Drosten duldet keine anderen Götter neben sich

Im 40. sei­ner legen­dä­ren Podcasts zum Thema Corona macht Christian Drosten ket­ze­ri­schen Professoren und Nobelpreisträgern den Garaus:

"Hier ist es bei­spiels­wei­se so, … daß da viel­leicht irgend­ein Professor sich hin­stellt in die Öffentlichkeit. Ich bin auch Professor, und ich wür­de mich nie trau­en, irgend­wel­che Dinge an die Öffentlichkeit zu geben, die auch noch so viel Meinung beinhalten… 

Man kann die Literatur und man kann die Fachkenntnisse in die­sem Gebiet nicht ken­nen, wenn man nicht abso­lu­ter Spezialist ist. Und das ist der ein­zi­ge Grund, war­um ich als Person hier über­haupt in der Öffentlichkeit ste­he…, weil ich als Spezialist an genau die­sen Viren arbeite.

Und was ich höre, zum Teil auch eben von schein­ba­ren Fachleuten…, das ent­behrt ein­fach jeder Grundlage, das sind Allgemeinplätze, die nicht über eine ober­fläch­li­che Kenntnis von Studentenlehrbuchwissen hin­aus­ge­hen. Und mit die­ser Wissensbasis posaunt man dann Videos in die Öffentlichkeit."

Er beklagt die dar­aus ent­stan­de­ne "Zersplitterung der öffent­li­chen Meinung".

"Aber die Frage ist natür­lich, wer lie­fert denen im Journalismus, die die­se ver­kürz­ten Plattformen machen, eigent­lich das Futter? Und das machen eben tat­säch­lich Wissenschaftler in ver­stärk­tem Maße, wenn sie unter dem Deckmantel eines Titels oder einer wis­sen­schaf­li­chen Betrachtung Dinge ver­brei­ten, die ein­fach nicht fun­diert sind. Da macht man ja gera­de so einem Mißbrauch in den Medien das Tor auf."

Anders Karl Lauterbach:

"Herr Lauterbach ist jemand, er gilt ja als SPD-Medizinexperte und er liest ein­fach auch wirk­lich, und was er so in sozia­len Medien von sich gibt, das ist ein­fach Stand der Dinge, das muß man ein­fach sagen. Er kennt sich aus, und er ist von sei­ner Grundausbildung her Epidemiologe… Der geht in die Öffentlichkeit und infor­miert mit rich­ti­gen Inhalten."

Anders als die nor­we­gi­schen Virologen, die jetzt fest­stel­len, daß Schulöffnungen bei ihnen kei­ne Ansteckungen bewirkt haben. Die wer­den noch ihr blau­es Wunder erle­ben. Oder die fran­zö­si­schen, die fest­ge­stellt haben, daß es schon im Dezember eine Infektion in ihrem Land gab. Die haben schlecht gearbeitet:

"Also ich muß wirk­lich sagen, ich ver­ste­he nicht, wie man das so publi­zie­ren konn­te, wie die Gutachter das so durch­las­sen konn­ten – das ist ja offen­bar begut­ach­tet wor­den. Und ich ver­ste­he erst recht nicht, wie man mit so einem Befund so eine brei­te Pressearbeit machen kann und so die Wissenschaftsöffentlichkeit verunsichert."

Und die "Journalistin", die ihn befragt, betet nach:

"Also eine Studie, die trotz Begutachtung offen­bar mit gro­ßer Vorsicht zu genie­ßen ist."

Und noch ein Dummkopf wird ent­larvt, der Entdecker des AIDS-Virus Luc Montagnier:

"Es ist schwie­rig für einen akti­ven Wissenschaftler in der Virologie zu sagen, daß ein Nobelpreisträger im Fach Virologie Unsinn ver­brei­tet. Aber das ist kom­plet­ter Unsinn… Dieses Thema ist ein­fach erle­digt. Es ist auch erle­digt, wenn ein im Ruhestand befind­li­cher Nobelpreisträger in einer Talkshow dar­über spricht. Es ist trotz­dem immer noch erledigt."

Link

Noch mal zu der "Journalistin", die den Podcast mit dem ein­zi­gen Experten der Welt als Stichwortgeberin betreut. Laut NDR ist sie näm­lich gar kei­ne, hat aber ihre "Begeisterung für den Hörfunk beim Privatradio ent­deckt".


Hier paßt die Mahnung des Tagesspiegels:

"Bei dün­ner Faktenlage dar­auf zu behar­ren, allein im Besitz der Wahrheit zu sein, ist anma­ßend und unge­recht. Mehr Demut im Urteil über die Urteile ande­rer tut allen gut."

3 Antworten auf „Drosten duldet keine anderen Götter neben sich“

    1. Das ist eine sehr wei­se Einsicht, Strix.
      Wer schon­mal etwas wahr­haf­ti­ges, auf­rech­tes, Gutes getan hat, von einem ande­rem aber in die­sem Handeln als hin­ter­häl­tig ver­ur­teilt wur­de, konn­te sich nur wun­dern. Allein, es liegt dar­an, das der Verurteilende sich selbst nicht ohne Hinterhalt in einer Guten tat sehen könnte.

  1. "Herr Lauterbach ist jemand, er gilt ja als SPD-Medizinexperte und er liest ein­fach auch wirk­lich, und was er so in sozia­len Medien von sich gibt, das ist ein­fach Stand der Dinge, das muß man ein­fach sagen. Er kennt sich aus, und er ist von sei­ner Grundausbildung her Epidemiologe… Der geht in die Öffentlichkeit und infor­miert mit rich­ti­gen Inhalten."
    der herr dro­sten ver­schafft lau­ter­bach das feh­len­de "e" oder streicht das insti­tuts­be­zo­ge­ne "n".

    https://​www​.cice​ro​.de/​i​n​n​e​n​p​o​l​i​t​i​k​/​k​a​r​l​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​b​e​w​e​r​b​u​n​g​-​t​u​b​i​n​g​e​n​-​l​e​b​e​n​s​l​a​u​f​-​i​n​s​t​i​t​u​t​-​k​oln

    Das potem­kin­sche Institut

    VON THOMAS KUBO am 20. März 2023 

    […]

    „Bevor es zu spät ist“

    Karl Lauterbach setzt die Wissenschaftsinszenierung unbe­irrt fort. Im insti­tu­tio­nel­len Bereich der (vor­erst?) letz­te Akt: In sei­nem Buch „Bevor es zu spät ist“ aus dem Jahr 2022 schreibt er auf Seite 61 über sich selbst:

    „Als Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Epidemiologie (IGKE) konn­te ich genau das erfor­schen, was ich immer woll­te. Als Beamter mit C4-Profesur war ich abge­si­chert bis über das Rentenalter hin­aus. Dazu habe ich eine Gastprofessur an der Harvard University, die ich bis heu­te innehabe.“

    Fällt es Ihnen sofort auf? Durch die Streichung des Wortes „kli­ni­sche“ ist eine lästi­ge, ein­schrän­ken­de Spezifikation (5) fort­ge­fal­len, mit­hin die Metamorphose zum voll­wer­ti­gen, „rich­ti­gen“ Epidemiologen bald abge­schlos­sen: Es fehlt noch ein Buchstabe. Dieser bleibt nur­mehr im Akronym „IGKE“ erhal­ten. Der Urheber für die so kon­stru­ier­te „dop­pel­te Legitimation“ ist, wie eigent­lich immer – Lauterbach selbst.

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