»Das ipg-journal versteht sich als engagierte Debattenplattform für Fragen internationaler und europäischer Politik. Wir wollen nicht nur beschreiben, sondern auch Impulse geben durch kritische Interpretationen und Bewertungen.«
Es wird herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Deren Vorsitzender ist ein Martin Schulz, die verantwortliche Redakteurin eine Catrina Schläger. Dort ist am 26.4. zu lesen:
»Wenn der Impferfolg zum Verhängnis wird
Schnell geimpft, schnell gelockert – das kann verhängnisvoll enden, zeigt der Blick nach Chile. Simone Reperger über die Lehren für Deutschland.
Chile befindet sich seit Mitte März erneut in einem harten Lockdown. Niemand darf die Wohnung verlassen, nur zweimal wöchentlich kann man mit polizeilicher Genehmigung Lebensmittel einkaufen gehen. Es gibt derzeit so viele Neuinfektionen wie nie zuvor, Chile ist nun ein Hochinzidenzland, und seit Januar hat sich die Zahl der Coronatoten verdoppelt… Da bereits 50 Prozent der Bevölkerung geimpft sind und Chile weltweit für seine effiziente und schnelle Impfstrategie gefeiert wird, scheint das auf den ersten Blick tatsächlich nicht zusammenzupassen…
Viele Menschen [können] sich nicht an Hygiene- und Lockdown-Regeln halten. Chile ist ein sozial sehr gespaltenes Land: Viele Menschen schaffen es nicht, sich ausreichend zu schützen. Sie haben kein Geld für Masken, leben sehr beengt, können bei Erkrankungen keinen Abstand halten und auch nicht zuhause bleiben, weil sie ansonsten kein Geld verdienen. Meinungsumfragen zeigen, dass über 30 Prozent der Corona-Erkrankten weiterhin arbeiten gehen und ihre Ansteckung verheimlichen, um über die Runden zu kommen. Der chilenische Staat ist auch in Zeiten der Pandemie kein Garant für Soziale Sicherheit.«
Die Autorin problematisiert nicht das im letzten Satz versteckte und seit Jahrzehnten in Chile vorbildlich praktizierte Prinzip des Neoliberalismus, öffentliche Ausgaben bis unter die Schmerzgrenzen zu senken und statt dessen auf profitable "private Vorsorge" zu setzen, die sich aber nur wenige leisten können. Für sie sind es die leichtsinnigen Menschen, die jetzt die "Fallzahlen" und Todesfälle in die Höhe treiben. (Im übrigen liegt die Letalitätsrate, also der Anteil der Todesfälle an den "Infizierten" in Chile bei 2,2 Prozent, in Deutschland bei 2,5 – siehe corona-in-zahlen.de/weltweit/).
Vielmehr geht es ihr um Folgendes:
»Welche Lehren lassen sich also aus Chiles Beispiel ziehen – welche Fehler sollte Deutschland nicht wiederholen?
Chile zeigt, dass man die Pandemie nicht alleine durch das Impfen besiegen kann. Die Sorglosigkeit der Geimpften kann für die restliche Gesellschaft schnell zur Gefahr werden. Denn sie sind weiterhin ansteckend. Das Virus konnte sich daher so schnell ausbreiten. Vor allem jüngere, nicht geimpfte Menschen sind heute die am stärksten betroffene Gruppe. Dies ist wohl eine wichtige Erkenntnis für die deutsche Debatte.
Virologinnen kritisieren auch die zu schnellen Lockerungen Ende 2020. Obwohl die erste Welle nie ganz vorbei war, hatte die rechtskonservative Regierung damals schnell die Priorität auf die Ankurbelung der Wirtschaft gelegt. Gastronomie, Tourismus, Einzelhandel und Großraumbüros funktionierten circa 6 Wochen mit nur geringen Einschränkungen, und dies löste die zweite Coronawelle aus. Diese Unterschätzung der Pandemie und der ökonomische Fokus, welcher bereits die erste Welle verschärft hatte, stürzen nun das Land erneut ins Chaos.
Hat die Impfbereitschaft unter dem starken Anstieg der Infektionszahlen gelitten?
Trotz der kritischen Nachfragen zur Wirksamkeit des chinesischen Vakzins ist die Impfbereitschaft in Chile weiterhin hoch. Man vertraut darauf, dass jede Art von Schutz besser ist als kein Schutz. Es gibt einen kohärenten politischen Diskurs und eine klare Kommunikationsstrategie. Diese lautet: „Impfen hilft“. Sich impfen zu lassen gilt als Ausdruck der Solidarität. Zudem sorgen die Schlagzeilen von überfüllten Intensivstationen dafür, dass viele Chileninnen sich lieber heute als morgen impfen lassen möchten. Die Hoffnung, dass in ein paar Wochen die Herdenimmunität erreicht sein wird, ist noch immer groß.«
Das soll nicht so gelesen werden, daß die erstaunliche Parallele zu Deutschland ein Warnhinweis wäre. Selbst diese Feststellung trägt dazu nicht bei:
»Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Karibik schätzt, dass das Coronavirus Chile um 20 Jahre in seinem Entwicklungsstand zurückwerfen könnte. Mit jedem weiteren Lockdown-Tag müssen mehr Menschen um ihre Existenz bangen.
Die Pandemie verschärft damit die sozialen Probleme des Landes und die soziale Ungleichheit, gegen die die Menschen bereits vor Corona landesweit protestiert haben…«
(Hervorhebungen nicht im Original.)
Pfizer, das hierzulande Meistverspritzte, führt ja die Legende, dass es nicht immunisiere, ABER der Krankheitsverlauf moderater wäre. Sie dürfen aber keine Testpersonen selbst mit dem Virus konfrontieren, weil das erstaunlicherweise als "unethisch" gilt (warum, bei al den anderen unfreiwilligen und täuschenden Versuchen, ist die Frage…).
Also können sie das mit dem angeblich leichteren Krankheitsverlauf nur studieren, wenn sie die der Ansteckung aussetzen und behaupten, das Aussetzen sei kein Aussetzen, sondern sei eine Belohnung fürs Impfen.
Na denn, Waidmannsheil. Beinhart.
Ähnlich beengt und prekär dürften Wirtschaftsflüchtlinge aus Lateinamerika auch in Ihrem Hauptzielland Spanien leben. Die Staaten werden ermüden und in ein zwei Jahren ist der Bürokratie wahrscheinlich alles über ihre bemaskten Köpfe gewuchert. Keine App der Welt wird Krankheitskeime, Unterernährung und die Gehirnerweichung stoppen können. Die Massenmedien werden Freudentänze zur virtuellen zweijährigen Impfungüberlebtparties übertragen und weiterhin Witze über Impfleugner verbreiten.
Das ist der unschöne Teil der Matrix.
Impfen hat noch nie eine Pandemie beendet. Was Chile betrifft fehlt nur noch die Behauptung, daß sich die Ureinwohner infolge einer unhygienischen Lebensweise, falscher Ernährung und falscher Kleidung selbst augerottet haben.
Na denn, achten Sie wenigstens darauf, daß Sie beim Kartoffelkochen alles richtig machen, Sie können sich gar nicht vorstellen was man da alles falsch machen kann 😉
Zu zehnt auf 35 qm im Lockdown, das fördert sicher alles mögliche, nur nicht Gesundheit! Und das Impfektionsrätsel schreit nun auch zum Himmel… die Impfung macht's. Wie kann ein Mensch/Volk das alles noch ertragen?
Möge die Menschheit umgehend von diesem kranken Terror genesen, ich halte mich an der Hoffnung fest.
Es rettet uns kein höh'res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun! (Die Internationale, Text: 1910)
Habe gerade die Internationale Sitzung vom Corona-Ausschuss am letzten Freitag zuende gehört, mit Bericht aus Chile. Sehr deprimierende Agenda, die da verfolgt wird.