Hier soll noch einmal eingegangen werden auf die Karriere des Doktorvaters von Christian Drosten.
Denn es scheint, als habe Prof. Roth die Erfolgskurve von Drosten und seinem kommerziellen Begleiter Landt analysiert und beider jeweilige Qualitäten für sich nutzen können. Er hat nach der Wegbereitung für C. Drosten ein lukratives "Startup-Unternehmen" mit Geldern seines ehemaligen Arbeitgebers DRK-Blutspendedienst aufbauen können.
Am 29.10.2012 berichtete die FAZ:
»Die im Jahr 2005 gegründete "Gesellschaft zur Forschung, Entwicklung und Distribution von Diagnostika im Blutspendewesen mbH" ist nach eigener Auskunft in Deutschland der Marktführer für vergleichbare Laborleistungen [Virentests bei Blutspenden, AA] – und Krankheiten wie das West-Nil-Virus oder auch das Dengue-Fieber sind in Roths Augen folglich nicht nur eine Bedrohung, sondern potentielle Geschäftsfelder. "Das ist wie David gegen Goliath", beschreibt Roth den Wettbewerb in der Branche. "Wir sind den Großen bisher immer einen Schritt voraus gewesen."«
Deutlich ist die Parallele zum Landtschen Narrativ.
»Das im Frankfurter Innovationszentrum beheimatete Unternehmen… testet… jede zweite der rund 5 Millionen im Jahr abgegebenen Blutspenden. Aus dem Umsatz, den Roth auf 5 Millionen Euro beziffert, lässt sich der Stückpreis für den von GFE vertriebenen Test ableiten, mit dem die Blutkonserven in einem Durchgang auf sechs verschiedene Viren untersucht werden, unter ihnen die Hepatitis- und Aids-Erreger. "Sechs Viren mit einem Test, das bekommen unsere Wettbewerber erst nächstes Jahr hin", sagt Roth.
Zum Vorausdenker ist der gebürtige Pfälzer vermutlich schon während seines Medizinstudiums in München geworden. Die Berufswahl – Arzt oder Wissenschaftler – sei ihm nicht leichtgefallen, berichtet er. Dann aber habe er sich für die Wissenschaft entschieden, weil deren Fortschritt einer größeren Zahl von Menschen zugutekomme, als ein praktizierender Arzt je erreichen könne.«
Gelddruckmaschine mit öffentlichen Mitteln
»1997 nahm Roth eine Stelle als Berater beim Frankfurter Blutspendedienst an, einem der größten in Deutschland. Wiederum acht Jahre später wechselte er mit der GFE-Gründung komplett aus der Wissenschaft in die Wirtschaft. Auf gut 10 Millionen Euro veranschlagt Roth die Anlaufinvestitionen, die in den ersten fünf Jahren seit der Gründung zu stemmen waren. Getragen haben diese Kosten die drei Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes, die als Gesellschafter firmieren und bislang zugleich die Abnehmer des Tests sind. Der erste Gewinn von etwa 100000 Euro war 2011 zu verzeichnen. Inzwischen ist die Technik – das Unternehmen stellt die benötigten Reagenzien zusammen und montiert die Maschinen, auf denen der Test durchgeführt wird – nach Roths Einschätzung ausgereift genug für die Expansion ins Ausland. Seit dem vergangenen Jahr ist zudem der Patentschutz abgelaufen, den Roche und Novartis im Ausland zuvor auf wichtige Teile des Verfahrens genossen…
"Eine Umsatzverdoppelung binnen eines Jahres halte ich im nächsten Schritt durchaus für möglich." Dank kräftiger Skaleneffekte würde der Gewinn dann überproportional zunehmen, verspricht sich Roth.
Mit den Blutspendediensten im Rücken sei er eigentlich kein klassischer Gründer, sagt er. Doch zu sehr unter den Scheffel will er sein Licht auch nicht stellen: Riskant sei der Schritt durchaus gewesen, betont er. "Einen Plan B hatte ich bei der Gründung nicht…"«
Für das Geschäftsjahr 2018 wies das Unternehmen laut bundesanzeiger.de eine Bilanzsumme von 4.995.114,29 Euro aus. In diesem Jahr endete die GF-Tätigkeit von Roth.
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)