Ein Kind positiv (ohne Symptome) – 250 Personen in Quarantäne

Unter der irre­füh­ren­den Überschrift "Virusmutante legt Kindergarten in Ostfildern lahm" ist am 12.3. in der "Stuttgarter Zeitung" zu lesen:

»Weil in Kind mit einer Virus-Mutante infi­ziert ist, muss­te die Olga-Kita in Nellingen ihren Kindergarten-Bereich schlie­ßen. 250 Personen sind seit­her in Quarantäne.

Ostfildern – Am Georgii-Gymnasium in Esslingen wur­den jüngst bei­de Abschlussklassen kurz vor dem Abitur in Quarantäne geschickt. Jetzt traf es die evan­ge­li­sche Olga-Kindertagesstätte in Nellingen. Nur zwei von aktu­ell dem Landratsamt gemel­de­ten 29 Fällen, die bele­gen: Das Coronavirus legt auch im Landkreis Esslingen gro­ße Teile von Bildungs- und Betreuungsstätten lahm. Weil bei einem Kind in Nellingen die viel gefähr­li­che­re Mutante B117 dia­gno­sti­ziert wur­de, ist der gesam­te Kindergarten-Bereich des kirch­li­chen Einrichtung auf Anweisung des Gesundheitsamtes am Donnerstag ver­gan­ge­ner Woche geschlos­sen wor­den. Bis ein­schließ­lich Dienstag, 16. März, müs­sen Kinder und Eltern aus 40 Familien sowie die Familien von zehn Betreuerinnen, ins­ge­samt rund 250 Personen, in Quarantäne bleiben…

Ausgelöst wur­de die Schließung in Nellingen, weil vori­ge Woche bei einem Kind die bri­ti­sche Variante des Coronavirus nach­ge­wie­sen wur­de. Es hat­te nach Aussagen von Pfarrerin Illek kei­ne Symptome und kei­ne Beschwerden. Entdeckt wur­de die Infektion indi­rekt. Der Vater des Kindes bekam bei einem Test die Diagnose „Corona posi­tiv“ und setz­te damit alles in Gang. Zwei Tage spä­ter wur­de auch bei sei­nem Kind die bri­ti­sche Variante nach­ge­wie­sen. Die Kita-Leitung reagier­te und schick­te alle 45 Kindergartenkinder nach Hause. Das Gesundheitsamt ver­füg­te, wie dies bei fest­ge­stell­ten Mutanten nach dem Infektionsschutzgesetz Pflicht ist, dass sich alle Hausgemeinschaften, die mit dem infi­zier­ten Kind über die Kita Kontakt haben konn­ten, in Quarantäne bege­ben müs­sen. Das städ­ti­sche Ordnungsamt ist ange­hal­ten, so will es das Gesetz, deren Einhaltung täg­lich zu kon­trol­lie­ren. Was, wie Ostfilderns OB Christof Bolay bestä­tigt, tat­säch­lich passiert.

Wer sein Kindergartenkind ab Mittwoch, 17. März, wie­der in die Olga-Kita in Nellingen brin­gen möch­te, kann dies nur tun, wenn mit einem soge­nann­ten PCR-Test nach­wei­sen kann, dass kei­ne Infektion vorliegt.«

Ganzkörper-Vollschutz

Eltern sind sau­er, auch über umständ­li­che Regelungen für Schnelltest.

»Man kom­me den Eltern ger­ne ent­ge­gen, sagt Rathauschef Bolay. Doch die Schnelltests, die die Stadt vom Land erhal­ten habe, sei­en an zwei Vorgaben geknüpft: Sie müss­ten von medi­zi­nisch geschul­tem Personal gemacht wer­den, zwei­tens sei ein Ganzkörper-Vollschutz erforderlich.«

Der Testwahnsinn betrifft den gesam­ten Landkreis:

»In zehn Schulen und 19 Kindertagesstätten im Landkreis habe das Staatliche Gesundheitsamt in den ver­gan­ge­nen zwei Tagen wegen posi­ti­ver Fälle tätig wer­den müs­sen, berich­tet Andrea Wangner, die Sprecherin des Landratsamtes. Um wie vie­le Infizierte es sich dabei im Einzelnen han­del­te, kann sie nicht sagen. Ebenso nicht, wel­che Quarantäne-Ketten die Infektionsfälle nach sich zie­hen. Denn nicht über­all sei­en Virus-Mutanten ent­deckt wor­den, so Wangner.«

In dem Artikel kommt kei­ne ein­zi­ge Erkrankung vor.

31 Antworten auf „Ein Kind positiv (ohne Symptome) – 250 Personen in Quarantäne“

  1. Das gabs hier im Kreis neu­lich auch. Fette Meldung, es gäbe "seit gestern 30 neue Fälle". (Inzidenz ist hier eher gering, des­halb mute­te das schon fast enorm an.) Und dann erst im Kleingedruckten die Fakten: ein pos. gete­ste­tes Kitakind und 29 in des­sen Umfeld in Quarantäne.
    Mir geht die­ser ekli­ge Alarmismus nur noch auf den Sack.

  2. Die Dummen wer­den nicht weni­ger. Ich hof­fe man merkt sich den Namen des Vaters, der sein Kind 2 Tage spä­ter hat miss­han­deln lassen.
    250 Geschädigte, damit man sei­nen Gefühlen nach­ge­kom­men ist.
    Aber ich habe selbst soge­nann­te "Intellektuelle" in der Bekanntschaft, die das fer­tig gebracht haben, obwohl sie damals ille­ga­ler­wei­se einen Schnelltest hat­ten, der posi­tiv war, waren sie der Meinung inklu­si­ve Baby noch ein­mal zum Testen zu ren­nen. Der Landkreis wird es ihnen gedankt haben.

  3. Dieses Beispiel legt muster­gül­tig dar, was die­se ver­damm­ten Tests anrich­ten können:

    Die 250 PCR-Tests, die not­wen­dig sein wer­den, damit der Betrieb wei­ter­ge­hen kann, brin­gen den Laboren kas­sen­ärzt­lich abge­rech­net 250 x 39,40 = 9.850 Euro. Plus Geld für die Ärzte, die den Test machen. Ohne Nachtestungen ein­ge­rech­net. Bezahlen wir am Ende alles über höhe­re Krankenkassenbeiträge.

    Die Hausgemeinschaften, in denen Menschen sind, die nicht ins HomeOffice gehen kön­nen, kön­nen nicht arbei­ten, weil sie in Quarantäne sind. Diejenigen, die im HomeOffice sind, müs­sen auf ihre Kinder auf­pas­sen. Wo kommt noch­mal das Geld für höhe­re Krankenkassenbeiträge her?

    Die ver­damm­te Polizei ist damit beschäf­tigt, Quarantänebrecher zu bespitzeln. 

    Und das alles, weil ein scheiß Test bei einem Menschen gemacht wur­de, der noch nicht ein­mal Symptome hat­te. Würde das Kind beim FC Bayern spie­len, wäre es viel­leicht frei­ge­te­stet worden.

  4. Und der­ar­ti­ger Wahnsinn wur­de heu­te sogar "demo­kra­tisch" legi­ti­miert, indem der demen­te braun­grü­ne Hygiene-Diktator Kretschmann wei­ter­herr­schen darf. Wir sind am Ende.

    1. @DS-pektiven: Ach was! Das war ja nun zu erwar­ten, daß irgend­ei­ner aus dem Maßnahmenlager die Wahl gewinnt. Darauf bezo­gen ist es schnurz­piep­egal. Das Schielen auf Wahlen und die hohe Erwartung in neue Parteien hal­te ich auch nicht für sinn­voll. So ziem­lich alles, was man als gesell­schaft­li­chen Fortschritt bezeich­nen kann, ist nicht in erster Linie über Wahlen erreicht wor­den. Das all­ge­mei­ne Wahlrecht, das Wahlrecht für Frauen, der Achtstundentag (das gab es mal!), selbst die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sind über jah­re­lan­ge beharr­li­che Streiks und ande­re Massenaktionen durch­ge­setzt wor­den. Dabei gab es immer auch Rückschläge wie bei Stuttgart 21, aber eben auch Erfolge, die zumin­dest in die Richtung der Gleichstellung der Geschlechter und das Zurückdrängen von Homophobie, zur lang­fri­sti­gen Abschaltung der AKWs und eini­ges mehr führten. 

      Genau das wird uns in der Corona-Frage wei­ter brin­gen. Was die Herrschenden fürch­ten, ist nicht das Kreuzchenmalen auf einem Stimmzettel. Angst haben sie vor dem, was gera­de zuneh­mend geschieht. Daß Menschen sich umfas­send infor­mie­ren, daß sie auf die Straße gehen, auch wenn es ver­bo­ten wird. Daß sie ins Gespräch kom­men und sich ver­net­zen. Daß sie dabei über das Ein-Punkt-Thema Corona viel­fäl­ti­ge Fragen an die Art und Weise stel­len, wie Gesellschaft funk­tio­nie­ren kann und wie sie es nicht soll­te. Daß sie ihr Wissen in vie­len klei­ne Flugblattaktionen ver­brei­ten, nach Wegen zu zivi­lem Ungehorsam suchen, juri­stisch Erfolge erstreiten. 

      Im Geschichtsunterricht wur­de uns falsch bei­gebracht, nur auf ein­zel­ne Ereignisse zu schau­en und auf gro­ße Männer und ganz sel­ten Frauen. Daß selbst Revolutionen lan­ge Reifezeiten brauch­ten, um gesell­schaft­li­che Widersprüche zur Explosion zu brin­gen, sol­len wir eben­so ver­ges­sen wie die Rolle der "klei­nen" Leute, ohne deren akti­ves Handeln Umwälzungen gar nicht denk­bar sind.
      Wer gegen die Mächtigen ankämp­fen will, braucht einen lan­gen Atem und die Erkenntnis, daß er/sie/es selbst aktiv wer­den muß und sich nicht auf "Gott, Kaiser noch Tribun", inte­ge­re PolitikerInnen oder AnwältInnen ver­las­sen darf, die ihm das abneh­men könn­ten. So gese­hen sind wir auf einem ganz guten Weg.

      1. Herr Aschmoneit, ange­sichts Ihres Hangs zu Gendern wird mir teils echt übel. Ebenso Ihre Behauptung, dass Ihnen im Geschichtsunterricht bei­gebracht wur­de, mehr auf Männer als auf Frauen zu schauen.
        Das könn­te größ­ten­teils dar­an lie­gen, dass eben jene, die bei die­sem, böse gesag­ten "Hype" an vor­der­ster Front dabei sind, eben­je­ne sind, die den "Hype" um Corona am vehe­men­te­sten unter­stüt­zen und sich dabei gut fühlen.
        Eigentlich bin ich im tief­sten lin­ken, libe­ra­len Spektrum unter­wegs, aber Angesichts der , man möch­te schon fast sagen, "Vergewaltigung" der Sprache, bin ich am Überlegen ob ich mir das und mei­nen Kindern noch antun möch­te. Der Sprache der Dichter und Denker ist das zumin­dest nicht mehr zuzu­ord­nen und letzt­end­lich Schwachsinn, der aus Amerika zu uns her­über schwappt. Ist das aus Ihrer Sicht noch links?

        1. @Max M: Ja. Ich habe bereits vor Monaten ange­bo­ten, das Gendern zu las­sen, wenn sich min­de­stens so vie­le Frauen dar­über beschwe­ren wie Männer…

          1. Schwierig, da vie­le Frauen das gar nicht anspricht, ich für mei­nen Teil wüss­te kei­ne ein­zi­ge, die das anspricht und nicht unter Ideologie einstufen.
            Wie wäre es dies­be­züg­lich mal mit einer Umfrage unter Leserinnen?
            Wenn die NachDenkSeiten, deren treu­er Leser und Spender ich bin, auf die­sen Zug auf­sprin­gen, wer­de ich noch ein­mal über gen­dern nach­den­ken, andern­falls sind für mich als Naturwissenschaftler alle Menschen gleich und das gene­ri­sche Maskulinum für alle gül­tig ohne Differenzierung des Geschlechts oder der Hautfarbe. Alles ande­re ist für mich Dummheit und Spalterei, sie­he "Studierende".
            Bitte sehen Sie von Spaltung in Links/Rechts, männlich/weiblich, Geimpfte/Nichtgeimpfte etc ab. Das spielt nur unse­ren Gegnern in die Hände, die die­ses Spiel per­fek­tio­niert haben. Divide et impe­ra hilft uns nicht wei­ter und führt nur dazu, dass man­che "glei­cher" sind.

            1. @Max M: Ich hal­te nichts von Einheitsbeschwörungen. Die Gesellschaft ist gespal­ten nach ganz ver­schie­de­nen Kriterien. Es wäre ein Fehler der "Corona-Bewegung", das nicht zu sehen. Es gibt in ihr ver­mut­lich den klein­sten gemein­sa­men Nenner Schutz der Grundrechte. Bei allen ande­ren Fragen wird man eine Differenzierung fest­stel­len kön­nen. Längst nicht alle sind etwa prin­zi­pi­ell gegen Impfungen, vie­le haben Bedenken gegen die­se Impfstoffe und die Art, wie sie durch­ge­drückt wer­den sol­len. Und selbst bei den Grundrechten wer­den wir hier sehr unter­schied­li­che Meinungen haben. Gelten sie glei­cher­ma­ßen für alle in Deutschland Lebenden? In wel­chem Verhältnis ste­hen das Recht auf Eigentum und das auf glei­che Chancen für alle in der Welt? Welchen Stellenwert haben "bür­ger­li­che" Rechte und "sozia­le"? Wir soll­ten das akzep­tie­ren und nicht so tun, als gebe es die­se Unterschiede nicht. Wie in allen Bürgerbewegungen gibt es ein Zusammengehen für bestimm­te Anliegen neben dem Fortbestehen teils gra­vie­ren­der Unterschiede. Wen die Formulierung "Studierende" von wem spal­tet, erschließt sich mir nicht.

          2. "Der Vater des Kindes bekam bei einem Test die Diagnose „Corona posi­tiv“ und setz­te damit alles in Gang. Zwei Tage spä­ter wur­de auch bei sei­nem Kind die bri­ti­sche Variante nachgewiesen."

            Solche Idioten gibt es lei­der über­all genug. Bei uns auch von Kindergarten- und Schulbekanntschaften. Einfach mal die gan­ze Familie anlass­los testen las­sen. Warum? Damit man sich sicher sein kein…

            "Wer sein Kindergartenkind ab Mittwoch, 17. März, wie­der in die Olga-Kita in Nellingen brin­gen möch­te, kann dies nur tun, wenn mit einem soge­nann­ten PCR-Test nach­wei­sen kann, dass kei­ne Infektion vorliegt."

            Ja gut, oder auch nicht. Darf dann ein Kind, dass die Eltern nicht testen las­sen, dann nie mehr in den Kindergarten?

          3. @aa:
            Hilfe! "daß Gendern" … mei­ne über­wun­den geglaub­te daß/­das-Allergie poppt wie­der hoch!
            Aber zum Thema:
            Ich war Traditionsanhänger des gro­ßen taz‑I, seit jener Zeit als es noch (bewusst) sub­ver­siv und (wenn auch nur leicht) selbst­iro­nisch war (und kon­se­quent von der Säzzerin auch für TerroristInnen durch­ge­drückt wurde).
            Spätestens seit PolitikerInnen sich pflicht­schul­digst bei Wählerinnen und Wählern bedank­ten, aber nie­mals auf die Idee kamen, Steuerhinterzieher und Steuerhinterzieherinnen anzu­pran­gern, war es höch­stens noch ein biss­chen selbst­iro­nisch. Insofern bin ich auf der "Max M"-Seite.

            Wie pro­phe­tisch, dass Visionäre (m/w/d) bereits 1979 wuss­ten, was "uns" blü­hen konnte:
            https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​G​r​y​Q​i​a​m​G​xpY

            Und auf der Metaebene:
            https://www.spiegel.de/kultur/babel-am-polarkreis-a-1410af62-0002–0001-0000–000008737121

          4. Ich fan­ge da ger­ne mal an. Ich bin eine Frau und fin­de Gendern nur albern und über­flüs­sig. Ganz im Gegenteil, ich benut­ze sogar mei­stens nur noch die ursprüng­li­chen (männ­li­chen) Begriffe. Und lobe die rus­si­sche Sprache, in der es für vie­le Berufsbezeichnungen gar kei­ne weib­li­che Form gibt. Das spart Zeit.

            1. @Kooka: Ich lese viel eng­lisch­spra­chi­ge Literatur aus dem IT-Bereich. Dort gibt es seit lan­gem das Verfahren, wenn z.B. von geschlechts­lo­sen "admi­ni­stra­tors" gespro­chen wird, im Text "she" zu ver­wen­den. Es wäre ein inter­es­san­ter Versuch, durch­gän­gig die weib­li­che Form zu ver­wen­den. Wenn man dann von Rednerinnen auf Demos oder Bloggerinnen zu Covid läse, wür­de man oft mer­ken, da stimmt etwas nicht. Mir ist bewußt, daß sich etwa DDR-Frauen als "Ingenieur" bezeich­net haben – zu Zeiten, als es anders als im Westen deut­lich mehr weib­li­che Angehörige die­ses Berufsstands gab, die Notwendigkeit damit nicht so groß war, auf Ungleichheit hin­zu­wei­sen. Das allein ist für mich Sinn der ner­vi­gen Genderei. (Bei der rus­si­schen Sprache wäre ich mir übri­gens nicht so sicher, dort sind weib­li­che Formen schon immer selbst­ver­ständ­lich gewesen.)

          5. Warum auch immer man auf die Antwort nicht ant­wor­ten kann, liegt wahr­schein­lich an der Tiefe, des­halb so:
            Das war kei­ne Einheitsbeschwörung, aber man hat in den letz­ten Jahren gese­hen, wohin das bei (poli­ti­schen) Bewegungen geführt hat. Piraten qua­si gestor­ben, bei Die Partei läuft es ähn­lich, bei den Linken wur­de Wagenknecht rausgemobt.
            Eben, dass die Gesellschaft gespal­ten ist in ganz vie­le Lager sehe ich als unser größ­tes Problem. Pro/kontra Impfung aktu­ell, wie Sie auch sagen. Ein wich­ti­ger Nenner, den Sie ver­ges­sen sind Schutz der Kinder, aber da gibt es auch die Spaltung zwi­schen über­trie­ben gesagt "Helikoptereltern" und Realisten. Grundrechte gel­ten per Definition für alle Menschen. Eigentum und glei­che Chancen sind jeher ein lin­kes Streitthema, was kaum etwas mit dem Thema Corona in Deutschland zu tun hat, auch wenn die zig­tau­send Menschen in Afrika täg­lich des­halb ver­hun­gern oder an man­geln­der medi­zi­ni­scher Versorgung ster­ben eben­falls ein Hohn an die vor­ge­scho­be­ne "Rettung" ein­zel­ner sind.
            Wenn ange­fan­gen wird in der Bewegung zwi­schen links/mitte/rechts zu unter­schei­den, zwi­schen divers/männlich/weiblich, dann zer­legt sich das am Ende selbst und die Regierenden sehen lachend zu. Wenn wir unse­re Sprache anpas­sen, weil ein­zel­ne Menschen behaup­ten, ver­schie­de­ne Begriffe könn­ten ande­re belei­di­gen – was allein äußerst frag­wür­dig ist – dann las­sen wir damit zu, dass unser gei­sti­ger Horizont dadurch ver­engt wird.
            "Wenn das Denken die Sprache kor­rum­piert, kor­rum­piert die Sprache auch das Denken." (Orwell)
            Das Beispiel der "Studierenden" erle­be ich direkt in mei­nem Umfeld, es ist auf­ok­troy­iert Schwachsinn und inzwi­schen vom Verständnis her deckungs­gleich mit dem "Studenten". Mich umtreibt eher das Problem, dass die­je­ni­gen, die das am vor­be­halt­lo­se­sten unter­stütz­ten, die gläu­big­sten Anhänger Coronas sind. Diese Menschen bezie­hen ihren Lebensinhalt offen­sicht­lich dar­aus, dass sie sich an herr­schen­de Strömungen anpas­sen um ande­ren vor­nehm­lich etwas Gutes zu tun. Und seit ich die Kommentare von Hannah Arendt bezüg­lich Intellektueller und der Machtergreifung Hitlers gehört habe, erschließt sich durch­aus eine Ähnlichkeit.

        2. @MaxM
          Ich stim­me Ihnen zu, dass das sog. Gendern häu­fig genug zur Verunstaltung des sprach­li­chen Ausdrucks führt und eines erwei­ter­ten Diskurses bedarf.
          Die der­zeit weit­ver­brei­te­te Praxis der geschlecht­lich zuge­ord­ne­ten Sprachbausteine lie­gen für mich auf der Ebene von tri­al & error, sie pro­vo­zie­ren und sto­ssen damit genau die­sen Diskurs an. Sie wer­den sicher nicht zur Dauernutzung füh­ren in ihrer Unpraktikabilität. Aber dar­über, dass sich etwas ändern muss in der Sprache im Hinblick auf Geschlechterverhältnisse, soll­ten wir uns hof­fent­lich einig sein. Zumindest, wenn wir von lin­ken Grundlagen aus­ge­hen. Da die sprach­li­che Form immer auch einen Ausdruck von Herrschaftsverhältnissen dar­stellt, muß sich auch der Wandel des Geschlechterverhältnisses im Sprachlichen spie­geln. Das kann am Ende vie­le Formen anneh­men, von denen wir jetzt noch über­haupt kei­ne Idee haben. Allerdings ist mir inzwi­schen bei den vie­len Beispielen ähn­li­cher Kritik wie der Ihrigen auf­ge­fal­len, wie sehr dort impli­zit, aber auch kräf­tig expli­zit der Wunsch dahin­ter stand, neben der ent­spre­chen­den Sprache auch den kon­kre­ten Status quo selbst zu besei­ti­gen und damit die bis­lang erreich­te Gleichstellung sprach­lich eben­so wie fak­tisch zurück dre­hen zu wol­len. Ich hof­fe, dass das nicht das Ziel bei Ihrem Einwand ist.

          Ich selbst (Frau) bedie­ne mich eher zurück­hal­tend der ‚Genderismen‘ (vor allem aus rei­ner Bequemlichkeit, manch­mal auch der Eile wegen), bin aber trotz­dem dem Blogbetreiber dank­bar dafür, dass er dar­auf achtet.

          Zum Schluß noch ein klei­ner Hinweis, den ich mir nicht ver­knei­fen kann. Natürlich weiß ich nicht, wie alt Ihre Kinder sind und wel­chen Geschlechtes, aber bit­te trau­en Sie Ihnen etwas mehr zu als Sie der­zeit offen­sicht­lich tun. So etwas wer­den sie sicher über­ste­hen und letzt­lich ihr eige­nes Verhältnis zur Sprache ent­wickeln. Sie kön­nen ihnen dabei hel­fen, indem Sie Ihren Kindern den offe­nen Blick und Kritikfähigkeit ver­mit­teln. Dann haben Sie schon eini­ges vom Besten für sie erreicht.

        3. Hallo Herr M,
          ich benut­ze mei­stens eben­falls die Form "Innen" und fra­ge mich, ob es für Männer nicht eine inter­es­san­te Erfahrung ist, die eige­ne Reaktion auf die weib­li­che Form zu sehen. Das könn­te das Einfühlungsvermögen dafür stär­ken, wel­che Wirkung die aus­schließ­li­che Verwendung der männ­li­chen Form seit läng­sten Zeiten, bewusst oder unbe­wusst, auf Frauen hat!
          Theresia F.

          1. Da @aa dies­be­züg­lich eine net­te Pointe aus dem Englischen Sprachraum und @Kooka man­che Vorteile des Russischen hin­zu­ge­fügt hat (die @aa "ver­harm­lost", "rela­ti­viert", "leug­net"?).
            Kurzrecherche: Im Deutschen gibt es (mei­nes Wissens) kei­ne männ­li­che Form von "Hebamme" … (SKANDAL!? "Geburtshelfer" gilt nicht …) .

            Und, im Ernst, die BESTE, gen­der­ge­rech­te­ste (m/w/d OHNE *,_,:,I) Sprache ist, :

            TÜRKISCH (+ des­sen nahe Verwandte von Gagausisch bis Jakutisch)

            Dort gibt es weder Artikel noch son­sti­ge über­flüs­si­ge Gimmicks, die auf einen Genus-Sexus-Konflikt hin­deu­ten könn­ten: Nicht ein­mal ein Wort für "Bruder" oder "Schwester" (muss jeweils zusam­men­ge­ba­stelt wer­den aus den Worten für "Mann" bzw. "Mädchen" plus dem Singular von "Geschwister").

            Wer's nicht glaubt, befra­ge dop­pel­sprach­kun­di­ge Dönerverkaufende. Als reel­len Gegenwert könnt ihr dann etwas über die Wichtigkeit des Genderns lie­fern ("mit Allem"!).

            In die­sem Sinne: geç­miş olsun!

      2. So kann man sich die­sen Vorabend vor dem Abgleiten ins 4. Reich auch schön­re­den. Aber anson­sten immer das Loblied auf die "Demokratie" schwin­gen. Jene hat gestern ver­sagt. In RLP stand nicht ein­mal eine C‑Diktatur-kri­ti­sche Partei zur Wahl.

        Hast du ver­ges­sen, was die letz­ten 12 Monate bereits alles gesche­hen ist – und noch vor uns liegt? Die wer­den auch noch die direk­te Impfpflicht ein­füh­ren und euch hier­für die Bundeswehr auf den Hals het­zen. Nichts wird sich ändern. Wir sind eine ver­schwin­dend klei­ne Minderheit, die kei­ne Chance hat, nie hat­te. Merkel hat es gesagt: "Die Pandemie endet, wenn alle (sic!) Menschen auf der Welt geimpft sind."

        Die über­wäl­ti­gen­de Mehrheit hat – wie man schon seit Monaten über­all sieht – mit die­sem Faschismus, die­ser tota­len Entrechtung kei­ne Probleme. Die wer­den klat­schen, wenn uns die Polizei auf den sowie­so immer klei­ner wer­den­den Demos dem­nächst zusam­men­knüp­pelt und zusam­men­schießt. Und den Rest von uns in Konzentrationslagern vernichtet.

        Ich bin fer­tig mit die­sem Drecksland und die­ser total­ver­blö­de­ten, unter­tä­ni­gen Masochistenbrut. Ich jeden­falls hab kei­ne 20 Jahre Zeit, um dar­auf zu war­ten, dass selbst der dümm­ste die­ser Vollidioten bemerkt, was hier gera­de läuft. Zu spät war es bereits im April 2020. Dort hät­te eine Konterrevolution pas­sie­ren müs­sen. Aber es geschah nichts, statt­des­sen wur­de die Maulkorbpflicht ein­ge­führt, die auch bald ihr Einjähriges feiert.

        Kuck nach Holland, auf die Brutalität der "Polizei" gestern. Die füh­ren einen Krieg! Und nie­mand rafft es, auch nicht die Naivlinge im Widerstand. Haintz, Ludwig, Füllmich und Co. wer­den bald unter den faden­schei­nig­sten Gründen inhaf­tiert. In kür­ze wer­den hier auch Verhältnisse eta­bliert, die über das hin­aus­ge­hen, was Pinochet damals in Chile getrie­ben hat.

        1. @DS-pektiven: Sorry, das ist für mich Panikmache auf dem Niveau der Gegenseite, die Du hier seit eini­ger Zeit ver­brei­test. Beide Erzählungen gehen von einem angeb­lich fest­ste­hen­den Ist-Zustand aus – das Virus und die Menschheit, die Corona-Diktaturen und die weni­gen Wissenden. Dabei sehen wir das Gegenteil, das Virus ver­än­dert sich eben­so wie Menschen ihre Positionen ändern. Die Möchtegern-DiktatorInnen gera­ten an ihre Grenzen, die Wissenden wer­den mehr. Das alles läßt sich nicht ein­fach an Wahlen able­sen, wie hät­te das auch aus­se­hen sollen?
          Das Beispiel Chile ist nicht pas­send. Dort hat­te sich eine Volksbewegung dar­an gemacht, die Herrschaftsstrukturen der alten Eliten ernst­haft in Frage zu stel­len. Die haben des­halb bru­tal zurück­ge­schla­gen. ImpfgegnerInnen sind ihnen sicher lästig, stel­len sie aber wirk­lich eine Gefahr für ihre Herrschaft dar? Mir sind zumin­dest anfangs eine gan­ze Reihe Trump-Fans begeg­net, die ver­mut­lich die Chile-Geschichte ganz pri­ma fin­den dürften.
          Also, ich mei­ne immer noch, daß wir auf einem guten Weg sind und den Koloß ins Wanken bringen.

          1. Füllmich betont immer wie­der genau das: Dass wir einen Neustart brau­chen mit ande­rem Personal. Und in genau die­sem Moment wür­de das Beispiel Chile pas­sen. Sowas ist natür­lich in D nicht zu erwar­ten (QED gestern).
            Zu unse­ren Chancen, den Koloss ins Wanken zu brin­gen, beach­te man die Aussagen von Naomi Wolf in Sitzung 43 des C‑Ausschuss oder den entspr. Artikel dazu auf 2020News.

            Bin auch eine Frau und fin­de jeg­li­ches Gendern, egal in wel­cher Form, ein­fach nur zK! Habe jedes­mal den Impuls, den Schreiber in eine Schublade zu stecken. Natürlich völ­lig unkorrekt.

  5. In Genf macht der bri­ti­sche Mutant (wie­so eigent­lich meist als die Mutante bezeich­net, ist das zwangs­läu­fig?) schon 90% Anteil aus, ohne wei­te­re Auswirkungen auf die Statistik.

    Wie das eben bei Viren ist, die mutie­ren, es ändert sich eben der Variant, ähem, die Variante, die haupt­ver­brei­te­ten Varianten, und älte­ren kom­men nicht mehr vor.

    Übrigens, weiss man doch von Kloppo mit Liverpool gegen Rasenballsport Leipzig: in Budapest macht das nichts aus, da besteht kei­ne erhöh­te Gefahr durch die bri­ti­sche Mutante und man muss auch als deut­sche Mannschaft nicht auf dem Rückweg in Quarantäne. Man bräch­te den Schülern nur ein Jahr Auslandsaufenthalt mit Schule in Ungarn finan­zie­ren, wär viel­leicht sogar ins­ge­samt günstiger. 

    Ich lese hier von mas­sen­haft auf­tre­ten­den Symptomen, nur kei­ne Covid-19 Symptome…

  6. @aa Ich lese schon lan­ge hier mit und oft zuck­te der Finger, um zu kom­men­tie­ren. Allein, es fehl­te oft die Zeit. Aber jetzt muss ich es tun. Ich bin eine Frau, beschäf­ti­ge mich schon seit eini­gen Jahren (als Gewerkschaftsmitglied, u.a. im Frauenrat) mit die­sem Genderschwachsinn, der immer neue Höhepunkte des – für mich inzwi­schen gefähr­li­chen – Unfugs gebiert. Die Ungleichheit wird dadurch näm­lich in kein­ster Weise besei­tigt. Also, lie­ber aa, von mir aus ger­ne ohne die­sen Mist.
    Was den Testirrsinn anbe­langt: Solange so vie­le so brav das Spiel mit­spie­len, wer­den wir wohl nicht mehr in eine eini­ger­ma­ßen Normalität zurückkehren.
    Leider gelingt es tat­säch­lich nicht mal im klei­nen Kreis der Kollegen, die Menschen zum Nachdenken über die Dinge zu brin­gen und auch im grö­ße­ren Familienkreis gibt es Viele, die vor lau­ter Angst den Verstand abschal­ten. Es ist ein täg­li­cher Kraftakt, damit tole­rant und ja, mei­net­we­gen lie­be­voll, umzugehen
    Lieber aa, bit­te machen Sie so wei­ter, wir brau­chen klu­ge Vielfalt für's Denken!

  7. Kindergarten oder die neue Lust am Gendern? Kindergarten. Wurde denn die Zyklenanzahl bekannt­ge­ge­ben, sowohl von Vater und Kind, als auch allen wei­te­ren? Das ist doch der Trick an der Dauerlockdownlust.

  8. @Max M
    Mich stört das Gendern beim Lesen nicht und fin­de es oft ange­bracht. Beim Sprechen stört es mich wenn z.B. wenn Schüler innen innen spielen…
    bin weib­lich und fin­de jede und jeder wie sie er will!
    emp­fin­de die Diskussion und das Gemecker fehl am Platz!
    Ablenkung vom Inhalt wie­der und wie­der! Warum soll AA mehr Rücksicht auf Sie neh­men, als auf die denen es nun mal wich­tig ist?

  9. Es wer­den sich nie mehr Frauen als Männer über Gendern beschwe­ren, weil sie sich bes­ser auf das Wesentliche kon­zen­trie­ren kön­nen, wenn sie sehr viel gleich­zei­tig machen müs­sen und gelernt haben, ihre Kräfte nicht an den gera­de unwich­tig­sten Stellen zu verschwenden… 

    Ich mache das mit dem Gendern so: Wenn ich eine Gruppe dienst­lich anschrei­be, gend­re ich. Durchgehend. Wenn ich eine grup­pe anspre­che, spre­che ich fein höf­lich Plural/maskulin und Plural/feminim ganz aus. Wenn ich über Berufe oder Ämter rede/schreibe ver­hal­te ich mich eben­so, gend­re sie im Privaten jedoch sel­ten. Wenn, dann durch­gän­gig. Wenn ich über Titel rede, gend­re ich nicht. Und zwar nie. Beispiel neu­lich in einer AfD-Rede: SehrgeerhtefrauPräsident – gro­ße lau­te Empörung all­seits, obwohl man weiß, dass die AfD ja gegen das Genern kämpft: Ohne Empörung und mit Rücksprache von Sprachkundlern wäre es gegan­gen: Sehr gehr­te Frau Präsidentin (ein AMT), sehr geehr­te Frau Amtsrätin, Staatssekretärin usw… wäre kor­rekt. Nicht kor­rekt ist das Gendern von TITELN, da ist kor­rekt, wenn es heißt Sehr geehr­te Frau Dr. Soundso oder sehr geehr­te Frau Prof. sound­so – Nun kommt es vor, dass TITEL und BERUFSTÄTIGKEIT ineins fal­len… Wenn also ein Student – oder eine Studentin – von ihrer Dekanin spre­chen, von der sie z.B. für ihre Arbeit per­sön­lich betreut wer­den oder bei der sie haupt­säch­lich hören, dann schrei­ben sie die­se kor­rekt titu­liert an mit "Sehr geehr­te Frau Prof. Soundso" und wenn sie über deren Lehrtätigkeit spre­chen oder schrei­ben, dann schrei­ben oder spre­chen sie kor­rekt: meine/unsere Professorin für Komparatistik hat gesagt… Das ist alles wirk­lich nicht schwer und das ein­zi­ge, was man für die­se Art Korrektheit benö­tigt, ist ein gen­der­ge­rech­tes Gefühl für den Wert von Arbeit ande­rer Menschen, wel­chen Geschlechtes, wel­cher Herkunft, wel­cher Klasse, wel­cher Religion oder wel­cher sexu­el­len Orientierung auch immer sie sich beheben-
    Wenn es in einer gewiss noch fer­nen Studentinnen und Studenten geben soll­te , die wie­der mehr als 7' Aufmerksamkeitsspanne für einen Themeneinstieg ver­fü­gen, weil sie gelernt haben, sinn­vol­ler mit den zeit­ge­nös­si­schen Errungenschaften digi­ta­ler Kommunikation umge­hen zu kön­nen, dann haben wir gute Chancen, wie­der respekt­voll und höf­lich mit­ein­an­der umge­hen zu kön­nen und brau­chen dafür kei­nen Parteisenf mehr, son­dern ein­fach nur guten Sprachunterricht. Dass die Amerikaner usw. uns die­sen idio­ti­schen Umgang mit Sprache ange­hext haben, stimmt auch nicht, weil es bei denen die gene­ri­sche Endung des Substantivs nicht gibt. Wir müs­sen mehr lesen oder hören, wenn wir mehr über einen titu­lier­ten Menschen, z.B. über sein Geschlecht, wis­sen wol­len und müs­sen dann im Text fort­fah­ren, bis uns ein "she" oder "he" ange­bo­ten wird.
    Was uns wirk­lich hin­dert am ordent­li­chen, gen­de­risch kor­rek­ten Sprachgebrauch im Deutschen ist unser Hang, heu­te mehr eng­lisch­spra­chig zu kom­mu­ni­zie­ren, ins­be­son­de­re in den Wissenschaften. Gäbe es noch Latein als inter­na­tio­na­le Wissenschaftssprache wäre das in deut­schen Sprachraum nicht passiert.
    Das Wort "Studierende" spal­tet ledig­lich die "Studentinnen" und "Studenten" in ihrer Lern- und Aufnahmequalität: "Studierende" wer­den als jene ver­stan­den, die ent­we­der ernst­haft stu­die­ren kön­nen, aber nicht unbe­dingt müs­sen. Sie gel­ten auch dann als Studierende, wenn sie ein­fach nur an Hochschulen ein­ge­schrie­ben sind, was aber nicht garan­tiert, dass die dort auch selbst­be­stimmt ler­nen im Sinne von selbst­be­stimm­tem Suchen und eigen­stän­di­gen Finden von Studieninhalten, die man sich dann aneig­net. Studentinnen und Studenten sind Eingeschriebene, die genau das tun und auch in Zukunft tun wol­len. Das aber stört irgend­wie seit Jahren den Studienbetrieb mit sei­ner wirt­schafts­prak­ti­schen Durchbachelarisierung – und des­halb haben die weni­ger erfolg­rei­chen und klu­gen Studentinnen und Studenten die "Studierenden" als ver­bind­lich erfun­den… hachja-
    Und ich habe das Gefühl, dass die­ser Umstand etwas damit zu tun hat, dass, wenn hier ganz offen­sicht­lich klein­bür­ger­li­che, bun­te Menschen bis Mittelschichtler gegen das Corona-Regime trotz Verboten ohne Masken und mit viel inter­na­tio­nal zusam­men­ge­such­ten Informationen im Kopf und im Rücken pro­te­stie­ren, es schein­bar vie­le jun­ge Studierende gibt, die sich aus ihren WG-Fenstern hän­gen und mit Schaum vorm Mund "Nazis" auf sie her­ab­schrei­en und ihnen dro­hen, "Wir imp­fen euch alle!"…und sich dabei rich­tig gut und stark und im zwei­fels­frei­en Recht fühlen-

  10. "zwei­tens sei ein Ganzkörper-Vollschutz erforderlich."

    ? Für die Testperson, oder die testen­de Person, oder beide?

    Es soll­te außer­dem spe­zi­fi­ziert wer­den, wel­cher Typ Vollschutz hier erfor­der­lich wäre: https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​e​k​t​/​B​i​o​s​i​c​h​e​r​h​e​i​t​/​S​c​h​u​t​z​m​a​s​s​n​a​h​m​e​n​/​S​c​h​u​t​z​k​l​e​i​d​u​n​g​/​S​c​h​u​t​z​k​l​e​i​d​u​n​g​_​n​o​d​e​.​h​tml
    – min­de­stens mal die zwo, oder?

  11. Nochmal was zum Gendern, was ich – da zum Diktat gewor­den- mitt­ler­wei­le auch kri­tisch sehe. Beim Schreiben benut­ze ich meist das Sternchen, beim Sprechen wider­strebt es mir kurz zu stop­pen, um dann noch „innen“ dran­zu­hän­gen. Das Sternchen, der Doppelpunkt oder Unterstrich ist aber ursprüng­lich über­haupt nicht allein vor­ge­schla­gen wor­den, um Frauen bes­ser sicht­bar zu machen, son­dern dar­auf hin­zu­wei­sen, dass es jen­seits von Mann und Frau auch alle mög­li­chen Identitäten gibt, die sicht­bar wer­den soll­ten. Es soll­te damit das Recht auf Selbstdefinition dar­ge­stellt wer­den, was – wie ich fin­de – eine gewis­se Berechtigung hat. Wenn man für einen Moment bereit ist aus sei­nem nor­ma­ti­ven Denken her­aus­zu­tre­ten und anzu­er­ken­nen, dass es die Existenz des Unklaren, des völ­lig Anderen, des zwi­schen den Geschlechtern u.v.m. gibt, dann hat­te die­se Form für mich ein radi­kal frei­heit­li­ches Moment. Das tat mir weder weh, noch habe ich das sei­ner Idee nach als repres­siv emp­fun­den. Das hat sich mitt­ler­wei­le sehr ver­än­dert und den­noch fin­de ich es wich­tig das Recht auf selbst­de­fi­nier­te Identität jen­seits der Norm in irgend­ei­ner Weise zu wür­di­gen. Ich mag, dass die Menschen ver­schie­den und bunt sind.

  12. Zum Gendern:
    Ich bin Frau, Feministin und war zumin­dest frü­her ein abso­lu­ter Fan von Luise F. Pusch. Und ja, Frauen wer­den in der deut­schen Sprache – immer noch – benachteiligt.
    In mei­nen wil­den Zwanzigern habe ich das dann ger­ne mal auf die Spitze getrie­ben, und ver­ein­zelt sind Ausdrücke wie »die Anrufbeantworterin« mei­nem pri­va­ten Wortschatz erhal­ten geblieben.

    Dort, wo ich es für ange­bracht hal­te, nut­ze ich das Binnen‑I. Aber alles, was dar­über hin­aus­geht (wie die­se grau­en­vol­le *-Verwendung) emp­fin­de ich als Sprachvergewaltigung. Ganz schlimm auch, was sie bei der ZEIT machen: dort wird im Wechsel jeweils die männ­li­che oder weib­li­che Form genutzt – die­se Texte kann kein Mensch mehr lesen bzw. ihren Sinn verstehen.

    Und ich stel­le fest, daß ich sel­ber ver­mehrt zur ursprüng­li­chen männ­li­chen Form zurück­keh­re, obwohl ich die als nicht das Gelbe vom Ei emp­fin­de. Aber eher stel­le ich mich dahin als zu den Irren, die alles ver*en und zer*en.

    Falls das also bei der Entscheidungsfindung hilft… 😉

  13. Schnelltests in Kiel: Trefferquote bei unter einem Prozent

    Der gro­ße Ansturm bleibt aus, ver­wai­ste Testzentren gibt es aber auch nicht.
    Seit einer Woche wer­den an sechs Standorten in Kiel kosten­lo­se Corona-Schnelltests durchgeführt.
    Tatsächlich konn­ten bereits 

    eini­ge posi­ti­ve Proben 

    fest­ge­stellt werden.
    Von Steffen Müller 

    https://​www​.kn​-online​.de/​K​i​e​l​/​C​o​r​o​n​a​-​S​c​h​n​e​l​l​t​e​s​t​s​-​i​n​-​K​i​e​l​-​T​r​e​f​f​e​r​q​u​o​t​e​-​b​e​i​-​u​n​t​e​r​-​e​i​n​e​m​-​P​r​o​z​ent

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