Drosten-Dissertation: Wird das jetzt ein Krimi?

Einem auf­merk­sa­men Mitleser fiel Merkwürdiges auf:

Wie bereits gemel­det, steht über einen Link der Frankfurter UB das Inhaltsverzeichnis der Dissertation von Christian Drosten zur Verfügung. Auf wun­der­sa­me Weise ist seit weni­gen Tagen die Doktorarbeit auch bei der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) gemel­det (s. Drosten-Dissertation: Zeichen und Wunder und Tricks). Auch dort kann man das Inhaltsverzeichnis herunterladen.

Beide Texte sind offen­bar weit­ge­hend inhalt­lich iden­tisch. Allerdings han­delt es sich um unter­schied­li­che Scans.

Interessant sind die Informationen in den Metadaten der PDF-Datei auf dem Server der DNB. Da gibt es etwa den Hinweis auf die Software, mit der das Dokument gescannt wurde:

»ABBYY FineReader Server; modi­fi­ed using iTextSharp™ 5.5.13 ©2000–2018 iText Group NV (AGPL-ver­si­on)«

Das Erstellungsdatum wird mit 13.7.20 18:27:18 ange­ge­ben.

In die­ser Version fehlt zudem die Titelseite. Während die Seitenzählung des UB-Scans mit 1 beginnt und dann mit 4–6 fort­fährt, fin­den sich hier nur die Seiten 4–6.

Eine wahr­schein­li­che Erklärung für das Fehlen der Seiten 2 und 3 wird sein, daß es sich hier um lee­re Seiten han­delt, die zu scan­nen wenig Sinn macht. Gewissheit wird man erst haben, wenn es einen Einblick in die Arbeit gibt.

Es wäre schön, wenn der Mensch, der nach 17 Jahren den Scan für die DNB erstellt hat, sie dem Lesesaal der UB zurück­bräch­te. Vielleicht gibt es dann ja irgend­wann wirk­lich Klarheit.

Update 16.7.:

Die PDF-Datei mit dem Inhaltsverzeichnis, die direkt von der UB gela­den wer­den kann, trägt das Erstellungsdatum 8.6.2020 08:53:56.

Es drängt sich die Frage auf: Gab es dort zuvor eine ande­re Version? Oder wur­de die Dissertation erst­mals am 8. Juni die­sen Jahres hier zur Verfügung gestellt?

(Dank an eine auf­merk­sa­me Mitleserin!)

10 Antworten auf „Drosten-Dissertation: Wird das jetzt ein Krimi?“

  1. Ja, ist halt das, was ich Ihnen schon vor Wochen gesagt hat. Irgendwer hat die Arbeit in den Bibliothekskatalog der UB Frankfurt ein­ge­tra­gen, den Eintrag in den DNB-Katalog aber ver­ges­sen. Dank des Geschreis, das über­all ver­an­stal­tet wur­de, wur­de das jetzt nachgeholt.

    Merken Sie immer noch nicht, dass Sie einem Hirngespinst nachjagen?

    Haben Sie nichts Besseres zu tun? 🙂

  2. Können Sie sich nicht ein­fach in den näch­sten Zug nach Frankfurt set­zen und vor Ort in der DNB und der Unibib sich durch­fra­gen? Recherche im Hintergrund anstatt hier dau­ernd die Leserschaft anzu­hei­zen? Ihr näch­ster Beitrag lau­tet sonst: Skandal, Drosten-Diss in der DNB für Wochen ausgebucht

    1. Wäre es nicht das Einfachste und wür­de jeden Gedanken an Verschwörung im Keime ersticken, wenn die UB rasch die 122 Seiten digi­ta­li­sier­te und zum Download zur Verfügung stellte?
      Ich wür­de es sogar auf mich neh­men, nach Frankfurt zu fah­ren, dort zu ver­su­chen, mir einen Bibliotheksausweis aus­stel­len zu las­sen und Einsicht in die Arbeit zu neh­men, wenn es denn wenig­stens mög­lich wäre, eine Vormerkung zu bestel­len. Leider ist aber auch die­ser Weg nicht möglich.

      1. Mich inter­es­siert inzwi­schen vor allem, war­um Sie anschei­nend kein Problem damit haben, dass Sie sich zum nütz­li­chen Idioten von Verschwörungstheoretikern vom äußer­sten rech­ten Rand machen.

  3. Höchst erstaun­lich ist für mich u. a. auch die zeit­li­che Kongruenz des Auszeit-neh­mens des Drosten (Juli und August kei­ne Podcasts, weil er es leid ist, sich zu erklä­ren [so, wie vie­le Medikamente hat eben auch das Popstar-Dasein sei­ne Nebenwirkungen]) und die vier­zehn Tage spä­ter plötz­lich auf­tau­chen­de Dr.-Arbeit dort, wo sie eigent­lich immer schon hät­te sein sol­len – Allerdings noch immer nicht komplett,.sondern wie­der nur als Inhaltsliste. Das ist so unfass­bar dreist, das es weh tut… nur nicht bei denen, die alles gut­gläu­big abnicken, was der "Papst" sei­nen Jüngern in all sei­ner, von wem auch immer gege­ben, Herrlichkeit pre­digt. Verwunderlich ist eben­so, dass der anson­sten so dreist geschäfts­tüch­ti­ge Pope Drosten, bei der rie­si­gen Nachfrage nach sei­ner Dr.-Arbeit nicht längst eine schö­ne gro­ße Auflage hat drucken las­sen, wo er doch sonst so ger­ne vor­bei mit dabei ist, wenn es um die Vermarktung von Produkten geht, die nicht vali­diert sind.
    Das schreit zum Himmel… im wahr­sten Sinne des Wortes.

    1. Ich bin ganz Ihrer Meinung, Frank.
      Es wäre das Einfachste, sei­ne Doktorarbeit sofort dar­zu­stel­len; dazu müss­te sie vor­han­den sein.….….
      .……mei­nen Respekt und Dank gilt all denen, die gedul­dig und an den Stellen recher­chie­ren, wo die­se Dissertation zu fin­den sein sollte.
      Danke für Ihren Einsatz der Offenlegung von merk­wür­di­gen, zeit­lich ver­scho­be­nen Vorkommnissen/Vorgängen

  4. Ich stel­le mir ein­fach die Frage, war­um die betrof­fe­ne Person, also Herr Drosten, die Diskussionen nicht ein­fach durch Veröffentlichung sei­ner Doktorarbeit beendet?
    Meine Diplomarbeit liegt nicht nur in irgend­ei­nem Archiv mei­ner Hochschule, nein, ich habe sogar noch ein pri­va­tes Exemplar zu Hause. Sollte ein­mal irgend­je­mand die Existenz mei­ner Diplomarbeit anzwei­feln, könn­te ich dies also aufklären.

  5. Vielleicht ist sei­ne Doktorarbeit ähn­lich nichts­sa­gend und nutz­los, wie das nach eng­li­schen Meinungen die der Merkel sein soll?
    Wer will das schon hören oder lesen, wo doch schon alle Weissagungen total dane­ben waren?

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