Die geimpfte Gesellschaft: Island auf der Suche nach dem neuen Kurs

So ist ein Artikel am 30.7. auf hei​se​.de über­schrie­ben. Er könn­te auch lau­ten "Gibraltar ist über­all". Das Geschilderte erscheint rät­sel­haft, weil auch hier die ent­schei­den­de Frage nicht gestellt wird: Schützt die "Impfung" womög­lich nicht nur viel weni­ger als behaup­tet, son­dern schafft erst neue Risiken?

»Island hat die Impfquoten, die Deutschland und ande­re ger­ne hätten

Impfen, imp­fen, imp­fen – das gilt zur­zeit als ein­zi­ge Methode, um dau­er­haft mit dem Sars-CoV-2-Virus zu leben. Island hat die Impfquoten, die Deutschland und ande­re ger­ne hät­ten. Island hat­te auch bereits am 26. Juni alle Beschränkungen im Inland auf­ge­ho­ben – und führ­te nun eini­ge wie­der ein. Wie umge­hen mit stei­gen­den Inzidenzen, wenn schon fast alle geimpft sind? Vor die­ser Frage steht Island frü­her als andere…

Zurzeit gilt: Ein Test im Abreiseland, ein Test bei der Ankunft im Flughafen, fünf Tage Quarantäne. Dafür ste­hen aller­dings kosten­lo­se Quarantänehotels zur Verfügung, wenn man nichts Passendes vor­wei­sen kann. Nach den fünf Tagen Quarantäne ein wei­te­rer Test. Fällt der auch nega­tiv aus, ist man end­lich frei, die Annehmlichkeiten des Landes zu genießen…

Ab dem 1. Juli muss­ten voll­stän­dig Geimpfte sich nicht mehr testen las­sen. Die Tests an der Grenze für Geimpfte hat­ten frü­her nur sehr weni­ge posi­ti­ve Fälle erge­ben. Ab Mitte Juli begann die Zahl der nach­ge­wie­se­nen Infektionen im Land wie­der anzu­stei­gen. Und dies­mal ist die Mehrheit der Virusträger bereits voll geimpft – das weist die islän­di­sche Statistik zusätz­lich aus. Seit dem 26. Juli brau­chen nun auch Geimpfte einen Test vor der Einreise.

Die 14-Tage-Inzidenz im Land (ohne die Einreisetests) stieg inner­halb von zwei Wochen von unauf­fäl­lig auf mehr als 200 pro 100 000 Einwohner… 

Gegen Delta schüt­zen die Impfstoffe weni­ger gut. Diese Erfahrung macht nun auch Island. Allerdings erkran­ken Geimpfte bis­her nur noch sehr sel­ten schwer an Covid-19 oder ster­ben daran.

Wie umge­hen mit hohen Inzidenzen, wenn fast alle geimpft sind? In Israel wur­den wie­der neue Beschränkungen und Maskenpflicht ein­ge­führt, nach­dem die Fallzahlen gestie­gen waren. Auch in den USA gilt die Maskenpflicht teil­wei­se wie­der. Großbritannien ver­zich­tet bis­her dar­auf. Diese drei Länder gal­ten lan­ge als beson­ders erfolg­reich beim Impfen…

Ungeimpfte Erwachsene gibt es auf Island gar nicht mehr so vie­le: Die über 70-Jährigen, die höch­ste Risikogruppe, sind prak­tisch voll­stän­dig geimpft. Von den über 60-Jährigen sind mehr als 90 Prozent voll geimpft. Bei den über 40-Jährigen sind es mehr als 80 Prozent, bei denen zwi­schen 16 und 39 Jahren liegt die Quote nur knapp unter 80 Prozent (Stand 23. Juli). Dazu kommt der Teil, der erst eine Spritze bekom­men hat. Island impft mit BionTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Janssen…

Nach dem Anstieg der Fallzahlen berich­ten Medien nun auch über eine stei­gen­de Nachfrage nach ärzt­li­cher Hilfe. Zuletzt waren zehn Personen gleich­zei­tig wegen Covid-19 sta­tio­när im Krankenhaus, von mitt­ler­wei­le 966 akti­ven Infektionen. Zwei Personen befin­den sich auf der Intensivstation. Laut Vísir han­delt es sich dabei um Erkrankte zwi­schen 40 und 70 Jahre. Von den bei­den auf der Intensivstation sei eine Person unter 60 und unge­impft, und eine über 60 und noch nicht voll geimpft. Die ande­ren sei­en voll geimpft…«

Auch wenn die Zahlen kein gutes Licht auf die "Impfung" wer­fen – neun von zehn sta­tio­när Behandelten sind gepikst – so zei­gen sie doch auch, wie unsin­nig das Hantieren mit Inzidenzen ist. Wenn in einem Land mit fast 350.000 EinwohnerInnen zehn Menschen im Krankenhaus behan­delt wer­den müs­sen, ist das kein Hinweis auf eine bedroh­li­che Entwicklung, die das Gesundheitssystem gefähr­den könn­te. Insgesamt, also auch ohne "Impfung" hat das Land 30 Tote zu bekla­gen, die jemals "an und mit" Corona gestor­ben sind (coro​na​-in​-zah​len​.de).

15 Antworten auf „Die geimpfte Gesellschaft: Island auf der Suche nach dem neuen Kurs“

  1. Die Sumpftoten kom­men noch.
    Jetzt, wo sie die Kinder in den Schulen gegen den Willen der Eltern imp­fen wol­len, muss jeder erken­nen, dass wir ver­lo­ren sind.

    "Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hät­ten spä­te­stens 1928 bekämpft wer­den müs­sen. Später war es zu spät. Man darf nicht war­ten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht war­ten, bis aus dem Schneeball eine Lawine gewor­den ist. Man muss den rol­len­den Schneeball zer­tre­ten. Die Lawine hält kei­ner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begra­ben hat.
    Das ist die Lehre, das ist das Fazit des­sen, was uns 1933 wider­fuhr. Das ist der Schluss, den wir aus unse­ren Erfahrungen zie­hen müs­sen, und es ist der Schluss mei­ner Rede. Drohende Diktaturen las­sen sich nur bekämp­fen, ehe sie die Macht über­nom­men haben.
    Erich Kästner, Über das Verbrennen von Büchern"

    1. @fabianus I: Sie haben schon so man­ches gewollt. Ich erin­ne­re mich, daß vie­le nach dem Beschluß der "epi­de­mi­schen Notlage" und der Ermächtigungen für Spahn mein­ten, wir sei­en "ver­lo­ren". Die mei­sten von uns sind immer noch oder wie­der quick­le­ben­dig, wohin­ge­gen die Herrschenden welt­weit mer­ken, daß zwi­schen ihrem Rücken und der Wand nicht mehr viel Luft ist.

      1. das sehe ich auch so. Der Druck wird grö­ßer das Impftempo nimmt an Fahrt auf, schnell schnell bevor es auf­fliegt … Reale Intensivbelegungen und rea­le Dokumentation der wirk­lich Erkranken mit der not­we­nid­gen Differentialdiagnostik , wür­de schnell zum Ende der " Pandemie " führen.
        In den USA wird der PCR Test zum Jahresende aus­lau­fen, damit ist das Instrument entschärft.

        1. @Bürgerfreund: Ich war irr­tüm­lich zunächst auch der Meinung, in den USA lau­fe der PCR-Test aus. Ich muß­te mich kor­ri­gie­ren inso­fern, als die CDC ihren eige­nen PCR-Test zurück­ge­zo­gen haben. Dies immer­hin mit der Begründung, daß er nicht so ganz taug­lich ist.

      2. Wer sind in der heu­ti­gen Zeit die Herrschenden ?
        Wer trägt die Verantwortung für die­ses Tun?
        Wen kann man zur Verantwortung ziehen ?

        1. @Weißer Rabe: Ich sehe nicht, daß Corona an den Herrschaftsverhältnissen groß­ar­tig etwas ändert. Das Sagen hat­ten schon vor­her die­je­ni­gen, die sich Tausende offi­zi­el­le Lobbyisten im euro­päi­schen Parlament und den natio­na­len Entscheidungsgremien lei­sten kön­nen. Oftmals beset­zen sie ganz unge­niert Ministerposten direkt. Verschiedentlich wur­de die Formulierung von Gesetzen an "Beraterfirmen" outgesourct.
          Deshalb hilft es auch wenig, nur die poli­ti­sche Seite zu sehen. Wenn sich grund­le­gend etwas ändern soll, muß die öko­no­mi­sche Macht des Privatbesitzes an Produktionsmitteln gebro­chen wer­den, womit nicht Bäckereien und Handwerksbetriebe gemeint sind. So wie man die Internetgiganten ent­eig­nen muß, um wenig­stens ansatz­wei­se Zensur und Gleichschaltung ein­zu­schrän­ken, muß Großkonzernen das Recht genom­men wer­den, betriebs­wirt­schaft­lich und pro­fit­ori­en­tiert über Wohl und Wehe gan­zer Volkswirtschaften und der Menschen zu entscheiden.
          Richtig ist hier der Einwand, daß dies allei­ne nicht aus­rei­chen wird. Wir müs­sen da noch viel Gehirnschmalz inve­stie­ren, um aus ent­spre­chen­den Versuchen der Vergangenheit zu ler­nen, und Modelle ent­wickeln, wie eine demo­kra­ti­sche Teilhabe aller Menschen gestal­tet wer­den kann. Beide Schritte bedin­gen sich, bei­de sind erforderlich.

      3. Trotzig dar­auf zu behar­ren, dass eine Diktatur per defi­ni­tio­nem erst dann besteht, wenn Leute ver­schwin­den oder umge­bracht wer­den, ist ein­fäl­tig, in der Wirkung kon­tra­pro­duk­tiv (wenn nicht schon gegen­läu­fig, also i.d.S. bös­ar­tig) und i.Ü. auch ahistorisch…nix für ungut.

    2. @fabianus I: Vom Plan Polen mit Panzern zu über­rol­len und die Endlösung der Judenfrage vor­zu­be­rei­ten hab ich die­ser Tage auch auf den ver­rück­te­sten tele­gram Kanälen noch nichts gelesen. 

      Sollten Eltern bei ihrem Nachwuchs uner­wünsch­te Impfwirkung fest­stel­len, wer­den sie dar­über nach­den­ken und ausser­dem wird es sich her­um­spre­chen (ziem­lich hoher H‑Wert, dass bedeu­tet Herumsprechwert, bei die­ser Variante) .

      Corona wird schät­zungs­wei­se irgend­wann zwi­schen 2023–2025 zuen­de sein, dann wer­den die Verordungen auf Grundlage des IFSG ausser Kraft gesetzt. Freilich geht auch dann der nor­ma­le täg­li­che Wahnsinn eines völ­lig kor­rup­ten Systems wei­ter. Aber immer­hin wird es in Deutschland rela­tiv fried­lich zuge­hen und die Menschen wer­den rela­tiv wohl­ha­bend und frei bleiben. 🙂

  2. Fünf Sterne für die Luca-App:
    "Das Essen war sehr gut"
    30. Juli 2021 Markus Feilner

    Warum die Luca-App Android-Usern so viel bes­ser schmeckt
    als den Apple-Anwendern.
    Die selt­sa­me Rolle der Gatekeeper in der Luca-Affäre.
    Teil 2 und Schluss

    Es scheint, als wür­de ein sehr gro­ßer Anteil der Android-Anwender
    viel­mehr Essen, Service oder gene­rell das Lokal oder den Betreiber einer Location bewerten
    als die App. 

    https://​www​.hei​se​.de/​t​p​/​f​e​a​t​u​r​e​s​/​F​u​e​n​f​-​S​t​e​r​n​e​-​f​u​e​r​-​d​i​e​-​L​u​c​a​-​A​p​p​-​D​a​s​-​E​s​s​e​n​-​w​a​r​-​s​e​h​r​-​g​u​t​-​6​1​4​9​7​7​6​.​h​tml

  3. https://​www​.covid​.is/​e​n​g​l​ish – mei­ner Ansicht nach die beste Datenerhebung weltweit.

    Für den Gesamtzeitraum ab Feb. 2020 betrug die Hospitalisierungsquote 4,6 %, die für Intensivbehandlung 0,73%

    Bei der Bevölkerungsgröße in Island ist mit etwa 280 Sterbefällen / Monat zu rech­nen. 30 Personen sind an/mit Covid in 17 Monaten gestor­ben; das ent­sprä­che einer Sterbeziffer von drei Tagen, fünf Stunden.

    Aktuell ist die Hospitalisierungsquote nur ca. 1%, nie­mand auf intensiv.

    1. @Boris Büche:
      Kleine Ergänzungen/Korrekturen:
      Die "Hospitalisierungsquote" (seit Ende März) unter­schei­det sich nicht all­zu­sehr von der in D: 5,86% (letz­te­re muss man sich der­zeit aus dem RKI-Wochenbericht zusammenklauben);
      die "Intensivbehandlungsquote" erfah­re ich für D erst gar nicht – was das DIVI dies­be­züg­lich lie­fert, ist mehr als nur zweifelhaft:
      https://​www​.divi​.de/​d​i​v​i​-​i​n​t​e​n​s​i​v​r​e​g​i​s​t​e​r​-​t​a​g​e​s​r​e​p​o​r​t​-​a​r​c​hiv
      am 28.2. gab es dem­nach dort 76485 "abge­schlos­se­ne Behandlungen", gestern waren es 117464 – seit eini­gen Wochen mit der leicht ver­schäm­ten Bemerkung ver­se­hen: "*Aufgrund von Verlegungen von Patient*innen von einer ITS zur Weiterbehandlung auf eine ande­re ITS kann pro Patient mehr als eine Behandlung
      gemel­det wer­den (-> Mehrfachzählung möglich)"
      Die Differenz (ca. 41000) divi­diert durch die seit KW9 ca. 1,3 Mio "posi­tiv Getestete" ent­sprä­che dem­nach einer Intensiv-Rate von: 3,2%.

      In Island ist es, bei einer über­schau­ba­ren Anzahl von Krankenhäusern, natür­lich ungleich schwie­ri­ger, schon bei der Einstufung als "Covid-PatientIn" krea­tiv vor­zu­ge­hen (geschwei­ge denn "Verlegungen" mit einzubeziehen) .

      Die Mortalität in Island betrug 2019 übri­gens laut
      https://​www​.un​.org/​e​n​/​d​e​v​e​l​o​p​m​e​n​t​/​d​e​s​a​/​p​o​p​u​l​a​t​i​o​n​/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​s​/​p​d​f​/​m​o​r​t​a​l​i​t​y​/​W​M​R​2​0​1​9​/​W​o​r​l​d​M​o​r​t​a​l​i​t​y​2​0​1​9​D​a​t​a​B​o​o​k​l​e​t​.​pdf
      (Seite 18)
      mit­nich­ten 280 Sterbefälle/Monat (also ca. 3300 : 1%/Jahr)
      son­dern 0,67% (wahr­schein­lich weil man die "cru­de death rate" aus den auf "tho­sand" abge­schnit­te­nen "num­ber of deaths" berech­net hat).
      Das Booklet ist sehr auf­schluss­reich – vor allem, wenn man die Sterblichkeit auf "Regions/Subregions" betrach­tet (Seite 13).
      Man darf gespannt sein, ob&wann die UN die Zahlen für 2020 ver­öf­fent­licht – und ob sie sich per Saldo signi­fi­kant von 2019 unterscheiden.

      Auffallend und ver­blüf­fend auch, wie stark sich die Sterblichkeitsquoten in Ländern ver­gleich­ba­rer Bevölkerungs/Alterstruktur unter­schei­den (z.B. NL, A, D).
      Wäre eine "Studie" wert (Vergleiche von Meldewesen/Standesämtern im Zähler bzw. Berechnung der Einwohnerzahl im Nenner; Anzahl derer, die nach der Rente lie­ber in ihre Herkunftsländer "umzie­hen" und dort ver­ster­ben, aber mglw. in bei­den Ländern als Sterbefälle zäh­len o.ä.)
      – auch wenn die­se ganz bestimmt nicht von ein­schlä­gi­gen Stiftungen gespons­ort wer­den würden. 

      Noch eine Bemerkung zur "Covid-Bekämpfung" in Inselstaaten:
      Nachvollziehbar, dass man sich dort auf der "Zero-Covid"-Idee fest­ge­bis­sen hat.
      Es besteht wenig Hoffnung, dass man davon abge­hen wird – bis die WHO die "Pandemie" für "been­det" erklärt.

  4. Kleine Korrektur

    Telepolis wird zwar vom Heise-Verlag /c't, iX,…) online publi­ziert, ist aber eine weit­ge­hend selb­stän­di­ge Veröffentlichung (die aber, so mei­ne Erfahrung als lang­jäh­ri­ger Leser, in den letz­ten Monaten zuneh­mend unkri­ti­scher gewor­den ist). Hängt wohl auch mit dem Wechsel der Chefredraktion von Florian Rötzer zu Harald Neuber zusammen.

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