Einstürzende Luftschlösser. Wegen "Infektionsdynamik" Konzerte abgesagt

Beginnen wir mit dem Ende der dpa-Meldung vom 30.6. unter dem Titel "Coronafälle bei Einstürzenden Neubauten – drei Konzerte abge­sagt":

"Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te die 1980 in West-Berlin gegrün­de­te Band unter dem Slogan #imp­fen­schützt dazu auf­ge­ru­fen, sich gegen Corona imp­fen zu las­sen. «Wir sind geimpft und bit­ten Euch, es so bald wie mög­lich eben­falls zu tun», schrie­ben die Musiker etwa auf Instagram. Die Impfung sei, «jen­seits aller per­sön­li­chen Ängste, Zweifel und Befindlichkeiten, ein Akt der Solidarität, nicht nur mit uns Künstlern und ande­ren Beschäftigten der Branche, son­dern auch mit allen ande­ren Menschen»."

Davor ist zu lesen:

"Hamburg/Berlin (dpa) – Die Einstürzenden Neubauten haben wegen meh­re­rer Corona-Fälle das für Freitag geplan­te Konzert in der Elbphilharmonie in Hamburg abge­sagt. Auch der am Sonntag in der National Concert Hall in Dublin geplan­te Auftritt wird verschoben.
«Obwohl wir alle Vorsichtsmaßnahmen getrof­fen und so strikt wie mög­lich durch­ge­zo­gen haben, hat uns die pan­de­mi­sche Realität doch ein­ge­holt», teil­te Sänger Blixa Bargeld auf der Internetseite der Band mit. Es wer­de nach Ausweichterminen im Herbst oder Winter gesucht.

Es gebe eine Reihe von Corona-Fällen. Zuerst habe es Tourmanager Eric erwischt. Er sei in Köln zurück­ge­las­sen wor­den. «Am Tag nach der London-Show wur­de Alex dann posi­tiv gete­stet, er zeig­te Symptome, er ist immer noch posi­tiv, aber es geht ihm inzwi­schen wie­der bes­ser. Wir muss­ten die Utrecht-Show aus­fal­len las­sen», schreibt der Sänger wei­ter.

Seitdem hät­ten sich bei meh­re­ren Crew-Mitgliedern und einem Ton-Ingenieur Symptome ein­ge­stellt. «Die Tests sind posi­tiv. Die Fortführung der Tour ange­sichts ein sol­chen Infektionsdynamik wäre ganz ein­fach ver­ant­wor­tungs­los», schreibt der Sänger. Und: «Wir sind stolz wenig­stens 25 Konzerte durch­ge­hal­ten zu haben.»"

Aus dem Album "Kollaps" (1981):

dark​ly​rics​.com

18 Antworten auf „Einstürzende Luftschlösser. Wegen "Infektionsdynamik" Konzerte abgesagt“

  1. Und noch ein paar Exemplare der­je­ni­gen, die sich immer als ach so
    indi­vi­du­ell gege­ben haben und doch nur dümm­lich­ste und hohle
    Phrasen nach­plap­pern können.
    Wird mal wie­der Zeit für den Spruch : Si tacuisses…
    By the way : der klei­ne Eric war­tet immer noch dar­auf, von der
    köl­schen Hüpfburg abge­holt zu werden… 😀

  2. Ich glau­be, die haben schon vor Jahrzehnten – als das Goethe-Institut Konzerte von ihnen ver­an­stal­te­te und begann, sie als deut­sches Kulturgut zu hofie­ren – begon­nen, sich zur deut­schen Hochkultur zu zäh­len. Und sich selbst ein­zu­re­den, es sei immer schon um "Kunst" gegangen…

    Ich fän­de es trotz­dem intel­lek­tu­ell inter­es­san­ter, zu erklä­ren, wie aus sol­chen Menschen gru­se­li­ge Konformisten wer­den; als zu erklä­ren, war­um immer-schon-Hohlköpfe und intel­lek­tu­ell ein­ge­schränk­te Menschen wie BAP, Grönemeyer usw. usf. immer noch Hohlköpfe sind.

  3. Neubauten mögen durch Covid-19-Infektionen ein­stür­zen, die ein­sa­men und gesun­den unge­impf­ten Leuchttürme hal­ten den Betrieb aber auf­recht – zumin­de­stens an mei­ner Arbeitsstelle. Das schö­ne an Leuchttürmen ist, dass sie immer ein­sam an gefähr­li­chen Küsten her­um­ste­hen und sich von sinn­lo­ser Panikmache nicht beein­drucken lassen.

  4. «Obwohl wir alle Vorsichtsmaßnahmen getrof­fen und so strikt wie mög­lich durch­ge­zo­gen haben, hat uns die pan­de­mi­sche Realität doch eingeholt».
    Das hört sich ja fast wort­wört­lich wie bei Grönemeyer an. Oh man haben die die sel­be PR Agentur, ein­fach nur lächer­lich. Irgendwie mei­ne ich mich zu erin­nern, dass die EN mal ziem­lich staats­kri­tisch und Anti-Establishment waren oder? Lustig dann, das sie aus­ge­rech­net in der Elbphilharmonie, eine der bür­ger­lich­sten Trutzburg über­haupt auf­spie­len ( LOL) Kriegen die „ Fans“ das eigent­lich noch mit oder wun­dern die sich über die­se Widersprüche? Oder anders gesagt war das gan­ze Gehabe von Anfang an doch eher eine wohl­fei­le Marotte, hin­ter der man sowie­so nie ernst­haft stand.

  5. Interessant. Seit März 2020 zeigt sich in ste­ti­gem Fluss, wer echt ist und wer nicht. Das mag jetzt grob ver­ein­facht klin­gen ( ist es auch). Wenn, wie Kurt Lewin es ein­mal beschrie­ben hat, Verhalten das Ergebnis des Zusammenspiels von Person und Umwelt ist, so zei­gen die Blixa Farin Grönemeyer- Niedeckens unse­rer Zeit, dass sie weni­ger Person sind als viel mehr von der main­strea­min­gen Umwelt geprägt. Salonlöwige Mitläufer ( Sternchen innen, natür­lich) und eben nicht die Personen, die sie in Texten und Bühnenpose dar­stel­len. Sie sind kreuz­bra­ve Angsthasen, die nur den "Revoluzzer" ver­kör­pern. Ja, ja, ich weiß, alles nicht neu unter die­ser Sonne und doch bin ich fas­zi­niert, die Totalausfälle der eigen­stän­di­gen Persönlichkeit in so geball­ter Form mit­er­le­ben zu kön­nen. Die fal­len ja um wie Pappkameraden. Und Blixa fand ich mal ernst­haft respek­ta­bel. Das ist vor­bei, ist jetzt rei­ne Fiktion. Eine Kunstfigur,kein Künstler.

    1. "nter­es­sant. Seit März 2020 zeigt sich in ste­ti­gem Fluss, wer echt ist und wer nicht."

      @Prof. Dr. No
      Ich lege es eher so aus, dass sich jetzt zeigt, wer über Rückgrat ver­fügt oder wer ein Konformist ist, der sich sogar selbst ver­leug­net, um die 'Liebe' der Masse nicht zu ver­lie­ren. Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass die­se gan­zen Künstler, die ich als Selbstdenker und Widerständige erlebt habe, das alles nur gespielt haben. Ich glau­be, sie haben es damals ernst gemeint, aber wer­den jetzt von ihrer eige­nen Feigheit und Angst über­rollt. Sie sind es viel­leicht auch gewohnt, Zuspruch zu erhal­ten, vie­le Künstler sind süch­tig danach und sicher­lich ste­hen auch finan­zi­ell gro­ße Summen im Raum, wenn sich plötz­lich 50–80% der ehe­ma­li­gen Fans abwen­den, weil die Presse het­zen wür­de, dass der Künstler jetzt ein Querdenker sei. Viele Künstler sind wohl nie sich wirk­lich treu gewe­sen, son­dern sind irgend­et­was hin­ter­her­ge­rannt. Wer sich ein­mal gefun­den hat und aus die­sem Punkt her­aus von Selbstdenken und Widerstand spricht, der wird sich nie­mals selbst so ver­blen­den las­sen, dass er die­sen Lüge der (In)humanität auf­sitzt. Das geht schlicht nicht, wenn man bei sich selbst ange­kom­men ist und sehen kann. Deshalb hal­te ich vie­le der Künstler im Rückblick für Schaumschläger, die von dem was sie gesun­gen haben, über­haupt nicht im Herzen erfasst waren, son­dern es sich ver­mut­lich nur so im Kopf zurecht­ge­legt hatten. 

      Ent-täu­schung bedeu­tet ja letzt­lich auch, dass man zuvor einer Täuschung erle­gen war, die jetzt auf­ge­deckt wur­de. Immerhin gibt es ja auch ein paar ganz weni­ge Künstler, die auf­recht geblie­ben sind und die Menschenwürde und sich selbst nicht ver­ra­ten haben. Dass es so weni­ge sind, hät­te ich aller­dings nie­mals gedacht. In der Sparte der Künstler hat­te ich mich somit wirk­lich mas­siv getäuscht, ja eigent­lich in der gan­zen Kulturszene. So viel Heuchelei und Verlogenheit, wie man sie sonst nur noch in der stu­dier­ten wis­sen­schafts­gläu­bi­gen obe­ren Mittelschicht fin­det. Von den Künstlern hät­te ich es wirk­lich nicht erwar­tet, sol­che Systemlinge abzu­ge­ben, aber so ist das nun mal mit den Täuschungen. 🙁

  6. Selbstverstaendlich ist es ein Akt der Solidaritaet sich imp­fen zu las­sen – wenn Diese nicht wirkt. Was denn sonst. Dann aber mal was Passenderes. Wahr Ja – Sinn Nein ??

    Haus Der Lüge Songtext

    Erstes Geschoss:
    Hier leben die Blinden
    Die glau­ben was sie sehen
    Und die Tauben
    Die glau­ben was sie hören
    Festgebunden auf einem Küchenhocker
    Sitzt ein Irrer, der glaubt
    Alles was er anfas­sen kann
    Seine Hände lie­gen im Schoss

    Zweites Geschoss:
    Rolle für Rolle
    Bahn für Bahn
    Rauhfaser tapeziert
    In den Gängen ste­hen Mieter herum
    Betrachten die Wände aufmerksam
    Suchen dar­auf Bahn um Bahn
    Nach Druck und Rechtschreibfehlern
    Könnten nicht mal ihren Namen entziffern

    Auf ins näch­ste Geschoss:
    Welches, oh Wunder, nie fertiggestellt
    Nur über die Treppe erreicht wer­den kann

    Hier lagern Irrtümer, die gehö­ren der Firma
    Damit kacheln sie die Böden
    An die darf kei­ner ran

    Viertes Geschoss:
    Hier wohnt der Architekt
    Er geht auf in sei­nem Plan
    Dieses Gebäude steckt vol­ler Ideen
    Es reicht von Funda, bis Firmament
    Und vom Fundament bis zur Firma

    Im Erdgeschoss:
    Befinden sich vier Türen
    Die führen
    Direkt ins Freie
    Oder bes­ser gesagt in den Grundstein

    Da kann war­ten wer will
    Um zwölf kommt Beton
    Grundsteinlegung!
    Grundsteinlegung!
    Lüge, Lüge, Lüge
    Gedankengänge sind gestrichen
    In Kopfhöhe braun
    Infam oder katho­lisch violett
    Zur bes­se­ren Orientierung

    Dachgeschoss
    Es hat einen Schaden
    Im Dachstuhl sitzt ein alter Mann
    Auf dem Boden tote Engel verstreut
    (Deren Gesichter sehen ihm ähnlich)
    Zwischen den Knien hält er ein Gewehr
    Er zielt auf sei­nen Mund

    Und in den Schädel
    Durch den Schädel
    Und aus dem Schädel heraus
    In den Dachfirst
    Dringt das Geschoss

    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut
    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut
    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut

    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut
    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut
    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut

    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut
    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut
    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut

    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut
    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut
    Gott hat sich erschossen
    Ein Dachgeschoss wird ausgebaut

    [Immobilien – mehr sag' ich dazu gar nicht – Immobilien!]

  7. Ich konn­te mit die­ser Band noch nie etwas anfan­gen, aber die Vorstellung, die hät­ten 1981 einen Auftritt wegen Schnupfen abge­sagt oder um Monate ver­scho­ben, fin­de ich irgend­wie lustig.

  8. …witz­los, ein Konzert wegen Erkältungssymptomen abzu­sa­gen, aber ich wün­sche allen sol­chen "Künstlern" den finan­zi­el­len Ruin – mensch­lich sind sie ja eh schon rui­niert. Wie kann man so unfass­bar geblen­det sein und immer noch glau­ben, dass ein posi­ti­ver Test Anlass sei, in abso­lut ent­mensch­li­chen­der Weise sich selbst und Angehörige vom Leben aus­zu­schlie­ßen. Mir lie­gen offi­zi­el­le Dokumente vor (die im Internet frei zugäng­lich sind) wonach die Tests sämt­li­che Virengattungen detek­tie­ren kön­nen, Rhinoviren, Erkältungsviren, usw. Somit geht die Aussagekraft der Tests gegen Null. Das war schon immer so, inter­es­siert aber weder die Politik, noch die Presse. Es sind offi­zi­el­le Dokumente (Begleitzettel) der Testkits, frei im Internet ver­füg­bar, jeder könn­te es nach­le­sen, der es wollte. 

    Na ja, die dür­fen sich schon mal dran gewöh­nen, künf­tig im Monatstakt flach zu lie­gen wegen ein­ge­fan­ge­ner Infektionen. Offenbar fan­gen sich die Geimpften ja je häu­fi­ger Infektionen ein, desto häu­fi­ger sie geimpft sind.
    Kulturveranstaltungen wer­den dann wohl zukünf­tig von Ungeimpften gemacht. Ich wür­de nur ger­ne wis­sen, was pas­sie­ren wür­de, wenn man aus Sicherheitsgründen GEIMPFTE dabei aus­schlie­ßen wür­de. Da wäre das Geschrei bestimmt wie­der groß, obwohl ja mitt­ler­wei­le offen­sicht­lich ist, dass Geimpfte offen­bar die Virenschleudern sind, die man den Ungeimpften immer zuge­schrie­ben hat­te. Nur haben die Ungeimpften offen­bar noch ein funk­tio­nie­ren­des Immunsystem, wäh­rend es bei Geimpften stark geschwächt zu sein scheint (vie­le Fälle von Autoimmunerkrankungen, unter ande­rem Gürtelrose, stän­di­ge 'Corona-Infektionen', usw.)

    Vielleicht haben sie es ja in 10 Jahren kapiert…

  9. „Es wer­de nach Ausweichterminen im Herbst oder Winter gesucht.“

    Der war gut, Leute! Zum Ende des Jahres ent­spannt sich die „Infektionsdynamik“ bekann­ter­ma­ßen ja immer total.

    Wie wäre es denn end­lich mal mit „Einstürzenden Lügengebäuden“?

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