Verhaltensweise, sich in das, was als unver­meid­lich prä­sen­tiert wird, zuletzt auch zu schicken. Ob der Anlass für die Veränderung real war, wird im Verlauf immer weni­ger bedeut­sam, denn die Veränderung ist (nach 8 Monaten) ja längst selbst REAL geworden.

    Das ent­spre­chen­de Phasen Modell (nach ChangeManagement suchen) setzt als Auslöser einen SCHOCK: Insolvenz, Firmenübernahme, Kündigungen, neue Infrastruktur oder Arbeitsweise sind ver­gleichs­wei­se lahm gegen­über einer neu­en und noch unbe­kann­ten Bedrohung des Lebens.

    Auf den Schock folgt die ABLEHNUNG und dann der WIDERSTAND. Um den Schock zu erden, ist eine Skalierung (1. und 2. Welle) nütz­lich: beim ersten Schock herrscht noch der Unglaube und die Hoffnung vor – die man befrie­digt, denn es wird Sommer. Um danach ohne Zögern erneut und här­ter zuzu­schla­gen. Nun erst bil­det sich der WIDERSTAND, der aber z.T. ein­ge­preist ist (sie­he Spielzimmer) – auch er Teil des Spiels, Teil der neu­en Normalität. 

    Es scheint, als ob er Demokratie wie­der her­stellt – und das ist falsch, denn sein Gegner des Widerstands ist die Zeit, die eige­ne Realität der in Gang gesetz­ten (!) Veränderung, die ihm stets und zwangs­läu­fig vor­aus ist – er ist sowas wie der Verdauungsapparat, der gera­de der Veränderung hilft, bes­ser zu wer­den, indem er die angreif­ba­ren Stücke iden­ti­fi­ziert und aussondert. 

    Zurück bleibt eine ver­bes­ser­te (!) Umsetzung der Pläne, mit der und an die sich alle all­mäh­lich ABFINDEN und ANPASSEN aus Kalkül (in der Illusion, so wenig­stens "etwas" ret­ten zu kön­nen) und Gewöhnung, mit dem Ergebnis des New Normal, der Umsetzung des Plans, der sich unter­wegs durch die Kritik an ihm ver­bes­sern konnte.

    1. @some1: Der Haken an sol­chen Modellen ist ähn­lich wie der bei den Computerspielereien von Priese- und Brinkmann. Sie kön­nen womög­lich in einem gewis­sen Maße Trends erken­nen, schei­tern aber dar­an, daß mensch­li­ches Handelns sich nur für eine begrenz­te Zeit steu­ern und vor­her­sa­gen läßt. Die ehe­ma­li­gen Imperien sind nicht dar­an zugrun­de gegan­gen, daß ihnen Modelle fehl­ten, son­dern u.a. dar­an, daß die­se Modelle irgend­wann nicht mehr mit den Interessen der Modellierten, aber auch mit mäch­ti­ge­ren wis­sen­schaft­li­chen Erkenntnissen übereinstimmten.

      1. " daß mensch­li­ches Handelns sich nur für eine begrenz­te Zeit steu­ern und vor­her­sa­gen läßt"

        Wäre das wahr, gäbe es die­se gran­dio­se Asymmetrie der Macht nicht.

      2. @aa Das ist ein – rela­tiv simp­les – Modell, das schlicht mensch­li­ches Verhalten zunächst beschreibt. Es ist ziem­lich plau­si­bel, denn Lebewesen ver­hal­ten sich nach der Grundidee anpas­send oder ster­ben aus – behaup­ten Evolutionstheoretiker, Mutation und Selektion. Bernays hat die­se Verhaltensweisen als Vorläufer weit aus­ge­feil­te­rer Algorithmen von z.B. Google miss­braucht, indem er den Anlass, den sonst die Natur lie­fert, simu­liert, erhält er die Reaktion. Am Grundmuster, den­ke ich, ändert das dann etwas, wenn man den Betrug tat­säch­lich auf­decken kann. Dass das aber schwie­ri­ger wird, je län­ger der Betrug erfolg­reich war, ist eben­falls nicht von der Hand zu wei­sen – Stockholm Syndrom ist ein wei­te­res Schlagwort. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass es nütz­lich ist, die Tricks des Gegners und sei­ne Ziele zu ana­ly­sie­ren. Das ist eine Art Krieg, und da soll­te man sich mit den Methoden der ande­ren nüch­tern befas­sen. Wie akri­bisch samt media­ler Begleitung das vor­be­rei­tet wird, zei­gen die doku­men­tier­ten Übungen der Davoisaner. Bekanntermaßen kann es so miss­ver­stan­den wer­den, dass der Bote erschos­sen wird, weil man ver­däch­tigt wer­den kann zu beab­sich­ti­gen sie selbst ein­zu­set­zen – aber gegen Dummheit und Aberglauben resp. nar­ziss­ti­sche Kränkungen ken­ne ich noch kein Modell 😉

  8. Seit die­se Sendung im Programm ist, schal­te ich immer sofort um, wenn sie kommt. Sie wider­strebt mir völ­lig; es ist eine ande­re, mei­nes Empfindens gräss­li­che, kit­schi­ge Art von Humor.

    1. Was mir gleich zu Anfang auf­ge­fal­len ist: Die bei­den Hauptdarsteller agie­ren sehr "gekün­stelt. Es hat mich gelang­weilt. Kalter Kaffe.
      Darum habe ich mir nur einen kur­zen Teil angesehen.

      Schade, das Pispers immer noch in sei­ner nicht enden­wol­le­nen Auszeit verbringt.

  9. Es ist sehr inter­es­sant zu beob­ach­ten, was da auf allen mög­li­chen "Kanälen" so läuft:

    als kri­tisch und, offen und frei ein­ge­führ­te Formate wer­den lang­sam, unauf­fäl­lig aber sicher in die Konformität und Gleichschaltung geleitet.

    Beispiele:
    – Telepolis-Magazin
    – "heu­te­show"
    – "die Anstalt"
    – Nachdenkseiten
    – Transparency International
    – diver­se Petitionsplattformen
    – jeg­li­che Parteien
    – TAZ, Junge Welt, ND, der Freitag, …

    ich sehe, dass die Methoden der Propaganda immer heim­tücki­scher und raf­fi­nier­ter wer­den. Die Strukturen durch Unterwanderung und Umdrehen immer kor­rum­pier­ter wer­den. Mein Eindruck.

      1. Jens Berger hat mehr­fach schon die Regierung kri­ti­siert nicht wegen der ver­fas­sungs­un­mä­ßig­keit der Maßnahmen, son­dern weil angeb­lich zu spät und zu lasch.
        Außerdem arbei­tet er in sei­nen Texten mit schon einer pre­fi­den Methode, Corona-Seuche als gege­ben anzu­neh­men, Impfungen gegen Corona als sinn- und wir­kungs­voll und rela­tiv unschäd­lich dar­zu­stel­len, etc.

        Insgesamt machen die soge­nann­ten Nachdenkseiten ein Bild auf, in dem die fun­dier­te Kritik an dem gan­zen Irrsinn fehlt. Es wird nur mäßig an "Kollateralschäden" her­um­ge­mä­kelt. Diese "Nachdenkseiten" sol­len deren Leser ein­fach nur ein­lul­len und das Regierungsnarrativ als im Großen und Ganzen ver­ständ­lich und nur leicht kri­tik­wür­dig ausweisen.

        Überhaupt ist das Konzept der Nachdenkseiten ins­ge­samt sehr durch­sich­tig: weil die Hauptmedien ihre Rezipienten ver­lie­ren wer­den die Menschen über Sekundärplattformen wie der NDS auf deren Themensetzung auf­ge­setzt (sie­he die NDS-"Presseschau").

        Wenn man sich im Klaren ist, dass das Themen- und Schwerpunkt-Setzen, die Diskurs-Steuerung (über was wird gere­det?, was haben die Menschen im gemein­sa­men Fokus?, wel­che Themen sind gesetzt?, was gilt als wich­tig? …) eines der wich­tig­sten, herr­schafts­er­hal­ten­den Funktionen der Medien ist (die Menschen den­ken nicht dar­über nach, was wirk­lich wich­tig ist, son­dern dar­über, was man ihnen als angeb­lich wich­tig vor­setzt), dann sind Konzepte wie die NDS dop­pelt kri­tisch zu sehen. Und dass Herr Aschmoneit ein ähn­li­ches Konzept fährt (stän­dig wird auf den Mainstream ver­wie­sen, mit eine biss­chen ange­deu­te­ter Kritik, gut, ja, aber die Themensetzung des Mainstream wird über­tra­gen, deren Diskurssteuerung wird unter­stützt), fin­de ich auch bedenklich.

  10. frue­her möch­te ich die Anstalt. Jetzt ist sie DDR Platt:( nicht mehr zu ertra­gen, jede Politik Kritik ver­schwun­den zumin­dest was die hef­ti­gen Dinge betrifft. Nur noch eine Sendung fuer betreu­tes den­ken ist sie gewor­den. Leider. Nicht mal Solidarität mit ande­ren Künstlern ist zu erkennen

  11. Die deutsch­spra­chi­ge Kabarettszene ist eine der gro­ßen Enttäuschungen 2020. Wie auch Presse, Hörfunk und Fernsehen, nimmt sie – mit weni­gen Ausnahmen – ihre Aufgabe, der Regierung auf die Finger zu schau­en und sie ggf. hart zu kri­ti­sie­ren, nicht wahr. Ich ken­ne nur Michael Hatzius, der sich noch rei­nen Gewissens Kabarettist nen­nen darf.

  12. Derartige Kabarett-Formate mit einst noch Menschen wie Georg Schramm ver­kör­per­ten für vie­le kri­tisch den­ken­de Menschen lan­ge Zeit das gute alte Unterhaltungs- und Bildungsfernsehen, in dem man sich nicht davor scheu­te, flap­si­ge Pointen mit dem Nachzeichnen der gro­ßen Linien des Weltverstehens zu kom­bi­nie­ren. Mit der jün­ge­ren Generation um von Wagner und Co schien Die Anstalt sich zunächst auf inter­es­san­te Weise zu erneu­ern. Dass in die­ser Sendung jetzt im Großen und Ganzen die Regierungslinie in Sachen Corona über­nom­men wird (viel­leicht darf man beim ZDF ein­fach nicht anders?), wirft auch ein ande­res Licht auf die zuvor schon erkenn­ba­re Tendenz, sich wohl lie­ber bei einem jun­gen urba­nen und ein­sei­tig radi­ka­li­siert den­ken­den Publikum – (mit von den gro­ßen cor­po­ra­ti­ons getra­ge­nen und geför­der­ten Stichworten Gender, Klima, Rassismus, die viel zu schnell dem Verdacht unter­lie­gen, zur Ware zu ver­kom­men) – anzu­bie­dern statt den kri­ti­schen Gesamtblick "für die gro­ßen Linien" zu behal­ten. Auch Georg Schramm mit weni­gen Kommentaren und Urban Priol mit län­ge­ren Auftritten wäh­rend der Coronazeit tun sich nicht gera­de mit Weitsicht her­vor. Leider. Schramm müss­te man eigent­lich Versagen vor­wer­fen, war er es doch der ali­as G. Dombrowski, also in sei­ner Rolle des gna­den­lo­sen pro­te­stan­tisch-kon­ser­va­ti­ven Marxisten noch beim poli­ti­schen Aschermittwoch 2020 vor der töd­li­chen Macht der Superreichen, Versklavungstendenzen, den bür­ger­li­chen Idioten (à la Ministerin Klöckner), dem bekann­ten "Krieg Reich gegen Arm", und dem Klimawandel, d.h. viel mehr dem Umgang damit, gewarnt hat. Er müss­te der erste sein, der ange­sichts der PR-Interviews und ‑Artikel von Gates, der jün­ge­ren mas­si­ven Milliardengewinne von Bezos und Musk etc. und ange­sichts des Wissens um die Verstrickungen von Politik und Wirtschaft in die radi­ka­le Corona-Opposition geht. Doch die links­ge­rich­te­te gebil­de­te (wie eigent­lich noch ein­mal genau gebil­det?) Mittelschicht hat offen­bar bis jetzt nicht wirk­lich die Mittel und ist viel­leicht in der Geschichtlichkeit ihrer Existenz zu sehr gefan­gen, um das voll­kom­men Neue, das mit dem aktu­el­len Wertewandel sowohl im Diskurs als auch in der geleb­ten sich tota­li­sie­ren­den Corona-Realität ein­her­geht, zu erfas­sen und sich als ech­te Opposition zu posi­tio­nie­ren. Vielleicht woh­nen sie auch ein­fach zu weit ab vom Schuss und lesen immer noch Süddeutsche und Frankfurter Rundschau. So vie­le wis­sen ja nicht was sie (nicht) tun.

  13. Willkommen zurück, Herr Aschmoneit!

    Die Anstalt?
    Schon lan­ge nicht mehr…Satire und ZDF ist irgend­wie ein Widerspruch in sich, unfrei­wil­li­ge Realsatire selbst­ver­ständ­lich ausgenommen. 

    Gibt's noch den "Faktencheck" der "pro­vo­kan­ten" Darbietungen?
    Werden ver­mut­lich von "Correktiv" und "Volksverpetzern" gene­rös zur Verfügung gestellt. Da kommt zusam­men was zusam­men gehört…

  14. Die Anstalt gehört lei­der zu den Sendungen, die ich mir gar nicht mehr anse­hen kann. Es klingt kit­schig und pathe­tisch, und ist es auch, aber für mich ist das ent­we­der "Dummheit oder Verrat" – um es mit Pavel Miljukov zu sagen. Ihre Schilderungen unter­mau­ern das. Mehr Einigkeit war nicht mehr seit 1914.

  15. Zur Sendung selbst: mir kam es vor allem in der 2. Hälfte eher wie Impfwerbung vor. Dieser Tenor: Ja, Pharmakonzerne böse, aber: Coronaimpfung gut, müs­sen ALLE haben! Klingt wie die­se "Die Pflege krem­pelt die Arme hoch" – Impfpropaganda, die die Heimleitung in 'mei­ner' Einrichtung an die Umkleidetüren geta­ckert hat (sogar lami­niert!) Das war kein kri­ti­sches Kabarett, das war Wattebauschwerfen.

    Das kri­tisch­ste was ich gese­hen habe war, wel­cher "Asterix"-Comic
    in der ersten Hälfte der Sendung immer wie­der durchs Bild gei­ster­te: "Der Seher". Den ken­ne ich, und irgend­wie habe ich das Gefühl, dass da eine Botschaft ver­brei­tet wer­den soll­te. Aber kei­ne, die offi­zi­ell aus­ge­strahlt wer­den sollte…

    "Die Anstalt" hat eigent­lich nur ein­mal was gro­ßes gelei­stet – die Story mit den trans­at­lan­ti­schen Verbindungen der Presse, wegen der sie von der ZEIT ver­klagt wur­de. Danach kam nie mehr was. Und spä­te­stens seit der Sendung über Feminismus haben die Macher fast nur noch Bespaßung für Grünenwähler und Identitätspolitiker gelie­fert – also für die Pseudolinke, denen die FDP immer zu spie­ßig war. Das war und ist Parteinahme. Anbiederung an die auf­stre­ben­de Herrschaft statt ver­ba­le Prügel für die Mächtigen.

  16. …kann man im ZDF ernst­haft kri­ti­sches Kabarett erwarten?
    .…kann man!
    .…man kann auch an den Weihnachtsmann glauben!
    …ob sich die Macher damit bei "Merkel's Hofnarren" ein­rei­hen muss wohl jeder für sich entscheiden!

  17. Ich sehe zwei gro­ße Problemfelder.
    1. Die voll­kom­men unwis­sen­de oder indok­tri­nier­te Masse.
    2. Die selbst­er­nann­ten Widerständler (atta­ci­es, Antifanten, Klimaapokalyptiker, Linksgrüne, Populisten, Kabarettisten etc. pp.), die glau­ben, sie wären kri­tisch und wüß­ten Bescheid, weil sie die Agenda 21 in einem ande­ren Wortlaut nach­plap­pern und (angeb­lich) nicht mehr bei Amazon kaufen.
    Ich weiß nicht, was im Ergebnis schlim­mer ist.

    1. @fabianus I
      Begehen Sie nicht den­sel­ben Fehler wie Storz, der meint, er müs­se nur die Feindgruppen aus­zäh­len – ver­su­chen Sie zu begrei­fen, was die­se Leute antreibt und wie sie funktionieren.

      Wenn ich das tue, kom­me ich auf zwei Phänomene, die es wert sind, begrif­fen zu werden:

      1. Verhausschweinung (K. Lorenz)
      Der Verhaltensforscher beob­ach­te­te, das die Wildformen von Tieren, die auch als Stallform exi­stie­ren, weit­aus dif­fe­ren­zier­te­re Verhaltensweise und Verständigungen ent­wickeln als die Stallform. Komfort und die Wahl zwi­schen Apps sind die Verhausschweinung des Menschen, die mit dem Komfort – der Abhängigkeit – zunimmt. Daran haben sich die mei­sten gewöhnt und FORDERN es zunehmend.

      2. Unter die­ser Prämisse wird die maxi­ma­le Fürsorge und Aufrechterhaltung von Komfort und Sicherheit von ANDEREN, der Politik gefor­dert. Man hat die Verantwortung voll­stän­dig dele­giert und fin­det das in Ordnung. Diesen Leuten mit Selbstverantwortung zu kom­men ist für sie eine eben­so alt­backe­ne Zumutung als wür­den Sie ver­lan­gen, sie soll­ten auf die Bäume zurück – sie hal­ten ihre Einstellung ganz bewusst für einen FORTSCHRITT und sind bereit, der Regierung alles nach­zu­se­hen, solan­ge sie mit kla­ren Anweisungen ver­se­hen wer­den. Was ist der Unterschied, 15 km ein­zu­hal­ten oder die Steuer zum Termin abzu­ge­ben? Es gibt kei­nen: Regeleinhaltung ist alles, in Behörden sowie­so, aber es hat längst die Gesellschaft erfasst. 

      Im Fazit:
      Diese Leute tei­len nicht das Ideal von Selbstbestimmung. Grundrechte sind für sie nicht die eige­nen Abwehrrechte gegen den Staat, son­dern steht die­sem zur Disposition zwecks Fürsorge, ganz oben: Gesundheit und Optimierung.
      https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/mrna-technologie-die-neue-weltmacht-der-bio-plattformen-a-c87fa211-1897–47cf-8a1b-cd9ded973e6f
      Er macht sich nur über die Verwaltung der Bioplattform Gedanken, um das wie, aber er liebt die Aussichten, die sie sei­ner Ansicht nach bieten.

      Und Sie wol­len das mit dem auf­klä­re­ri­schen Hinweis der Selbstverantwortung weg­neh­men? Das funk­tio­niert nicht. die Masse ist viel­leicht indok­tri­niert, aber nicht, weil sie es nicht wüss­te, son­dern weil sie es auf­rich­tig bejaht und WILL. Das glei­che gilt auch für die Widerständler, die sich der Ausgestaltung des Innenraums wid­men, der Konsens ist. China hat die streik­freu­dig­sten Angestellten, wuss­ten Sie das? Dass sie um Arbeitsbedingungen kämp­fen ist erlaubt. Unzufriedenheit wird aufs Erlaubte pro­ji­ziert. Und erlaubt sind die Querdenker zur "Triebabfuhr"

      1. Ich sehe da kei­nen grund­sätz­li­chen Widerspruch zu mei­ner Einlassung.
        Dass die Menschen so leben wol­len, ist nicht falsch, aber das "Wollen" beruht in der Praxis nicht auf einem frei­en Willen, da wir eben nicht als tabu­la rasa her­um­spa­zie­ren, son­dern einen lan­gen Individuations- und Sozialisationsprozess durch­lau­fen haben.
        Dass der meist nicht erfolg­reich endet, hat uns Milgram gezeigt, und das sehen wir nun wieder.

        Davon abge­se­hen wären bspw. die mei­sten Verhausschweinten schon dage­gen, sich oder ihre Kindern mit einem Stoff modi­fi­zie­ren zu las­sen, der scher­wie­gen­de Folgen haben kann. Viele wis­sen wirk­lich nichts. Andere wol­len es nicht wahr­ha­ben, dass sie betro­gen werden.

        1. "Wagen" Sie es auch, die Umkehrung zu denken?

          Davon abge­se­hen wären bspw. die mei­sten Grundrechtsverteidiger schon dafür, sich oder ihre Kinder mit einem Stoff modi­fi­zie­ren zu las­sen, der evi­dent kei­ne schwer­wie­gen­den Folgen zu haben scheint. Vielen wäre es dann (wie bis­her auch) egal. Sie wür­den es dann nicht mehr wahr­ha­ben wol­len, dass sie betro­gen wer­den, wenn und so lan­ge es ihnen schein­bar nicht schadet.

          Ist das nun die Wahrheit des Teufels oder ein­fach nur aufrichtig?

  18. Ich sehe so vie­le Menschen um mich her­um, die ich für klug hal­ten wür­de, und die völ­lig ver­ein­nahmt sind, vom offi­zi­el­len Corona-Narativ und sei­nen "Gefahren". Warum soll­ten die Macher der Anstalt da eine Ausnahme bilden.

    Wenn es um Ausbeutung, Profitinteressen und unso­zia­le Politik geht, sind sie auf ihrem Gebiet. Eine Pandemie-Erzählung grund­sätz­lich zu hin­ter­fra­gen, liegt viel­leicht jen­seits ihrer Veranlagung. Und selbst wenn nicht: Die Macher der Anstalt haben sicher kei­ne Lust, in der Anstalt zu landen.

    Vielleicht ändert sich das, wenn die gesell­schaft­li­che Stimmung kippt. Vielleicht auch nicht.

    (Es ist leich­ter, Menschen zu täu­schen, als sie davon zu über­zeu­gen, dass sie getäuscht wor­den sind. Frei nach Mark Twain.)

  19. "Aufruf eines Musikers an die schwei­gen­de Mehrheit der Künstler*innen.
    "Was muss noch pas­sie­ren, damit Ihr den Mund auf­macht?, fragt der Gitarrist, Komponist und Poetry-Slam-Künstler Jens Fischer-Rodrian. Etwas bes­se­res als den künst­le­ri­schen Tod fin­det ihr über­all. Nicht weil es eine Diktatur ist, wagst du es nicht—vielmehr: weil du es nicht wagst, droht es eine Diktatur zu werden."
    https://​hin​ter​-den​-schlag​zei​len​.de/​w​a​n​n​-​k​o​l​l​e​g​i​n​n​e​n​-​w​ann

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