Elektronische Krankschreibung läuft in Rheinland-Pfalz noch nicht überall rund

»Mit einem Euphemismus wird etwas, was eine mög­li­cher­wei­se anstö­ßi­ge oder unan­ge­nehm wir­ken­de Bezeichnung hat, beschö­nigt, ver­hüllt oder sprach­lich gemildert«
duden​.de

Unter genann­ter Überschrift ist am 20.2.23 auf aerz​te​zei​tung​.de zu lesen:

»„Viele Praxen sind ver­un­si­chert, da die eAU zum Teil ver­zö­gert oder gar nicht bei den Krankenkassen ankom­men“, erklärt ein KV-Sprecher. Trifft kei­ne digi­ta­le Meldung bei den Kassen ein, muss eine Praxis die Ausfertigung für die Krankenkasse aus­drucken und mit der Post ver­schicken. Das ver­ur­sa­che für die Praxen einen büro­kra­ti­schen Mehraufwand.

Nach Angaben der KV sind auch Arbeitgeber ver­un­si­chert, wenn die eAU teil­wei­se erst nach fünf Tagen, noch spä­ter oder gar nicht abruf­bar sei. Kleinere Betriebe wüss­ten nicht, wie sie die Krankmeldung ihrer Beschäftigten abru­fen kön­nen oder hät­ten kei­nen Zugriff für den Abruf.

Daher ver­lang­ten sie in sol­chen Fällen häu­fig von ihren Mitarbeitenden, die „Ausfertigung zur Vorlage beim Arbeitgeber“ vor­zu­le­gen, die in den Praxen zusätz­lich noch wei­ter für die Patienten aus­ge­druckt wird…

Die mehr­ma­li­ge Verschiebung der Einführung der eAU bis zum 1. Januar die­ses Jahres soll­te nach Angaben des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Rheinland-Pfalz dazu die­nen, alle Beteiligten tech­nisch auf den not­wen­di­gen Stand zu bringen.

„In den ersten Wochen des Jahres haben wir erfah­ren, dass nach wie vor nicht alle Arztpraxen und auch nicht alle Krankenkassen ange­bun­den sind“, erklär­te Geschäftsführer Markus Sprenger. Die eAU funk­tio­nie­re für die Arbeitgeber aktu­ell nicht wie versprochen.

Bei pri­vat Versicherten kom­me die Krankmeldung wei­ter­hin auf Papier vom Arbeitnehmer selbst…«

2 Antworten auf „Elektronische Krankschreibung läuft in Rheinland-Pfalz noch nicht überall rund“

  1. Grundsätzlich soll­te erwo­gen wer­den, bei jedem Brief, der auf tra­di­tio­nel­lem Weg von Praxen an die Krankenkassen geht, eine Kopie an den Herrn Minister von irgend­was außer Gesundheit, Kalle Wilhelm L. per­sön­lich, zu Informationszwecken, eben­falls zu ver­sen­den (kei­ne Einschreiben, nor­ma­le Post, damit dies auch ankommt). Wenn der elek­tro­ni­sche Arbeitsunfähigkeitszeug Sch.….… funk­tio­niert, dann ent­ste­hen kei­ne zusätz­li­che Kosten. Wenn nicht, dann sitzt Kalle Wilhelm L. auf einem Haufen Papier. Oder unter einem Haufen Papier. Abwarten, wie lan­ge das Ding dann noch ohne aus­rei­chen­de Funktionalitätstests lau­fen wird. 

    (Die Hoffnung, dass Kalle W. L. dies lesen wird, sind eher nicht berech­tigt, da es wohl am not­wen­di­gen Wortverständnis fehlt.)

  2. „Viele Praxen sind ver­un­si­chert, da die eAU zum Teil ver­zö­gert oder gar nicht bei den Krankenkassen ankommen“

    Na, das is die Brillianz, mit der Deutschland IT-Projekte vor­an­bringt… so läuft das im besten Deutschland aller Zeiten, da sind die Behörden halt noch auf Fax-Niveau, da kann es schon­mal etwas dau­ern, bis ein simp­les IT-Projekt wie eine Übertragung von e‑Krankschreibungen funk­tio­niert. Wie lan­ge hat es mit dem BER gedau­ert? Rechnen wir mal in Jahrzehnten…
    Deutschland ist ein­fach nur noch Entwicklungsland. Egal ob bei IT-Projekten, bei Ingenieurleistungen und bei der Organisation von total simp­len Dingen. Es ist zum schämen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert