Ein so großer Ausbruch hat den Hausarzt überrascht

Er liest offen­bar kei­ne Zeitungen, Fachliteratur anschei­nend gar nicht. Der WDR mel­det am 18.5.:

»Trotz Impfung: Corona-Ausbruch im Altenheim in Spenge«

Ob jemals das Wort "wegen" in die­sem Zusammenhang vor­kom­men wird, mei­net­we­gen mit einem Fragezeichen?

»Fast ein Drittel der 65 Bewohner hat sich in einem Altenheim in Spenge mit Corona infi­ziert. Am Sonntag waren neun posi­ti­ve Fälle bekannt, am Montag (18.05.2021) ist die Zahl auf 23 gestie­gen. Dabei sind fast alle Bewohner längst geimpft.

Ein so gro­ßer Ausbruch hat den Spenger Hausarzt Marco Schwenker über­rascht. Anfang des Jahres hat­te er die Bewohner und die Mitarbeiter geimpft. Und fast alle Senioren und 80 Prozent der Mitarbeiter hat­ten sich imp­fen lassen.

Eine Impfung kann eine Infektion mit dem Corona-Virus jedoch nicht aus­schlie­ßen. Und auch wei­ter­tra­gen kann ein Geimpfter das Virus unter Umständen noch.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus einen Geimpften krank macht und die­ser COVID-19 bekommt, ist aller­dings 95 Prozent nied­ri­ger (bei Impfstoff von Biontech/Pfizer) als bei nicht geimpf­ten Personen, die ähn­li­che Voraussetzungen mit­brin­gen wie Geimpfte, erklärt die WDR-Wissenschaftsredaktion Quarks.«

Das wird jetzt eine schwie­ri­ge Rechnung. Wenn ein Drittel "krank gemacht" wur­de durch das Virus und dies ein­her­geht mit einem um 95 Prozent gesenk­ten Risiko, wie­vie­le BewohnerInnen muß ein Heim dann ins­ge­samt haben? Ich kom­me nicht drauf. Wird anders­her­um ein Schuh dar­aus? Beträgt das Risiko, nach der "Impfung" zu erkran­ken, fünf Prozent? Wie kommt es dann zu einem Drittel "Infizierter"? Ich gebe auf. (Die Auflösung steht unten.)

»Die infizierten Senioren haben maximal leichte Symptome

Das Heim in Spenge war zuvor gut durch die ersten Infektions-Wellen gekom­men und Corona-frei geblie­ben. Die regel­mä­ßi­gen Schnelltests schlu­gen nun als erstes bei zwei Mitarbeitern an, inzwi­schen sind drei posi­tiv und eini­ge Ergebnisse ste­hen noch aus. Für die Senioren gel­ten nun erst­mal wie­der stren­ge Hygienemaßnahmen: kei­ne Besucher, kei­ne Kartenspiele und kei­ne Geselligkeit.

Heimleiter Michael Josef Clemens ist froh, dass die Infizierten bis­lang nicht schlimm erkrankt sind: "Im Großen und Ganzen geht es den Bewohnern gut. Es gibt eini­ge leich­te Symptome, wie Schnupfen, leich­ter Husten, Kopfschmerzen, Müdigkeit. Aber nichts ernst­haf­tes, was auf einen Krankenhausaufenthalt hin­deu­tet."«

Zusammengefaßt läßt sich also fest­hal­ten: Ein Jahr lang war das Heim "Corona-frei". Dann kam die "Impfung". Nun ist ein Drittel erkrankt, in die­sem Fall offen­bar tat­säch­lich. Und das zu einem Zeitpunkt, wo ins­ge­samt die Zahl der "Fälle" rasant zurück­geht. Warum stellt nie­mand beim WDR oder bei Quarks Fragen?


In dem Artikel wird ver­linkt auf quarks​.de zu einem Artikel

»Corona: Wie sicher sind die Impfstoffe?

… Die bis­he­ri­gen Impfstoffe zei­gen alle­samt eine deut­li­che Immunantwort, die auch bei den neu auf­ge­tre­te­nen Virusvarianten zuver­läs­sig vor einem schwe­ren Verlauf schüt­zen soll. Das bestä­ti­gen auch die ersten Ergebnisse aus Ländern wie Israel oder Großbritannien, die schon deut­lich mehr Menschen geimpft haben…

Häufig wer­den die Angaben zur Wirksamkeit aber falsch inter­pre­tiert: Ein Impfschutz von 90 Prozent in kli­ni­schen Studien bedeu­tet nicht, dass neun von zehn Menschen geschützt sind. Die Angabe ist eine rela­ti­ve Risikoreduktion und gibt an: Wie viel weni­ger geimpf­te Probanden erkran­ken im Vergleich zur unge­impf­ten Placebo-Gruppe an Covid-19?…«

Dann hat der Hausarzt wohl etwas "falsch inter­pre­tiert". Relativ waren die SeniorInnen aber sicher.

Update

»Erster Todesfall im Kreis bei einem vollständig Geimpften

Kreis Herford. Nach dem Corona-Ausbruch in der Spenger Seniorenresidenz Lenzinghausen hat es zwei Todesfälle gege­ben. In der Einrichtung an der Dorfstraße hat­te sich jeder drit­te der zum Großteil geimpf­ten Bewohner in der sta­tio­nä­ren Pflege infi­ziert. Ein 91-jäh­ri­ger Mann, der eben­falls geimpft gewe­sen sei, sei nun gestor­ben, berich­te­te Bernhard Rössler, Sprecher der Medicare Seniorenresidenzen, auf Anfrage der NW. Der Mann habe aller­dings "mul­ti­ple Vorerkrankungen" gehabt…«
nw​.de (25.5.)

Die Formulierung der Überschrift spricht Bände.

6 Antworten auf „Ein so großer Ausbruch hat den Hausarzt überrascht“

  1. ACHTUNG "NORMALE" CORONAVIREN HCov SIND WIEDER DA

    Die wer­den doch nicht etwa alle an den nor­ma­len HCov Coronaviren erkrankt sein.
    Die wer­den näm­lich vom RKI AGI seit exakt dem Beginn der "3. Welle" in erheb­li­cher Anzahl in ihren Sentinelproben gefun­den (aktu­ell 20%!).

    https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2020_2021/2021–18.pdf

    Siehe Seite 5 😉

    Aber daß die­se nor­ma­len Coronaviren zurück sind, inter­es­siert schein­bar "kein Schwein".

    Erst jetzt ist es über­haupt mög­lich, die Spezifikationsangaben der Tests in der Praxis zu prü­fen, so man denn will.

  2. Jetzt muss die­ser Hausarzt nur noch schwö­ren, daß er Medizin stu­diert hat. Unglaublich was für Scharlatane die­se ver­kom­me­ne Gesellschaftsordnung hervorbringt!

  3. Warum hört der Testwahn nicht end­lich auf?

    Es gibt Tests die auf das Spikeprotein posi­tiv reagie­ren. Also logi­scher­wei­se nach Impfung ver­mehrt, wenn denn die Produktion in Gang gesetzt wur­de, was wohl bei 70 Prozent der Fall ist. Jetzt müss­te man nur noch fra­gen, wel­chen Test das Labor ver­wen­det und in der Liste nach­se­hen. Warum machen die Journalisten ihre Arbeit so schlampig?
    Aber ich wet­te ,sie trau­en sich noch nicht mal, sich selbst kri­ti­sche Fragen zu stellen.

  4. Ich hät­te eine alter­na­ti­ve Auflösung anzu­bie­ten. Die ist nicht so kom­pli­ziert, basiert auf Christian Drosten, berück­sich­tigt die mathe­ma­ti­schen und wis­sen­schaft­li­chen Fähigkeiten der mei­sten Zeugen Coronas und könn­te sowohl von dem Hausarzt als auch von Leuten ver­stan­den wer­den, die glau­ben, dass 23 "fast ein Drittel" von 65 ist 😀

    1. Laut Chritian Drosten gibt es die Geimpften und die Ungeimpften, letz­te­re infi­zie­ren sich halt (unwei­ger­lich)
    2. An allem Schuld ist die bri­ti­sche Mutante, die eben­falls nach Christian Drosten 35% anstecken­der ist.

    Wir rech­nen folg­lich: Ungeimpfte stecken sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 135% an. Davon zie­hen wir die 95% Schutzwirkung ab, es ver­blei­ben 40% Ansteckungen, im obi­gen Beispiel 26. Es ist folg­lich zu erwar­ten, dass sich noch drei wei­te­re Bewohner anstecken bzw. dass deren Krankheit schon vor­bei ist und wegen unge­nü­gen­der Testungen nur nicht ent­deckt wurde.

    Herzlichst, der Faktenfuchscheckerfinder (finan­ziert von der Viola-Priesemann-Raketenstiftung)

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