Erklärung auf #allesdichtmachen

»#alles­dicht­ma­chen
#nie­wie­der­auf­ma­chen
#lock­down­fürim­mer

Die Aktion #alles­dicht­ma­chen hat Wellen geschla­gen. Es wur­de bewußt ent­schie­den, die Videos nicht mit einem “Statement” zu flan­kie­ren, denn dann hät­ten alle nur über das Statement gere­det. Aber das heißt nicht, dass wir nichts zu sagen hät­ten. Wir leug­nen auch nicht Corona oder stel­len in Abrede, daß von der Krankheit Gefahr aus­geht und Menschen dar­an sterben.

Vielmehr geht es uns um die Corona-Politik, ihre Kommunikation und den öffent­li­chen Diskurs, der gera­de geführt wird. Wir üben Kritik mit den Mitteln von Satire und Ironie. Wenn man uns dafür auf mas­siv­ste Art und Weise beschimpft und bedroht, ist das ein Zeichen, dass hier etwas ins Ungleichgewicht gera­ten ist.

Wir las­sen uns auch nicht in eine Ecke stel­len mit Rechten, Verschwörungstheoretikern und Reichsbürgern. Auch die AfD steht für alles, was wir ableh­nen. Wenn man sich nicht traut, Selbstverständlichkeiten anzu­mah­nen, weil man Applaus von der fal­schen Seite fürch­tet, dann zeigt das allen­falls, daß der Diskurs in eine Schieflage gera­ten ist.

Nicht alle in die­ser Gruppe sind Gegner eines wie auch immer gear­te­ten Lockdowns. Einige schon. Aber dar­um geht es nicht. Wir behaup­ten auch nicht, es bes­ser zu wis­sen und auch nicht, dass alle Maßnahmen falsch sind. Es geht nicht um Viren, Zahlen oder Kurven. Es geht um die Art, wie Staat und Bürger inter­agie­ren, und um die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wol­len. Es geht dar­um, daß Kritik am Lockdown ein legi­ti­mer Standpunkt ist, der sich mit Argumenten und Fakten unter­mau­ern läßt. Es geht um den Blick auf die Schäden, die die Corona-Maßnahmen auf vie­ler­lei Art anrich­ten. Es geht dar­um, daß Kinder und Jugendliche um einen wich­ti­gen Teil ihres Lebens betro­gen wer­den. Es geht dar­um, über den eige­nen Tellerrand zu schau­en. Es geht um eine Rhetorik von „Wir” und „Gemeinsamkeit”, die schon des­we­gen falsch ist, weil offen­sicht­lich nicht “wir alle” da “gemein­sam” drin­stecken, son­dern in sehr unter­schied­li­chem Maße: Die Schere von Arm und Reich geht immer wei­ter auf. Es geht am Ende auch um den bekann­ten Slogan: Leave no one behind.

Wir sind bei all jenen, die zwi­schen die Fronten gera­ten sind. Den Verängstigten, den Verunsicherten und Eingeschüchterten und jenen, die ver­stummt sind. Uns geht es dar­um, end­lich offen, respekt­voll und auf Augenhöhe mit­ein­an­der zu reden.

––––––

Dies ist kein offi­zi­el­les Statement von sämt­li­chen Teilnehmer:innen der Aktion. Die Gruppe hat kei­nen „Kopf“ und kei­ne gemein­sa­me Stimme. Das Projekt ist kol­lek­tiv ent­stan­den, die Gruppe ist divers, die Meinungen gehen auch hier aus­ein­an­der. Wir hal­ten das aus und pfle­gen zivi­li­sier­ten Umgang. Jeder kann in der Öffentlichkeit spre­chen, jedoch immer nur für sich. Einige aus der Gruppe sind erschrocken über den Shitstorm und haben sich auf die­ses Statement geei­nigt. Andere zie­hen es vor zu schwei­gen. Beides ist legi­tim und in Ordnung.

Übrigens: Wenn Videos von die­ser Seite ver­schwin­den, dann heißt das nicht zwin­gend, dass die jewei­li­gen Leute sich distan­zie­ren. Es kann auch bedeu­ten, dass jemand sich ein­fach nicht in der Lage sieht, die­sen Shitstorm aus­zu­hal­ten, oder dass Familie und Kinder bedroht wer­den.«
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41 Antworten auf „Erklärung auf #allesdichtmachen“

  1. Auch kei­ne Peanuts: wer zahlt beim Homeoffice eigent­lich die Verbrauchskosten, die so anfal­len? Strom, Wasser, Gas, Reinigung, Heizung etc? Da kommt für die Unternehmen u.U. eine gute Einsparung zusam­men, für den ein­zel­nen Betroffenen eini­ges an Mehrkosten statt­des­sen. Vor allem, wenn eine gan­ze Familie ins Homeoffice/-schoo­ling muß. Solch 'bana­le' Fragen wur­den natür­lich nicht im Gesetz geklärt. Für jeman­den, der/die knapp kal­ku­lie­ren muß, ist das schon eine Hausnummer. Aber wenn man aus "Solidarität" schon auf das Ausgehen, das Sport trei­ben, das Reisen ver­zich­tet, hat man ja schließ­lich auch tol­le Einsparungen. Dann wuppt man das wohl mit links.

    1. Die Überlegung ist schon rich­tig, aller­dings nicht zu Ende gedacht. Kritiker die­ses Überlegungsansatzes könn­ten näm­lich jetzt anfüh­ren, dass durch ein Arbeiten im Homeoffice so ein­ges an Kosten für die Wege zur Arbeit ein­ge­spart wer­den, wie bei­spiels­wei­se Spritverbrauch, Reifenverschleiß, Ölverbrauch, Bremsenverschleiß, even­tu­ell sogar Parkgebühren, und so weiter.

      1. @Dirk: Was ist mit denen, die ihre ÖPNV-Tickets meist als Jahresvorauszahlung erwor­ben haben, weil sie sie ja jeden Tag für den Weg in die Arbeit mit Bus/Bahn benö­tigt haben?
        Wo es mög­lich war, haben vie­le sie zurück­ge­ge­ben bzw. in Sammel-Einzeltickets umwan­deln können.
        Alle , die nach wie vor auf den ÖPNV ange­wie­sen sind, kön­nen sich dann auf dra­sti­sche Preissteigerungen und Ausdünnungen im Angebot gefasst machen.

      2. Die gan­zen Einsparungen an Treibstoff, Verschleiß usw. kön­nen nicht mehr von der Einkommensteuer abge­setzt wer­den, weil für die Tage des Homeoffice die Strecke des Arbeitsweges fis­ka­lisch auf 0 redu­ziert wer­den muss. Andererseits hat­te ich irgend­wo auch mal gele­sen oder gehört, dass irgend eine Qaudratmeterzahl der Wohnfläche zum Arbeitszimmer erklärt wer­den kann und bestimm­te Mengen der Fixkosten eben­so wie die Wegstrecke vor­her absetz­bar sind.
        Dein Steuerberater sagt Dir aber sicher mehr dazu … die hat­ten ja nun ein Jahr Zeit, das auszubaldowern.

    2. Es gibt ja die­se Pauschale von 520 €. Ich habe aber ein häus­li­ches Arbeitszimmer, unge­fähr 11 % der Wohnungsfläche. Die 11 % wer­den ange­setzt auf Kaltmiete, Nebenkosten, Strom, Gas. Ich mache das seit eini­gen Jahren. Als ITler habe ich auch regel­mä­ßig Rufbereitschaft.

  2. Warum hat eigent­lich die Ärztin und Schauspielerin Christiane Paul da nicht mit­ge­macht? Hier könn­te ein Teil der Antwort liegen:

    "Wen fin­den Sie gut, obwohl Ihre Peergroup ihn oder sie blöd findet?

    Markus Söder."

    https://​taz​.de/​C​h​r​i​s​t​i​a​n​e​-​P​a​u​l​-​b​e​a​n​t​w​o​r​t​e​t​-​F​r​a​g​e​n​/​!​5​7​6​8​4​13/

    Gruselig…

  3. Passend zum Thema ein Interview zwi­schen dem Mediensprecher des Vereins "Freunde der Verfassung" und dem Moderator von Tele Basel zur Abstimmung über das Covid-19-Gesetz in der Schweiz.
    Ab TC 8.22 geht es um durch das Gesetz ermög­lich­te Subventionen für Medien und … den Rest möch­te ich nicht vor­weg­neh­men. Das muß man selbst gese­hen haben.
    https://​tele​ba​sel​.ch/​2​0​2​1​/​0​4​/​2​1​/​m​u​t​t​e​n​z​e​r​-​u​n​t​e​r​n​e​h​m​e​r​-​b​e​k​a​e​m​p​f​t​-​d​a​s​-​c​o​v​i​d​-​g​e​s​e​t​z​/​?​c​h​a​n​n​e​l​=​1​0​5​100

  4. Hier noch die Erklärung des Mediensprechers der "Freunde der Verfassung" vom 21.04.21:

    "Konfrontation mit Telebasel
    Claude Bühler ist Journalist bei Telebasel. Wie so vie­le ande­re Medienschaffende hat auch er den Bezug zu fürch­ter­lich abwer­ten­den Schlagworten verloren.
    Von Michael Bubendorf
    Anders ist es nicht zu erklä­ren, dass Bühler in einem Beitrag vor eini­gen Wochen einen Tweet zitier­te und ein­blen­de­te, wel­cher die Teilnehmer der Demonstration in Liestal pau­schal als "Gesetzesbrecher, Nazis und Antisemitinnen" dif­fa­mier­te. Ich kon­fron­tier­te ihn damit, dass er die­se Verleumdung unkom­men­tiert wei­ter­ver­brei­te­te. Seine Reaktion auf die­sen Vorwurf fin­det sich am Ende des Interviews.
    Ich glau­be Claude Bühler ist ein anstän­di­ger Mensch. Doch han­delt er unan­stän­dig, wenn er einen kru­den Tweet, der Tausende von Menschen pau­schal als aller­übel­sten Abschaum bezeich­net, unkom­men­tiert wei­ter­ver­brei­tet. Da ich sel­ber Teilnehmer die­ser Demo war, bin ich von die­ser Abwertung auch betrof­fen. Persönlich berührt mich ein sol­cher Tweet in kein­ster Weise. Ich brau­che weder Claude Bühler noch Telebasel um zu wis­sen, dass die­se hin­ter­häl­ti­ge Diffamierung auf mich nicht zutrifft. Wo liegt also das Problem?
    Erstens – Antisemitismus nicht verharmlosen
    Judenfeindlichkeit und Nazismus sind in höch­stem Masse ver­werf­li­che Ideologien, denen wir in unse­rem Land kei­nen Raum geben dür­fen. Wenn sol­che Labels Menschen ver­lie­hen wer­den, die sich noch nie der Judenfeindlichkeit schul­dig mach­ten und kei­ner­lei ras­si­sti­sche Sentiments auf­wei­sen, dann wird damit der Antisemitismus verharmlost.
    Zweitens – Demos nicht unfair behindern
    Wenn Zuschauern fälsch­li­cher­wei­se ver­mit­telt wird, dass Demoteilnehmer pau­schal fürch­ter­li­ches Gesindel sind, dann blei­ben vie­le Menschen, die sich mit dem eigent­li­chen Anliegen der Demonstration iden­ti­fi­zie­ren kön­nen, den Veranstaltungen fern.
    Drittens – Debattenkultur erhalten
    Wenn sich regie­rungs­kri­ti­sche Menschen zuerst unge­recht­fer­tig­ter Vorwürfe ent­le­di­gen müs­sen, wird die eigent­li­che Debatte erschwert oder gar ver­un­mög­licht. Diese Schädigung der Debattenkultur behin­dert die offe­ne Meinungsbildung und gefähr­det den Zusammenhalt der Menschen auch in unse­rem Land.
    Im Nachgespräch sag­te Claude Bühler zu mir, dass er sich bei der Vorstellung ja sogar noch deut­lich dage­gen gewandt habe, Personen aus dem Referendumskomitee als "Spinner" abzu­tun. Das ver­ste­he ich nicht. Soll ich etwa dank­bar sein, wenn auf unzu­tref­fen­de Diffamierung ver­zich­tet wird? Hat man mir damit einen Gefallen getan? Ist das nicht eine Selbstverständlichkeit?
    Es spricht für Claude Bühler und für Telebasel, dass das Gespräch in vol­ler Länge aus­ge­strahlt wur­de, obwohl es für den Gastgeber uner­war­tet ende­te. Bühler ver­sucht mir in einer nach­träg­li­chen "Persönlichen Erklärung" vor­zu­wer­fen, ich hät­te sei­ne Aussage aus dem Zusammenhang geris­sen. Das ist sein gutes Recht. Ob er damit rich­tig liegt, ent­schei­det letzt­lich jeder Zuschauer selbst.
    Die Hoffnung des Autors ist es, mit den Aussagen bei Telebasel zum Schutz der frei­en Debattenräume bei­getra­gen zu haben und das Bewusstsein zu för­dern, dass Diffamierungen anstän­di­ger Menschen nicht gedan­ken­los ver­brei­tet wer­den sollten."
    https://​ver​fas​sungs​freun​de​.ch/​K​o​n​f​r​o​n​t​a​t​i​o​n​-​m​i​t​-​T​e​l​e​b​a​sel?

  5. Es muss mög­lich sein, alles zu den­ken, was denk­bar ist, um sich dann zu ent­schei­den. So funk­tio­niert nicht nur das phy­si­sche, son­dern auch das men­tal-mora­li­sche Immunsystem. Jeder, der es schwä­chen, also von sei­ner urei­ge­nen Aufgabe abhal­ten will, ist ein Feind des Menschen.

    Das Verbrechen ist allein das Beanspruchen der Allgemeinverbindlichkeit und der Alleingeltung. Nur dar­um geht es! Dieser Alleingeltung und Allgemeinverbindlichkeit gilt es, NICHT zu gehor­chen, sie in die Schranken zu wei­sen. Denn die bei­den sind die Anmaßung, der Angriff auf die Menschenwürde, wären es auch dann, wenn Impfung ver­bo­ten und die Umarmung Covid-Kranker gebo­ten wäre! 

    Niemand darf an sei­nem Leben, sei­nen Einsichten und sei­nen Irrtümern gehin­dert wer­den! Aber er muss gehin­dert wer­den, sie ande­ren auf­zu­zwin­gen! NUR dar­um geht es. 

    1. @some1: Das klingt hehr. Einige Aspekte gesell­schaft­li­chen Lebens kom­men dabei zu kurz. Erstens glau­be ich, es gibt Wissen. Das ist nie abso­lut und unter­liegt einer Weiterentwicklung. Es sein unbe­nom­men, zu glau­ben und zu ver­tre­ten, Wasser koche unter hier herr­schen­dem Druck bereits bei 20 Grad Celsius. Dennoch ist es ver­nünf­tig, in Schulen veri­fi­zier­bar zu ver­mit­teln (ist das Aufzwingen?), daß es doch eher um die 100 Grad sind, die dafür erfor­der­lich sind. Noch bes­ser ist es, dar­auf hin­zu­wei­sen, daß unter ande­ren Voraussetzungen, etwa in der Schwerelosigkeit, ande­re Gesetze wir­ken. Jeder mag das Recht haben zu glau­ben und zu ver­tre­ten, zwei mal zwei sei fünf. Da es ein recht gesi­cher­tes Wissen dar­über gibt, daß im Raum der natür­li­chen Zahlen das Ergebnis zuver­läs­sig vier ist, hal­te ich für akzep­ta­bel, daß beim Erstellen von Fahrplänen oder bei Vorschriften zum Brückenbau die­se Erkenntnis ver­bind­lich zu berück­sich­ti­gen ist. 

      Zudem gibt eine Gesellschaft sich Regeln. Auch die­se ent­wickeln sich und sind nicht ewig gül­tig. Zur Zeit gilt bei­spiels­wei­se, daß Kinder nicht geschla­gen wer­den dür­fen, weder zu Hause noch in der Schule. Ich bin ent­schie­den dafür, dies durch­zu­set­zen (auf­zu­zwin­gen). Regeln müs­sen dabei immer hin­ter­frag­bar sein. Es gilt zu fra­gen, wen sie bevor­zu­gen und wen sie benach­tei­li­gen, wie sie auf­ge­stellt wer­den, wann sie sich über­le­ben. Solche Prozesse soll­ten trans­pa­rent ablau­fen und allen eine Mitwirkung ermög­li­chen. Ohne sol­che Verständigungen hal­te ich mensch­li­che Gesellschaft für undenkbar.

      1. @Some1 @aa
        Könnte es sein, dass ihr anein­an­der vor­bei redet? Ich ver­mu­te, – nach­dem etwas län­ger gerät­selt habe, was Some1 mit "den bei­den" meint – dass es ihm mit dem Satz:

        "Niemand darf an sei­nem Leben, sei­nen Einsichten und sei­nen Irrtümern gehin­dert wer­den! Aber er muss gehin­dert wer­den, sie ande­ren auf­zu­zwin­gen! NUR dar­um geht es." 

        dar­um ging, dass jeder sei­ne eige­nen Einsichten und Irrtümer für sein eige­nes Leben tref­fen und sei­ne eige­nen Entscheidungen fin­den kön­nen muss und auch nicht von ande­ren gehin­dert wer­den darf, Fehler zu machen oder sich falsch zu ent­schei­den. Er darf nur eines nicht: sei­ne Entscheidungen ande­ren aufzwingen.

        Diese Sichtweise kann ich (falls ich es nicht falsch ver­stan­den habe), völ­lig nach­voll­zie­hen – denn sehr oft mei­nen ande­re Menschen, dass sie ihre Wahrheiten ande­ren in "guter Absicht" auf­zwin­gen kön­nen, weil sie sie für "die Wahrheit", "die beste Lösung" etc. halten.

        Ich hof­fe, das ist noch verständlich?

        1. @I.B.

          Mit "die bei­den" sind die Allgemeinverbindlichkeit und die Alleingeltung gemeint gewe­sen. Ihre Ausführungen tref­fen, was ich mein­te, danke.

      2. @aa: Das klingt gelehrt. Einige Prämissen wer­den von Ihnen gesetzt – dass Sie das expli­zit als "Glaube" bezeich­nen, ist redlich.
        Was ich glau­be ist: es gibt Realität. Die besteht im fol­gen­der modell­haf­ten Skizze aus meh­re­ren Schichten. 

        Die erste ist die natur­ge­ge­be­ne, der nie­mand aus­wei­chen kann, weil jeder deren Bestandteil ist und selbst dann bleibt, wenn er in hei­ßes Wasser springt. Diese Realität ist ERFAHRBAR, und aus die­sen Erfahrungen LERNT der Mensch. Manche die­ser Menschen unter­su­chen die­se Erfahrungen syste­ma­tisch, schrei­ben sie auf, erzäh­len sie wei­ter. Diese model­lier­ten ver­brei­te­ten Erfahrungen bezeich­net man als Wissen, und eine sehr gerin­ge Untermenge davon wird auch in Lehranstalten ver­mit­telt. Man kann sie spei­chern und / oder ver­ar­bei­ten mit einem Verstand, der eben­falls real ist. Nicht jeder wird alles über­prü­fen (kön­nen), aber wesent­lich ist, dass der Verstand (Immunsystem) lernt, mit dem sol­cher­ma­ßen Vermittelten kri­tisch und eigen­stän­dig umzu­ge­hen. Manche prü­fen gar nicht, son­dern spei­chern nur und glau­ben – eine Verhaltensweise, die am eigent­li­chen Lernen vor­bei­geht und den Verstand nicht klug, son­dern adi­pös macht.

        Aus den Erfahrungen einer Gesellschaft ent­ste­hen (unter­schied­li­che) Regeln des Zusammenlebens. Sie bil­den die weni­ger unmit­tel­ba­re Schicht der Realität für jeden, eine, die er aber bei­na­he eben­so wenig oder so sehr selbst beein­flus­sen kann wie die natür­li­che Realität. Auch sie ist erfahr­bar, im Gegensatz zur ersten ist sie ver­än­der­bar, und neben ratio­nal nach­voll­zieh­ba­ren Regeln gibt es auch vie­le "Bräuche", die auf alten oder neu­en Irrtümern beru­hen. Der kri­tisch geschul­te Verstand wird auch hier unter­schei­den, der Speicherverstand – sie­he oben – wird das nicht tun, son­dern sich blind am Umfeld orientieren.

        Als ob es nicht genug wäre, gibt es noch eine drit­te Schicht: das ist die meist vor­ge­fass­te Meinung über die­se bei­den Realitäten. Sie ist der blin­de Fleck, nicht kurz­fri­stig erfahr­bar und daher beson­ders sta­bil. Sie bil­det zudem das grund­le­gen­de Axiom für die eige­ne Verarbeitung von 1. und 2., hat also dafür, dass sie sich der Prüfung weit­ge­hend ent­zieht, den­noch gera­de den mäch­tig­sten Einfluss aus die RealitätsWAHRNEHMUNG. So ist die natür­li­che R. ist dem einen von Gott erschaf­fen, dem ande­ren von einer über­aus "genia­len" Evolution ent­wickelt, dem drit­ten ein Haufen unge­ord­ne­ter Kontingenz, die er ver­bes­sern zu müs­sen glaubt. Die gesell­schaft­li­che R. erscheint dem einen als ewi­ge Religion, deren Buchstaben aus­er­wähl­te Priester zu ver­wal­ten haben, dem ande­ren als Prozess einer Entwicklung, die ihre Vorteilhaftigkeit stets erst künf­tig erweist, dem drit­ten als gewach­se­ner Unsinn, den er mit­tels ver­stan­des­mä­ßi­ger Erkenntnis zurich­ten soll wie die kon­tin­gen­te Natur auch. Zu den letz­te­ren zäh­le ich den WEF und – lei­der – auch vie­le lin­ke Ideen, die meist das denk­bar Ideale mit dem men­schen­ge­recht Lebbaren verwechseln.

        Mit der gehö­ri­gen Vorsicht gegen­über der jeweils zugrun­de lie­gen­de Glaubenslehre der eige­nen Denkweise kann die Schlussfolgerung nur die sein, Regeln offen unter den Vorbehalt einer Prüfung der Tauglichkeit in Bezug auf Menschen (und Tiere) zu stel­len und maß­voll und gerech­test­mög­lich trans­pa­rent zu han­deln, damit Fehlentwicklungen früh­zei­tig erkannt werden. 

        Es ist kein Geheimnis, dass ich die kon­tin­gen­te Prämisse von allen für die Gefährlichste hal­te, weil sie sich abso­lut setzt, sich anhei­schig macht, ihr in Modelle gegos­se­nes stets man­gel­haf­tes und mit Irrtümern durch­setz­tes sog. "Wissen" über Mensch und Planet mit der Hybris anzu­wen­den, dass SIE allein oder zuvor­derst aus­er­se­hen sei, der Geschichte Sinn und Zweck zu ver­lei­hen. Das ist nie­mals der Fall, weil die Realität unfass­bar bleibt für jeden Menschen, der sich ihr stets nur in cete­ris pari­bus Modellvorstellungen nähern kann. Wissen hat allen Grund, sehr demü­tig zu sein.

    1. @ Dem Volke dienen

      Der Ausschluss der AfD aus der Gesellschaft war der initia­le Köder für den Ausschluss unan­ge­neh­mer Meinungen in der Gesellschaft. Als begon­nen wur­de, nicht mehr Ansichten der AfD zu wider­le­gen, son­dern nicht mehr mit, son­dern nur noch über sie zu spre­chen, wuss­te ich, dass da etwas grund­le­gend falsch läuft, denn ein "kauft nicht bei Juden, weil die hin­ter­häl­tig sind und die Weltverschwörung pla­nen" ist der­sel­be Zungenschlag wie der, der insi­nu­iert, Hitler sei Führer einer AfD gewe­sen und jede einst als kon­ser­va­tiv gel­ten­de Meinung sei menschenfeindlich.

      Das sage ich, obgleich ich selbst kei­ne oder wenn, dann nur unwis­sent­lich AfD-Programmpunkte ver­tre­te. Wer befür­wor­tet, dass Meinungen unter­drückt wer­den, die der eige­nen zuwi­der­lau­fen, muss sich nicht wun­dern, wenn irgend­wann auch die sei­ne ver­bo­ten wird. Q.E.D.

      1. @some1: Es wäre Unfug, Meinungen ver­bie­ten zu wol­len. Das ande­re Extrem "Man wird doch noch mal (alles) sagen dür­fen" fin­det zu Recht sei­ne Grenze dort, wo die Rechte Anderer in Frage gestellt wer­den. "Treibt die Juden/Asylanten/Schwuchteln… ins Meer" wäre ein sol­ches Beispiel. Damit behaup­te ich nicht, das sei­en Positionen der AfD. Diffamierung von Andersdenkenden und Anderslebenden aller­dings schon. Wir erle­ben gera­de eine Zeit der Totschlagargumente. Da reicht der Vorwurf, die AfD beklat­sche Positionen oder sie sei­en anti­se­mi­tisch. Das ist dummm und im übri­gen Verharmlosung der AfD-Politik sowie des Antisemitismus.

        1. @aa: "Treibt die Juden/Asylanten/Schwuchteln… ins Meer" wäre ein sol­ches Beispiel.
          Schade, ger­ne hät­te ich einen Beleg von Ihnen dafür gefor­dert, dass es sich dabei TATSÄCHLICH um eine Aussage der AfD han­de­le – aber klu­ger­wei­se neh­men Sie die Negation ja selbst vor­weg, NACHDEM Sie jedoch klüg­lich genau die­sen Eindruck erweckt haben!
          Butter bei die Fische:
          Diffamierung von Andersdenkenden und Anderslebenden aller­dings schon.
          Nennen Sie eine sol­che Diffamierung der AfD. Eine ein­zi­ge mit Quelle bit­te. Ich bin sehr gespannt. Sonst trifft Sie die Aussage näm­lich LEIDER selbst.

          1. @some1: Eine gute Anlaufstelle dafür ist https://​www​.ali​ce​-wei​del​.de/​c​a​t​e​g​o​r​y​/​p​r​e​s​s​e​m​i​t​t​e​i​l​u​ng/. Mit Beiträgen wie "Deutschland impor­tiert Analphabeten: Wieder ein Migrations-Märchen geplatzt", "Weidel: Aufnahme von Mittelmeer-Migranten ist nach austra­li­schem „No Way“-Prinzip zu ver­wei­gern", "Statt gemein­sam mit Italien und ande­ren Mittelmeer-Anrainern dafür zu sor­gen, dass kei­ner mehr ille­gal übers Meer nach Europa gelan­gen kön­ne, „ermun­tern Sie die huma­ni­tä­ren Schleuser und Menschhändler – auch NGOs genannt –, las­sen deren ille­gal ein­ge­schleu­ste Passagiere noch nach Deutschland ein­flie­gen und wol­len sogar einen staat­li­chen Wassertaxi-Dienst ein­rich­ten.“", "Ali B., Mörder der erst 14-jäh­ri­gen Susanna F. aus Mainz, wur­de heu­te vom Landgericht Wiesbaden zu lebens­lan­ger Haft ver­ur­teilt. Dazu erklärt Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag: „Lebenslänglich ist das, was der Rechtsstaat maxi­mal auf­ru­fen kann, den­noch ist die Tat nie­mals ange­mes­sen zu bestra­fen. Wenn das Urteil auch zu begrü­ßen ist, zei­gen vor allem die Ereignisse der letz­ten Tage, dass sexu­el­le Übergriffe wei­ter zuneh­men. Junge Frauen und Mädchen bezah­len den Preis für die völ­lig ver­fehl­te Politik der Bundesregierung!“", "Wir dür­fen uns nicht wei­ter von NGO-Schleppern erpres­sen las­sen!", "Strafmündigkeit auf 12 Jahre absen­ken – Täter aus­wei­sen!", "Aufhebung des Burkini-Verbots lei­stet Parallelgesellschaften Vorschub", "„Anonymer Krankenschein“ ist Einladung zu ille­ga­ler Einwanderung und Sozialmissbrauch", "Weidel: Kopftuchverbot auch in Deutschland!", "Weidel: Bargeldleistungen für Asylbewerber abschaf­fen statt erhö­hen", "Weidel: Kein Terroristen-Import nach Deutschland!", "Weidel: Kein Anlass zur Entwarnung beim Familiennachzug", "Migrationsanreize besei­ti­gen, statt mit dem UN-Migrationspakt neue zu schaf­fen", "Wir brau­chen nicht weni­ger, son­dern mehr Grenzkontrollen!".
            Wenn das nicht reicht:
            "Burkas, Kopftuchmädchen und ali­men­tier­te Messermänner und son­sti­ge Taugenichtse wer­den unse­ren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern." (https://​www​.welt​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​a​r​t​i​c​l​e​1​7​6​4​0​2​5​6​4​/​K​o​p​f​t​u​c​h​m​a​e​d​c​h​e​n​-​W​e​i​d​e​l​-​w​i​l​l​-​s​i​c​h​-​g​e​g​e​n​-​S​c​h​a​e​u​b​l​e​s​-​T​a​d​e​l​-​w​e​h​r​e​n​.​h​tml)

          2. @aa Ich las­se Ihre Aussagen zur Allgemeinverbindlichkeit von (ver­meint­lich gesi­cher­tem). „Wissen“ wei­ter oben
            https://​www​.coro​dok​.de/​e​r​k​l​a​e​r​u​n​g​-​a​u​f​-​a​l​l​e​s​d​i​c​h​t​m​a​c​h​e​n​/​#​c​o​m​m​e​n​t​-​3​9​724
            und Ihre AfD-Inquisition (aus Ihrer Sicht deut­lich ein Anwendungsfall sol­cher­lei „gesi­cher­ten Wissens“, das nicht in Frage gestellt wer­den darf) für sich selbst sprechen.

            Keine wei­te­ren Fragen (wozu auch?)

            😀

  6. Off topic: Impfnebenwirkungen Pfizer Biontech in Israel.
    https://​www​.jpost​.com/​h​e​a​l​t​h​-​s​c​i​e​n​c​e​/​c​o​v​i​d​-​1​9​-​i​s​r​a​e​l​-​f​i​n​d​s​-​p​o​s​s​i​b​l​e​-​l​i​n​k​-​b​e​t​w​e​e​n​-​v​a​c​c​i​n​e​-​m​y​o​c​a​r​d​i​t​i​s​-​c​a​s​e​s​-​6​6​6​237
    "mög­li­che" Verbindung zwi­schen Impfung und Herzmuskelentzündungen über­wie­gend bei jun­gen Männern.
    1 Fall pro 100000. Irgendwann wird man anfan­gen müs­sen, die Risiken zu addie­ren: Allergie, Thrombose, Myocarditis, Beeinträchtigung des zen­tra­len Nervensystems .…
    https://​www​.nejm​.org/​d​o​i​/​f​u​l​l​/​1​0​.​1​0​5​6​/​N​E​J​M​x​2​1​0​006

  7. Wasserstandsmeldung:
    Zuerst waren's 50,
    gestern früh noch 37,
    gestern abend noch 34,
    Jetzt (16:30) noch 32

    Ungeachtet der Tatsache, dass jeder Mensch das Recht hat sich jeder­zeit von sich selbst oder ande­ren zu distan­zie­ren, sich zurück­zu­zie­hen o.ä.:
    Es ist trotz­dem erschreckend, dass man wohl den unver­meid­lich fol­gen­den Scheißsturm unter­schätzt hat. Weniger den des "Imperiums". Die Empörung und das Entsetzen der Verängstigten in mei­nem unmit­tel­ba­ren Umfeld, nach­dem ich im März letz­ten Jahres die dubio­sen Zahlen und das Faseln vom angeb­lich lan­ge anhal­ten­den expo­nen­ti­el­len Wachstum auch nur hin­ter­fragt habe (da die­ses wegen begrenz­ter Testkapazität ohne­hin bereits nach weni­gen Wochen gar nicht mehr mess­bar gewe­sen wäre) oder (noch schlim­mer!) den Nutzen der hei­lig­ge­spro­che­nen Masken (deren "Nutzen" bis heu­te ledig­lich durch Studien "nach­ge­wie­sen" wur­den, die kurz­fri­stig so zuver­läs­sig wie zufäl­lig auftauchten).

    Nur weni­ge waren zumin­dest in der Lage nach einem Jahr die von ihnen erwar­te­te "Übersterblichkeit" nicht mehr zu "leug­nen" son­dern ledig­lich dar­auf zu behar­ren, dass es ohne "Maßnahmen" noch wesent­lich schlim­mer gekom­men wäre, was man an X- oder Y‑land sehen kön­ne … . Dümmer geht ümmer.

    1. Ich wür­de über Folkerts und Co nicht den Stab bre­chen. Immerhin haben sie es pro­biert. Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass die nicht gewusst haben, was sie da tun. Wenn das Böhmermännchen mit sei­nen Kanaillen erst­mal los­legt, wird es unge­müt­lich. Ein Jan Josef Liefers ist ja immer­hin DDR-gestählt. Man wuss­te zu jener Zeit nicht, was noch pas­sie­ren könn­te. Egon Krenz hat­te ja die Chinesen weni­ge Wochen zuvor noch gelobt, wie sie den Platz des himm­li­schen Friedens "berei­nigt" haben.

      Vielleicht mer­ken jetzt Berufsantifaschisten, was für Schisser sie sind. Man wird auch wie­der anders urtei­len über die jene Generation im Dritten Reich, die ohn­mäch­tig hat alles über sich erge­hen las­sen. Es gibt nicht weni­ge, die ab Mitte der 90er toll­kühn behaup­tet haben, sie hät­ten sie selbst­ver­ständ­lich Juden im Keller ver­steckt, dabei trau­en sich vie­le heu­te kaum noch, offen ihre Meinung zu sagen.

      Ich neh­me mich natür­lich aus. Es ist ein­fach, anonym im Internet was zu schrei­ben. Ich habe natür­lich auch das Gespür dafür, wann ich mei­ne Meinung zur Corona-Politik und auch zur Einwanderungspolitik (Ich habe die glei­che Meinung, wie Lagerfeld sie hat­te.) offen sagen kann. Es sind inter­es­san­ter­wei­se mei­ne west­deut­schen Kollegen, denen ich mich nicht öff­nen kann. Mein kur­disch­stäm­mi­ger Kollege hin­ge­gen denkt wie ich (ara­bi­sche Migration höchst pro­ble­ma­tisch, Drosten Idiot). Die Westdeutschen in der Abteilung hin­ge­gen schimp­fen unge­fragt auf die Querdenker, was für die Idioten das sei­en. Da las­se ich mich auf kei­ne Diskussion ein, weil es nichts bringt. Nicht, weil ich sel­ber die Schiffmannsche Querdenkerbommel am Rucksack hät­te, son­dern ich weiß, dass mit Querdenker alle Coronamaßnahmengegner gemeint sind und pau­schal in die rech­te Ecke gestellt wer­den sol­len. Durch die Lifestreams von Reitschuster und Co. weiß ich natür­lich, dass dort die Mitte der Gesellschaft aufläuft.

      Ein ande­rer west­deut­scher Kollege ist so über­zeugt von sei­ner Haltung, dass er glaubt, sich raus­neh­men zu dür­fen, auf Ostdeutsche her­ab­zu­schau­en. Für ihn ist auch das ost­deut­sche Abitur weni­ger wert, wenn­gleich die Sachsen und Thüringer in Vergleichen vor­ne lie­gen und sein Niedersachsen eben nicht.

      Einem der Kollegen habe ich auch mein Missfallen über die Entwicklung in die­ser Gesellschaft geäu­ßert, hin­sicht­lich der Tatsache, dass Autos mit Gütersloher Kennzeichen beschä­digt wer­den. (Das war, als sie da so vie­le Positivtestungen in der Schlachterei hat­ten). Seine Entgegnung: "Aber das ist doch irgend­wo im Osten." Mir blieb die Spucke weg. Auf die Idee, dass Gütersloher sich am ehe­sten in den Nachbarstädten tum­meln, wie z. B. Bielefeld, und dass man dort doku­men­tier­te Fälle von Vandalismus an Fahrzeugen mit dem GT-Kennzeichen hat, kam er nicht. Hauptsache, man kann eine wider­wer­ti­ge Eigenschaft den Ossis in die Schuhe Einem der Kollegen habe ich auch mein Missfallen über die Entwicklung in die­ser Gesellschaft geäu­ßert, hin­sicht­lich der Tatsache, dass Autos mit Gütersloher Kennzeichen beschä­digt wer­den. (Das war, als sie da so vie­le Positivtestungen in der Schlachterei hat­ten). Seine Entgegnung: "Aber das ist doch irgend­wo im Osten." Mir blieb die Spucke weg. Auf die Idee, dass Gütersloher sich am ehe­sten in den Nachbarstädten tum­meln, wie z. B. Bielefeld, und dass man dort doku­men­tier­te Fälle von Vandalismus an Fahrzeugen mit dem GT-Kennzeichen hat, kam er nicht. Hauptsache, man kann eine wider­wer­ti­ge Eigenschaft den Ossis nachsagen.

      Ich bin auch erstaunt, wie leicht es mei­ne Kollegen die gan­ze Chose neh­men. Da den­ken vie­le immer noch, dass man jetzt nur mal kurz den Gürtel enger schnal­len müs­se und dass alles sei­ne Richtigkeit habe. Sorge dar­über, dass hier wei­te Teile der Wirtschaft ver­wü­stet wer­den, haben sich nicht. Wichtig ist, dass die Mutter ihr ohne­hin gerin­ges Risiko, sich das Virus ein­zu­fan­gen, noch wei­ter ver­rin­gert wird. Einer mein­te, man dür­fe das mit Grippe nicht ver­glei­chen, denn für Grippe habe man immer­hin eine Impfung und jeder kön­ne selbst ent­schei­den. (Die Diskussion war vom Herbst.) Interessantes Weltbild: Vollkaskomentalität mit dem Anspruch, dass das gesell­schaft­li­che Leben still­steht, bis 'ne Impfung bereit­steht. Dafür kön­nen dann auch schon 5 Millionen Leute ihre Arbeit ver­lie­ren, damit der fei­ne Herr Programmierer auch kein Risiko ein­ge­hen muss.

      Die Menschen hat­ten nie eine exi­sten­zi­el­le Krise hin­ter sich. Vollzeitbeschäftigt seit den 80ern und 90ern, wäh­rend ich den Umbruch 1990 mit­er­lebt; vie­le Eltern in mei­ner Umgebung wur­den arbeits­los. Meine Eltern hat­ten die 90er durch­ge­ar­bei­tet. Meine Mutter starb 1999, wür­de aber heu­te immer noch arbei­ten, da immer flei­ßig und auch zu Fortbildungen bereit. Mein Vater und sei­ne bei­den Geschwister (bei­de Abitur u. Hochschulabschluss) ver­lo­ren 2003 ihre Arbeit. Auch die­se Krise dürf­te an den heu­ti­gen Kollegen total vor­bei­ge­gan­gen sein. Schön für sie, aber den­noch ist mir schlei­er­haft, wie man mit der­ar­ti­gen Scheuklappen durch die Welt lau­fen kann. Und ich bekom­me auch 'ne Menge über den Sportverein mit, sehe die Austritte. Man kann ja abschät­zen, wo Geldprobleme eine Rolle spie­len. Auch das geht an den Kollegen total vor­bei, weil sie sich eben nicht ehren­amt­lich enga­gie­ren. Die sehen das sich anbah­nen­de Elend nicht.

      1. @Schumann

        Interessante An- und Einsichten, dan­ke dafür.

        Ich hat­te vor eini­gen Wochen eine Autopanne:

        Der Pannenhelfer "wuss­te", dass es sich bei SARS CoV2 um eine schwe­re Grippe han­delt und es der­zeit nur um Kohle für die Pharma- und ande­re Unternehmen geht.

        Der Taxifahrer "gestand" mir, dass er sich neu­lich ille­ga­ler­wei­se mit 2 Haushalten zu einer Familienfeier getrof­fen hat­te und dass es ihm unver­ständ­lich sei, wie man eine uner­prob­te Impfung mit neu­er Technologie aus­ge­rech­net an alten gebrech­li­chen Menschen aus­pro­bie­ren könne.

        In der bay­ri­schen Werkstatt (die Panne ereig­ne­te sich lei­der in Bayern) wur­de ich von der jun­gen Frau an der Annahme gefragt, ob ich kei­ne FFP2-Maske habe. Mein Verweis auf die Tatsache, dass ich "Ausländer" bin und nicht geplant hat­te, in Bayern mit dem Auto lie­gen­zu­blei­ben, führ­te dazu, dass mir das Unternehmen eine FFP2-Maske *schenk­te* (ich habe die Rechnung noch nicht erhal­ten, viel­leicht wird sie auch berech­net…), die ich *sofort* auf­set­zen *muss­te*. Mit fahr­un­tüch­ti­gem Auto ist man erpress­bar: ich habe die bay­ri­sche FFP2 auf­ge­setzt, bin also auch kein beson­ders *guter* Mensch 😉

    2. @Kasandro
      Zu Ihrem letz­ten Absatz: Ja, das höre ich auch immer wie­der, wie gut wir doch "weg­ge­kom­men" sind im Vergleich zu ande­ren Ländern. Ojemineh.
      Was bleibt einem da noch zuu sagen?

    1. Morddrohungen von wem? Die Medien wer­den es noch so hin­dre­hen, dass die Morddrohungen, wenn sie ein­deu­tig von den Maßnahmenbefürwortern kom­men, den Maßnahmenkritikern ange­dich­tet wer­den, weil sie abge­sprun­gen ist. Kann ich mir aber nicht vor­stel­len, war­um die Maßnahmenkritiker es machen soll­ten. Die wer­den ja alle als rechts­extrem hin­ge­stellt, obwohl sie es nicht sind.

  8. Wie das mit geschla­ge­nen Wellen so ist: sie ebben ab. Was mich in dem Fall etwas irri­tiert, aber nicht umhaut.
    Wenn der Gezeitenwechsel ein­setzt, oder schon ein­ge­setzt hat, dürf­te die dar­auf fol­gen­de Flut inter­es­sant wer­den. Möglicherweise kommt auch noch ein(?) Sturm dazu. Da wird der digi­tal-media­le Mundtot-Zersetzungs-Hammer sicher nicht mehr viel aus­rich­ten, denn dann haben wir hof­fent­lich wich­ti­ge­res zu erle­di­gen. Ahoi!

  9. "Es kann auch bedeu­ten, dass jemand sich ein­fach nicht in der Lage sieht, die­sen Shitstorm aus­zu­hal­ten, oder dass Familie und Kinder bedroht werden."
    DAS heißt aktu­ell ein Scheiß-Staat. Die Irren Coronasüchtigen glau­ben ihnen gehört die Welt. NEIN – sie gehört euch nicht. Das Merkel-wir ist eine Unverschämtheit. Hier ist eine Demokratie und jeder darf und soll eine Meinung haben. Und DANN fin­det sich eine Lösung für Alle.

  10. Warum wird 2 Tage nach dem Gesetz eine neu Sau durchs Dorf getrie­ben? Die Sau ist aus dem Rennstall ARD/ZDF, steht auch fett drauf. Alle schau­en auf die Sau, die rein gar nicht ändert. Niemand hat übers Gesetz gespro­chen, Niemand hat übers Impfen gespro­chen. Alle schau­en auf die Sau. Soll wohl so sein.

  11. Die Höhner (Kölsch für ‚Hühner‘, ursprüng­lich De Höhner für ‚Die Hühner‘) sind eine Kölner Musikgruppe. Zu ihren bekann­te­sten Liedern gehö­ren Ich bin ene Räuber und Viva Colonia. 

    Leadgitarre: Joost Vergoossen (2018–2021).

    Joost Vergoosen wur­de Ende April 2021 laut Aussagen der Band wegen sei­ner in sozia­len Medien ver­tre­te­nen Ansichten zur COVID-19-Pandemie ent­las­sen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hner

    25.04.2021 WeLT

    Die Höhner feu­ern Gitarristen – Streit über Corona und Migration

    Die Kölner Band Die Höhner („Viva Colonia“) und ihr Gitarrist Joost Vergoossen gehen getrenn­te Wege. Der Musiker habe auf sei­nen Social-Media-Plattformen in meh­re­ren Postings eine „Haltung“ zur welt­wei­ten Corona-Pandemie ver­öf­fent­licht, die nicht der Überzeugung der ande­ren Mitglieder entspreche (…) 

    Zahlreiche Diskussionen zu Covid-19-Maßnahmen mit dem Gitarristen sei­en „ergeb­nis­los“ ver­lau­fen. Die Höhner erklär­ten, sie hät­ten daher kei­ne ande­re Wahl gehabt. 

    (…) „Ich bin auch kein Corona-Leugner oder jemand, der die Grenzen für Flüchtlinge schlie­ßen will!“ Er sei per Telefon gefeu­ert wor­den. Seine Bandkollegen hät­ten ihm rech­tes Gedankengut unterstellt. 

    Vergoossen schreibt auf Facebook, er habe nach sei­nem Rauswurf um ein per­sön­li­ches Gespräch gebe­ten, um der Band zu ver­deut­li­chen, dass er kein Rassist oder „Virenverweigerer“ sei. Das sei jedoch abge­lehnt wor­den. Seine Sachen, die er noch in Köln habe, wol­le ihm die Band nach Hause in die Niederlande schicken, so der Gitarrist. 

    https://​www​.welt​.de/​v​e​r​m​i​s​c​h​t​e​s​/​a​r​t​i​c​l​e​2​3​0​6​4​9​4​0​5​/​C​o​r​o​n​a​-​D​i​e​-​H​o​e​h​n​e​r​-​f​e​u​e​r​n​-​G​i​t​a​r​r​i​s​t​e​n​-​w​e​g​e​n​-​H​a​l​t​u​n​g​-​z​u​r​-​P​a​n​d​e​m​i​e​.​h​tml

    Höhner onts­la­at Joost Vergoossen om coro­na­denk­beel­den

    Gitarist Joost Vergoossen is onts­la­gen door de Keulse schla­ger- en cult­band Höhner. 

    De in Geleen gebo­ren maar in Roermond wonen­de gita­rist schri­jft op Facebook dat hem de wacht werd aan­ge­zegd van­we­ge zijn coro­nastandpun­ten. De band zelf beve­stigt dat zondagmorgen. 

    https://​www​.1lim​burg​.nl/​h​o​h​n​e​r​-​o​n​t​s​l​a​a​t​-​j​o​o​s​t​-​v​e​r​g​o​o​s​s​e​n​-​o​m​-​c​o​r​o​n​a​d​e​n​k​b​e​e​l​den

    De Keulse band Höhner onts­la­at gita­rist Joost Vergoossen uit Echt per direct om zijn coro­na-posts op social media 

    https://​www​.lim​bur​ger​.nl/​c​n​t​/​d​m​f​2​0​2​1​0​4​2​5​_​9​3​8​6​1​714

    1. @Edward von Roy: In der Welt auch: »Dem „Express“ erklär­te die Band auch: „Als Joost sich schließ­lich öffent­lich zu einem nie­der­län­di­schen Rechtspopulisten und des­sen Partei bekannt hat, ist es – nach wei­te­ren lan­gen Gesprächen – zu der Entscheidung gekom­men, in Zukunft getrenn­te Wege zu gehen.“«

      1. @ aa
        Ja, 1limburg schreibt das Kürzel der Partei als 

        FvD

        https://​www​.1lim​burg​.nl/​h​o​h​n​e​r​-​o​n​t​s​l​a​a​t​-​j​o​o​s​t​-​v​e​r​g​o​o​s​s​e​n​-​o​m​-​c​o​r​o​n​a​d​e​n​k​b​e​e​l​den

        Die deut­sche Wikipedia spricht zur Stunde über 

        eine EU-skep­ti­sche und natio­nal­kon­ser­va­ti­ve Partei 

        de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​F​o​r​u​m​_​v​o​o​r​_​D​e​m​o​c​r​a​tie

        In the 2019 pro­vin­cial elec­tions, it won the most seats. 

        en​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​F​o​r​u​m​_​f​o​r​_​D​e​m​o​c​r​acy

        Provinzwahlen in den Niederlanden 2019 

        de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​P​r​o​v​i​n​z​w​a​h​l​e​n​_​i​n​_​d​e​n​_​N​i​e​d​e​r​l​a​n​d​e​n​_​2​019

        en​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​2​0​1​9​_​D​u​t​c​h​_​p​r​o​v​i​n​c​i​a​l​_​e​l​e​c​t​i​ons

        Anscheinend mischen sich für die Höhner zwei Intentionen oder Motive, ihren nie­der­län­di­schen Gitarristen zu feu­ern: sein Kritik an den Coronamaßnahmen einer­seits, (mut­maß­li­che) Nähe zu einer Rechtsaußen-Partei ande­rer­seits. Vielleicht sind bei­de Motive gleich aus­schlag­ge­bend gewe­sen, viel­leicht über­wiegt ein Motiv … und jedes ver­blie­be­ne köl­sche Huhn (wörtl. "die Hühner") mag dies­be­züg­lich anders gewich­tet haben. 

        WeLT ver­än­der­te die Überschrift, statt "Haltung zur Pandemie" jetzt abge­än­dert zu "Corona und Migration", die URL zeigt noch die älte­re, ursprüng­li­che Form des Titels 

        welt​.de/​v​e​r​m​i​s​c​h​t​e​s​/​a​r​t​i​c​l​e​2​3​0​6​4​9​4​0​5​/​C​o​r​o​n​a​-​D​i​e​-​H​o​e​h​n​e​r​-​f​e​u​e​r​n​-​G​i​t​a​r​r​i​s​t​en-wegen-Haltung-zur-Pandemie.html

        Corona: Die Höhner feu­ern Gitarristen wegen Haltung zur Pandemie

        Die Höhner feu­ern Gitarristen – Streit über Corona und Migration 

        .

        Joost Vergoossen – Höhner 

        https://​hoeh​ner​.com/​b​a​n​d​/​j​o​o​s​t​-​v​e​r​g​o​o​s​s​en/

      2. vgl. 1limburg – Seine Serie "alter­na­ti­ver Coronanachrichten" habe den Pegel des Grolls der ande­ren Band-Mitglieder anstei­gen las­sen (Dat viel bij de overi­ge band­le­den van de Höhner niet in goe­de aar­de), sei­ne (mut­maß­lich) von Sympathie getra­ge­ne Äußerung zur Partei FvD dann sei bewer­tet wor­den als der abschließende 

        "Tropfen, der über den Eimer zum über­lau­fen brachte" 

        Druppel die de emmer deed overlopen

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