Die kongeniale Korinna Hennig hatte sich das letzte Mal am 10.11. mit Christian Drosten zur Plauderstunde Podcast getroffen. Natürlich geht es um die tollen neuen Impfstoffe. Wir hören und lesen:
»Christian Drosten
Man sieht im Moment eine Effizienz, einen Schutz gegen die Infektion, die beeindruckend ist. Das sind 90 Prozent. Wenn die Studie weiterläuft, kann sich diese Zahl natürlich auch korrigieren, auch durchaus nach unten. Damit muss man rechnen. Aber prinzipiell ist es eine gute Schutzwirkung, die diese Vakzine hat. Das ist deswegen berichtenswert, weil man bei dieser Art von Impfstoffen, die eine neue Technik darstellt, gar nicht wusste, was man erwarten kann. Das ist schon sehr ermutigend…«
Man weiß nichts, aber gut ist er bestimmt
»Das hat man jetzt hier statistisch ermittelt. Man hat jetzt noch nicht nach der Wirkung im Schutz vor einer schweren Erkrankung geschaut. Also diejenigen, die trotz Impfung erkranken, haben die dann vielleicht eine mildere Erkrankung? Mit so was kann man auch rechnen. Das ist jetzt noch nicht genau ermittelt worden. Das heißt aber nicht, dass dieser Impfstoff das nicht auch kann.
Korinna Hennig
Welche weiteren Fragen sind noch offen, also zum Beispiel, wie der Impfstoff bei älteren Menschen sich verhält?
Christian Drosten
Da sind wohl auch Mitglieder von Risikogruppen dabei gewesen. Aber alles, was da im Moment an Informationen verfügbar ist, bleibt auf der Ebene einer Presseerklärung. Natürlich gibt es da auf der wissenschaftlichen Ebene noch ganz viele andere Dinge, die veröffentlicht werden, auf die man gespannt ist. Wie zum Beispiel: Wie hoch ist jetzt der Titer, wie wir sagen, also die Stärke der Antikörperbildung? Wie sieht es mit zellulärer Immunität aus? Also bilden sich auch T‑Zellen? Wie sieht es aus mit einem Schutz an der Schleimhaut? Und bei denen, die sich infizieren, ist es dann vielleicht so, dass das Virus weniger repliziert? Also kann das Virus vielleicht auch vor der Weitergabe sehr gut schützen – also dieser Impfstoff? Alles das sind Detailfragen, die sicherlich im Moment auch erhoben und später auch publiziert werden. Was wir jetzt haben, das ist eine Zwischenmeldung.«
Wohl auch? Nö, in echt jetzt nicht. Und die ganzen lästigen Detailfragen werden sich wohl nach der Impfung sicher auch noch klären.
Merkels Unheil-Rede und der normale Bürger. Dinge sind sehr multifaktoriell
Die "Fallzahlen" wachsen nicht mehr so schnell. Warum?
»Christian Drosten
Da kann man tatsächlich nur spekulieren.… Wir müssen da eigentlich weiter zurückgreifen in der Zeit. Also eher auf Mitte Oktober schauen, da hat es anscheinend eine Änderung gegeben. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Also erst mal gab es Mitte Oktober auch schon so eine Ministerpräsidentenkonferenz und da wurden ein paar Änderungen beschlossen. Frau Merkel hat zu der Zeit auch eine Ansprache gehalten. Das war diese Ansprache, wo sie das Wort „Unheil“, das droht, benutzt hat. Das hat sicherlich einigen Eindruck gemacht. Viele Leute haben sich klargemacht, dass da etwas Gefährliches kommt, und haben vielleicht auch ihr Verhalten verändert…
Die Labore kommen nicht mehr hinterher. Und auch die Gesundheitsämter kommen nicht mehr hinterher, eine Testung überhaupt zu veranlassen. Der normale Bürger merkt wegen dieser beiden kombinierten Effekte auch, dass es nicht so einfach ist, überhaupt einen Test zu bekommen. Sprich: Es könnte auch sein, dass wir seit Mitte Oktober eine Entkopplung haben zwischen dem Infektionsgeschehen und dem Nachweisgeschehen. Das bedeutet, wir merken einfach nicht mehr, was in der Bevölkerung los ist. Das Ganze würde sich dann vielleicht wieder annähern, diese beiden Effekte, diese beiden Zahlen, wenn die Wirkung des jetzt beschlossenen stärkeren Wellenbrechers zum Tragen kommt. Also es gibt tatsächlich so Dinge, die sind sehr multifaktoriell.«
Lockdown hat nichts bewirkt in Irland. Deshalb unser Vorbild
»Um diese beiden Effekte zu verdeutlichen – und ich bin da zum Teil auch immer unsicher, wie man die Sachen verstehen soll – habe ich mir mal angeschaut, wie es in Irland ist. Diese Art eines Lockdowns, den wir haben bei uns, dieser Wellenbrecher, das ist eigentlich ein Lockdown nach irischem Vorbild… Da sieht man tatsächlich, dass genau zu dem Zeitpunkt, als der Lockdown verkündet wurde, dieser Umschlagspunkt in der Inzidenz plötzlich schon erreicht ist. Das bedeutet, es kann nicht sein, dass der Lockdown das direkt bewirkt hat. Da muss es entweder auch diese vorauseilenden Effekte gegeben haben. Oder es hat sich was anderes geändert. Wenn man sich die Testungen ansieht, dann sieht man, dass exakt mit dem Beschluss dieses Lockdowns auch die Testaktivität drastisch sinkt. Vielleicht so nach der Vorstellung, wenn viele Leute im Homeoffice sind, dann werden sie vielleicht mit milden Symptomen sich auch denken: Na ja, jetzt sitze ich hier sowieso schon zu Hause. Jetzt bleibe ich hier auch sitzen und lasse mich gar nicht erst testen. Auch solche Effekte kommen damit rein. Deswegen ist das schwer, das so exakt so sagen.«
Drosten findet Hennigs Fake-News interessant und hat – eine neue Studie
»Korinna Hennig
… Zumindest in Hamburg konnte man zuletzt beobachten, dass Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler überdurchschnittlich von Neuinfektionen betroffen waren…
Christian Drosten
Das ist interessant.«
Auch wenn eine große Studie der Hamburger Schulbehörde, die das Gegenteil belegt, erst am 19.11. publiziert wurde, gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Grund für diese Falschmeldung. Macht nichts, wie immer hat Drosten da von einer neuen Studie gehört:
»Christian Drosten
Es gibt eine neue Zusammenfassung, die jetzt veröffentlicht wurde. Die kann man hier an dieser Stelle vielleicht einfach auch mal denjenigen, die da im Detail interessiert sind, zum Lesen empfehlen. Wir müssen hier nicht mehr in all das einsteigen, weil wir das oft schon besprochen haben… Was hier auch gesagt wird – also die Autorin, die das geschrieben hat, ist keine Laborexpertin, sondern eher eine Expertin für öffentliches Gesundheitswesen – dass in den jüngsten Kinderjahrgängen die Viruslasten einen Tick geringer sind. Da würde ich als Laborperson immer noch mal dazusagen: Die Proben, die von kleinen Kindern kommen, die sind auch kleiner. Das muss man einfach sagen. Ein Abstrichtupfer bei einem kleinen Kind bringt 20 Prozent von dem, was ein Abstrichtupfer von einem Erwachsenen mitbringt. Das ist auch ungefähr der Viruslastunterschied, den wir sehen. Ich glaube nicht, dass da wirklich ein echter Unterschied ist, sondern dass wir einfach in die Labortests weniger Probenmaterial von kleinen Kindern reinkriegen. Der wird immer noch heftig diskutiert. Es gibt Leute, die an ihrer vorgefassten Meinung festhalten, dass Kinder weniger beitragen. Ich glaube, man muss da langsam mit einer anderen ehrlicheren Perspektive drauf schauen und sagen: Es ist nun mal ein gesellschaftlicher Konsens. Wir müssen gesamtgesellschaftlich die gesamte Zahl der Kontakte, die Summe aller Kontakte reduzieren. Das heißt aber auch: Es gibt jetzt keinen Imperativ darauf, dass wir in allen Sparten der Gesellschaft gleichmäßig die Kontakte reduzieren müssen.«
Schluß mit den ewigen Stoßseufzern!
»Korinna Hennig
Aber der oft vorgetragene Stoßseufzer, Kinder sind nicht Treiber der Pandemie, ist schon eine Verkürzung. Gerade wenn man diesen Überblick, den Sie erwähnt haben, aus Australien von Zoe Hyde folgt. Sie trägt zusammen, dass man nicht sagen kann, in den Schulen passiert weniger als woanders, sondern die Bedingungen sind einfach ein bisschen anders. Vielleicht eben, weil es oft nicht entdeckt wird, weil man oft gar nicht sagen kann, ob ein Kind der Indexfall war, der eine Infektionskette gestartet hat, weil das Kind asymptomatisch war und dann erst der Erwachsene bemerkt wurde.
Christian Drosten
Es gibt einfach Schwierigkeiten bei der Beobachtung. Das hat man in den Familienstudien immer… Es ist einfach so: Diesem Virus ist einfach ziemlich egal, wen er befällt. Dazu zählen auch Kinder. Natürlich gibt es hier und da Unterschiede in der Ausprägung der Immunreaktion. Aber die Frage ist einfach: Was hat das zu bedeuten für die Verbreitung des Virus? Für die Verbreitung des Virus ist es wahrscheinlich alles relativ neutral.«
Hokuspokus – und schon ist sind RisikopatientInnen erschienen
Leider ist dem Podcast der schöne Begriff der Perkolation abhanden gekommen. Geblieben sind aber die Cluster. Dazu gehört, irgendwie PatientInnen herbei zu definieren. Und zwar so:
»Christian Drosten
Das heißt, man muss dann fragen: Wen haben Sie in den letzten Tagen getroffen? Die Kontaktpersonen ermitteln. Die muss man dann auch zunächst mal unter Beobachtung setzen, unter Quarantäne setzen und testen. Also, die Kontaktpersonen der ersten Ordnung. Gerade diejenigen, die beispielsweise mehr als eine Viertelstunde kontinuierlichen Kontakt in der Nähe hatten, Unterhaltungskontakt zum Beispiel, die sind Risikopatienten der Kategorie eins. Die soll man auch testen, weil die ein besonders hohes Risiko haben, sich zu neuen Fällen zu entpuppen. Die muss man dann gleich wieder kontrollieren, dass sie nicht das Ganze weitergeben.«
Wir haben also Kontakte, die RisikopatientInnen sind und sich vielleicht sogar als "Fälle" entpuppen werden. Es bleibt eine Frage, für die es zum Glück eine Studie gibt:
»Christian Drosten
Und die Frage ist natürlich dann, was kann man eigentlich wirklich bewirken? Da gibt es eine interessante Studie, die diese theoretische Überlegung, also, meistens kommt man eh zu spät, noch mal durch was anderes untermauert. Nämlich letztendlich durch eine Reflexion der sekundären Attack-Rate. Also die sekundäre Attack-Rate ist eigentlich ein Ausdruck dafür, von denjenigen, die sich hätten infizieren können, wie viele haben sich in Wirklichkeit infiziert? Das ist die Frage, die damit beantwortet wird. In verschiedenen Haushaltsstudien hat man immer den Eindruck gehabt, die liegt so zwischen zehn und 15 Prozent. Erscheint erst mal wenig, ist aber gar nicht so wenig. Auch bei Influenza ist das so um die 20 Prozent, 25 Prozent, auch da infiziert sich nicht jeder in der Umgebung. Das liegt zum Teil daran, dass wir die Überdispersion haben, dass also ganz viele Leute nicht in ihrer Nähe Fälle auslösen. Man stellt sich vor, dass ungefähr 80 Prozent aller Fälle eigentlich in ihrer Umgebung gar keine Folgeinfektionen verursachen.
Korinna Hennig
Sondern die Cluster.«
Ganz viele Leute zum falschen Moment am falschen Ort
»Christian Drosten
Dass nur 20 Prozent das ganze Infektionsgeschehen treiben. Und das sind eben diese dummen Zufälle, wenn jemand zum falschen Moment am falschen Ort ist. Da sind ganz viele Leute und die werden dann als Cluster infiziert. Das ist übrigens auch der Grund, warum milde Interventionsmaßnahmen eine ganz schöne Wirkung haben. Also was wir am Anfang besprochen haben, warum vielleicht sogar, mit einiger Hoffnung, so eine milde Intervention, also ein milder Lockdown sehr viel bringen kann in Deutschland. Hoffen wir mal, dass es so ist. Und um jetzt zurückzukommen, es gibt eine interessante Studie von dem Public Health Department in San Francisco, eine wie ich finde sehr hochwertig gemachte Studie.
Korinna Hennig
Auch schon begutachtet.
Christian Drosten
Genau, die ist auch schon begutachtet. Die ist schon publiziert in „JAMA“, einem sehr angesehenen Journal. Das fängt immer so an, dass die Zahlen immer herunter gebrochen werden. Man hat insgesamt etwas über 1600 Fälle angeschaut und davon wurden 85 Prozent, also fast 1400, im Detail interviewt. Dann kam eine Richtlinie in San Francisco, das besagte: Man soll diejenigen, die man interviewt, auch detailliert im Labor nachtesten. Und diese Richtlinie griff bei 791 Fällen. Ab da waren es noch 791 Fälle, die in die Studie eingeschlossen wurden, Indexfälle, bekannte frisch infizierte Fälle. Die hat man dann nicht nur im Detail interviewt, nach Kontakten gefragt und so weiter, sondern auch alle Kontakte im Labor getestet. Und die Frage, die man gestellt hat, ist: Wie viele neue Infektionen können wir jetzt eigentlich bei all den Kontakten von diesen Leuten im Labor nachweisen? Also 791 Leute, die man im Detail nachverfolgt hat mit Labortestung, wie viele neue Fälle kommen dabei raus? Jetzt können wir mal schätzen. Die Zahl, die rauskommt, ist erstaunlich, und zwar 72.
Korinna Hennig
Weniger als zehn Prozent.«
Man könnte auf die Idee kommen, nicht die nach einer Richtlinie "herunter gebrochenen", sondern alle "Fälle" als Berechnungsgrundlage zu nehmen. Dann wäre man bei 4,5 Prozent. Sei's drum, Drosten ist auch so perplex:
Man könnte es auch lassen. Quarantäne ist aber trotzdem gut
»Wenn man das alles mitzählt, kommen trotzdem nur neun Prozent neue Fälle raus. Das ist erstaunlich wenig. Das ist fast so, dass man sagen würde, das kann man auch lassen. Es ist gut, dass man diese Fallverfolgung macht. Es ist richtig, dass man gerade auch die Haushaltsquarantäne macht, also dass man alle diese Kontakte unter Quarantäne setzt, wenn man sich das gesellschaftlich leisten kann. Das muss man auch sagen. Je mehr man da in die Breite geht, desto mehr wird das gesellschaftlich einschneidend, wenn irgendwann jeder unter Quarantäne ist. Aber da gibt es auch einen Effekt, dass man diese Fälle dann irgendwann auch nicht mehr nachverfolgen kann. Dann kann man auch nicht mehr so viel Quarantäne verhängen. Das ist so eine Überlegung. Aber prinzipiell dieses zusätzliche Testen, da kommt relativ wenig bei raus. Was sicherlich gut ist, ist die Nachverfolgung überhaupt und das Setzen einer Quarantäne. Aber damit ist eigentlich die Effizienz schon gehoben. Und man würde die Intensität der Diagnostik, also die Benutzung der Diagnostik, vielleicht besser investieren in anderen Bereichen der Fallfindung, wo man eine höhere Chance hat, neue Fälle zu finden.«
Denn irgendwo müssen sie ja schließlich sein, auch wenn man sie beim Testen nicht aufspürt. Warum hätte man sonst die Quarantäne gesetzt? ("Wenn Du nicht still bist, setzt es Quarantäne!")
Es folgt der Running Gag eines jeden Podcasts, die Quellclustertestung mit einer Sicherstellung von "positiven Befunden":
Neue Teststrategie wird eine starke Betonung von positiven Befunden ergeben
»Christian Drosten
… Es gibt eine leicht überarbeitete Testempfehlung vom 6. November, die sagt ganz klar, man soll Symptomatische testen. Symptomatische haben Vorrang. Entweder sind es sehr klare Symptome, also dieser ominöse Verlust des Riech- und Geschmackssinns. Oder es sind sehr schwere Symptome, also eine klare virale Pneumonie. Da soll auf jeden Fall getestet werden. Diese Priorisierung wird eine starke Betonung von positiven Befunden ergeben… Leider ist es im Moment so, dass sind Richtlinien. Und diese Richtlinien, die wollen einerseits nichts weglassen und andererseits wollen sie in eine Richtung schieben, wo es wichtig wäre zu betonen. Und am Ende ist es dann manchmal so, dass man gar nicht mehr so genau versteht, worauf es jetzt ankommt. Dann ist man doch im Alltagsgeschäft gefangen und wird von der Vielzahl neuer Fälle überwältigt. Manchmal ist es in den Gesundheitsämtern doch so, dass man einfach die Fälle so abarbeitet, wie sie reinkommen. Dies alles zu koordinieren, zum Teil mit neuem, nicht so gut ausgebildetem Personal, das jetzt bei den Gesundheitsämtern zur Hilfe dazukommt, dass ist ein ganz schönes Kuddelmuddel.
Korinna Hennig
Umso mehr ist Eigenverantwortung gefragt. In dem „JAMA“-Paper, das Sie zitiert haben, heißt es auch: Eigentlich sollten 75 Prozent der infizierten Kontakte eines Falles in Quarantäne, um das Virus einzudämmen. Also da, wo es mir möglich ist, wenn ich Kontakt und in Gefahr bin, infiziert worden zu sein, kann ich mich auch quarantänisieren, ohne ein Testergebnis zu haben. Das ist das, was Sie den „pandemischen Imperativ“ nennen in Ihrer Schiller-Rede.«
Der Patient als solches kriegt vom Arbeitgeber Vogel gezeigt
»Christian Drosten
Wir können diesen Gedanken mal weiterdenken. Also der Patient als solches soll in der Verantwortung sein. Wie kann er das am besten? Ich denke, das kann er… Da denken wir jetzt mal auch noch was Zusätzliches, Antigentests, die jetzt vorhanden sind, da kann der einzelne Patient vor allem dann besonders gut mitwirken, wenn er zu seinem Hausarzt gehen kann. Und in der Hausarztpraxis am Anmeldetresen bekommt er sofort einen Antigentest. Wenn dieser Antigentest positiv ist, dann bekommt er ein Merkblatt in die Hand, wo draufsteht: „Lieber Patient. Sie sind frisch infiziert. Erst mal kein Grund zur Panik. Bitte machen Sie sich aber klar, abgesehen von Ihrem eigenen medizinischen Verlauf, also werden Sie krank oder nicht, wir werden erst übernächste Woche wissen, ob Sie einen schweren Verlauf haben, und so weiter. Und es gibt die Erwägung, nämlich Ihre eigene Verantwortung für die öffentliche Gesundheit. Dazu gehört, Sie selbst müssen ab jetzt für so und so viel Tage in Isolation im Haushalt sein. Zweitens Sie müssen sich überlegen, mit wem Sie Kontakt hatten. Und die müssen Sie informieren. Und drittens es reicht nicht, die nur zu informieren, sondern Sie müssen denen sagen, du musst jetzt auch 14 Tage zu Hause bleiben in Quarantäne.“ Da wird im Prinzip der Bürger zu jemandem, der eine Quarantäne verordnet. Und dazu ist die gesetzliche Grundlage so nicht vorhanden. Da werden einige auch sagen: Na ja, für den Anruf bedanke ich mich jetzt aber recht herzlich. Also, da ruft mich jetzt einer an und sagt, ich soll 14 Tage zu Hause bleiben. Wer ratifiziert das denn jetzt überhaupt? Wer bestätigt das denn, dass das so ist? Wer bescheinigt mir für meinen Arbeitgeber, dass ich jetzt 14 Tage zu Hause bleiben soll? Nur weil mich ein Kumpel angerufen hat, der mir sagt, er wäre infiziert. Da wird mir mein Arbeitgeber einen Vogel zeigen. Da sieht man, das ist eine schöne Idee, die wäre effizient.«
Lösung effizient, aber leider nicht legal
»Christian Drosten
Wenn man jetzt den frisch infizierten Bürger hier in die Bürgerpflicht nehmen würde. Und das kann man. Aber das ist regulativ die Frage, wie man das löst und ob man das lösen kann und will. Da ist auch wieder die Politik gefragt, hier ein neues Werkzeug zu schaffen. Die Tür dazu hat die Wissenschaft geöffnet. In Form von den verfügbaren Antigentests und der Information, dass andere Teile der Wissenschaft sagen: Wir haben die an Patienten ausprobiert und wir geben für bestimmte Anwendungsbereiche grünes Licht. Das ist ein gewaltiger Fortschritt, den wir seit den letzten Wochen und Monaten haben. Das ist jetzt möglich. Aber wie so oft in dieser Pandemie und in vielen anderen Alltagsbereichen: Die Möglichkeit, so etwas zu machen, heißt noch nicht, dass die gesetzlichen Grundlagen dafür da sind. Manchmal schleppt dieser regulative Prozess nach. Da muss jetzt mit Hochdruck daran gearbeitet werden.«
Mit großem regulativem Wohlwollen auf diese Antigentests schauen
»Christian Drosten
Die PCR-Testung muss primär der Krankenversorgung vorbehalten bleiben, weil wir da weitere Fragen stellen an die PCR… Da muss man irgendwann auch diese Intensivbetten wieder freibekommen. Also, wenn ein Patient beispielsweise über das Gröbste hinweg ist und man möchte den jetzt auf ein Nachversorgung verlegen, auf eine Station, die die Nachversorgung eines Intensivpatienten macht, dann muss man bestimmte Entscheidungen treffen, die wieder mit Infektiositätsentscheidungen zu tun haben… Das heißt, so ein Patient, der einmal aufgenommen ist, der löst eine ganze Reihe von Nachuntersuchungen mit PCR-Tests aus. Das macht man sich sonst vielleicht nicht klar, wenn man außerhalb der Klinik denkt. Und einfach denkt, die PCR sagt ja oder nein, infiziert oder nicht. Aus diesem Bereich, aus den Kliniken wird die Anforderung auf die Diagnostik eher noch steigen, während wir eine Verknappung am Weltmarkt von diesen Reagenzien und Plastikmaterialien und so weiter haben. Allein deswegen müssen wir mehr und mehr mit großem regulativem Wohlwollen auf diese Antigentests schauen und überlegen, in welchen Bereichen können die PCR entlasten? Wo können sie eigentlich Aussagen leisten, die wir im Moment noch von der PCR kriegen, die wir aber vielleicht in etwas gröberer Form auch aus diesen Antigentests kriegen könnten und das reicht im Prinzip auch aus.«
Der Chef-Virologe sagt also: Für die Generierung von Fallzahlen ist PCR prima ("ja oder nein, infiziert oder nicht"). Für die Frage, ob PatientInnen aus Intensivbetten auf Normalstationen verlegt werden, reicht die "gröbere Form" der Antigentests. Sollte das nicht ein Fall für die Ärztekammer sein?
Update: Ein Kommentator ist der Meinung, hier liege ein Mißverständnis vor. Drosten wolle Antigentests allgemein, aber nicht in diesem Fall deregulieren. PCR-Tests sollten dafür reserviert werden. Diese Lesart scheint möglich.
Es ist nicht auszuschließen, daß jemand in der CDU-Fraktion sich diesen Text angeschaut hat. Vielleicht wurde damit das Hausverbot für Drosten begründet.
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)
Hab den Schwachsinn des Drosten nicht mehr weiter lesen können als bis zum Zitat; der ist ja völlig plem plem, das ist ja nicht zu ertragen ‼️
Zitat:
"Wir müssen gesamtgesellschaftlich die gesamte Zahl der Kontakte, die Summe aller Kontakte reduzieren. Das heißt aber auch: Es gibt jetzt keinen Imperativ darauf, dass wir in allen Sparten der Gesellschaft gleichmäßig die Kontakte reduzieren müssen."
Auch dieser Menschen quälende Soziopath gehört in den Knast.
Mehr dazu: https://t.me/Artikel_20_4_GG/1432
_________
ÜBRIGENS:
ES IST UNMÖGLICH, IM WINTER ERKÄLTUNG/GRIPPE EINZUDÄMMEN, DAS NUR NEBENBEI ERWÄHNT… KANN DEM DAS MAL JEMAND SAGEN…
Eines Tages wird man vielleicht nachlesen können, was es mit seiner pathologischen Lügensucht auf sich hatte. So etwas hat ja eine Vorgeschichte.
Respekt!
hatte mir die ersten paar Seiten der "Folge 64" auch reingezogen und auf der nach oben offenen Volldrosten-Stuss-Skala bereits in's obere Drittel eingestuft, sodass ich glaubte, mir die weiteren Stil-Perlen vorenthalten zu können.
Generell halte ich es zwar für unwaidmännisch, eine Mitschrift des gesprochenen Wortes (auch ohne "äh"s) aus dem sicheren Heckenschützenversteck heraus zu bewerten – in diesem Fall gleichen die CD-Blendgranaten und Nebelkerzen dies in etwa wieder aus.
Apropos "Cluster": Im "weekly epidemiological report" der WHO ist das Hochrisikoland "Germany" (Seite 17) eins der wenigen europäischen Länder, bei der die "Transmission classification" als "Clusters of Cases" eingestuft wird. CD's langer Arm nach Genf ?(vielleicht trifft sich ja auch "nur" seine Komplizin Eckerle hie&da dort mit jemandem zum Lunch mit Hygienekonzept?)
https://www.who.int/publications/m/item/weekly-epidemiological-update—17-november-2020
Gestern wurde endlich die 1.Klage hier in Deutschland eingereicht von Herrn Dr.Füllmich. Etliche Länder werden folgen. In portugal gibt es diesbezüglich schon ein Urteil, dass PCR Tests keine Infektionen nachweisen. Es geht los…endlich!
Und in anderen 'news': Herr Yeadon trommelt schon seit geraumer Zeit ebenfalls wie Herr Wodarg, Bhakdi, Wittkowski und natuerlich Ioannidis. Finde ich besonders interessant, da er nunmal der Vize von Pfizer war.
Aber man meint, es kehrt dem System keinen feuchten Dreck.
"Wir folgen den Plan, komme was wolle"
> 2020-11-22 "Pandemic is Over" – Former Pfizer Chief Science Officer Says "Second Wave" Faked On False-Positive COVID Tests
https://www.zerohedge.com/medical/pandemic-over-former-pfizer-chief-science-officer-says-second-wave-faked-false-positive
> Source AIER, 2020-11-21
https://www.aier.org/article/an-education-in-viruses-and-public-health-from-michael-yeadon-former-vp-of-pfizer/
> MP4 video
https://cdn.lbryplayer.xyz/api/v3/streams/free/Mike-Yeadon-Unlocked/0ca6e66a244be97b382aaafff14be94140a422eb/560976
> Er war voher 2020-11-14 noch in: 'Sitzung 27 – Ein Rundumschlag'
+++
> Wolfgang Wodarg auch am 2020-11-20 in KenFM
https://kenfm.de/kenfm-am-set-dr-wolfgang-wodarg-corona-und-der-pcr-test/
…ich habe es einfach nicht fertiggebracht, das Geschwafel bis zum Ende des Textes zu lesen – Hirn und Magen haben sich gefühlt gerade umgedreht.
Und ich jetzt ist mir aufgefallen, warum:
Der Drosten schwurbelt genau so wie die Merkel – bäh!
Beim ZDF schricht jemand mal Klartext:
Zahlen des RKI sind "nichts wert"
https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/videos/schrappe-corona-kritik-video-100.html
Es erinnert mich manchmal an Stoiber, aber dessen Qual-ität erreicht CD noch nicht. Meine persönliche Wertung nach dem alten ISU-System*: A‑Note: 4,9, B‑Note: 5,2. Da ist noch Luft nach oben.
*ISU= International Skating Union
@aa
Den letzten Abschnitt hab ich etwas anders verstanden. Nicht der PCR, sondern der Schnelltest ist zum generieren der Fallzahlen da (du willst ins Altenheim – Schnelltest; ins Theater – Schnelltest, Kino – Schnelltest, Stadion – du weißt schon …). Dagegen sei sein heiliger PCR, der Gold-Standard, dazu da, den Zustand eins Patienten zu beurteilen.
Das ist nichtmal ganz falsch, wie Prof. Ulrike Kämmerer im Corona-Ausschuß erklärt hat. Durch weiterführende Untersuchungen bei einem bestimmten ct-Ergebnis kann man ihn quasi eichen. Das gilt dann aber nicht generell, sondern nur für das entsprechende Labor und das exakte Test-"Rezept".
Nur das ist halt das genaue Gegenteil vom Drosten-Test, knallhart ct45 und dann positiv/negativ, ohne zu berücksichtigen, ob der Umschlagpunkt bei 20 oder bei 40 war.
@Jo: Danke. Diese Interpretation ist schlüssig. D.'s Formulierung hier ist mißverständlich. Ich habe das in den Beitrag aufgenommen.
Selbst ein ct Wert von 20 stellt keine objektive Messgröße dar. Ich habe starke Zweifel, dass es möglich ist eine definierte Viruslast zu bestimmen, die im jeden Fall zu einer Erkrankung führt. Laut Kary Mullis wird nur eine bestimmte Gensequenz so lange verfielfacht bis sie nachweisbar ist. Mehr nicht. Die PCR Methode gehört aus der klinischen Diagnostik verbannt. Es spielt bei Corona eh keine Rolle, da wir keine wirksame Therapie besitzen. Die Mehrheit unterliegt einem fatalen Irrglauben, wenn sie meint man könne mittels PCR eine Epidemie kontrollieren.
Bitte weg von Drosten und zu Schrappe und Kollegen, die es endlich mit ihren Papieren gestern ins ZDF geschafft haben. RKI und Lauterbach einmal live komplett in den Boden gerammt!
https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/schrappe-lauterbach-corona-risikogruppen-100.html
@Jo
„Das ist nichtmal ganz falsch, wie Prof. Ulrike Kämmerer im Corona-Ausschuß erklärt hat. Durch weiterführende Untersuchungen bei einem bestimmten ct-Ergebnis kann man ihn quasi eichen. Das gilt dann aber nicht generell, sondern nur für das entsprechende Labor und das exakte Test-"Rezept".“
Wir müssen hier keine Korinthenkacker sein. Aber manchmal ist die Wortwahl entscheidend – weil sie auch für Bundesregierung/RKI entscheidend zu sein scheint: „quasi eichen“. „Quasi“ ist immer das, was es eigentlich nicht ist. 😉
Ja, wenn ich den Umschlagpunkt bei 20 habe kann man schon mit geringer Irrtumswahrscheinlichkeit vermuten dass sehr viele Viren oder Virenbruchstücke da sind und dass dies dafür spricht dass der Proband infiziert ist. Es ist dennoch nicht und nie der => Beweis einer Infektion und, wo das behauptet wird, immer eine Lüge. Warum sollte man die aus dem Schwitzkasten lassen?
Man sieht doch dass kommunikationstaktisch 2 Dinge essentiell für die Fake-Pandemie sind:
– das Monopol auf die richtigen Daten in der Hand der Kette Gesundheitsämter-RKI-Bundesregierung
– die Manipulierbarkeit der Erzählung über die Zahl und (fehlenden) Details der Tests
Die können so immer mit den nötigen Zahlen kommen um uns alle vor dieser vermeintlichen Naturkatastrophe zu schützen.
Alles gut, Leute!
Ich wollte doch den guten "Nicht-Doktor" Clausi D. gar nicht verteidigen, sondern nur erklären, in welche Richtung er gedacht hat bei dem, was er dort sagte. Mißverständlichkeit ist schließlich sein Erfolgsrezept.
Er könnte halt sagen, wer PCR-pos mit ct20 ist, muß auf die Intensiv‑, wer dann erst mit ct35, darf wieder auf die Normalstation.
Seine Denkweise … wir alle wissen, daß das nicht wirklich eine belastbare Aussage ist. Wir leben nunmal in einer kranken Welt, wo man nicht mehr krank ist, wenn man sich krank fühlt, sondern wenn ein Test das befiehlt. Symptome – egal, Differentialdiagnose – scheißegal.
Es ist wirklich nervenzehrend, sich Dr.Ostens Elogen auszusetzen, schriftlich schon, akustisch ganz gar unmöglich. Zur Validität seines Twitter-basierten ;-D Testverfahrens ist es gar nicht nötig, bis zur Zyklus-Zahl zur schauen, der hat schon weit vorher eminente Schwachpunkte, gut und detailliert dargelegt in der Klageschrift Wodarg vs. Volksverpetzer, vertreten von RA Füllmich. Lohnt sich, ganz durch zu lesen, auch wenn es an einigen Stellen etwas langatmig wird durch Wiederholung und juristische "Feinheiten":
https://clubderklarenworte.de/wp-content/uploads/2020/11/Klage-LG-Berlin.-Eingereicht.-Black.pdf