Ich habe ja versprochen, kürzer zu treten. Aber einen Drosten-Postcast (😅) kann ich einfach nicht auslassen. Noch mal zur Klarstellung: Die heldenhafte Arbeit des Transkribierens übernimmt irgendein armes Schwein beim NDR und ist nicht meine Leistung. "Gegen Delta animpfen" nennt sich der jüngste Podcast vom 22.6. Es geht los mit einer Frage von Grimme-Preisträgerin Korinna Hennig:
»Wir haben heute aktuell eine 7‑Tage-Inzidenz von acht. Im Vergleich dazu erscheint die Zahl der Todesfälle immer noch vergleichsweise hoch. Das sind aktuell 77 am heutigen Dienstag. Wie ist das zu erklären? Ist das das Nachschleppen, weil das die Infizierten der vergangenen Wochen sind?
Christian Drosten Ja, also Wochen ist gut. Es gibt einfach viele Patienten, die sehr lange in schwerem Zustand liegen. Das ist tatsächlich so. Es gibt immer noch Todesfälle von Menschen, die sich vor geraumer Zeit infiziert haben.«
Das wäre also geklärt.
Absicherung gegen Grundrauschen
»Korinna Hennig Wir wollen einen Blick auf die Delta-Variante werfen. Einen großen Blick, weil das eines der wichtigsten Themen ist, auf das wir in der aktuellen Situation einfach gucken müssen. Sie war zuletzt lange im niedrigen einstelligen Bereich und hat sich da einigermaßen gleichmäßig bewegt. Jetzt hat das Robert Koch-Institut sechs Prozent Anteil Delta-Variante an Neuinfektionen ausgemacht. Das war die letzte Zahl. Von der vergangenen Woche wird demnächst eine neue kommen…
Christian Drosten Genau… Also in dem Berichtszeitraum ist es zwei Prozent, drei Prozent, drei Prozent und dann auf einmal vier und sechs Prozent. Da kommt man aus einer Zone eines statistischen Grundrauschens herraus [sic] und muss schon befürchten, dass jetzt in dem nächsten Bericht, der diese Woche erscheinen wird, ein noch höherer Wert verzeichnet sein wird. Die Frage ist natürlich: Geht der gegen zwölf Prozent? Also sehen wir in Deutschland auch diese Verdoppelung von Woche zu Woche, sodass die Zahlen sich eben jetzt aus diesem statistischen Grundrauschen erheben. Wenn das so sein sollte, dann ist das ein sehr schlechtes Signal. Dann müssten wir schon befürchten – weil wir das jetzt im Nachhinein auch nicht mehr kontrollieren können, das ist ja schon passiert – , dass wir dann in der Woche danach wieder eine Verdopplung sehen würden. Das wäre ein schlechtes Szenario. Ich sage das hier nicht als Vorhersage, sondern als Gedankenmodell, als Szenario…
Dieser Anteil von Delta-Variante in Deutschland ist jetzt einfach ein wichtiger Frühindikator, den wir anschauen müssen. Und das ist, glaube ich, das Wichtigste, dass wir jetzt nicht sagen: Wir spekulieren und machen irgendwelche Voraussagen, ob das jetzt im Sommer schwierig wird oder nicht. Sondern wir nehmen noch mal einen Schritt zurück und sagen: Wir haben das jetzt als Frühindikator. Und jetzt wollen wir mal beobachten, was passiert. Ich glaube, wir sind heute in einer Woche schon schlauer…
In England wird mehr sequenziert. Aber in Deutschland wird jetzt auch nicht so wenig sequenziert. Also jetzt gerade, wo die Inzidenz runtergeht, sequenzieren wir über zwölf Prozent der positiven Proben in Deutschland. Das ist jetzt nicht zu verachten. Also da glaube ich nicht, dass wir überhaupt keinen Überblick über die Situation haben. Es gibt eben ein gewisses statistisches Grundrauschen, wenn man nicht alles sequenziert. Aber ich glaube, da sind wir jetzt drüber.«
Erkennen wir das Signal auch an in der Konsequenzziehung?
»Also das ist schon in Ordnung, dass das so gemacht wird, wie das jetzt gemacht wird. Die Frage ist viel mehr: Wenn da ein Signal ist, und das erkennen wir, erkennen wir das dann auch an? Das ist die Frage. Die politische Anerkennung und die Konsequenzziehung daraus. Hhier [sic] ist natürlich ein neues Problem, das wir auch besprechen müsste, das ist natürlich: Was bedeutet das denn jetzt für uns mit der Delta-Variante? Ist das mit der Situation in England vergleichbar? Und wie ist eigentlich die Situation in England?«
Das Auto ist nicht intrinsisch schnell, aber das Virus ist fit
»Ich hatte da dieses Bild verwendet, dass also in England die Grund-Inzidenz niedrig ist. Und dass man da weiß, dass die Ausbreitung sich in speziellen gesellschaftlichen Anteilen konzentriert, zumindest über den Zeitraum auf den man zu der Zeit zurückblicken konnte. Ich hatte da dieses Bild benutzt, da ist so ein Stau auf der Autobahn und ein Auto drängelt sich auf dem Mittelstreifen irgendwo durch oder auf der Standspur. Das heißt nicht, dass das intrinsisch ein schnelles Auto ist, sondern das heißt nur, dass es in diesem Moment schneller fährt, weil es eine Sonderbedingung benutzt…
Und das konnte man eben nicht ausschließen zu dem Zeitpunkt, dass das für dieses Delta-Virus auch gilt. Also die gesamte Infektionstätigkeit ist runtergebremst in England. Aber dieses Virus nutzt eine Sonderbedingung, indem es in bestimmten Communities sich besser verbreiten kann… Man muss einfach jetzt davon ausgehen, dass das eine Eigenschaft dieses Virus ist. Dazu kommt noch was anderes, wenn man sich die Sequenzierdaten in Dänemark anschaut… Das war auch bei der ersten Welle für mich, bei der Alphawelle, so ein wichtiges Kriterium, weil in Dänemark extrem viel sequenziert wird. Dann sieht man: Das sah man vor zwei Wochen noch nicht. Aber jetzt neuerdings sieht man das, dass auch in Dänemark der Anteil von Delta zunimmt. Der liegt jetzt im Bereich zwar nur von 2,2 Prozent, aber lokal in Süddänemark, wo eine höhere Inzidenz ist, liegt er jetzt auch so wie in Deutschland bei 6,2 Prozent. Ich denke, auch hier wird man in der nächsten Woche eine Fortschreibung dieser Entwicklung sehen. Das ist für mich einfach auch ein ganz wichtiges Kriterium, dass so ein Effekt, der an dem Virus dranhängt, so ein Fitnesseffekt, nicht nur in einem Land auftritt, sondern auch noch in einem anderen, wo das über Sequenzierung gut zu verfolgen ist.«
Rätsel der britischen "Geimpften"
»Korinna Hennig Jetzt ist das eine dieser Fitnesseffekt, also eine höhere Übertragbarkeit, das Virus ist ansteckender, vereinfacht gesagt. Dann kommt aber auch noch die Frage nach dem Immunescape dazu. Wenn man sich jetzt die Zahlen in England anguckt, dann können die einen schon beeindrucken. Die 7‑Tage-Inzidenz lag gestern bei 141. Und das, obwohl die Impfquote auch für beide Dosen mittlerweile bei 46 Prozent der Bevölkerung liegt…
Christian Drosten Ja, das ist natürlich alles relativ schwer auseinanderzuhalten. Wir haben wahrscheinlich eine Kombination aus beidem. Wir haben sowohl einen Fitnesseffekt als auch ein Immunescape. Bei den vorherigen Varianten – also die südafrikanische und brasilianische Variante – haben wir immer gesagt, das ist wahrscheinlich vor allem Immunescape. In Südafrika sieht man das sehr gut, also bei der südafrikanischen Variante beispielsweise in Deutschland. Die nimmt einfach nicht zu, obwohl die einen ganz klaren, offensichtlichen Immunescape-Effekt hat, den man auch in Labortests gut nachvollziehen kann. Diese Variante zahlt Fitness-Kosten für ihren Immunescape, würden Evolutionsbiologen dazu sagen. Das heißt, das nützt dem Virus nur etwas in einer bereits immunisierten Population. Da kommt dieser Immunescape dem Virus zugute… Das ist bei dem Alpha-Virus gerade umgekehrt. Da kann man also weder epidemiologisch noch in Laborstudien wirklich nachweisen, dass da ein Immunescape vorhanden ist, während wir aber ohne Zweifel eine höhere Fitness haben. Und diese höhere Fitness hat auch ein Korrelat. Wir können sagen, dieses Virus macht ungefähr zehnmal mehr RNA-Viruslast. Also das ist die Virusausscheidung – und das transplantiert sich auch in die infektiöse Virusausscheidung, das ist nicht nur RNA, sondern wirklich auch Infektiosität – die ist höher bei diesem Virus. Das heißt, es ist hier nicht so, man ist schlechter geschützt, sondern der Infizierte gibt mehr Virus von sich…«
Kurvendiskussion
»Korinna Hennig Kurze Nachfrage, weil wir das ja bei der Alpha-Variante, vormals bekannt als B.1.1.7, mittlerweile relativ genau mit der Infektiosität schon wissen. Das kann auch heißen, höhere RNA-Viruslast, dass ein kürzerer Kontakt ausreichen könnte, um sich anzustecken, wenn man ungeschützt und dicht beieinandersteht?
Christian Drosten Ja, durchaus. Es ist ja so, für ein Infektionsereignis braucht man eine Mindestinfektionsdosis, die summiert sich auf über die Zeit. Das ist eine Art Fläche unter der Kurve. Und wenn jetzt die Kurve höher liegt, dann reicht eine kürzere Zeit für die gleiche Fläche.
Korinna Hennig Und das wissen wir aber noch nicht so genau für die Delta-Variante?
Christian Drosten Also ich kann sagen, wir sind natürlich dabei, hier auch in unserem eigenen Labordaten zu schauen. Und wir sehen erste Hinweise dafür, dass Patienten, die mit der Delta-Variante infiziert sind, eine noch mal höhere Viruslast haben, auch gegenüber der Alpha-Variante noch mal eins obendrauf setzen. Ich möchte aber noch nicht sagen, wie viel das ist, weil wir gerade bei diesen quantitativen Abschätzungen, das ist eben die wissenschaftliche Aufgabe, da sind wir gerade mittendrin.«
Einschub/Einspruch
Wir erfahren also von der schlimmen Alpha-Variante, die "zehnmal mehr RNA-Viruslast" hat und der Delta-Schurkin, die darauf "noch mal eins obendrauf" setzt. Alpha ist die bislang absolut vorherrschende, Delta schwer im Kommen. Lügt dann das RKI mit dieser Darstellung?
Auf die richtige Art und Weise gesagt. Schlicht gelogen
»Korinna Hennig …Heißt das, wir müssen schon auch noch mal drauf gucken, dass es schlicht die Gelegenheiten sind, die sich dem Virus bieten unter Ungeimpften? Und da gilt dann für Alpha und Delta das gleiche, also dass die Lockerungen eine große Rolle spielen?
Christian Drosten Ja, genau. Sie sagen das schon auf die richtige Art und Weise. Es stimmt, bei Alpha war das auch ähnlich. Aber da lag die Gelegenheit ein bisschen anders begründet. Also damals, als Alpha hochkam, da hatten wir sozusagen den fließenden Verkehr auf der Autobahn. Da hatten wir Infektionstätigkeit. Das war eben im Dezember beispielsweise. Da hatten wir einen Teil-Lockdown. Und das bedeutete offener Schulbetrieb, geschlossenes Erwachsenen-Freizeitleben, weitgehende Homeoffice-Pflicht. Unter diesen Bedingungen ging das dann auch stark in die Schulen. Wir haben jetzt ein durchaus etwas ähnliches Bild. Auch jetzt sehen wir wieder viele, viele Ausbrüche in Bildungseinrichtungen, also gerade bei Zwölf- bis 17-Jährigen sehr viel, aber auch bei unter Zwölfjährigen. Das kommt jetzt natürlich daher, dass die noch nicht geimpft sind.«
Was sagt das RKI dazu? In seinem letzten Situationsbericht, der Aussagen über die Altersstruktur macht und vom 22.6. stammt, dies:
»Ausbrüche in Kindergärten, Horten und Schulen
Der Rückgang der Meldeinzidenzen bei Kindern und Jugendlichen hält aktuell weiterhin an… Die Zahl der übermittelten Schulausbrüche war seit Ende April ebenfalls rückläufig und bewegt sich seit Mitte Mai auf einem relativ konstant niedrigen Niveau…«
Auch für das Leben in der Gesellschaft haben Wahrnehmungsstörungen Folgen
»Hier haben wir jetzt die Imbalance über die Impfung. Es gibt eine interessante Beobachtung, dass also am Anfang, als das losging im Mai, da waren es tatsächlich vor allem die Bildungseinrichtungen. Und jetzt im Juni ist noch etwas dazugekommen, das ist die Gastronomie. Das ist tatsächlich interessant und leider auch erwartungsgemäß. Also es ging in den Schulen, Bildungseinrichtungen los und ging dann in die jüngeren Erwachsenen gleichzeitig. Wir sehen ja die Fernsehbilder, im Freizeitleben wurde auch immer mehr möglich gemacht im Bereich von Außengastronomie. Und das sieht man jetzt einfach auch an dem Anteil der Ausbrüche, der sogenannten „Common Exposures“, wie das berichtet wird von Public Health England. Es sind also Situationen, wo man sagen kann: Da haben sich mehrere Leute ihre Infektionen gleichzeitig geholt, also ein Hinweis auf ein Ausbruchsgeschehen. Das sind dann jetzt ganz neuerdings zuwachsend zusätzlich zu den Bildungseinrichtungen auch die sogenannten „hospitality settings“. Also damit ist jetzt die Gastronomie gemeint.«
In diesem Zusammenhang weiß Wikipedia:
»Wahrnehmungsstörungen beeinträchtigen das Leben der betroffenen Personen – nicht nur durch die Störung selbst, sondern auch durch die daraus resultierenden Folgeerscheinungen wie beispielsweise Probleme beim Lernen von Lesen, Schreiben und Rechnen. Auch für das Leben in der Gesellschaft haben Wahrnehmungsstörungen Folgen: Störungen in der Wahrnehmung sind für andere Personen auf den ersten Blick häufig nicht sichtbar; die betroffenen Menschen wirken erst einmal gesund und an ihrem Verhalten ist nichts Auffälliges zu erkennen. Ihr durch die Wahrnehmungsstörung beeinflusstes Verhalten wird aber bei genauerer Betrachtung von Außenstehenden als aggressiv, unangepasst, ungeschickt, passiv oder überdreht wahrgenommen.
Voraussetzung für die Auswahl einer entsprechenden Behandlungsmethode ist eine Diagnose.«
Noch traut sich niemand, sie zu stellen.
Alles irgendwie so im Bereich von Ermittlung relativen Risikos von der Statistik her
»Man kann letztendlich so etwas wie ein Risiko für einen schweren Verlauf beziffern. Da gibt es unterschiedliche Ansätze dafür. Ein interessanter Ansatz von Public Health England ist auf der Basis einer sehr großen Stichprobe gemacht worden. Das ist die sogenannte Hazard Ratio. Das ist ein Begriff, der ist so ähnlich wie die „Odds ratio“, das ist alles irgendwie so im Bereich von Ermittlung relativen Risikos von der Statistik her… Was man sich hier angeschaut hat, ist die Hazard Ratio für eine Krankenhausaufnahme bei symptomatischem Verlauf. Das kann man auch für die Impfung zusammenfassen. Da kann man sagen: Da ist das Risiko gegenüber einem Nicht-Geimpften mit der Alpha-Variante durch die erste Dosis reduziert auf 37 Prozent und bei der zweiten Dosis auf 29 Prozent reduziert. Also dass man, wenn man schon Symptome hat, dann später auch ins Krankenhaus muss. Im Vergleich ist es bei der Alpha-Variante bei der ersten Dosis auf 44, bei der zweiten Dosis, da werden die Fallzahlen sehr klein, auf 64 Prozent reduziert. Das sieht also so aus, als wäre das ein deutlich schlechterer Impfschutz gegen die Delta-Variante. Das ist aber sicherlich auch ein statistischer Effekt.«
Nicht gut. Aber für Gesunde sieht es besser aus, also für "normale Menschen":
»Der Schutz GesamtVakzine-Effektivität [ist] für einen schweren Verlauf, also für jemanden, der hier nicht die Grundvoraussetzung schon eines symptomatischen Verlaufs hat, sondern für einen normalen Menschen in der Bevölkerung, einen schweren Verlauf zu kriegen, wenn er sich mit der Alpha-Variante infiziert hat und eine erste Impfdosis schon hat, ist das eine 78-prozentige Effektivität. Also dann ist er zu 78 Prozent geschützt durch die erste Dosis, wenn es ein Alpha-Varianten-Virus ist. Wenn es ein Delta-Varianten-Virus ist, ist er zu 75 Prozent geschützt. Also das ist praktisch dasselbe. Und wenn jemand vollständig geimpft ist, ist er zu 92 Prozent geschützt, wenn es ein Alpha-Virus ist, und ein Delta-Virus ist er zu 94 Prozent geschützt. Also auch dasselbe, sind zwar zwei Prozent mehr, aber das ist sicherlich kein relevanter Unterschied.«
Ganz einfach gedacht und in dieser Erwartung weiter beobachten
»Man sollte jetzt nicht davon ausgehen, dieses Delta-Virus ist 85 Prozent gefährlicher. Man sollte eher sich sagen: Es gibt ein gewisses Signal in diese Richtung, dass es von der Grundausstattung etwas schwerere Verläufe machen könnte. Das wäre auch natürlich damit einhergehend, dass man möglicherweise eine etwas höhere Viruslast hat bei diesem Virus noch mal. Mehr Virus, mehr Krankheit, ganz einfach gedacht. Das wäre mal vielleicht ein Zwischenstand, den man ziehen kann, wo man sagen kann, das kann man auf der Basis jetzt mal weiter beobachten, in dieser Erwartung weiter beobachten.«
Man weiß dann immer gar nicht, was das für Menschen waren
Frau Hennig erklärt zum Begriff "Case fatality rate":
»Korinna Hennig Das heißt zur Frage, ob sich das noch erhöht, da geht es auch schon um die, die jetzt schon gegenwärtig infiziert sind, weil man sagt: Man muss bei einem schweren Verlauf schon vier Wochen lang hingucken, ob es dann einen guten Ausgang hat oder ob eben jetzt Erkrankte dann tatsächlich noch versterben tatsächlich?
Christian Drosten Ja, genau. Solche Faktoren kommen da mit rein.
Korinna Hennig Jetzt werden auch immer wieder einzelne Todesfälle nach Infektionen mit Delta berichtet, auch unter den Geimpften. Das ist so was, was bei vielen Menschen sofort große Sorgen hervorruft. Allerdings weiß man dann immer gar nicht, was das für Menschen waren. Also, ob die Vorerkrankungen hatten, ob die immunsupprimiert sind. Im letzten Report sind das aber trotz allem immerhin 26 Menschen, auch noch zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis. Ist das was, was Sie bedenklich finden? Oder sind genau diese offenen Fragen etwas, die das erklären könnten?
Christian Drosten Ehrlich gesagt, ich kenne jetzt da den genauen Zusammenhang gar nicht in dem Bericht. Das ist ein sehr langer Bericht. Ich habe einfach diese Stelle mir nicht so genau angeschaut. Prinzipiell würde ich aber aus solchen Einzelfällen – es sind keine Einzelfälle, sind aber doch eben summierte Einzelfälle – ich würde aus diesen Daten weniger machen, zum Beispiel zur Krankenhausaufnahmerate und zur Case fatality. Es gibt natürlich immer solche Fälle, dass Leute, die doppelt geimpft sind, dann auch versterben. Wenn das wenige Fälle sind, muss man natürlich auch genau fragen: Woran sind sie eigentlich verstorben? Wie wurde eigentlich die Diagnose gestellt? Es gibt durchaus auch Fälle, bei denen das alles gar nicht klar ist, wenn man solche großen Fallzahlen zugrunde legt und dann in den Statistiken Einzelfälle übrig bleiben…«
"Die sind dann auch immun". Natürlich nur in Indien
Für Frau Hennig "hat es ja eine ziemlich dramatische Entwicklung gegeben". Das sieht Drosten eher positiv:
»Christian Drosten Na ja, dazu muss man natürlich sagen, erstens, es gab Lockdown-Maßnahmen, und zwar zum Teil drakonische Lockdown-Maßnahmen. Zwar nur für eine kurze Zeit, das ist in Indien auch nicht lange durchzuhalten. Aber man hat das für eine kurze Zeit gerade in Städten wirklich durchgezogen. Dann ist es so: Im Januar hatte man 25 Prozent Bevölkerungs-Seroprävalenz durch vorherige Wellen. Und natürlich wird man jetzt nach dieser schrecklichen Welle, die man in Indien gehabt hat, deutlich mehr Bevölkerungsprävalenz haben. Also Leute, die das durchgemacht haben, ohne daran gestorben zu sein…
Ganz prinzipiell ist es so, dass sich natürlich viele Leute infiziert haben. Die sind dann auch immun… Ich weiß nicht, wie die Seroprävalenz nach dieser Welle ist, aber die wird hoch sein. Ich gehe davon aus, dass die deutlich über 50 Prozent liegt. Da muss man diesen kleinen zusätzlichen Schutz durch die Impfung zuzählen. Aber schon im Januar war die Quote an seropositiven Personen höher als jetzt die Impfquote…
Nach einer frischen Infektion ist das Immunitätsniveau hoch, gerade nach einer natürlichen Infektion ist auf den Schleimhäuten dann viel IgA. Die Leute haben einfach auch eine hohe Schutzwirkung gegen die Weitergabe, wahrscheinlich auch gegen Varianten, die einen leichten Immunescape zeigen.«
Ich kann dazu im Moment einfach weder A noch B sagen
Endlich geht es wieder mal um Perkolation (siehe dazu einen der schönsten Beiträge hier: Wenn die Zahlen sinken, braucht es Perkolation. Neues aus dem Tollhaus, aber auch andere mit diesem Stichwort).
»Wir liegen ja jetzt unter zehn. Und wenn wir noch zwei, drei Wochen weiterdenken, wer weiß, ob wir nicht noch weiterkommen, ob wir es nicht sogar schaffen, unter eine gewisse physikalische Netzwerkschwelle zu kommen. Da haben wir ja im letzten Sommer im Podcast drüber geredet, da war das Stichwort Perkolationseffekt. Das hatte ich mal als einen möglichen Netzwerkphysikalischen Schwelleneffekt genannt. Es gibt andere Schwelleneffekte. Und kein Mensch weiß ganz genau, was hier zum Tragen kommt. Aber es könnte sein, dass wir auch über solche Effekte dann in eine Ruhezone reinkommen, bei der es uns erst mal relativ egal sein kann, ob das Delta-Virus da ist oder nicht. Dann müssen wir aber wissen, geht es natürlich zum Herbst los, wenn wir nicht genügend geimpft haben. Dieses Ziel, das Boris Johnson da verkündet hat, das ist glaube ich ein gutes Ziel. Eine gute Maßgabe. Wir brauchen einfach eine hohe Impfabdeckung in der Bevölkerung zum Herbst hin. Und möglicherweise brauchen wir die eben auch, diese Möglichkeit gibt es, sogar schon während des Sommers. Ich kann dazu im Moment einfach weder A noch B sagen. Alles, was ich sagen kann als Einschätzung, ist, es gibt einen gewissen Frühindikator. Den sollte man jetzt gerade in der allernächsten Zeit beobachten und sich dann darauf einstellen, dass es jetzt schon früh im Sommer kommt oder dass es erst im Herbst kommt.«
In Köln sagt man "Küss de hück nit, küss de morje" ("Kommst Du heute nicht, kommst Du morgen"). "Wer A sagt, den bestraft das Leben", geht auch.
Feuerwehrfrau Hennig fordert Solidarität der "Geimpften"
Wir beobachten zur Zeit die Konditionierung von Kindern, die mitunter selbst dann noch maskiert herumlaufen, wenn es gar nicht verlangt wird. Ähnlich geht es Frau Hennig. Selbst wenn Drosten mal nicht alarmistisch spricht, bleibt sie am Panikball. Sie will "die Ausbrüche da, wo sie in Clustern stattfinden, dort festhalten, sodass aus einzelnen Brandherden nicht wieder ein Flächenbrand wird".
»Christian Drosten Genau das. Und hier muss ich wieder eine Einschränkung dazugeben. Wir wissen gar nicht genau, ob die Überdispersion, die bei den im letzten Jahr zirkulierenden Viren sehr stark zum Tragen kam, ob die bei diesen neuen Virusvarianten überhaupt noch so stark gilt. Oder ob wir hier eigentlich mittlerweile eine Situation haben, bei der das Virus sich in Clustern gar nicht mehr so stark verbreitet. Wir wissen zwar, Superspreading-Events sind mit diesen Viren eher sogar noch größer. Es kann aber auch sein, dass diese tröpfelnde Hintergrundtätigkeit auch bei diesen Viren stärker ist. Also dass wir nicht so eine starke Überdispersion haben und dass dann Netzwerkeffekte gar nicht so stark zum Tragen kommen. Das ist für mich kaum noch irgendwie zu erfassen. Und ich habe auch noch keine Modellierungen wirklich gesehen, die das erfassen.
Korinna Hennig Umso wichtiger bleiben ja aber Maßnahmen. Es ist jetzt auch nicht so, dass wir gar keine Maßnahmen mehr haben. Zum Beispiel die Maskenpflicht nach wie vor. Und bei einer guten Startposition beinhaltet das natürlich die Möglichkeit, mit wenig vergleichsweise viel zu erreichen, gerade wenn Geimpfte solidarisch bleiben mit Ungeimpften und zum Schutz der Ungeimpften eben auch weiter auf ihr Verhalten achten.«
Man muß sich tatsächlich auch ein bisschen drum kümmern
»Christian Drosten Wir müssen beispielsweise hier, wenn wir über diesen Zusammenhang reden, die Eltern von Schulkindern überzeugen, sich alle impfen zu lassen. Eltern von Schulkindern sollten sich einfach vornehmen, bis zum Beginn des nächsten Schuljahres eine vollständige Impfung zu haben und sich darum zu kümmern. Also es ist ja so, dass man sich tatsächlich auch ein bisschen drum kümmern muss, dass man eben einen vollständigen Impfschutz bekommt. Das ist tatsächlich zum Wohl der Schüler, zum Wohl des Schulbetriebs so, dass man da seinen Beitrag leisten kann… Und natürlich ultimativ könnte man das dadurch verstärken, dass man bei den Schülern selbst impft. Auch da ist es natürlich so, das ist ja nicht verboten, sondern es ist im Moment nicht in der Breite empfohlen. Aber zumindest mal Schülerinnen und Schüler, die zum Beispiel eine gewisse Grunderkrankung haben, die können ja auch geimpft werden.
Korinna Hennig Oder die, deren Eltern Grunderkrankungen haben.
Christian Drosten Richtig, da gibt es auch eine Begründung dafür.«
Steigen wir ein bisschen ein in die Sache mit der Sommer-Saison und der Polemik
Christian Drosten hat da mehrfach von einem Effekt von 20 Prozent gesprochen, das "war, glaube ich, so die Hausnummer, die seit Monaten gehandelt wurde" (Hennig, die nur den Handel mit Drosten-Zahlen kennt). Eine Oxford-Studie nennt nun 40 Prozent.
»Christian Drosten Wir können da vielleicht ein bisschen einsteigen. Ich glaube, das Wichtige ist einmal für die Hörer, die die Mediendebatte verfolgen, dass wir hier klarstellen, was auch die Autoren dieser Studie klarstellen, dass das nämlich nicht bedeutet, dass dieser Saisonalitätseffekt erklärt, warum das Virus im Sommer verschwindet und dass man auf keinen Fall jetzt ableiten kann: Man hätte gar keine Kontaktmaßnahmen gebraucht, denn der Sommer erledigt das schon von selbst. So ist es in der Medienöffentlichkeit, ich glaube auch vor allem in Deutschland, dargestellt worden von einigen Quellen. Da gab es auch hitzige Debatten auf Social Media, wo im Prinzip gesagt wurde: Wir wissen gar nicht, wie groß der Saisonalitätseffekt ist, aber wir kümmern uns gar nicht um die Größenordnung, sondern wir reden erst mal darum. Es gibt einen saisonalen Effekt, der wird dann ab dem Frühjahr dafür sorgen, dass das Virus verschwindet. In Klammern und daraus abgeleitet: Man kann sich die ganzen KontaktsperreMaßnahmen sparen. Es hieß dann auch: Na ja, die Bundes-Notbremse, die wirkt ja anscheinend in ganz Europa, obwohl die da gar nicht diese Gesetze haben. Und kam da schon in einen Bereich der Polemik rein… Man muss einfach ganz stark unterscheiden zwischen einer wissenschaftlichen sagen wir mal Fortentwicklung des Methoden- und Wissensstandes und einer medial-politischen Debatte, die auch zum Teil personalisiert wird und die einfach extrem stark verkürzt wird. Wo es dann am Ende noch darum geht: recht haben oder nicht recht haben. Und das ist einfach komplett falsch.«
Jedenfalls, wenn derjenige, der nicht Recht hat, Christian Drosten heißt.
Rechenmodelle nicht komplett ohne jeden Aussagewert
Wie wird mit solchen Studien eigentlich gearbeitet?
»Jetzt kann man sich vielleicht diese Studie anschauen. Und was da eben gemacht ist, das ist eine Gruppe, die kommt eher aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften, das ist weder gut noch schlecht, sondern das bedeutet einfach nur, dass der Methodenansatz ein bisschen anders ist als in der epidemiologischen Modellierung. Es geht hier jetzt nicht darum, zu versuchen, bis ins kleinste Detail verstehen zu wollen, wie die Übertragungsmechanik dieses Virus die Inzidenz treibt. Also genau zu verstehen, wie viele Teile der Bevölkerung sind jetzt noch empfänglich? Wie hoch ist die Immunität? Wie entwickelt sich im Laufe der Zeit die Übertragungsrate? Und so weiter. Wie verändern sich Virusvarianten? Alle diese Feinheiten sind da nicht drin, sondern man erhebt sich eher über das Gesamtgeschehen und beobachtet einfach Phänomene und rechnet deren Beiträge gegeneinander oder versucht, die abzuleiten durch ein statistisches Herangehen, also das ist ein hierarchisches bayesianisches Modell. Hier geht es einfach darum, der Computer generiert Modifikationen eines Rechenmodells, und davon ganz viele, ganz viele, ganz viele, und dieses Rechenmodell optimiert sich auf eine bestimmte Art und Weise selbst. Also das ist in der Statistik ein sehr, sehr akzeptierter Vorgang, den man hier verwendet, solche Modellrechnungen…
Wir müssen zugeben, es gibt hier und da schon Störanfälligkeiten. Das ist die eine Seite. Die andere Seite der Diskussion ist aber auch, zu sagen: Wir gehen jetzt hier nicht nur in Sack und Asche. Also wir können jetzt auch nicht sagen: Alles, was wir hier machen, ist komplett ohne jeden Aussagewert, sondern wir müssen schon auch gewisse Claims erheben.«
Das Motiv fragt nach einer Erwartung
»Und diese Claims sind eben, dass man in gewissen Vertrauensbereichen sagt, der Faktor Saisonalität – das müssen wir jetzt gleich dazusagen, das ist in diesen beiden Studien noch nicht dabei – wir schätzen beispielsweise der Faktor der Öffnung des Bildungswesens, Faktor Gastronomie und so weiter, die schätzen wir zu gewissen Zahlenwerten ein. Also das sind die zugrunde liegenden Studien, die sind hervorragend gemacht. Eine davon ist schon in „Science“ publiziert. Jetzt haben die Autoren noch was obendrauf gesetzt. Die haben auf der Basis beider ihrer Studien, die eine Studie ist über die erste Welle, die andere der Studien ist über das Anfluten der zweiten Welle, mit einer größeren Differenziertheit gemacht, da haben sie noch was dazugetan. Sie haben diese beiden Wellen in ihrer Entwicklung genommen und da eine weitere Variationsmöglichkeit in dem mathematischen Modell eröffnet. Das ist die Variationsmöglichkeit eines saisonalen Effekts, den man jetzt aber nicht irgendwie runterbricht auf Temperatur, auf Luftfeuchtigkeit, auf Veränderung der Kontaktrate und so weiter, wie das epidemiologische Modellierer machen würden. Sondern hier geht es jetzt darum, in so einem Gesamtmodell im Nachhinein abzuleiten, ob es einen Faktor gibt, der eine Gemeinsamkeit zwischen allen verglichenen Ländern darstellt. Also ein gemeinsames Motiv, das obendrauf kommt auf all die anderen Parameter, die in diesem Modell abgeleitet werden. Und dieses gemeinsame Motiv fragt nach einer Erwartung, und zwar nach einer Schwingung des R‑Wertes..«
Störeffekte werde raussubtrahiert, auch in den Ferien womöglich
»Korinna Hennig Das heißt, da spielen ganz verschiedene Dinge rein, also sowohl was Sie schon genannt haben, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, UV-Strahlung, aber auch Verhalten.
Christian Drosten Genau, auch Verhalten.
Korinna Hennig Und auch Ferien womöglich.
Christian Drosten Genau. Die Autoren drücken das einfach auch genau richtig aus. Das ist einfach das, was das Modell als Gemeinsamkeit subsumieren kann, als einen Effekt, der einer erwarteten Schwingung praktisch unterliegt. Aber das ist keine kausale Erklärung dabei. Also es ist nicht so, dass man sagen kann, man kann das jetzt irgendwie hier kausal einordnen. Oder man könnte viele andere Effekte systematisch raussubtrahieren. Man kann im Prinzip nur die Störeffekte raussubtrahieren, die man vorher definiert hat. Und man kann einen gewissen Fehlerfaktor noch erlauben, aber der kann nur in Grenzen variieren…«
Die Adhärenz an die Maßnahmen als Erwartungseffekt
Drosten startet sein beliebtes Verwirrspiel.
»Jetzt kann man das interpretieren, dass diese 40 Prozent ein saisonaler Effekt sind. Es gibt da also eine interessante Diskussion, die die Autoren auch selber aufbringen. Eine Vorsichtsdiskussion. Das sind im Prinzip zwei Dinge, die man hier in diesem Modell nicht kontrollieren kann und die in diesen abgeleiteten Saisonalitätseffekt mit großer Wahrscheinlichkeit mit reinspielen. Also man kann einfach nicht sagen, dass das, was man da ermittelt, ein Saisonalitätseffekt ist, sondern das ist so ein Erwartungseffekt zwischen dem Ende der ersten Welle und dem Anfang der zweiten Welle. Und was man hier nicht mit rein beziffern kann, das ist beispielsweise die Tatsache, dass auch wenn wir zwei Maßnahmen gleich betitelten, also zum Beispiel sagen, Schulen zu oder Gastronomie geschlossen und ähnliche Dinge, Kontaktreduktionsmaßnahmen, dass die Adhärenz an die Maßnahmen und die Wirksamkeit dieser Maßnahmen in der ersten Welle deutlich höher war als in der zweiten Welle. Das ist einfach eine Beobachtung, die die Autoren so auch nennen und die in diesen Ableitungen auch rauskommen, die die Autoren machen.«
Differenzielle Schulschießungen – Effekte kann man einfach nicht quantifizieren
»Die Schulschließungen waren in der zweiten Welle sehr viel differenzieller als in der ersten Welle. Also auch in der ersten Welle wurden die Schulen einfach geschlossen. In einer zweiten Welle hat man Teilbetrieb gemacht, hat Maske getragen und so weiter. Also da waren auch die Effekte unterschiedlich. Auch da war dann die Durchgriffskraft auf den R‑Wert durch die Schulschließungen viel geringer als in der ersten Welle. Und diese Dinge, diese Unterschiedlichkeiten, die kann man einfach nicht quantifizieren. Also einfach diese große Unterschiedlichkeit, die hier besteht zwischen der ersten und zweiten Welle in der Adhärenz und die Durchgriffskraft der Maßnahmen. Nur eines müssen wir uns klarmachen, sobald es ein Effekt ist, der in allen untersuchten Ländern gleichzeitig wirkt, der für all die untersuchten Ländern gilt, wird dieser Effekt der Saisonalität zugerechnet.«
Ich habe nie behauptet, daß man Drosten mit Logik beikommen könne.
Man kann nicht alles rausquantifizieren. Aber es wird gerechnet
»Aber es gibt einen anderen Effekt, den man hier auch wieder nicht rausquantifizieren kann. Und das ist, dass es gegen Ende des Sommers in der gesamten Gesellschaft erlernte Verhaltensweisen gab, die vor dem Sommer erst erlernt werden mussten und noch nicht da waren. Also beispielsweise so was wie, dass man sich gesellschaftsweit damit abgefunden hat, dass man Masken trägt, dass man bestimmte Verhaltensweisen einfach eingeübt hat, dass man sich damit abgefunden hat, dass man bestimmte Dinge einfach unterlässt, die risikoreich sind und dass alleine deswegen ein grundlegender R‑Wert am Ende des Sommers geringer war. Dass man das aber in den erhobenen Parametern in diesem Modell nicht wirklich vollständig mitbeziffern kann. Also all diese Vorsichtsüberlegungen sind hier dabei und werden von den Autoren geäußert. Es ist es ist [sic] einfach hervorragend gemacht. Es wird gerechnet. Es wird klar identifiziert. Es gibt hier so eine Grundkategorie von Effekten, die rechnen wir jetzt entsprechend unserer Modellerwartung in den Saisonalitätseffekt rein...
Übrigens, die Autoren beziffern sogar diese unbekannten Effekte in einer der zugrunde liegenden Studie mit 35 bis 49 Prozent. Und natürlich, wenn dann eine weitere Studie gemacht wird und die ordnet jetzt 40 Prozent von solchen allgemeinen Effekten einem Saisonalitätseffekt zu, dann kann man die Frage erheben: Aha, interessant. Jetzt haben wir 40 Prozent in diesen Saisonalitätseffekt zugeordnet… Diese 40-Prozent-Zahl, die da jetzt in der Öffentlichkeit genannt wurde, die sind tatsächlich ein wissenschaftlicher Zwischenstand entlang eines sehr guten Projekts zur Methodenentwicklung. Das ist eigentlich, was hier gemacht wird, Methodenentwicklung, Forschung an einer Methode, und daraus mögliche Ableitungen, ein paar Claims, die man durchaus so machen soll. Also ich finde wirklich, dass das alles sehr gute Arbeiten sind.«
Saisonales Immunsystem je nach Art des Sommers
»Korinna Hennig Und schon die Saisonalität in sich ist in verschiedenen Klimazonen unterschiedlich, wenn man sich anguckt, dass saisonales Immunsystem da reinspielen kann oder auch das Verhalten, das unterschiedlich ist, je nachdem, was für eine Art von Sommer man hat zum Beispiel.
Christian Drosten Ja.«
Wachstumsrate zwischen 20, 30, 40 Prozent höher und bis zu 100 Prozent höher
Und zwar bei dem Delta-Biest:
» Man schätzt, dass die Übertragbarkeit, also die Wachstumsrate zwischen 20, 30, 40 Prozent höher liegt und bis zu 100 Prozent höher liegt. Man schätzt, dass die R0-Zahl für die Delta-Variante um die sechs zu liegen käme in einer normalen nicht geimpften Bevölkerung und so weiter.
Korinna Hennig Also ein Infizierter steckt, wenn er nicht daran gehindert wird oder das Virus nicht gehindert wird, sechs andere an.
Christian Drosten Genau, in einer naiven Bevölkerung. Und das wäre ja gegenüber dem Grundzustand, also jetzt nicht 1.1.7, da schätzt man so viereinhalb bis fünf. Und gegen den Grundzustand im letzten Jahr wäre das ja beinahe eine Verdoppelung. Wir müssen eigentlich mit 1.1.7 rechnen, denn das ist jetzt in England kontrolliert worden…
Können wir jetzt sagen: 20 oder 40 Prozent sind richtig? Also ich kann daraus einfach nichts ableiten. Und ich bezweifle, dass diejenigen, die im Moment relativ laut in der Öffentlichkeit darüber diskutieren, das können.
Korinna Hennig Das heißt, wir bleiben letztendlich dabei, dass wir weiter auf unser persönliches Verhalten achten müssen und Maßnahmen brauchen. Das schließt dann natürlich auch die Geimpften ein. Weil wir wissen, dass Delta sich auch durch Immunescape über Geimpfte weiterverbreiten kann…«
Einfach mal warten, bis etwas wirklich Wissenschaftliches veröffentlicht wird
Es geht um eine Studie, die nicht von Drosten stammt, diesem Kriterium also nicht gerecht werden kann. Sie kommt aus dem King's College und beschreibt für die "Delta-Infektionen" Schnupfensymptome. Hennig fragt: "Wie hat man das einzuordnen?"
»Christian Drosten Ich wusste es auch nicht, als ich darauf angesprochen wurde. Das ging ja vor dem Wochenende durch die Medien. Und ich habe mir dann das Statement von demjenigen, der die Studie leitete, einfach mal angehört auf YouTube. Und ich höre das eigentlich nicht so, indem wie er das ausdrückt, dass sich die Symptomatik des Virus speziell verändert hat. Also in einem Satz kann man das so hören, aber ich habe irgendwie das Gefühl, was er sagen will, ist, dass sich generell das Symptombild verändert hat, dadurch, dass jetzt zunehmend ältere Leute geimpft sind und sie jetzt in ihrer Studie zunehmend jüngere Leute sehen, die infiziert sind… Ich finde das nicht ganz eindeutig. Ich glaube, da muss man einfach mal warten, bis etwas wirklich Wissenschaftliches veröffentlicht wird dazu.
Korinna Hennig Das heißt aber, es geht möglicherweise mehr um den Wirt als um das Virus. Dann kann es ja aber trotzdem nicht schaden, auch wenn da jetzt noch kein Paper oder so zu vorliegt, wenn wir selber noch ein Stück weit aufmerksamer sind, gerade jüngere Ungeimpfte, die sich möglicherweise infizieren und auch bei Schnupfen einmal mehr ans Coronavirus denken.
Christian Drosten Ja, genau. Also ich glaube, das ist auch der Sinn dieser öffentlichen Äußerung gewesen…«
Besessenheit?
Man spricht ja heute nicht mehr ernsthaft von Besessenheit. Bei Hennig ist zu fragen, ob der Begriff nicht vorschnell ad acta gelegt wurde:
»Besessenheit bezeichnet die „Inbesitznahme“ eines Lebewesens durch das Handeln des Betroffenen bestimmende, in den Menschen „eingefahrene“ Wesen oder übernatürliche Kräfte, die sich in einem ausgeprägten Erregungszustand zeigt. Die Verhaltens- und Bewusstseinsänderung wird in einigen Religionsgemeinschaften und Glaubensrichtungen auf das Eindringen eines Dämons, eines Geistes oder einer Gottheit zurückgeführt. Der Duden bezeichnet besessen als im Volksglauben verwurzelt „von bösen Geistern beherrscht, wahnsinnig“ oder allgemeiner als „von etwas völlig beherrscht, erfüllt.“
Der Begriff Besessenheit wird im übertragenen Sinne auch medizinisch und psychologisch, aber auch historisch im kriminologisch-polizeilichen Bezug verwendet.«
de.wikipedia.org
»Korinna Hennig Auf der Seite dieser Symptom-App-Studie ist tatsächlich auch noch die Rede von einer Auffälligkeit unter Geimpften, die sich trotzdem noch mal infizieren und dann ja in der Regel nicht schwer erkranken, nämlich dass Niesen ein auffälligeres Symptom ist. Ich fand das deshalb ganz interessant, weil das noch mal die Aufmerksamkeit darauf lenkt, dass man eben als Geimpfter, wenn man jetzt irgendwelche Erkältungssymptome zeigt, nicht sagen kann: Ich kann es ja gar nicht haben. Ich bin ja geimpft…«
Beim Niesen muß man vor der Natur schon den Hut ziehen
»Christian Drosten Genau. Das würde natürlich zu einer Situation passen, wo das Ganze zum Erkältungsvirus wird, sobald wir wirklich breite Bevölkerungsimmunität haben, dass die Leute dann nicht mehr schwere Verläufe kriegen, sondern eher eine Schnupfen-Erkrankung. Für das Virus wäre das praktisch. Das würde sich durch das Niesen toll weiterübertragen. Was ja auch immer für die Kontaktinfektion dann sehr bahnend ist, denn nicht jeder benutzt zum Naseputzen immer ein Taschentuch. Manchmal hat man es auch so an den Fingern kleben. Dadurch verbreitet sich das dann vielleicht nach der Pandemie stärker, wenn das zu so einer Schnupfen-Erkrankung werden sollte. Also ich finde es eine interessante Überlegung, wenn die in ihrer Studie so etwas sehen. Da würde man vor der Natur schon den Hut ziehen, wenn das Virus das so schnell hinkriegt.
Korinna Hennig Muss man noch mal weiter abwarten, ob sich das erhärtet. Aber wenn ich jetzt als vollgeimpfte Person mich besonders verantwortungsvoll verhalten will, macht es dann eigentlich noch Sinn, zum Beispiel zu Hause auf den Selbsttest zu setzen im Fall des Falles. Ich glaube, es ist ja doch unrealistisch, dass Leute, die vollgeimpft sind, bei Symptomen, bei ganz leichten Symptomen, sich wirklich daranhalten, dann bleibe ich halt Zuhause ein paar Tage.
Christian Drosten Also ganz grundsätzlich: Der Selbsttest ist in Deutschland breit verfügbar und man sollte diese Möglichkeit unbedingt nutzen. Wir haben aus den vergangenen Podcast-Folgen die Diskussion mitgenommen, dass der Schnelltest eher auf Infektiosität testet, weil er einfach nicht so sensitiv ist. Da muss schon ordentlich Virus da sein, um den Test positiv zu kriegen. Aber ordentlich Virus muss eben auch da sein, um jemanden zu infizieren. Das kommt gut überein…«
Testen ist unbedingt gut, aber die durchgeschwitzten IgG-Antikörper…
»Ich muss jetzt eine Sache dazusagen. Vielleicht löst das wieder Verunsicherung aus. Aber das ist einfach so ein Erfahrungstatbestand, den wir aus anderen Antigentests gegen andere Erkrankungen, zum Beispiel Influenza, kennen. Wir werden wahrscheinlich den Antigentest bei Erwachsenen, die geimpft und immun sind, als Tool, als epidemiologisches Tool zunehmend verlieren. Und zwar deswegen, weil der übermäßig an Sensitivität verlieren wird. Ich will damit sagen, Erwachsene, bei denen das Virus in der Nase ist und bei denen zusätzlich IgA-Antikörper in der Nase sind und auch zum Teil ein bisschen durchgeschwitzte IgG-Antikörper, also Antikörper, die zusammen mit dem Virus rumschwimmen.
Korinna Hennig Die durch die Impfung aber hervorgerufen wurden.
Christian Drosten Ja, genau. Die können übrigens auch durch eine natürliche Infektion hervorgerufen worden sein. Also ich will einfach sagen: Jemand, der immun ist und dann trotzdem die Infektion bekommt, also der gegen die systemische, symptomatische Krankheit immun ist, aber eben nicht gegen die Virusreplikation. Bei dem werden in den Testsekreten, in den Nasensekreten, die man da testet in dem Antigentest, nicht nur die Virusbestandteile sein, sondern auch Antikörper. Und diese Antikörper stören die Nachweisreaktion. Wir sehen grundsätzlich, diese Antigentests, diese einfachen Protein-Antigentests, die wir jetzt für das SARS-2-Virus machen, die gibt es auch für Influenza. Die funktionieren aber bei erwachsenen Influenza-Patienten, damit will ich sagen bei immunen Influenza-Patienten, ganz schlecht. Sie sind nicht sehr sensitiv. Die sind so wenig sensitiv, dass man die wirklich als Kontrolltool in der Epidemiologie mit einem Fragezeichen versehen muss, ob die noch so nützlich sind.«
Wie, wenn das gar keine neue Entwicklung wäre? Nur mal so ne Frage.
Ich kann nur sagen, so läuft das normalerweise
»Das ist eine Schätzung, die ich aus Berufserfahrung mache. Ich habe dazu keine belegbaren Daten. Es gibt dazu keine wissenschaftlichen Übersichtsarbeiten, die mir bekannt sind. Ich kann nur sagen, so läuft das normalerweise. Und bei den Kindern, wo wir den Antigentest im Herbst weiter brauchen werden, weil die wahrscheinlich bis dahin nicht flächendeckend geimpft sind, da wird das aber nichts ausmachen, weil bei den Kindern eben diese Immunität nicht besteht. Und das ist das Bild, das sich dann einstellt, wenn so eine Viruserkrankung endemisch wird. Wir können erwarten, dass bei den Kindern viel Virusausscheidung ist. Da wird auch Infektiosität sein. Da werden wir auch mit den Antigentests als Kontrolltool unvermindert vermindert weiterarbeiten können. Auch als Tool im Schulbetrieb, um den Schulbetrieb durch häufige Testung zu ermöglichen. Aber eben bei den Immunen – das sind vor allem erst mal die Erwachsenen – da werden wir wahrscheinlich solche Effekte sehen. Ich sag das jetzt einfach mal so vorausschauend.«
Einmal Fall, immer Fall
»Korinna Hennig …Was sagt eigentlich der Ct-Wert aus? Also noch mal, hoher Wert bedeutet, es müssen viele Zyklen gemacht werden in der PCR, um das Virus überhaupt sichtbar zu machen. Also hoher Ct-Wert, wenig Infektiosität. Da gibt es zum Beispiel das Szenario, das da diskutiert wird, wenn jetzt gerade rund ums Reisen, bei Einreise und Heimreise PCR-Tests eine Rolle spielen, da kann es mir passieren, dass ich mit einem positiven Test beim Gesundheitsamt gemeldet werde und dann Isolationsmaßnahmen einhalten muss, obwohl ich gar nicht ansteckend bin. Einfach, weil jeder Positive gemeldet wird, egal, wie hoch der Ct-Wert ist. Ist das logisch? Oder gibt es da einen Denkfehler drin?
Christian Drosten Erstmal, es ist ja richtig, man muss ja die Fälle melden. Ganz grundsätzlich ist es nicht so, dass ein Fall, nur weil der Patient in diesem Moment einen hohen Ct-Wert hat, also weil er vielleicht nicht infektiös ist jetzt im Moment, also der hat wenig Virus, der hat Virus, aber der hat wenig Virus, dass der deswegen nicht gemeldet werden muss, weil er kein Fall ist. Also das ist, glaube ich, was da mitschwingt. Also grundsätzlich wird in Deutschland jeder Patient nur einmal gemeldet als Fall.
Korinna Hennig Also das Szenario, wenn ich eine Infektion hatte, die ist schon eine Weile her, und da ist aber immer noch ein bisschen Virus, dann bin ich ja schon gemeldet und werde ich nicht noch mal gemeldet.«
Und in Drostens Labor ist jeder ein Fall
»Christian Drosten Genau. Wenn ich jetzt erstmalig getestet werde und das Virus ist aber schon auf der absteigenden Flanke, ich bin schon gar nicht mehr infektiös, dann werde ich trotzdem gemeldet, obwohl ich nicht infektiös bin. Das ist auch richtig so. Denn vor einer Woche war ich infektiös. Daran gibt es kein Vertun. Ich war ein Fall und ich bin auch immer noch ein Fall. Ich werde aber – und das muss man natürlich sich auch klarmachen – jetzt auch nur einmal gemeldet. Selbst wenn ein anderes Labor mich vor einer Woche schon einmal getestet und gemeldet hat, und ich das nicht sage, dann fällt das im Gesundheitsamt auf. Die Daten werden zusammengeführt und der Fall wird nur einmal gemeldet. Der wird dann bei der zweiten Meldung als schon bekannt registriert und nicht noch mal gemeldet. Also bei uns im Labor und in allen anderen Laboren auch machen wir das grundsätzlich nur so, dass wir jeden Patienten bei der Erstdiagnose melden. Aber auch wenn das eine niedrigpositive Erstdiagnose ist, also auch bei hohem Ct-Wert, bei niedriger Viruslast, wird der als erst Diagnose gemeldet. Wenn wir den Patienten schon mal vorher getestet haben, natürlich nur im plausiblen Zeitraum, also vor einem halben Jahr, ist das eine neue Infektion. Das ist ja eh klar, dann wird er auch noch mal wieder gemeldet. Aber in einem plausiblen Zeitraum wird er nicht zweimal gemeldet, sondern das ist eine einzige zusammenhängende Infektion.«
Auf einmal knallpositiv – und ab in die Isolation
» Da ist eine häufige Argumentation, die man hört, wenn man so jemanden mit einem hohen Ct-Wert hat, dann müsste man den doch gar nicht isolieren, weil der gar nicht infektiös ist. Dazu muss ich sagen: Ja, in den meisten Fällen stimmt das. Nur, man kann daraus leider keine allgemeine Empfehlung ableiten. Denn es gibt auch Fälle, und die sind jetzt nicht total selten, die kommen immer wieder vor, die sehen wir ständig hier bei uns im Labor, das ist nicht die Mehrheit, aber sie kommen eben immer wieder vor, das sind Fälle, die sind niedrig positiv. Aber wenn wir dann diesen Patienten einen Tag später noch mal testen, ist er auf einmal knallpositiv, ganz hoch positiv. Das liegt daran, manche Patienten haben auch deswegen eine niedrige Viruslast, weil die Viruslast gerade im Moment im Ansteigen begriffen ist, wo wir den Patienten testen. Das wissen wir einfach nicht im Moment der Testung. Und darum kann man auf der Basis eines generellen bevölkerungsweiten Testregimes, das von einer Einzeltestung ausgeht, nicht empfehlen, dass ein Patient mit niedriger Viruslast nicht isoliert werden muss.«
Es gibt bei Drosten kein Entkommen. Eigentlich sagt er inzwischen in jedem Podcast aber auch:
Der PCR-Test ist Schrott, und zwar inhärent
Jedenfalls so, wie er von Beginn an verwendet wird, wie Drosten erklärt:
»Ganz grundsätzlich kann man sagen, ein hoher Ct-Wert sagt immer eine niedrige Viruslast. Und wenn der Ct-Wert dann niedriger wird, dann wird das auch eine höhere Viruslast. Aber nur so lange, wie wir uns in demselben Testsystem bewegen, können wir die zahlenmäßig vergleichen. Die Unterschiede sind da zum Teil erheblich. Es gibt Testhersteller, bei denen ist ein Wert von sagen wir mal 25 überhaupt nichts Besorgniserregendes, während derselbe Wert von 25 in dem Test eines anderen Herstellers zeigt, dass das schon ernsthaft eine infektiöse Konzentration ist. Das liegt einfach daran, dass diese Testhersteller nicht auf den Ct-Wert standardisieren. Das wäre auch nicht sinnvoll. Sondern sinnvoll ist es, dass man einfach dann das ermittelt, was hinter den Ct-Werten liegt, nämlich wirklich die Viruslast. Das kann man machen, das muss man kalibrieren.«
Und zwar mit dem Drosten-Kalibrator zum Drosten-Test. Der kennt drei Ergebnisse: "hochinfektiös, niedriginfektiös und grenzwertig".
»Wir haben das im Herbst gemacht. Diese ganze Laborarbeit, die dazu notwendig ist, die haben wir im September und Oktober geleistet. Ich hatte das im Sommer schon auch in der Öffentlichkeit erklärt, wie das funktioniert. Wir haben im Labor daran gearbeitet, das möglich zu machen. Wir sind so weit auch gekommen, dass Viruslast-Standards…[sic] Das muss man sich wirklich vorstellen wie ein kleines Plastikfläschchen mit einer Testlösung drin. Da ist abgetötetes Virus von bekannter, definierter Konzentration drin. So eine Art Eichmaß, ein Kalibrator, den kann man sich in zwei bis drei definierten Konzentrationen von einer Firma bestellen, die so etwas vertreibt. Diese Firma, deren Existenzzweck ist es, Qualitätssicherung für Labore zu machen und eben die notwendigen Kalibrations-Standards dafür anzubieten. Und diese Kalibrations-Standards, die werden hier bei uns im Labor hergestellt, dieses abgetötete und exakt quantifizierte Virus. Also dieses Eichmaß, das haben wir hergestellt. Wir haben auch eine Anleitung erarbeitet, die dann vom Robert Koch-Institut empfohlen ist, wie die Labore das benutzen können, dieses Eichmaß, um ihre Ct-Werte umzurechnen in Viruslast-Bereiche, die entweder tatsächlich zu einer exakten Viruslast führen oder die – und das ist unsere Empfehlung – zu Einschätzungsbereichen führen. Und zwar zu einer Einschätzung hochinfektiös, niedriginfektiös und grenzwertig. Also so grob gesagt, das wird ein bisschen vornehmer und präziser ausgedrückt.«
Wir können das in Deutschland
Dumm nur, daß zwar angeblich Krankenhäuser das Verfahren "für die Entlassentscheidung" nutzen, aber:
»Was aber im Moment noch nicht passiert ist, dass flächendeckend auf dieser jetzt geschaffenen technischen Laborbasis auch Empfehlungen von den Landesgesundheitsämtern oder auch vom Robert Koch-Institut für bestimmte Anwendungsbereiche ausgesprochen und angewendet werden. Das ist ein durchwachsenes Bild. Da kommen wir jetzt wieder in die deutsche Politikund Föderalismusdebatte rein. Da ist die Wissenschaft zu Ende. Da endet auch mein Zuständigkeitsbereich. Ich kann sagen, wir haben im Herbst unsere Zuständigkeit erfüllt. Und wir können das in Deutschland. Wir können das eben sogar so, dass dieses inhärente Problem der Nichtvergleichbarkeit der Ct-Werte schon gelöst ist. Wohlgemerkt im Herbst. Die Technik und die Labortestung ist hier nicht der Haken, sondern es ist wieder mal die Umsetzung und die Regulation.«
Theoretisch ist das "inhärente Problem der Nichtvergleichbarkeit der Ct-Werte schon gelöst", doch in der Praxis bleibt der willkürliche Umgang der Labore weitgehend bestehen. Da kann Drosten aber nichts für. duden.de sagt zu dem Begriff:
Impfpflicht für die Unwissenden
»Die Altersgruppe zwischen 45 und 60 ist noch nicht ausreichend abgedeckt. Wir haben in dieser Altersgruppe einen erheblichen Anteil von Risikopatienten, die zum Teil ihr eigenes Risiko gar nicht kennen. Die dann einfach das bekannte Risiko eines schweren Verlaufs haben und die nicht geschützt sind. Und diese Personen müssten irgendwie entweder sich selber schützen, falls die Inzidenz hochgeht, oder sie müssten gesamtgesellschaftlich geschützt werden. Das ist die Frage, also bis wohin, bis zu welcher Gesamtkrankheitslast oder bis zu welcher Krankheitsschwere ist die Gesamtgesellschaft und die Politik damit jetzt verantwortlich, so einen Schutz zu leisten für diejenigen, die sich nicht einfach aus freien Kräften schützen können? Da kommt auch die politisch-ethische Debatte irgendwie an…«
Also ich glaube, wir müssen das erreichen und das werden wir nicht erreichen
»Erst mal, ich glaube, wir haben in jedem Fall einen Inzidenz-Anstieg im Herbst. Weil ich einfach nicht dran glauben kann, dass es gelingen wird, die gesamte Bevölkerung der Erwachsenen so durchzuimpfen, wie es sein muss. Zu 100 Prozent doppelt geimpft, um dieses Virus wirklich komplett an der Ausbreitung zu hemmen. Wohlwissend, dass die Kinder nicht geimpft sind. Also ich glaube, wir müssen das erreichen und das werden wir nicht erreichen. Es wird immer Leute geben, die sich nicht impfen lassen wollen. Wenige werden sich nicht impfen lassen können und dürfen. Viele werden sich einfach auch nicht darum scheren. Denen wird es egal sein. Wie gesagt, es wird auch Leute geben, die sich zwar die erste Impfung abholen, aber bei der zweiten ist es dann egal. Wir sehen ja gerade die Phänomene in den USA, wo man große Probleme hat, die Bevölkerung mit der Impf-Adhärenz bei der Stange zu halten. Das wird eben eines der Hauptprobleme sein. Natürlich werden wir deswegen im Herbst sehen, dass die Inzidenz steigt. Und wir können, wenn wir wollen, das auch Welle nennen…
Was viel wichtiger ist, wie ernst wir das nehmen müssen, was wir für die medizinische Versorgung befürchten müssen, wie sich das entwickeln kann. Und ob wir Interventionsmaßnahmen brauchen, die über die Impfung hinausgehen, über das Impfangebot. Ob die Politik den Schutzlosen andere Angebote machen muss, nämlich wieder nicht-pharmazeutische Interventionen…«
Überschrift „schlechte Kfz-Beispiele von Drosten“
Das ist der ultimative Beweis: Drosten liest hier mit. Denn nirgendwo sonst wurden nach meinem Wissen neben seinen Tierbeispielen die mit den Autos als verunglückt bezeichnet.
»Also wir können mal so ein bisschen unter der Überschrift „schlechte Kfz-Beispiele von Drosten“ vielleicht auch mit so einem Autobeispiel kommen. Also wir stellen uns vor, das, was eigentlich die Infektionen in der Bevölkerung ausmacht, das ist die Drehzahl des Motors. Was uns aber interessiert, ist die Geschwindigkeit. Wir wollen die Höchstgeschwindigkeit nicht überschreiten, weil wir dann aus der Kurve fliegen – dann sind die Krankenhäuser überlastet und so weiter. So. Jetzt können wir, wenn wir immer im selben Gang fahren – und das war bislang so, wir hatten immer denselben Gang drin – da konnten wir uns aus der Drehzahl die Geschwindigkeit des Autos ableiten, denn den Tacho haben wir nicht. Das können wir nicht direkt sehen. Aber wir wissen ja, bei der Drehzahl von so und so viel, fährt das Auto so schnell in dem Gang. Das Problem ist, wir sind jetzt gerade dabei, einen anderen Gang einzulegen. Und einige Leute stellen sich das so vor, dass die Impfung einfach die Kupplung durchtritt und es ab dann egal ist. Also der Motor heult zwar und hat eine gewisse Drehzahl, aber das Auto kommt zum Stillstand, die Pandemie ist vorbei. Und die Impfung ist so eine Art Kupplung. Das ist aber leider nicht so. Auf dem Weg dahin schalten wir runter. Wir sind also im sechsten Gang und dann im fünften, vierten, dritten, zweiten und wahrscheinlich auch noch eine ganze Zeit im ersten Gang über den Winter hin. Und die Frage ist: Wie doll darf der Motor heulen? Also wie viel Drehzahl erlauben wir uns, wie viel Inzidenz, die wir im Labor messen können? Der Drehzahlmesser ist also die Labortestung. Wie viel erlauben wir, bevor das Fahrzeug dann eben doch weder die Höchstgeschwindigkeit überschreitet? Und das Übersetzungsverhältnis kennen wir nicht im Moment. Das ist vielleicht ein gutes Beispiel für die Autofahrer.
Korinna Hennig Ich hätte gerne einen schlechten Autowitz gemacht, aber leider fällt mir gerade keiner ein. Ich kann nur noch mal zusammenfassen: Es kommt darauf an, herauszufinden, in welchem Gang wir fahren können.
Christian Drosten Genau. Wir werden eine ganze Zeit irgendwie im ersten oder zweiten Gang bei mittelmäßig hoher Drehzahl und einer gewissen Grundgeschwindigkeit fahren müssen. Das kann durchaus sein, dass wir das nächstes Jahr um diese Zeit sogar noch tun, je nachdem, wie schnell die Kinder geimpft werden. Je nachdem, wie auch die Virusvarianten sich weiterentwickeln. Wie demgegenüber auch die Immunität ein bisschen wieder verloren geht nach der Impfung. Die Frage, ob wir boostern im Herbst. Aber allen voran, und das ist im Moment wirklich absolut überwiegend, auch überwiegend über die gesamte Kinder-Impffrage, ist: Wie schaffen wir es, dass sich möglichst viele Erwachsene im Sommer und frühen Herbst doppelt impfen lassen?«
Damit endet der Podcast. Und das Vergnügen.
Artur a.k.a. »oops, I did it again!«
Die Zwischenüberschriften sind für mich immer das Highlight. Ich fange immer bei der Zwischenüberschrift an, die ich spontan am wenigsten lustig finde, und arbeite mich zu meinem persönlichen Finale hoch.
Das ist schlicht und ergreifend eine neue Literaturgattung, die hier mal en passant im Windschatten der Corona-Maßnahmenkritik geschaffen wurde.
Würdest du dir einen Preis mit Christian Drosten und seinen Stichwortgeberinnen teilen?
Ein Leben ohne corodok wäre möglich aber sinnlos.
@Der Verleger von Illa und AA: Lassen wir die Kirche mal im Dorf! Allerdings, die Nobelpreise werden ja auch gerne geteilt…
Sie sind ein Held, Herr AA! Dieses Gequatsche durchzustudieren. ..Der großartige DrO bräuchte dringend ein paar Kurse für die Schulung von analytischem Denken und sinnvollem Sprechen. 1–2 Kurse in Grundlagen der Epidemiologie täten auch ganz gut!
Genau, wenn ich am Morgen sehe, dass uns aa mit einer neuen Präsentation des Drosten-Kotzcasts beglückt hat, lese ich den zuerst, noch vor dem Frühstück, dann kann an dem Tag eigentlich nix mehr schiefgehen. Apropos neue Literaturgattung:
Könnte man nicht am Ende einen Sammelband herausgeben mit allen diesen literarischen Leckerbissen von aa? Ich wette, der ginge weg wie warme Semmeln!
Dafür wäre ich auch. Dann könnte man diese Leckerbissen gemütlich auf der Couch lesen und auch noch seine eigenen Anmerkungen machen, anstat sich am Computer den Rücken zu verbiegen.
Ich würde es sofort kaufen.
Wieder einer, dem Schwachsinn erfolgreich um die Ecke herum ins Hirn geblasen wurde. Tolles Konzept.
Was man sich so nicht freiwillig angetan hätte wird einem mit einem bischen Framing erfolgreich nahe gebracht.
Nur ungesehene Werbung (oder Propaganda) ist vergeudete Werbung (Propaganda).
Seiten wie corodok und NDS bringen die Menschen, die sich abgewandt haben auf Umweg wieder zurück in die Informationsblase. Dafür sind sie da.
Wer bestimmt, über was geredet wird, bestimmt damit auch, über was gedacht wird (erst im zweiten Schritt der Psycho-Kontrolle geht es darum, WIE über etwas gedacht und geredet wird). Die Themensetzungs-Dominanz ist die stärkste Waffe der Eliten zur Gesellschaftskontrolle.
Hier vorbildlich vorgeführt.
DELTA CLUB TOYS DILDO ROSA SILICONA MEDICA 23 X 4.5 CM
In 2–6 Tagen lieferbar.
https://lollipops69.com/produkt/delta-club-toys-dildo-rosa-silicona-medica-23-x‑4–5‑cm/
Hier auch noch die vibrierende Taschenmuschi Epsilon:
https://www.loveandvibes.de/taschenmuschi-mit-vibration-epsilon.html
Kann aber etwas dauern. Mit DPD 4 Wochen fixer als mit DHL.
@Zapata Gag: Fast wäre das vom Spam-Filter erwischt worden. Wäre das vielleicht besser gewesen?
@aa Na , dass Sie das veröffentlicht haben, ist schon sehr erstaunlich.
Was machen Sie, wenn da Bestellung auf Bestellung kommt?
ATEMWEGSBEFREIEND! Aber mal Scherz beiseite. Derart pitterpoese-Deltafirehn-Muhtanden muten mich duenkend es huelfe einzig der Mittel Eines noch. Das Rosa-Elefantengewehr!
Robert Fico, Sozialdemokrat, war von 2012 bis 2018 Ministerpräsident der Slowakei, äussert sich zum Thema impfen.
https://t.me/s/bitteltv/7358
https://t.me/freielinkeaustria/8828
Lieber AA, TLDR; trift's jetzte pholl phett. Ein winziges Phazitkapitelchen tät uns viel gut helfen. Latürnich mitt'm Link drauf. Weil wir sind doof. Tschuldige, ich wenichstens.
@covid-ugly: Nee, da müßt Ihr jetzt durch 🙂
Artur, dafür bekommst Du von mir mal fünf weil wir's verdienen!
Ich Idiot nur für meine Naivität und Blödheit, Du für Dein Engagement (formerly French, latin roots, now pronounced like Endgamement = End Game Mentality). Weil Du natürlich rechts hasst, hehehe, völlig berechtigterweise. Blöd nur langsam, das neusprechend rechts links ist. Und Krieg Frieden, undsoweiter…
"Mehr Informationen zum Thema Impfen in Israel
Wenn Sie mehr über das Impfen in Israel wissen möchten und darüber, was mit den Daten und den unerwünschten Wirkungen der neuen Gentechnologie geschieht, finden Sie hier einige Links, die Ihnen die Situation erklären könnten: .." (Übersetzer)
https://www.efvv.eu/news/more-information-on-vaccination-in-israel
@info: Wie bei allen Portalen (inklusive corodok) empfiehlt sich auch hier ein kritisches Lesen.
@aa: viel, viel zu lesen. Wie immer, alles ist nicht zu schaffen. Die Entscheidung für "weniger ist mehr" war gut, top Artikel auf corodok, da ziehe ich meine cappi.
https://www.efvv.eu
ist vermutlich einigen noch nicht bekannt.
Das European Forum for Vaccine Vigilance engagiert sich schon seit Jahren gegen Impfzwanggesetze.
"Das EFVV (European Forum for Vaccine Vigilance) ist ein Zusammenschluss von Mitgliedsorganisationen und Einzelmitgliedern aus 25 europäischen Ländern. Unsere Mitgliedsorganisationen bestehen aus Verbrauchergruppen und Pro-Choice-Gruppen, zu deren Mitgliedern wiederum Mediziner und Wissenschaftler zählen. Ihre kombinierten Mitgliedschaften übersteigen 100.000. Wir rufen alle Europäer auf, gemeinsam eine einheitliche Impfpolitik zu fordern, die auf Entscheidungsfreiheit und informierter Zustimmung basiert. Wir glauben, dass Zwangsimpfungen nicht nur ein ernsthaftes Risiko darstellen, sondern auch eine Verletzung der Menschenrechte und der Menschenwürde. Wir fordern daher Transparenz und Vorsicht sowie Anerkennung und Sorge für die vielen Impfgeschädigten in Europa und darüber hinaus. " (Übersetzer)
Hallo Artur, auch wenn Sie den beschwerlichen Part des Transkribierens nicht selbst leisten, gebührt Ihnen Dank und Anerkennung für die vollständige inhaltliche Auseinandersetzung mit den "Postcasts" des Herrn Drosten. Danke für Ihre Einschübe, die das Lesen doch etwas erträglicher machen. Man könnte es sich sonst kaum antun…
Eine Frage: Denken Sie, dass das Vorliegen von Wahrnehmungsstörungen die Fähigkeit zur Schöpfung neuer, wenn auch völlig unsinniger Worte und Begriffe begünstigt?
@Horst Schmitt: Wieder so ein Thema, bei dem ich fachlich nicht kompetent bin. Hört sich aber durchaus nachvollziehbar an.
"Ein Leben ohne corodok wäre möglich aber sinnlos."
Und die Wahrnehmingsstörungen bei Herrn Drosten bzw denen der Radiomideratorin teile ich!
@Horst Schmitt
«Denken Sie, dass das Vorliegen von Wahrnehmungsstörungen die Fähigkeit zur Schöpfung neuer, wenn auch völlig unsinniger Worte und Begriffe begünstigt?«
Guter Einwand. Trotzdem hoffe ich, dass wir völlig losgelöst von irgendwelchen Wahrnehmungen qua Intellekt Worte schöpfen. Unsinnigkeit ist eine Frage des Verstehens der Sprache dann. Sprache ist flexibel.
"Arzt von der University of Saskatchewan gefeuert, nachdem er eine Online-Erklärung veröffentlicht hatte, in der er eine "informierte Einwilligung" zu Impfstoffen forderte. .." (Übersetzer)
https://reclaimthenet.org/doctor-fired-from-university-of-saskatchewan/
..
Meinen Respekt, dass irgendwer sich das Geblubber noch anhören kann.
"Die heldenhafte Arbeit des Transkribierens übernimmt irgendein armes Schwein beim NDR…"
– – – –
Vermutlich mieten sie einen Service
Transkription für 1.25 USDollar pro Minute bietet:
Convert Audio & Video To Text by Human Professionals
https://www.rev.com/
oder lassen es KI-basiert für 10 Cent pro Minute erledigen, z.Bsp. mit:
Turn audio and video into searchable, editable and shareable content
https://trint.com/
oder auch
Gglot.com hilft Ihnen dabei, Zeit beim Transkribieren von Audio- und Videodateien zu sparen.
https://gglot.com/de/
Zum kostenlosen Ausprobieren muss man sich anmelden.
Ovalmedia interview mit dem Gegenpart von Drosten in Österreich: Professor Allerberger
https://www.youtube.com/watch?v=Ujrscw4wPcw
1. Netanyahu überzeugte Kanzler Kurz, dass das Virus gefährlich ist (Kurz hat nicht auf Allerberger gehört)
2. Es war früh klar, dass nicht viele Leute angesteckt werden, die meisten waren bereits immun – Kreuzimmunität
3. Er empfiehlt die Impfungen als einzige Möglichkeit, die Angst in der Gesellschaft loszuwerden und damit Menschen reisen können
Die Motivation von Professor Allerberger Ovalmedia ein Interview zu geben ist unklar. Klar ist wohl, dass die bestehende Herdenimmunität inzwischen ein wissenschaftlicher Fakt ist – siehe den triumphierenden Professor Bhakdi im Gespräch mit Gunnar Kaiser.
https://vimeo.com/565825609
Das heißt, die Politik hat sich völlig von der Wissenschaft abgekoppelt. Ob man den dummen Massen auf Dauer etwas einreden kann von dem Wissenschaftler wissen, dass es falsch ist, ist ein neues Experiment post Neuzeit. Die katholische Kirche hat es ja damals jahrhundertelang geschafft.
..also selbst wenn er einen Doktortitel hätte, es wäre an der Zeit ihm diesen abzuerkennen.
Es ist schwer zu ertragen. Ich kann dem Dr.Osten schon inhaltlich kaum folgen. Der ist ja total wirr im Kopf. Und dann kommen noch die vielen sprachlichen Fehler dazu. Auch deshalb denke ich, dass der niemals eine Doktorarbeit schreiben kann. Dazu ist der intellektuell nicht in der Lage. Den Professor hat er ja geschenkt gekriegt.…
Wenn man sich das Inhaltsverzeichnis bei der DNB anschaut, dann kommt mir als Nichtwissenschaftler das intellektuell nicht besonders anspruchsvoll vor.
https://d‑nb.info/1213667046/04
Komischerweise wird nicht einmal die Frage gestellt, wie und mit welchem Test die verschiedenen Varianten, insbesondere die Deltavariante festgestelt werden.
kaum zu glauben, wie man immer noch verarscht werden kann, von Drosten und Angela Merkel, die nicht einmal weiß, was CT Werte bei den PCR Tests sind
Hab ich mich verrechnet?
Der RKI-Bericht vom 23.6.21 gibt für die Woche 23/2021 eine Positivrate von 2,32% an, davon 3% Deltavariante ergibt 0,0696.
Für die Folgewoche 24/2021 beträgt die Positivrate 1,44%, davon 6% Deltavariante ergibt 0,0864.
Setzt man diese beiden Zahlen in Relation also 0,0864/0,0696 ergibt sich eine Erhöhung von Woche 23 zu 24 um den Faktor 1,25. Das bedeutet, der Anteil der Deltavarianten-Kranken ist um 25% gestiegen, nicht um 100%.
Falls ich mich verrechnet haben sollte , lass ich mich gern widerlegen.
Falls nicht, lass ich mich gern als Erbsenzähler verunglimpfen Schliesslich ist 25% und 100% fast das Gleiche, und wer braucht überhaupt Prozentrechnung?
"Also man kann einfach nicht sagen, dass das, was man da ermittelt, ein Saisonalitätseffekt ist, sondern das ist so ein Erwartungseffekt zwischen dem Ende der ersten Welle und dem Anfang der zweiten Welle. Und was man hier nicht mit rein beziffern kann, das ist beispielsweise die Tatsache, dass auch wenn wir zwei Maßnahmen gleich betitelten, also zum Beispiel sagen, Schulen zu oder Gastronomie geschlossen und ähnliche Dinge, Kontaktreduktionsmaßnahmen, dass die Adhärenz an die Maßnahmen und die Wirksamkeit dieser Maßnahmen in der ersten Welle deutlich höher war als in der zweiten Welle. Das ist einfach eine Beobachtung, die die Autoren so auch nennen und die in diesen Ableitungen auch rauskommen, die die Autoren machen.«"
Ich verstehe dieses unglaubliche Gestammel zwar nicht hundertprozentig, aber falls er sagen möchte, die Maßnahmen hätten während der zweiten Welle weniger gewirkt und dies beweise die höhere Infektosität der neuen Varianten, so halte ich dagegen. Die absurden Maßnahmen haben auch deshalb weniger gewirkt, weil sich die meisten Leute heimlich einfach nicht mehr an den ganzen Stuss gehalten haben.
Boah!
der Pest- aka Drost-Cast ist unkommentiert in der Tat schwerer verdaulich.
Es gibt ja gewisse geistige Ergüsse, die man gemeinhin nur kommentiert der Allgemeinheit zur Verfügung stellt, um deren Toxizität (sowohl der Ergüsse als auch der Allgemeinheit) auf ein gerade noch erträgliches Maß runterzudimmen.
Vielleicht sollte man das auch mit den gesammelten Drostcasts machen? (Arbeitstitel: "Sein Kampf" oder so?).
Chapeau auch für den Beifang "Ferndiagnose", der durchaus zum Erkenntnisgewinn beiträgt (diesmal: Wahrnehmungsstörung, Besessenheit)!
in jedem Fall:
AA wäre (m)ein Kandidat für den Jacob-Grimm-Preis!
https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturpreis_Deutsche_Sprache
(auch wenn nicht alle Preisträger ein ähnliches Niveau zu bieten haben – aber allemal besser als der Grimme-Dingsda …)
Mann, wie kann man dieses Geschwätz überhaupt ertragen? Wird man da nicht völlig gaga? Wie die Grimme Preisträgerin, die dem "Charme" des Dr Ostens offensichtlich erlegen ist und schon genauso schwurbelt.
Ich würde das Problem von Dr Osten nicht "Wahrnehmungsstörung" nennen, sondern einen durch und durch verlogene Charakter. Wobei die Frage offen bleibt, ob er bewusst lügt, oder sein Denken nicht vielmehr für genial hält.
"Diese Variante zahlt Fitness-Kosten für ihren Immunescape…"
Sprach- und hilflos stehe ich vor diesem uferlosen Gestrüpp aus scheinbar sinnlos und willkürlich aneinander gereihten, dadaistischen Sprachbildern, Doppel- / Dreifachverneinungen und Widersprüchen.
Er ist "die Wissenschaft", ihm können wir vertrauen.
"Wie schaffen wir es, dass sich möglichst viele Erwachsene im Sommer und frühen Herbst doppelt impfen lassen?«
Indem wir den Ungeimpften das Leben möglichst schwer machen. Läuft schon.
Warum sollte jemand der vorsätzlich manipuliert und lügt eine Wahrnehmungsstörung haben?
Mit dem nahelegen solcher Begriffe sollte man sehr vorsichtig sein.
Hallo aa, du kannst es also nicht lassen.
Danke dafür!
Als Resümee von Volldrostens Ergüssen bleibt bei mir also hängen:
– Delta ist gefährlich, weil es sich als Schnupfen tarnt
– PCR-Tests sind nicht vergleichbar, aber besser als unbrauchbare Antigentests
– Die Impfung hilft fast allen, allerdings sind Geimpfte nicht unbedingt besser geschützt
– Wir müssen weiter suchen, damit das Virus sich nicht hinter anderen Symptomen verstecken kann
– Nach 1,5 Jahren wissen wir genau nichts, über Übertragungswege, Infektiösität, Testgenauigkeiten, Impf(neben)wirkungen
Übrigens, die Belegung der Intensivstationen in meinem Kreis liegt über 90%(1 Person davon Covid), muss ich jetzt Angst vor dem Kollaps des Gesundheitssystems haben?
Ein einfacher Blick nach Schweden oder Florida entlarvt Prof. Drosten und Murksel als totale Spinner.
@aa: Ich bin sehr erleichtert, dass Sie beim Kürzertreten auch immer wieder kürzer treten (quasi Rücktritt vom Rücktritt – oder so ähnlich). Ich hatte schon befürchtet, mir den Postcast in Hinkunft selbst reinziehen zu müssen.
Immer wieder beeindruckend, diese Sammlung von naturwissenschaftlich verbrämtem Unfug. Letztlich sagt das ganze aber wesentlich mehr über die Gesellschaft selbst aus als über die intellektuellen und charakterlichen Defizite all der Drostens da draußen. Wie schon mit Blick auf die Politik gilt auch hier: Die Gesellschaft hat die Wissenschaft (und die Wissenschaftler), die sie verdient.
Genau, wenn wir uns den Scheiß reinziehen – ich habe nur einige blaue Worte gelsen ‑dann tragen wir die Schuld, nicht Drosten oder Osten.
Aber man könnte ein Buch mit diesen Texten drucken lassen, denn irgendwann werden sie verschwinden und dann lässt sich nicht mehr feststellen, was für einen Unsinn er geschwafelt hat.
Vorbeugen ist immer gut.
Die Deutsche Nationalbibliothek archiviert seine Cotzpasts, anscheindend auch die Skripte. Öffnen kann man sie allerdings nur vor Ort.
Sehe ich genauso.
Habe auch nur die ersten 2 Absätze geschafft. Danach sind sowohl
mein spezifisches wie auch mein unspezifisches Immunsystem zu dem Resultat gekommen, daß es wesentlich gesünder ist, mindestens 1,5 m (am besten deutlich mehr) Abstand zu diesem
Geschwafel zweier von sich selbst besoffener Selbstdarstellern
zu halten.
Wenn ich kotzen will, macht das mit Alkohol deutlich mehr Spaß…
Uiuiui, die Delta-Variante verdoppelt sich, erst 3, dann 6%, bald 12%, … Wenn ihr Anteil dann von 96% auf 192% steigt, fange ich an, mich zu wundern.
Leute, Mathematik wird einfach total überschätzt. Seit der Merkel-Rede zum ct-Wert glaube ich, daß sie wirklich nur dumm ist. Und deshalb Dr. O. so mag. (Und das beruhigt mich ein bißchen.)
Heute morgen in den DLF NAchrichten. Einreisestop für Menschen aus Portugal und Russland, wg. Delta Mutante. Auch für Geimpfte. Kein Freitesten möglich. Für Menschen mit Wohnsitz in D, zwei Wochen Quarantäne. Basta.
Dieser Wahnsinn wird niemals ein Ende nehmen.
@ak: Er hilft vielleicht beim Augenöffnen.
PS: Was der über IgA und IgG rumfaselt ist kompletter Blödsinn. Der hat von spezifischer Abwehr (Hausfrauenwissen!) überhaupt gar keine Ahnung!
Ja, das Auto sollte mE. gegen ein äußerst seetüchtiges
Schiff eingetauscht werden, denn… das "Grundrauschen" wird sich, wie ich den begnadeten Virologen kenne, in Kürze zu einem Megasturm entwickeln, also: warm anziehen
Man beachte die Vielfalt der Schiffe im Video!!
https://www.youtube.com/watch?v=qHhg1vhXjBs
Drosten ist ein verkannter Poet:
"sodass die Zahlen sich eben jetzt aus diesem statistischen Grundrauschen erheben".
Daraus sollte er etwas machen – damit wäre uns allen auch geholfen.
Ich fürchte, diesmal muß ich das verfilmen. Mit Credit im Abspann. Darf ich?
****KAWUMM!****
Jedes mal, wenn Tristan der Pfosten über Statistiken und Analyse von Daten spricht, explodiert irgendwo auf der Welt ein Taschenrechner…
Ja, die Art von Modellrechnungen, die er zu beschreiben versucht, sind in der Ökonomie ein durchaus akzeptiertes Mittel. Diese Modelle dienen in der Regel der Vertiefung des theoretischen Verständnisses eines Problemfeldes. Allerdings wäre kein Ökonom doof genug, diese Methode bei der wirtschaftswissenschaftlichen Untersuchung eines hochkomplexen Systems einzusetzen, über dessen Zusammenhänge man nur gering orientiert ist und dessen zentrale Variablen man nur "schätzen" kann, falls am Ende etwas praktisch verwertbares herauskommen soll. Man würde entweder keinerlei Ergebnis bekommen oder eines, das jedem Angriff eines Fachkollegen keine zwei Sekunden standhielte bzw. sich in der Praxis als untauglich erwiese.
Aber Ökonomen wissen, dass Virologen wesentlich weniger Ahnung von Datenanalyse haben als sie selbst glauben, und so kann man letzteren solche Modelle als geeignet unterjubeln.
@ESTRELLA "Der ist ja total wirr im Kopf. Und dann kommen noch die vielen sprachlichen Fehler dazu. Auch deshalb denke ich, dass der niemals eine Doktorarbeit schreiben kann"
Das braucht der ja auch nicht. Deswegen wohl macht er ja in "PCR" und "Test-Pandeming". Ob da allerdings auch mit Titeln bezahlt wird – weiss ich nicht! Wäre aber ganz förderlich, will ich meinen fast.
Ansonsten würde ich mich aber auch nicht weiter durch das Geschwurble täuschen lassen. Das "Geschäft" mit der Pandemie ist real, das Narrativ hinkt hinterher. Man muss zwei Sachverhalte bedenken. Für Drosten ist es besser wenn ihn keiner versteht und zudem für etwas durchgeknallt hält. Einer der als "Verschroben" gilt dem nimmt man eher ab dass wenn er sich irrt – das Alles nie so gemeint haben kann. Es wäre viel zielführender seiner angeblichen "Verschrobenheit" mal auf den Grund zu gehen. Wenn die echt wäre, dann würde ich sagen der ist gar nicht arbeitsfähig.
Persönlich denke ich dass Drosten täuscht. Ich vermute er hält die Menschen allgemein für Dumm. Den Eindruck habe ich seit ich seinen Kommentar zur WHO-Definition zu PCR-Testungen gehört habe, vor etwa zwei Monaten. Er ist ein sehr überheblicher Mensch der glaubt er dürfte einfach alles (erzählen).