»Die Übertreibung der COVID-19-Todesfälle und von Long-COVID führt nicht nur zu falschen politischen Entscheidungen wie neuen Maskenvorschriften und Auffrischungsempfehlungen für sechs Monate alte Säuglinge, sondern auch zu einem unnötig anhaltenden Klima der Angst«

Unter der Überschrift "COVID-19 Is No Longer a Public Health Emergency" ist im US-Magazin "TIME" bzw. auf time​.com am 25.1.23 ein Beitrag von Daniel Halperin, Epidemiologe an der Gillings School of Global Public Health der University of North Carolina, Chapel Hill, zu lesen. Darin heißt es:

»Einen Monat vor sei­nem kürz­li­chen Rücktritt warn­te Dr. Anthony Fauci, dass sich die USA "mit Sicherheit" wei­ter­hin mit­ten in einer COVID-Pandemie befin­den. Andere Experten war­nen wie­der­holt vor dro­hen­den "töd­li­chen" Wellen, die durch die neue­sten gene­ti­schen Varianten aus­ge­löst wer­den, und vor kur­zem hat Präsident Biden erneut den COVID-19-Notstand für die öffent­li­che Gesundheit ver­län­gert. Diese düste­ren Warnungen beru­hen jedoch weit­ge­hend auf der Annahme, dass in den USA wei­ter­hin täg­lich etwa 400 Menschen an der Krankheit ster­ben. Es gibt wich­ti­ge Gründe, die­se Behauptung in Frage zu stel­len, wie Dr. Leana Wen in der Washington Post unter­sucht hat. 

Und wenn wir uns tat­säch­lich nicht mehr in einer gesund­heit­li­chen Notlage befin­den (was ein renom­mier­ter Virologe in Deutschland im letz­ten Monat fest­stell­te), dann soll­ten eini­ge der immer lau­ter wer­den­den Rufe nach einer Wiedereinführung der Maskenpflicht in Schulen oder ande­rer unan­ge­mes­se­ner Einschränkungen fal­len gelas­sen werden.

Seit über einem Jahr zeigt sich, dass vie­le Krankenhauseinweisungen, die offi­zi­ell als COVID-19-bedingt ein­ge­stuft wer­den, statt­des­sen von Patienten ohne COVID-Symptome stam­men, die aus ande­ren Gründen ein­ge­lie­fert wer­den, aber zufäl­lig auch posi­tiv gete­stet wur­den. Da bei der Aufnahme in ein Krankenhaus nach wie vor rou­ti­ne­mä­ßig Abstriche gemacht wer­den (obwohl die größ­te Organisation für Infektionskontrolle davon abge­ra­ten hat), erhal­ten vie­le Patienten mit ande­ren Erkrankungen eben­falls ein posi­ti­ves Testergebnis, ins­be­son­de­re wäh­rend der anhal­ten­den Omikron-Wellen, wodurch die Zahl der als durch COVID-19 ver­ur­sacht ange­ge­be­nen Krankenhausaufenthalte über­höht wird. UCLA-Forscher [University of California, Los Angeles, AA], die die Daten des öffent­li­chen Krankenhauses von Los Angeles County unter­such­ten, fan­den her­aus, dass mehr als zwei Drittel der offi­zi­el­len COVID-19-Krankenhauseinweisungen seit Januar 2022 tat­säch­lich "mit" und nicht "wegen" der Krankheit erfolgten.

Eine stren­ge Bewertung in Massachusetts ergab, dass ein ver­gleich­ba­rer Anteil der COVID-Krankenhausaufenthalte tat­säch­lich zufäl­lig auf das Coronavirus zurück­zu­füh­ren war… All dies steht im Einklang mit der Tatsache, dass bis März 2022 bereits über 95 % der Menschen infi­ziert oder geimpft waren oder in der Regel bei­des, und dass die dar­aus resul­tie­ren­de robu­ste Immunität der Bevölkerung in Verbindung mit der weni­ger viru­len­ten Natur von Omikron zu weit­aus weni­ger schwe­ren Folgen führt…

Gleichzeitig wird erst all­mäh­lich erkannt, dass zwei­fel­los vie­le offi­zi­el­le COVID-19-Todesfälle eben­falls auf Personen zurück­zu­füh­ren sind, die mit dem Coronavirus und nicht an ihm gestor­ben sind. Die CDC-Richtlinien sehen nach wie vor vor, dass jeder Todesfall, der inner­halb von 30 Tagen nach einem posi­ti­ven Testergebnis ein­tritt, auto­ma­tisch als durch COVID-19 ver­ur­sacht ein­ge­stuft wird…

Der ehe­ma­li­ge lei­ten­de Gerichtsmediziner von Milwaukee County führ­te eine sorg­fäl­ti­ge Untersuchung von etwa 4.000 COVID-19-Todesfällen durch, die wäh­rend der dor­ti­gen Pandemie gemel­det wur­den. Seine Untersuchungen erga­ben, dass bei fast der Hälfte der Todesfälle kein Zusammenhang mit COVID bestand oder in eini­gen Fällen nur ein "mar­gi­na­ler" Zusammenhang bestand, wie z. B. bei Krebspatienten im Endstadium, deren Ableben mög­li­cher­wei­se durch die Ansteckung mit der Krankheit um eini­ge Tage oder Wochen beschleu­nigt wor­den war. Eine Analyse von Daten aus dem Bezirk LA und aus dem gan­zen Land, die wäh­rend der jüng­sten Wellen der hoch­an­stecken­den (aber wesent­lich weni­ger töd­li­chen) Omikron-Variante gesam­melt wur­den, legt nahe, dass die COVID-19-Todesfälle jetzt wahr­schein­lich um min­de­stens das Vierfache über­schätzt wer­den… Doch selbst wenn nur die Hälfte der der­zeit gemel­de­ten Todesfälle in den USA nicht wirk­lich auf das Virus zurück­zu­füh­ren ist, wür­de dies bedeu­ten, dass täg­lich etwa 200 Menschen an COVID-19 ster­ben, was in etwa der Zahl der Todesfälle wäh­rend einer schlech­ten Grippesaison entspricht.

Neben der über­höh­ten Zahl der COVID-Krankenhausaufenthalte und ‑Todesfälle ist ein wei­te­rer Grund für die Aufrechterhaltung eines öffent­li­chen Gesundheitsnotstands die angeb­lich mas­si­ve Welle von anhal­ten­dem Long-COVID. Fast alle Berichte über Long-COVID-Erkrankungen beru­hen jedoch auf der Erfassung der Zahl der Personen, die nach der Infektion anhal­ten­de Symptome ange­ben, und nicht auf kon­trol­lier­ten Studien, die die Prävalenz anhal­ten­der Symptome bei infi­zier­ten und nicht infi­zier­ten Personen sorg­fäl­tig ver­glei­chen… Fallkontrollstudien haben jedoch bis­her höch­stens gerin­ge Unterschiede in der Symptomprävalenz zwi­schen zuvor infi­zier­ten und nicht infi­zier­ten Personen fest­ge­stellt (und neue Forschungsergebnisse deu­ten dar­auf hin, dass die mei­sten Symptome inner­halb eines Jahres wie­der ver­schwin­den). Während Long-COVID unbe­streit­bar ein bedeu­ten­des Problem dar­stellt, eben­so wie die Todesfälle, die tat­säch­lich noch durch das Coronavirus ver­ur­sacht wer­den, sind stren­ge Analysen erfor­der­lich, um die Prävalenz genau­er zu schätzen.

Die unbe­dach­te [inad­ver­tent] Übertreibung der COVID-19-Todesfälle und von Long-COVID führt nicht nur zu fal­schen poli­ti­schen Entscheidungen wie neu­en Maskenvorschriften und Auffrischungsempfehlungen für sechs Monate alte Säuglinge, son­dern auch zu einem unnö­tig anhal­ten­den Klima der Angst, vor allem in den blau­en Regionen (wie in mei­ner Heimatstadt San Francisco, wo das Tragen von Masken nach wie vor üblich ist, sogar im Freien). Nach drei lan­gen Jahren ist es an der Zeit, dass sich die Verlautbarungen und Maßnahmen im Bereich der öffent­li­chen Gesundheit auf soli­de wis­sen­schaft­li­che Erkenntnisse stüt­zen und nicht auf gut gemein­te, aber oft irre­füh­ren­de Annahmen.«

Der Titel des Tweets von Tim Röhn, der auf die­sen Artikel auf­merk­sam macht, lau­tet: "Diese Schwurbler."

2 Antworten auf „»Die Übertreibung der COVID-19-Todesfälle und von Long-COVID führt nicht nur zu falschen politischen Entscheidungen wie neuen Maskenvorschriften und Auffrischungsempfehlungen für sechs Monate alte Säuglinge, sondern auch zu einem unnötig anhaltenden Klima der Angst«“

  1. Auch dazu gibt es O-Töne aus den USA von Jimmy Dore:

    We’re Overcounting COVID Deaths! Admits CNN Doctor
    https://youtu.be/SYfuPtQOGws

    In the not-too-distant past, posting online that COVID deaths were being overcounted would have gotten you banned from social media – now as mainstream a figure as Washington Post op-ed columnist and CNN medical analyst Leana Wen has published a column making that very case. Countless online observers responded by noting that Wen was “Two-and-a-half years too late” with this perspective.

    Jimmy discusses the slow-drip as the mainstream media steadily abandon the rapidly crumbling COVID narrative.

  2. Ich wer­de den Verdacht nicht los, dass die­se Sterblichkeitswelle eben doch COVID geschul­det ist.

    Vielfach Spike-vor­ge­schä­digt, immun­to­le­rant, bil­det sowie­so kei­ne neu­tra­li­sie­ren­den Antikörper, das ist der momen­ta­ne COVID-Patient. 

    Gut denk­bar dass vie­le davon ein­fach tot umfal­len ohne eine COVID Diagnose zu erhal­ten. Plötzlich und uner­war­tet. Diese gan­zen Reinfektionen haben die Impfstoffe ja erst mög­lich gemacht. 

    Ich höre mich schon an wie der Lauterbach. BLITZ-COVID, stum­mes COVID, Todes-COVID

    https://vigilance.pervaers.com/p/german-excess-mortality-part‑3

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