Die Impfstoff-Knebelverträge von „Big Pharma“

Unter die­ser Überschrift ist am 12.4. auf welt​.de (Bezahlschranke) zu lesen:

»… Für [die ehe­ma­li­ge Gesundheitsministerin] Esperanza Martínez war es Erpressung: „Als wür­den sie dir eine Pistole an den Kopf hal­ten und sagen: Unterschreib.“ Der Schutz vor Covid-19 hat sei­nen Preis. Für Paraguay aber war er beson­ders hoch…

Die Unternehmen stell­ten Forderungen, deren Erfüllung die Gesetzgebung Paraguays nicht zuließ, etwa die Geheimhaltung der Vertragsinhalte und die Zugeständnisse an die Hersteller bei Lieferverzögerungen, Ausfällen oder Nebenwirkungen.

In ihrer Verzweiflung leg­te die Regierung dem Parlament eine Gesetzesänderung vor, um die Forderungen der Firmen akzep­tie­ren zu kön­nen. Selbst Politiker, die gegen die Maßnahme waren – wie Martínez – stimm­ten zu. Und im Mai 2021 stand dann der Deal mit Pfizer über eine Million Dosen Impfstoff.

Das Beispiel Paraguay ist eines von vie­len, das zeigt: Die Covid-Impfungen gehö­ren zu den macht­voll­sten Geschäften in der Geschichte der Pharmazie. Pfizer, Biontech, Moderna, Johnson & Johnson und AstraZeneca erziel­ten damit im ver­gan­ge­nen Jahr einen Umsatz von 71 Milliarden Euro. Dabei zwan­gen sie Regierungen ihren Willen auf und ver­folg­ten eine Strategie, mit der sie ihre Gewinne maxi­mie­ren und ihre Risiken begren­zen konn­ten. Die Angst war dabei ihr bester Verbündeter…

„Wir haben ein kaput­tes System, in dem die Pharmaunternehmen zu viel Macht besit­zen“, sagt Rizvi, Autor des Berichts „Pfizer’s Power“: „Das muss sich drin­gend ändern.“…

Mangel an Transparenz betrifft alle

Tom Wright von Transparency International ist da ande­rer Meinung. Er sagt, dass die neu­en Klauseln weit über das bis­her Gesehene hin­aus­ge­hen wür­den: „Sie ver­su­chen, das Risiko auf die Regierungen zu über­tra­gen, selbst wenn der Hersteller oder die Partner in der Lieferkette Fehler machen.“

Im Zuge der Recherchen von Transparency International wur­den 182 Verträge unter­sucht; nur elf davon wur­den der Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht. Von die­sen elf wur­de nur ein Vertrag ver­öf­fent­licht, ohne den Inhalt teil­wei­se oder voll zu schwärzen…

Geheimniskrämerei vorteilhaft für Pharmaunternehmen

Details zu den Preisen sickern der­weil immer mehr durch. Aus Bulgarien etwa wur­de bekannt, dass die EU die­ses Jahr 19,50 Euro für jede Dosis des Pfizer-Impfstoffs zahlt – eine Erhöhung um vier Euro pro Einheit. Auch Moderna, das sei­ne ersten Impfstoffe in Europa zum Preis von 19 US-Dollar ver­kauf­te, erhöh­te die­sen Betrag in spä­te­ren Verträgen auf bis zu 25,50 US-Dollar.

Israel zahl­te sogar 30 US-Dollar pro Dosis. Diesen recht hohen Beträgen steht der von Albanien gezahl­te Preis gegen­über – das Land ver­ein­bar­te mit Pfizer einen Preis von zwölf Euro pro Dosis. Dafür akzep­tier­te es stren­ge­re Bedingungen…

Impfstoff hat viele Menschen sehr reich gemacht

… 2021, wäh­rend die Umsätze stie­gen und das Unternehmen mit der Eröffnung neu­er Büros welt­weit expan­dier­te, mach­te [Moderna] einen Gewinn von rund zwölf Milliarden US-Dollar. Das Gehalt von Vorstandschef Stéphane Bancel wur­de um 41 Prozent auf 18,2 Millionen Dollar erhöht…

Transparency International stell­te fest, dass ein Zusammenhang bestehe zwi­schen der Veröffentlichung von Pressemitteilungen durch Pfizer und Moderna über ihre Impfstoffe und dem Aktienverkauf unter ihren Führungskräften…

Das System zur Koordinierung der Impfstoffeinkäufe, das in Lateinamerika jahr­zehn­te­lang über den soge­nann­ten „Fondo rota­to­rio“ funk­tio­nier­te, ist mit Covid aus­ein­an­der­ge­bro­chen. Vier Jahrzehnte lang hat­ten die Länder ihre Kräfte gebün­delt, um bes­se­re Preise und Bedingungen für den Einkauf aus­zu­han­deln und dabei auf eine gleich­mä­ßi­ge Verteilung abzuzielen.

Die Pandemie hat mit die­sem Prinzip der Solidarität gebro­chen und die Mitglieder in einen ver­zwei­fel­ten Wettstreit ver­wickelt. „Es macht sehr wütend, denn die Diktatur der Technologie und Wissenschaft hat uns in der Hand“, sagt Martínez: „Heute kann es Covid sein, mor­gen ist es viel­leicht etwas ande­res.“«

8 Antworten auf „Die Impfstoff-Knebelverträge von „Big Pharma““

  1. Irgend wie ist das Komisch .… wenn ich mei­ne Geschäfte so machen wür­de.… hat­te ich umge­hend Ärger am Hals. Ach nee .… stop .… halt .… war da nicht was mit Ermächtigung .… also in Richtung ich bin der König und befeh­le … oder kann es gar sein das da € mit im Spiel waren … frag ja nur.

  2. Ich habe mir vor eini­ger Zeit einen Bericht von Gabriele Weber ange­hört. Sie ist eine Journalistin im klas­si­schen Sinne, die viel mit Zeugen und offi­zi­el­len Dokumenten arbei­tet. Sie beschreibt beson­ders gut die Korruption, auch im Bereich des Gesundheitswesens in Mittel- und Südamerika durch US-ame­ri­ka­ni­sche Pharmakonzerne. Vielleicht gibt es eine Reihe von inter­es­san­ten Werken von ihr. – Ist mir beim Lesen des Artikels ein­ge­fal­len. Vielleicht hat jemand eine Zusammenstellung.

    Von der Qualitätspresse und ande­ren Propagandaorganen, wie bei­spiels­wei­se Wikipedia, wird Frau Weber in die Ecke der "Verschwörungstheorien" gestellt.

    1. @Peter Pan
      Gaby Weber ist eine der aktiv­sten Journalisten unse­rer Zeit. Sie lie­fert regel­mä­ßig Ihre Dokumentarfilme ab und klagt seit Jahrzehnten alle mög­li­chen Akten aus den Deutschen Regierungen her­aus. Sie tritt damit regel­mä­ßig den gro­ßen Leuten auf die Füße. Solche Journalisten sehen das als Ritterschlag, von den übli­chen Verdächtigen als Verschwörungsschwurbler dif­fa­miert zu werden.

  3. Die eng­li­sche Webseite dai​ly​ex​po​se​.uk berich­tet heu­te über nicht unin­ter­es­san­te Dinge:

    Die US-Regierung gibt den Betrag, den sie für die "Pandemie" auf­ge­bracht hat, mit 3,63 Billionen Dollar (3630 Milliarden Dollar) an

    In den Beschreibungen für die­se Ausgaben taucht eine Angabe auf: Für eine Firma, die mit dem Verteidigungsministerium seit 2012 einen Vertrag hat – Black & Veatch Special Projects Corp, ein Infrastruktur- und Bauunternehmen – taucht eine Unterfirma namens 'Labyrinth Global Health INC' auf. Dieser wur­de für “SME Manuscript Documentation and COVID-19 Research” am 12. November 2019 (!) ein Betrag von 369.511 Dollar ausgewiesen.

    Der Ort, für den die genann­te Firma tätig ist/war, ist die Ukraine.

    Hier sei­en laut den öffent­lich zugäng­li­chen Daten der US-Webseite 'USA spen­ding' auch für ein "Biological thre­at reduc­tion pro­gram in Ukraine" 21,6 Mio Dollar aus­ge­wie­sen ("Supplemental Agreement for Work within scope").

    Die Sub-Firma 'Labyrinth Global Health INC' gibt auf ihrer Webseite einen Ort ihrer Büros mit Kiev, Ukraine an, "a gate­way to Eastern Europe".

    Die Chefs die­ser Firma arbei­ten laut dai­ly­ex­po­se seit min­de­stens 10 Jahren im lusti­gen Feld der Viren"forschung". Aber eben auch für "working with part­ners to impro­ve Global Health poli­cy on infec­tious dise­a­se detec­tion, respon­se, and control”.

    Dailyexpose: "But who are the part­ners that Dr Karen Saylors and Labyrinth Global Health choo­se to work with? They are none other than the ‘Eco Health Alliance’ and ‘Metabiota’."

    Also der lusti­ge P. Daszak wieder.

    Es wur­de 2009 ein Programm mit dem lusti­gen Namen "PREDICT" auf­ge­fah­ren. Seit 2017 gehör­te 'Labyrinth Global Health' dazu.

    "The USAID [- die das "Programm" seit 2009 finan­ziert] descri­bes PREDICT as having made “signi­fi­cant con­tri­bu­ti­ons to streng­thening glo­bal sur­veil­lan­ce and labo­ra­to­ry dia­gno­stic capa­bi­li­ties for both known and new­ly dis­co­ver­ed virus­es within seve­ral important virus groups, such as filovi­rus­es (inclu­ding ebo­la­vi­rus­es), influ­en­za virus­es, para­my­xo­vi­rus­es, and coronaviruses“.

    Dailyexpose zeigt ein Diagramm, das die Zusammenarbeit von 'Labyrinth Global Health' mit der 'EcoHealth Alliance' sowie einer ande­ren Firma namens 'Metabiota' zeigt.

    Dailyexpose: "Eco Health Alliance is listed as a part­ner of the Wuhan Institute of Virology (“WIV”) on archi­ved pages of its web­site and was men­tio­ned as a one of the institute’s “stra­te­gic part­ners” by the WIV’s Deputy Director General in 2018."

    Der Boss von 'Metabiota' ist "Young Global Leader" des WEF.

    "All of the­se peo­p­le and orga­ni­sa­ti­ons have been working for at least the last deca­de stu­dy­ing coro­na­vi­rus­es and hel­ping to set up Biolabs in Ukraine. All using US Department of Defense funds to do so. You can read much more about this here, here and here."

    Es geht dann noch um Transporte von Virenmaterial, deren Vertragsunterschriften im Dezember 2019 getä­tigt wurden.

    https://​dai​ly​ex​po​se​.uk/​2​0​2​2​/​0​4​/​1​3​/​u​s​-​d​o​d​-​c​o​n​t​r​a​c​t​-​c​o​v​i​d​-​r​e​s​e​a​r​c​h​-​u​k​r​a​i​n​e​-​n​o​v​-​2​0​19/

    Via: https://tkp.at/2022/04/13/auftrag-fuer-covid-19-forschung-in-der-ukraine-vom-us-verteidigungsministerium-vergeben-am-12–11-2019/

  4. Ein Artikel auf RT​.DE geht noch mehr ins Detail,
    bezieht sich auf den WELT-Artikel, des­halb ein Auszug

    Immer mehr Erkenntnisse, wie "Big Pharma" Vertragsinhalte und Preise ein­for­der­te und bestimmt , 14.04.2022

    Zain Rizvi ist Pharma-Experte für Public Citizen, eine New Yorker Bürgervereinigung, die Zugang zu neun Vereinbarungen bzw. Pharmaverträgen erhielt und die­se analysierte.
    Im Oktober 2021 ver­öf­fent­lich­te Rizvi einen Beitrag mit dem Titel: "Pfizer's Power" ("Pfizers Macht"). In dem Bericht heißt es:

    "Im Februar '21 wur­de Pfizer in einem bahn­bre­chen­den Bericht des Bureau of Investigative Journalism beschul­digt, Regierungen bei den COVID-Impfstoffverhandlungen 'ein­zu­schüch­tern'.
    Ein Regierungsbeamter bemerk­te damals: 'In fünf Jahren, wenn die­se Vertraulichkeitsvereinbarungen vor­bei sind, wird man erfah­ren, was bei die­sen Verhandlungen wirk­lich pas­siert ist.' 

    Die unge­schwärzt vor­lie­gen­den Verträge hät­ten ein­deu­tig gezeigt, wie Pharmakonzerne über knall­har­te Verhandlungen die Macht erlang­ten, "um Regierungen zum Schweigen zu brin­gen, das Angebot zu dros­seln, Risiken zu ver­la­gern und die Gewinne in der schlimm­sten Krise der öffent­li­chen Gesundheit seit einem Jahrhundert zu maximieren."

    Aus Brasilien wur­den durch den Einblick Details bekannt, dass Pfizer in den Verhandlungen auf Vertragsbedingungen bestand, die "unfair und miss­bräuch­lich" waren.
    Die bra­si­lia­ni­sche Regierung wies auf fünf Bedingungen hin, die sie "als pro­ble­ma­tisch erach­te­te, ange­fan­gen von einem Verzicht auf die Immunität des Staates bei öffent­li­chen Vermögenswerten bis hin zu feh­len­den Strafen für Pfizer im Falle von Lieferverzögerungen."
    Zudem ist es Brasilien zukünf­tig unter­sagt, "Impfstoffspenden von Pfizer aus ande­ren Ländern anzu­neh­men oder Pfizer-Impfstoffe von ande­ren Herstellern zu kaufen."

    Und auch die bri­ti­sche Regierung wur­de genö­tigt, wie aus den Dokumenten hervorgeht.
    Sollte Großbritannien dem­nach einen Vertragsstreit mit dem Hersteller Pfizer nicht bei­le­gen kön­nen, ist zukünf­tig nur ein "gehei­mes Gremium aus drei pri­va­ten Schiedsrichtern – nicht ein bri­ti­sches Gericht – laut Vertrag befugt, die end­gül­ti­ge Entscheidung zu treffen."
    Die Vertragsentwürfe für Albanien, Brasilien, Chile, Kolumbien, die Dominikanische Republik und Peru ver­lan­gen zudem von den jewei­li­gen Regierungen, dass "sie noch wei­ter gehen und Vertragsstreitigkeiten nach den Regeln der Schiedsgerichtsordnung der Internationalen Handelskammer (ICC) unter Anwendung des New Yorker Rechts" durch­füh­ren lassen.

    Im alba­ni­schen Vertrag (Ziffer 10.4, Seite 31) sicher­te sich das US-Unternehmen Pfizer die Klausel zu, dass der Inhalt des Vertrags bis zehn Jahre nach Vertragsauflösung strikt geheim gehal­ten wer­den muss.
    Im Vertrag mit Israel ist eine Geheimhaltung sogar über einen Zeitraum von 30 Jahren ver­ein­bart worden.
    Die Arroganz der Macht des Pharmakonzerns zeigt sich an dem Beispiel, als der Staat Israel den Termin einer Rechnungsstellung sei­tens Pfizer ver­strei­chen ließ.
    Pfizer bezeich­ne­te Israel dar­auf­hin als "Bananenrepublik" und stopp­te kurz­zei­tig die Impfstoff-Lieferungen.

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