"Das natürliche Ende eines Hypes. Wenn es das nur wäre."

Als die Treibhunde der "Welt" den Gesundheitsminister ankläff­ten, konn­te er das viel­leicht noch locker neh­men. Das übli­che Gebaren eines kon­ser­va­ti­ven Oppositionsblattes, so konn­te er es abtun. Wenn er im "Zentralorgan des bun­des­deut­schen Kapitals" von einem der getreue­sten Vakzinisten für sein "aber­wit­zi­ges Durcheinander" abge­watscht wird, ste­hen sei­ne Karten schlecht.

faz​.net (29.4.)

Kim Björn Becker schreibt in sei­nem Kommentar:

»Der Umgang der Regierung mit der Pandemie ist eine Katastrophe, die Kommunikation ein Desaster. Wer soll, wer kann das alles noch ernst nehmen?

An Karl Lauterbach kann man ver­zwei­feln. Kein ande­rer Spitzenpolitiker gilt den Bürgern in Gesundheitsfragen als so kom­pe­tent wie der Professor aus Köln. Niemandem sonst hin­gen die Leute nach dem Beginn der Corona-Pandemie so sehr an den Lippen wie dem Kapitän des Teams Vorsicht… Doch nach fast fünf Monaten ist die Begeisterung vor­bei. Sie ist Enttäuschung, Irritation und manch­mal sogar Wut gewi­chen, bei man­chen auch all dem zugleich…

Wer es gut mit ihm meint, wird den Verlust an Popularität als das natür­li­che Ende eines Hypes ver­nied­li­chen. Wenn es das nur wäre.

Das Corona-Management der Ampelregierung ist eine Katastrophe…

Die FDP hat­te lan­ge genör­gelt, dass es irgend­wann mal gut sein müs­se mit den Einschränkungen – und SPD und Grüne lie­ßen den klein­sten Koalitionspartner aus­ge­rech­net in Zeiten astro­no­misch hoher Ansteckungszahlen gewäh­ren. Ein aber­wit­zi­ges, ein irres Manöver.«

Diese moder­ne Dolchstoßlegende erin­nert an den Umgang mit dem "Zögern" des Kanzlers in Sachen Militarismus. So wie wir ohne die­ses angeb­li­che Zaudern Putin schon längst besiegt hät­ten (wenn dafür stell­ver­tre­tend auch die Menschen in der Ukraine ins Gras hät­ten bei­ßen müs­sen), so hät­te auch das Virus kei­ne Chance mehr, hät­te der eigent­lich gute Lauterbach nicht auf das Genörgel gehört.

»Die Ampel [schei­ter­te] bei dem Versuch, eine all­ge­mei­ne Impfpflicht ein­zu­füh­ren. Lauterbach woll­te sie, Scholz woll­te sie, Fachleute woll­ten sie, die FDP woll­te nicht. Am Ende beschloss der Bundestag gar nichts. Die Liste der Verlierer die­ses Tages füllt Seiten, der Gesundheitsminister steht weit oben.

Wer kann, wer will das alles noch ernst nehmen?

Zu den inhalt­li­chen Brüchen hin­zu kommt ein aber­wit­zi­ges Durcheinander bei dem Versuch, den Bürgern all das zu erklä­ren. Erst rang Lauterbach den Ländern die Zustimmung ab, die Regeln für die Corona-Isolation zu lockern, er woll­te von der behörd­li­chen Anordnung weg zur Freiwilligkeit. Einen Tag spä­ter kas­sier­te er den Plan, und das kurz vor Mitternacht in einer Fernsehtalkshow. Im Alleingang, ohne sich mit den Ländern, die für die Umsetzung der Regeln zustän­dig sind, abzustimmen.

Am Donnerstagabend einig­te sich Lauterbach mit den Ländern dar­auf, die Isolationsfrist für posi­tiv Getestete auf fünf Tage zu ver­kür­zen. Am näch­sten Morgen mahn­te er im Fernsehen zur Vorsicht: Infizierte könn­ten noch immer ansteckend sein. Wer will, wer kann das alles noch ernst nehmen?…

Spätestens wenn das Land im Herbst in eine neue Phase der Pandemie ein­tre­ten soll­te, braucht die Regierung Glaubwürdigkeit. Weiß sie, woher sie die noch neh­men will?…

Einen, der ohne Parteitaktik und Seilschaften Erfolg hat. Einen, dem die Dinge gelin­gen, weil er zuvor­derst von der Sache etwas ver­steht. Bisher hat er sie ziem­lich vermasselt.«

Vermutlich wird es Lauterbach so gehen wie dem heu­te abge­säg­ten Chef von Frontex. Um das unmensch­li­che System der "Festung Europa" zu ret­ten, wur­de ein Funktionär aus dem Verkehr gezo­gen, der den Auftrag "Grenzen dicht machen für Geflüchtete ohne ukrai­ni­schen Paß" all­zu offen­sicht­lich mit ille­ga­len Mitteln durch­zog. Hier wie dort ist ein neu­er Hardliner gefragt. Zu befürch­ten ist eine wei­te­re dähm­li­che Entscheidung.

16 Antworten auf „"Das natürliche Ende eines Hypes. Wenn es das nur wäre."“

  1. Es wird da tat­säch­lich geschrie­ben "die mei­sten" hiel­ten ihn für kom­pe­tent? Kann es IRGENDJEMANDEN geben der die­sen Psychopathen für kom­pe­tent hält? Da kann man wohl von Schwarm-Unintelligenz sprechen.

    1. @Chrissie: mei­ne Nachbarin (n.e.A. zwei­mal „geimpft“, ein­mal „geboo­stert“. Sie sag­te mir im Januar, dass sie ihn „mal ganz gut“ fand. „Jetzt aber nicht mehr“).

  2. Herr Becker bleibt sich den­noch treu, die Tatsache, dass die FDP mit der Forderung nach Lockerungen rich­tig lag und seit­her die Welt auch in Deutschland nicht unter­ge­gan­gen ist, wird geflis­sent­lich igno­riert. Diese Realitäts-Ignoranz muss man auch erst­mal können…

  3. Ja, eine sol­che "dähm­li­che Entscheidung" ist nun in der Tat zu befürch­ten, solan­ge in die­sem Land (und nicht nur hier) statt der hier leben­den Menschen (und nach­ran­gig der PolitikerInnen)

    die win­zig klei­nen Kim Björn Beckers in all den Massen-Medien 

    die Geschicke von uns allen gegen ihre trans­at­lan­ti­schen Brückenpfosten und gemäß ihren word-gover­nan­ce-Anweisungen lenken.

    Vermutlich war die­ser Exzentriker Lauterbach, den lang­fri­stig nun wirk­lich nie­mand noch so guten Willens ernst­neh­men kann, als Bauernopfer längst vor allem Beginn ein­ge­plant gewe­sen, um den kom­plett tota­li­tä­ren Dahmen (ehe­ma­li­ger Notarzt – ich fra­ge mich: Warum hat der den Beruf gewech­selt und ist nun nicht mehr Notarzt, son­dern Politiker?) an sei­ne Stelle zu setzen.

    Ich sehe dabei nicht zu.

    Herzliche Grüße aus dem Witwesk von Corinna, vol­ler Vorfreude auf unse­re Begegnungen mor­gen und viel­leicht auch bei der 1. Mai-Demo der Freien Linken Berlins: Wir sehen nicht zu!
    (Genauere Infos zur Demo hier: https://c‑laude.de/1‑mai/)

  4. Lauterbach ist ein durch und durch gestör­ter Mensch. Jeder Artikel über ihn ist einer zuviel !! 

    Ich bevor­zu­ge:

    Luftkurort Lauterbach

    https://​www​.schwarz​wald​-tou​ris​mus​.info/​o​r​t​e​/​l​u​f​t​k​u​r​o​r​t​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​9​0​9​d​e​a​a​1d7

    Z‘ Lauterbach han i mei Strumpf verlore“

    Das Lauterbach-Lied, wer kennt es nicht – „Bub und Mädel“ oder die Geschichte vom „ver­lo­re­nen Strumpf“, stel­len die bei­den Bronzefiguren vor dem Rathaus in Lauterbach dar.

  5. Die größ­te Sorge des Herrn Becker scheint mir zu sein, dass ein erneu­tes Hochfahren des Panikmodus im Herbst schei­tert, weil zu wenig Menschen den Corona ‑Panik – Zirkus noch ernst­neh­men wollen.

  6. Ich bin gra­de aus den von Coronaangst befrei­ten Niederlanden zurück.
    Ich habe nicht nur mich auch Niederländer gefragt, wie sie das geschafft haben.
    Die Antwort zusammengefasst:
    Es gibt Studien, daß Corona weni­ger gefähr­lich ist als Grippe und alle Maßnahmen nichts gebracht haben. Leider konn­ten sie mir die genau­en Quellen nicht nen­nen. Am wenig­sten ver­ste­hen sie, daß die Deutschen noch die­se Lappen im Gesicht haben. Das fin­den sie sehr merkwürdig.

  7. Bei den Massen an Menschen, die wie Herr B. ihr Fähnchen ewig
    nach dem Wind dre­hen, dürf­te das Problem mit den erneuerbaren
    Energien doch gelöst sein. Nimm dies, Putin !
    Und ich wer­de mor­gen extra nicht duschen. So zwin­gen wir das
    pöse, pöse Russland in die Knie ! Wäre doch gelacht…
    Und als Wunderwaffe gäb's ja immer noch den töd­li­chen Witz.
    Nein, damit mei­ne ich jetzt nicht unse­re trampolinspringende
    Völkerballexpertin.

  8. London loves Business, 26.04.2022
    WHO says Brits should ‘prepa­re for more sur­ges’ as the­re will be more Covid cases later this year

    Die WHO rät den Briten, sich auf wei­te­re Ausbrüche vor­zu­be­rei­ten, da es in die­sem Jahr noch mehr Covid-Fälle geben wird

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät den Menschen, sich in die­sem Jahr auf wei­te­re Covid-Schübe vorzubereiten.

    Dr. David Nabarro rät der bri­ti­schen Öffentlichkeit zu den "drei P‑Wörtern": "Vorbereitung, Vorbeugung und Schutz" für die­je­ni­gen, die "am mei­sten gefähr­det" sind.

    Niall Paterson, Moderator von Sky News, frag­te Dr. Nabarro: "Sollten wir uns alle dar­auf ein­stel­len, was im Herbst und Winter die­ses Jahres auf uns zukom­men könnte?

    "Wir haben das immer schon im Sommer gese­hen, weil Atemwegserkrankungen auf die glei­che Weise über­tra­gen werden.

    "Aber soll­ten wir uns auf eine Welle vor­be­rei­ten, die spä­ter in die­sem Jahr kommt?", frag­te er Dr. Nabarro.

    Dr. Nabarro ant­wor­te­te: "Auf jeden Fall, mei­ne Sprache ist so."

    Er sag­te: "Bereiten Sie sich auf Ihre Schübe vor, ver­hin­dern Sie die Übertragung, wenn das Virus in der Nähe ist, und schüt­zen Sie die Menschen, die am mei­sten gefähr­det sind."

    "Drei P‑Wörter: Ich glau­be, dass die Menschen die Lösung sind", füg­te er hinzu.

    Er sag­te: "Mit die­sen Konzepten der Vorbereitung, der Vorbeugung und des Schutzes wer­den wir in der Lage sein, das Problem zu bewältigen."

    Nabarro füg­te hin­zu: "Es wird einen Ansturm geben, und die Menschen in den Krankenhäusern und die Beamten des öffent­li­chen Gesundheitswesens arbei­ten bereits hart dar­an, weil sie wis­sen, was auf sie zukommt."

    Mit Blick auf Chinas Null-Toleranz-Ansatz bei der extrem stren­gen Covid-Abriegelung in Schanghai sag­te der WHO-Chef: "Ich den­ke, es wird ein paar Monate dau­ern, bis die füh­ren­den Politiker auf der gan­zen Welt zusam­men­kom­men und den besten Weg für den Umgang mit Covid finden.

    "Im Moment wird noch dar­über dis­ku­tiert, ob man ver­sucht, Covid mit wirk­lich stren­gen Maßnahmen, wie sie in China ange­wandt wur­den, voll­stän­dig zu ver­hin­dern, oder ob man die Dinge ein­fach lau­fen lässt und das Virus tun lässt, was es tun will."

    Dr. Nabarro erläu­ter­te die WHO-Leitlinien zu Covid: "Wir von der Weltgesundheitsorganisation nei­gen dazu, einen Mittelweg zu finden.

    "Dieser Mittelweg besteht dar­in, das Virus zurück­zu­hal­ten und zu ver­hin­dern, dass es ein­fach jeden infi­ziert, weil es lang­fri­sti­ge Auswirkungen haben kann", erklär­te der WHO-Chef.

    "Gleichzeitig soll­te man aber nicht die gan­ze Gesellschaft abriegeln.

    "Denn die wirt­schaft­li­chen und sozia­len Folgen sind schrecklich".

    Nabarro füg­te hin­zu: "Und es ist die­ser Mittelweg, den mehr und mehr Länder einschlagen

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