»Die Sterne standen schon mal günstiger für Karl Lauterbach«

So hebt ein Kom­men­tar auf – wo sonst? – sued​deut​sche​.de am 17.3.23 an. Unter dem Titel "Medi­zin: Auf­klä­ren statt ablen­ken" bemüht sich dies­mal nicht Chris­ti­na Berndt, son­dern Wer­ner Bar­tens (über den Täter wird spä­ter gespro­chen wer­den), dar­um, Karl Lau­ter­bach aus der Pat­sche zu hauen.

Er trau­ert der Zeit nach, in der KL "als Talk­show-König glänz­te" und "als Zei­chen sei­ner Volks­ver­bun­den­heit zudem längst die Flie­ge abge­legt" hat­te. Doch dann wur­de er Minis­ter und pfleg­te eine "unglück­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie":

»Über Impfschäden hätte er vor zehn Monaten oder zehn Wochen reden können

Schon län­ger gibt es Dis­kus­sio­nen um Lau­ter­bachs Vita. Seit Tagen gibt es – umstrit­te­ne – Vor­wür­fe, der sonst so peni­ble Minis­ter habe sei­nen Lebens­lauf geschönt und fal­sche oder unge­naue Anga­ben zu sei­nen Pro­jek­ten, Ver­öf­fent­li­chun­gen und aka­de­mi­schen Meri­ten gemacht. Inzwi­schen sieht es so aus, als lie­ße sich eini­ges aus­räu­men. Zudem war­ten eini­ge Lob­by­grup­pen und Medi­en nur dar­auf, den Coro­na-Hard­li­ner Lau­ter­bach end­lich stür­zen zu sehen. Doch was macht der Minis­ter? Anstatt unmit­tel­bar und voll­stän­dig Trans­pa­renz zu schaf­fen, redet er über – Impf­schä­den. Erst Tage spä­ter äußert er sich zu einem Teil der Vorwürfe.

Über Impf­schä­den, die für den Ein­zel­nen ver­hee­rend sein kön­nen, ins­ge­samt jedoch nicht den Erfolg der Coro­na-Imp­fung schmä­lern, hät­te der Minis­ter vor zehn Mona­ten oder zehn Wochen reden kön­nen. Er weiß, dass die­ses The­ma pola­ri­siert. Des­halb bleibt ein Nach­ge­schmack. Jetzt, da Lau­ter­bach selbst in der Kri­tik steht, sein Dau­er­bren­ner-The­ma Coro­na aus dem Hut zu zie­hen, kann nur als Ablen­kungs­ma­nö­ver bezeich­net wer­den. Sofort rei­ner Tisch statt Nebel­ker­zen wäre die bes­se­re Opti­on gewe­sen.«

Peer Stein­brück mit "Hät­te, hät­te, Fahr­rad­ket­te", 26.4.13 (you​tube​.com), einer vor meh­re­ren zum Glück weit­ge­hend aus der Öffent­lich­keit Verschwundenen:


Wer da was auf wel­che Wei­se "aus­räu­men" konn­te, ist zu lesen in:

Tab­le­dance. Annet­te Bruhns, Karl W. Lau­ter­bach und der Herr Turner


Zu Herrn Bar­tens. Er ist ein rich­ti­ger Dr. med. und hat, anders als Karl Lau­ter­bach, als Arzt gear­bei­tet. Danach war er "Buch­au­tor, Über­set­zer, Autor einer WDR-Sei­fen­oper und tätig für SZ, Zeit, FAZ und taz". Von ihm stammt der Best­sel­ler "Das Lexi­kon der Medi­zin-Irr­tü­mer" (alles nach sued​deut​sche​.de). Man soll­te also mei­nen, er kön­ne kom­pe­tent und wis­sen­schaft­lich fun­diert argu­men­tie­ren. Ein Blick auf die Lis­te sei­ner Ver­öf­fent­li­chun­gen allei­ne in der "SZ" ent­täuscht die­se Hoffnung.

Es fin­den sich Fäl­schun­gen wie diese:

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und die bekann­te Stim­mungs­ma­che, nicht etwa in einem Kommentar:

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Wie hier hin­ter der Bezahl­schran­ke wird von der gan­zen Mann­schaft die kom­plet­te Palet­te des "Wei­ter so" mit Mas­ken, "Imp­fen" (auch für Schwan­ge­re und ger­ne als Nasen­spray) und natür­lich der Dro­hung mit der sicher kom­men­den nächs­ten Pan­de­mie ausgebreitet:

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Natür­lich:

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Ich hat­te mir schon ein­mal erlaubt, die­ses bei der SZ belieb­te Motiv aus zahl­rei­chen aktu­el­len Anläs­sen umzugestalten:

"Dass es mehr Fäl­le des Fati­gue-Syn­droms gibt, liegt wohl an Coro­na-Infek­tio­nen", heißt es hier, und gebets­müh­len­ar­tig wer­den Exper­tIn­nen zitiert, die wis­sen ""dass die Impf­stof­fe sicher sind":

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Man kann nach­voll­zie­hen, daß die Bar­tens und Berndts ger­ne ein Bau­ern­op­fer Lau­ter­bach sähen und ihm sämt­li­che Schuld in die Schu­he schie­ben wol­len. Aller­dings sind sie MittäterInnen:

" Im Pod­cast spricht sich Bar­tens auch für eine Impf­pflicht ab 18 Jah­ren und nicht erst ab 60 aus. Über die­se Form der Impf­pflicht soll am Don­ners­tag im Bun­des­tag abge­stimmt werden."

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An die­ser Stel­le habe ich auf­ge­hört zu suchen.

3 Antworten auf „»Die Sterne standen schon mal günstiger für Karl Lauterbach«“

  1. "Aller­dings sind die Regeln nicht immer logisch nach­voll­zieh­bar, so wie das Tra­di­ti­on hat­te, wäh­rend der Pandemie"
    Mein abso­lu­ter Favorit.

  2. Herr Bar­tens ist auch Dau­er­gast bei Talk im Han­gar 7. Dort reißt er ger­ne das Wort an sich (indem er den ande­ren Gäs­ten in sel­bi­ges fällt) und erklärt allen ande­ren die Welt, da er meint, als Ein­zi­ger die Wahr­heit zu ken­nen. Das anzu­se­hen, ist immer total anstren­gend und unerfreulich.

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