»Unter den Drittklässlern scheitern bis zu 50 Prozent an den Mindestanforderungen. Das belegen die Ergebnisse der diesjährigen Vergleichsarbeiten. Verheerende Ergebnisse auch bei den Sekundarschülern.
Erfragt hatte die Ergebnisse die bildungspolitische Sprecherin der CDU, Katharina Günther-Wünsch: Die Auswertung der Vergleichsarbeiten in Klasse 3 und 8 wird nicht automatisch veröffentlicht. Aus der Antwort von Bildungsstaatssekretär Alexander Slotty (SPD) geht hervor, dass mehr als 35 Prozent der Drittklässler im Lesen nicht einmal die Mindestanforderungen erreichen…
Noch größer sind die Verluste in der Mathematik, wo die Risikogruppe von 30 auf 40 Prozent stieg. Geringer fällt hingegen der Unterschied bei der Rechtschreibung aus: Hier wuchs der Anteil der Drittklässler, die unterhalb der Mindestanforderungen bleiben, nur um zwei Prozent. Allerdings war dieser Anteil schon bei der letzten Rechtschreibtestung (2017) auf extrem hohen Niveau, und zwar bei 48 Prozent. Jetzt sind es 50 Prozent…
Auch Sekundarschüler schneiden schlecht ab
Bei den Achtklässlern sieht es nicht besser aus, wie die Vergleichsarbeiten zeigen. Allerdings hat die Bildungsverwaltung hier keine Gesamtdaten herausgegeben, sondern nur separate Daten für Sekundarschüler und Gymnasiasten. Sie zeigen, dass die Sekundarschüler in Mathematik je nach Aufgabentyp zu 63 bis 70 Prozent der schwächsten Gruppe angehören, die die Mindeststandards verfehlen und kaum imstande sein dürften, bis zum Ende ihrer Schulzeit die Ausbildungsreife zu erreichen. Für Deutsch (52 Prozent unter Mindestniveau) und Englisch (44 Prozent) gilt Ähnliches.
Die Abgeordnete Günther-Wünsch… habe Sorge, dass 50 Prozent der Drittklässler „Gefahr laufen, funktionale Analphabeten zu werden“ und „wir in zwei Jahren einen Großteil an Schulabgängern haben werden, die wahrscheinlich nicht in der Lage sein werden, den eklatanten Fachkräftemangel zu kompensieren, da ihnen wesentliche Kompetenzen fehlen.“…
Um die Veröffentlichung der Vera-Ergebnisse gab es jahrelang Streit. Der frühere SPD-Abgeordnete Joschka Langenbrinck hatte die Herausgabe gegen Widerstände erwirkt. Allerdings werden nur wenige Daten preisgegeben. Die vollständige Berichte werden nicht mehr publiziert. Argumentiert wird damit, dass die Daten nur für die Schulen gedacht seien, die mit ihrer Hilfe die Lücken ihrer Schüler genauer lokalisieren können sollen.«
plus.tagesspiegel.de (31.7.)
Danke, Dr. Wieler! Danke an das Corona-Regime! Wäre die Lösung möglicherweise, dass ein Insourcing der Textilindustrie aus der Ukraine erfolgt. Zu entsprechenden Löhnen in "Sweat Shops"?
Die Maßnahmen dürfen niemals hinterfragt werden. Klappt doch, wir bewegen uns auf eine radikale Reduzierungd es Lebensniveaus zu.
Genau das ist doch das Ziel dieser Maßnahmen!
Das war so absehbar wie die Unwirksamkeit der Gen-Plörre. Überraschend ist allenfalls, dass wir davon (so zeitnah) erfahren.
Unschöne Zahlen nicht zu veröffentlichen scheint zum festen Repertoire gewisser Leistungsträgerkeise zu gehören.
Was Leistungsmängel betrifft gibt es auch dort eine klassische Strategie: Einfach Mindestanforderungen senken.
Und wenn man jetzt noch die Lehrer testen würde… ich meine in punkto Bildung und die pädagogische Kompetenz mal evaluieren.
@PeKaSa: Diese Zahlen könnte man erst recht nicht veröffentlichen.
Tja, war / ist ja klar. Mein berliner Enkel konnte sich unter der Maske nicht konzentrieren, hat er mir erzählt. Er kommt jetzt in die 4.Klasse und hat bisher eigentlich nur ein halbes Jahr einen normalen Schulalltag gehabt. Ich bin seit März 20 nur noch entsetzt, was der Staat den Kindern antut und die meisten Eltern machen mit.
Im Grunde handelt es sich (vielleicht) ja nur um eine weitere Beschleunigung der Verblödung, die man Bedauern oder Begrüßen kann.
Jetzt passiert in D das, was (beispielsweise) in USA bereits vor ein paar Jahrzehnten sichtbar war: die Bildung wird von den Schulen auf die Universitäten übertragen. Wer es (wegen zu schlechter Schulnoten oder mangels Reichtum) dorthin nicht schafft, bekommt vielleicht irgendeinen Bullshit-oder Mc-Job oder heiratet sich eben nach oben.
Bis jetzt wird das bei uns durch Unis für umme und relativ gut bezahlte Verwaltungsjobs abgefedert. Solange das Geld eben reicht.
Ob die "gute alte Zeit" (als in D nur 10% eines Jahrgangs Abitur machte, von denen wiederum die Hälfte ein Studium abschloss) "besser" war?
Sicher nicht. Die damaligen Eliten haben "uns" schließlich (u.a./z.B.) zwei Weltkriege eingebrockt. Und auch danach noch über 20 Jahre dafür gesorgt, dass sie weitgehend unter sich bleiben konnten.
Wie gewünscht
Dumme sind leicht zu regieren.
Wußten Kohl und Schröder schon
Alexander von Bülow
https://www.youtube.com/watch?v=euqkwIxDhH4
Wenn die Mindestanforderungen nicht mehr erreicht werden, dann müssen die Mindestanforderungen eben gesenkt werden. Schon ist das Problem gelöst. 😉
Passend dazu auch ...
DIPLOMATISCHER DIENST 20.07.2022
Auswärtiges Amt nimmt "nur die Allerbesten"
https://www.augsburger-allgemeine.de/geld-leben/diplomatischer-dienst-auswaertiges-amt-nimmt-nur-die-allerbesten-id63368611.html
Wer sich für den diplomatischen Dienst bewirbt, muss höchste Anforderungen erfüllen. Zwar setzt das Auswärtige Amt einen psychologischen Test aus, einfacher wird das Auswahlverfahren dadurch aber nicht.
Das Auswärtige Amt ist Berichten über eine Vereinfachung des Aufnahmetests für den diplomatischen Dienst entgegengetreten. Zugleich bestätigte ein Sprecher am Mittwoch in Berlin, dass in diesem Jahr auf einen psychologischen Test verzichtet werde.
Das Ministerium sei mit der Aussagekraft dieses Prüfungselements nicht zufrieden. "Und wir versuchen dieses Jahr, was passiert, wenn wir diesen Test einfach weglassen", sagte der Sprecher. Und: "Es ist nicht einfacher geworden, wir nehmen nach wie vor nur die Allerbesten."
Die Welt steht inzwischen vielleicht am Rande eines dritten Weltkrieges, aber man lässt dieses Jahr einfach mal den psychologischen Test für Diplomaten weg, um zu sehen, was dann so passiert. Klingt nach einer richtig guten Idee. 😉