"Es sind eben nicht zwei gleich große Teile in der Gesellschaft, die sich da gegenüberstehen."

Und des­halb kann man über­haupt nicht von einer Spaltung der Gesellschaft spre­chen, meint Prof. Eva Walther in einem Interview am 16.10. auf swr​.de mit dem schö­nen Titel "Sozialpsychologin Walther: 'Impfgegner bekom­men zu viel media­le Aufmerksamkeit'".

Ob die kosten­pflich­ti­gen Tests bei­spiels­wei­se für Studierende spal­ten, wird sie gefragt.

»Eva Walther: Um die all­ge­mei­ne Situation zu betrach­ten, ist es ziel­füh­ren­der, zu schau­en, wie sich die Zahl der Impfwilligen ent­wickelt hat. Und wenn man sich das anschaut, sieht man, dass die Zahl bin­nen eines Jahres von unter 50 auf über 80 Prozent hoch­ge­stie­gen ist.

Repräsentativer für ein Gesamtbild ist es also, zu schau­en, was die Mehrheit einer Gesellschaft macht. Und die Mehrheit lässt sich imp­fen. Und es gibt eine klei­ne Gruppe, die sich nicht imp­fen las­sen will, obwohl sie es viel­leicht könn­te. Deshalb wür­de ich nicht von einer Spaltung der Gesellschaft spre­chen. Denn es sind eben nicht zwei gleich gro­ße Teile in der Gesellschaft, die sich da gegen­über­ste­hen.«

Zunächst ein­mal liegt de fac­to die gemel­de­te "Impfquote" immer noch bei 66 Prozent. Spekulationen über "Impfwilligkeit" hel­fen dage­gen eben­so wenig wie Telefonumfragen. Wie hane­bü­chen die Argumentation der Psychologin ist, läßt sich an Analogien erken­nen. Eine Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich kann es danach nicht geben, weil die Zahl der Reichen extrem viel klei­ner ist als die der Armen. Hingegen muß bei den Geschlechtern eine Spaltung vor­lie­gen, da sie ja etwa gleich gro­ße Zahlen umfassen.

Sind das die Problemleute?

»SWR Aktuell: Sind Sie der Meinung, die­ser Minderheit wird zu viel Beachtung geschenkt? 

Walther: Ja, ich glau­be, ein Teilproblem liegt dar­in, sich auf die­se klei­ne Gruppe auch medi­al zu stür­zen und zu sagen: Ja, das sind die Problemleute. Man könn­te es ja auch ganz genau von der ande­ren Seite auf­zie­hen und sagen: Schaut mal, eigent­lich ist die Corona-Impfung eine rie­si­ge Erfolgsgeschichte. Obwohl vie­le Leute anfangs skep­tisch waren, sind fast alle Leute mitt­ler­wei­le geimpft…

Was mir fehlt, sind die Erfolgsgeschichten und auch die Geschichten der vie­len, vie­len Leute, die geimpft sind oder von Leuten, die erst dage­gen waren und sich dann doch haben imp­fen las­sen. Diese Geschichten soll­ten ins Zentrum gerückt wer­den. Solange wir noch kei­ne Herdenimmunität haben, stel­len die­je­ni­gen, die sich nicht imp­fen las­sen wol­len, aber ein Problem dar, auf das die Politik reagie­ren muss…«

Auf kei­nen Fall dür­fen sie "eine Art media­le Belohnung" für ihr Verhalten kom­men. Nötig ist,

»… dass Menschen, die Vertrauen genie­ßen – das kön­nen jun­ge Influencerinnen und Influencer sein – von ihren Impferfahrungen erzäh­len. Als drit­tes müs­sen Fake News im Internet sehr streng gehand­habt und abge­schal­tet wer­den. Es muss ver­hin­dert wer­den, dass sol­che Falschmeldungen über das Impfen ver­brei­tet werden.«

Abzuschaltende Fake News sind dem­nach "Impferfahrungen", die nicht aus­schließ­lich beglückend sind.

Da muss man sehr genau hinschauen

»SWR Aktuell: Aber das Problem ist doch auch, dass es Influencer gibt, Schauspieler, Musikerinnen und Ärzte, die Zweifel säen? 

Walther: Ja, das ist rich­tig. Da muss man sehr genau hin­schau­en. Aber ich wür­de doch nicht einer klei­nen Gruppe von Schauspielern oder Ärzten, die eine abso­lu­te Minoritäts-Meinung ver­tre­ten, mei­ne Gesundheit anver­trau­en…«

Denn bekannt­lich ent­steht Wissenschaft über Mehrheitsabstimmungen. Oder über die Zahl der Veröffentlichungen im SWR. Da steht es 1000:0 im Vergleich Lauterbach zu Wodarg.

Das Schöne an den Ausführungen der Riege der ExpertInnen ist, daß sich ihre Vorwürfe an die abso­lu­ten Minoritäten immer gegen sie selbst richten:

»Wenn jetzt Impfgegner den Begriff Solidarität kapern, ist das eine miss­bräuch­li­che Verwendung des Begriffs Solidarität. Damit soll das eige­ne Verhalten mora­lisch legi­ti­miert werden.«

Bei sol­chen Worten fra­ge ich mich stets, ob Corona für Matsche im Hirn ver­ant­wort­lich ist, oder ob sie schon zuvor vor­han­den war:

»Impfgegner sind, in mei­nen Augen, ja sehr unfrei in ihrer Entscheidung, sich nicht imp­fen zu las­sen. Denn sie sind abhän­gig von ihrer win­zig klei­nen Kommunikationsgruppe, die ihr immer wie­der erzählt, wie gefähr­lich imp­fen ist. Das ist eine schwe­re Form von Abhängigkeit. Sie wer­den dabei von poli­ti­schen Gruppen mani­pu­liert, die sich die Unsicherheit in der Corona-Pandemie für ihre Ziele zunut­ze gemacht haben.

SWR Aktuell: Der Streit um Corona-Impfungen bela­stet einen auch im Freundes- und Familienkreis. Wie kann man wei­ter im Gespräch bleiben?

Walther: Man kann ja auch mal über ande­re Themen spre­chen und die Gemeinsamkeiten, die es ja immer noch gibt, beto­nen.«

44 Antworten auf „"Es sind eben nicht zwei gleich große Teile in der Gesellschaft, die sich da gegenüberstehen."“

    1. "Schaut mal, eigent­lich ist die Corona-Impfung eine rie­si­ge Erfolgsgeschichte. Obwohl vie­le Leute anfangs skep­tisch waren, sind fast alle Leute mitt­ler­wei­le geimpft…"

      Soll das ein Witz sein ?

      1. "Bei sol­chen Worten fra­ge ich mich stets, ob Corona für Matsche im Hirn ver­ant­wort­lich ist, oder ob sie schon zuvor vor­han­den war:"

        Die Matsche war schon seit Kindesbeinen bei ihm vor­han­den und beglei­tet die­sen Walter bis ins Grab.

          1. @aa
            Nein , ich ken­ne die Typin nicht.
            Muss man wohl auch nicht.
            Matsche bleibt Matsche.
            Ob Frau oder Mann.
            Der Artikel reicht doch oder ?
            Ich "ken­ne" Spahn und Lauterbach "auch nicht."
            Name ist Schalll und Rauch.…..

  1. Ist das schon bekannt (BILD):

    https://​www​.bild​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​i​n​l​a​n​d​/​p​o​l​i​t​i​k​-​i​n​l​a​n​d​/​n​a​c​h​-​1​9​-​m​o​n​a​t​e​n​-​s​p​a​h​n​-​c​o​r​o​n​a​-​n​o​t​s​t​a​n​d​-​i​n​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​e​n​d​e​t​-​7​7​9​9​3​7​1​4​.​b​i​l​d​.​h​tml

    "Die pan­de­mi­sche Lage – Grundlage ALLER Corona-Beschränkungen – kann fal­len! Das kün­dig­te Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) am Montagnachmittag nach BILD-Informationen in der Gesundheitsministerkonferenz der Länder an." 

    HURRA!!!

    Aaaaaber.…wohl etwas zu früh gefreut:
    "Spahn wies nach Angaben der Zeitung aber dar­auf hin, dass 3G und AHA-Hygiene-Regeln im Innenraum „unbe­dingt wei­ter nötig“ sei­en. „Wir kom­men vom Ausnahmezustand also in einen Zustand beson­de­rer Vorsicht. Der Normalzustand wird aus heu­ti­ger Sicht erst im Frühjahr näch­sten Jahres mög­lich sein.“

    heisst: das Spiel und die Lügen gehen weiter.

  2. HF: Psychologie, NF: Pädagogik und Politikwissenschaft, Abschluss: Master of Geschwafel?

    Oder schon wie­der Zeit für die belieb­te Frage: Haben Sie über­haupt stu­diert? Wenn ja, was?

    1. @FS

      Das ist genau die Fehleinschätzung, die uns noch abgeht.
      1. Wer Psychologie stu­diert, muss ziem­lich anspruchs­vol­le Statistikprüfungen ablegen.
      2. Wenn die Psychologen so unfä­hig sind, war­um füh­ren sie dann seit 100 Jahren fast alle Menschen an der Nase herum?
      3. Sie haben anschei­nend nicht den Hauch einer Ahnung, von was Sie da reden.

      1. @ fabia­nus I

        Ich bil­de mir ein, ziem­lich genau zu wis­sen, wovon ich hier rede, teils aus eige­ner Erfahrung. Dass das eben­falls über­spitzt for­mu­liert ist, könn­te dem unbe­fan­ge­nen Leser auf­fal­len, aber unbe­fan­gen sind Sie wohl nicht.

        Wie anspruchs­voll Statistikprüfungen sind, las­se ich mal dahin­ge­stellt. Was soll das auch besa­gen? Aber aus der Aussage, dass die Psychologen die Menschen seit hun­dert Jahren an der Nase her­um­füh­ren, darf man wohl schlie­ßen, dass es nicht die Politiker oder Journalisten sind, die die Menschen an der sprich­wört­li­chen Nase her­um­füh­ren und dass die Menschen vor­her nicht an der Nase her­um­ge­führt wur­den. Mausfeld haben Sie aber offen­sicht­lich internalisiert.

  3. Hilfe, armes Deutschland, ich kann nicht mehr!!!!

    .….."Repräsentativer für ein Gesamtbild ist es also, zu schau­en, was die Mehrheit einer Gesellschaft macht".

    Da wür­de ich mich nicht drauf ver­las­sen, ich zie­he es vor, selbst zu denken,denn das Angebot ging schon vor 80 Jahren total daneben.

    .…"Spaltung der Gesellschaft spre­chen. Denn es sind eben nicht zwei gleich gro­ße Teile in der Gesellschaft, die
    sich da gegenüberstehen.«

    Nee eben: Hier: QUALITÄT statt MASSE!

    .….."Denn bekannt­lich ent­steht Wissenschaft über Mehrheitsabstimmungen. Oder über die Zahl der Veröffentlichungen im SWR. Da steht es 1000:0 im Vergleich Lauterbach zu Wodarg."

    Interessant, so also ent­steht "WISSENSCHAFT"?
    Herdentrieb , Speichelleckerei anstatt seriö­ser Bildung und Recherche?
    Oh Gott, womit hat man die­se Tante bloß geimpft?
    Aber der SWR ist mitt­ler­wei­le für Vieles gut, scheint mir.

      1. @Lucy: Sorry – aber Mike Krüger lästert hier im fröh­li­chen Tralala-Gesang sehr unan­ge­nehm über "Querdenker" bzw. sei­ner Meinung nach "Querstänker".

        1. @Anybody, es ist mir bewußt, dass man es auch so sehen kann. Ich ken­ne aber Mike Krüger seit lan­ger Zeit über die Medien und sei­ne Lieder, die mE. immer durch Witz, Humor und Ironie geprägt waren, und ich bil­de mir ein, ein fei­nes Gespür für Ironie zu haben und mei­ne, dass sei­ne Aussage eher eine iro­ni­sche Antwort auf ähn­lich gestrick­te Menschen wie oben benannt dar­stellt. Aber wie gesagt, es liegt im Auge des Betrachters.…

          1. @Lucy, Nein es liegt nicht im Auge des Betrachters. Man braucht doch bloß den Text / Kommentar von Krüger unter sei­nem Video zu lesen um zu erken­nen WIE er das Lied meint.
            Das Lied zielt ein­deu­tig gegen Maßnahmen-kri­ti­sche Menschen ab. Er ver­wen­det dazu genau die des­in­for­ma­ti­on des Systems.

        2. @Anybody / Andy 67
          Ok, mög­li­cher­wei­se habe ich das über­in­ter­pre­tiert, soll­te es so sein, gebe ich Ihnen recht. Ich hab grad ver­sucht, aktu­el­le Infos zu fin­den, fand einen Text eines Interwiews von 3/21, in dem er erklär­te, dass er zwar geimpft sei, die Corona Politik aber stark kri­ti­sie­re bzw. äußerte,dass er den Politikern gar nichts mehr glaube.
          https://​www​.bild​.de/​r​e​g​i​o​n​a​l​/​h​a​m​b​u​r​g​/​h​a​m​b​u​r​g​-​a​k​t​u​e​l​l​/​c​o​r​o​n​a​-​a​b​r​e​c​h​n​u​n​g​-​v​o​n​-​m​i​k​e​-​k​r​u​e​g​e​r​-​i​c​h​-​g​l​a​u​b​e​-​p​o​l​i​t​i​k​e​r​n​-​g​a​r​-​n​i​c​h​t​s​-​m​e​h​r​-​7​5​8​4​9​3​5​6​.​b​i​l​d​.​h​tml

    1. Ja, da könn­te der SWR auch mal Galileo Galilei (wür­de er heu­te noch leben) zu "Mehrheitsmeinungen " befra­gen. Seien wir froh, daß es heu­te kei­ne Scheiterhaufen mehr gibt.

  4. Die Frau argu­men­tiert auf basa­lem Kleinkindniveau mit "wir" gegen "die" . "Die" , also Menschen, die von ihrem ver­brief­ten Recht Gebrauch machen und frei­wil­lig auf die Impfung ver­zich­ten, sind "eine win­zig klei­ne Gruppe", die in "einem schwe­ren Abhängigkeitsverhältnis unfrei lebt und von poli­ti­schen Gruppen mani­pu­liert" wird. 

    Ausserdem möch­te sie "faken­ews ein­fach abschalten" .

    Auf die kon­kre­te Frage des SWR, ob die Klage eines Studenten der TH Bingen gegen die Corona-Massnahmen sym­pto­ma­tisch für die aktu­el­le Situation sei, ant­wor­tet sie, als ob sie die Frage nicht ver­stan­den hät­te damit, das "die Impfwilligkeit inner­halb eines Jahres auf 80% hoch­ge­stie­gen" sei. 

    Die gesam­te Argumentation ist infan­til und gefühlsgeleitet.
    Begrifflichkeiten wie "Solidarität" und "Spaltung" wer­den krea­tiv umgeframed.

      1. Ich wür­de eher sagen, die ist psy­chisch krank und lei­det mas­siv an Selbstentfremdung und geht im Phänomen des Konformismus und Herdentriebs auf. Jeder, der kei­ne eige­ne Identität hat kann super im Massengeschehen auf­ge­hen, denn damit ist er ja wie­der wer.

        Das pas­siert, wenn man Menschen das eige­ne Ich aus­treibt, wie es seit Jahrzehnten (mal aus­ge­nom­men viel­leicht in der 68er-Bewegung) pas­siert ist. Dann grei­fen sie nach sol­chen schwach­sin­ni­gen Parolen und wer­den anfäl­lig für einen H‑Bringer, bei dem sie zu etwas wur­den, in dem sie nur die Hand heben muss­ten. Was für erhe­ben­des Gefühl. Jeder Dumme kann die Hand zum H‑Gruß heben und schon gehört er dazu.
        Und heu­te muss man sich den Maßnahmen beu­gen und der Obrigkeit anbie­dern, schon gehört man dazu. 

        So ein Bullshit ist nur für Leute anzie­hend, die über kein eige­nes Ich verfügen. 

        Das schlim­me ist die kri­mi­nel­le Energie, die das für die gesam­te Gesellschaft birgt. 

        Nur mit voll­kom­me­ner Entfremdung kommt man zu sol­chen Aussagen.

        1. @ Justus: Ja. Diese Selbstentfremdung ist das Resultat von Anpassung. 

          Anpassung als Überlebensstrategie bringt durch­aus "Vorteile", denn je ange­pass­ter man ist, desto geschmei­di­ger rutscht man die Karriereleiter rauf. 

          Der Preis dafür ist aller­dings sehr hoch. Anpassung > Selbstentfremdung > Zurückdrängen der eige­nen Bedürfnisse und Gefühle > kann zu psy­cho­so­ma­ti­schen Erkrankungen führen.

          Ausserdem erschwert die "Überlebensstrategie Anpassung" die Ausbildung eines eigen­stän­di­gen Charakters. Auch ein Mangel an Kreativität kann die Folge sein.

    1. Nein, der "Kapitalismus" reprä­sen­tiert die Freiheit des Menschen im demo­kra­ti­schen Rechtsstaat und des­sen mün­di­gen Bürgern. Der "Sozialismus" reprä­sen­tiert den auto­ri­tä­ren (Unrechts)Staat und die selbst­ver­schul­de­te Unmündigkeit sei­ner "Bürger".

      Die "Spaltung" der Gesellschaft ist nicht die zwi­schen Oben und Unten, son­dern die zwi­schen doof und nicht-doof.

      Die Sowjetideologie ist ver­ant­wort­lich für die Misere der Welt. Sie schwächt den auf­rech­ten Gang. Anstatt den Rechtsstaat zu ver­tei­di­gen, ver­trö­stet sie in reli­giö­ser Manier auf ein "Heil" durch den auto­ri­tä­ren Staat à la SU und China. Was an und für sich absurd ist und des­halb dem Geschehen um die Affengrippe – aber auch den "Klimawandel", den "Rassimus", den "Gender" – gleicht. Ideologie, die sich anstel­le der Wirklichkeit setzt. Die "Wirklichkeit" ist dann die Ideologie, was an und für sich zur psy­chi­schen Deformation führt, mit­hin zur Unmenschlichkeit.

      Was die­se Dame in der Affirmation des auto­ri­tä­ren Unterdrückungsstaats exem­pla­risch vor­führt. Sie ist gänz­lich von jeder Vernunft befreit und nichts als Hülle, Charaktermaske.

      1. @sv: Wollen Sie das viel­leicht noch ein­mal über­schla­fen? Den ersten Satz kön­nen Sie in die­sen Tagen nicht wirk­lich so mei­nen. Und spricht nicht der letz­te Absatz irgend­wie auch dage­gen? Schließlich ist die Dame nicht Sprecherin einer K‑Gruppe. Daß für Sie Klimawandel und Rassismus nur in Klammern vor­kom­men und offen­bar nicht exi­stie­ren, ist hin­ge­gen konsistent.

      2. @sv, "Nein, der "Kapitalismus" reprä­sen­tiert die Freiheit des Menschen im demo­kra­ti­schen Rechtsstaat und des­sen mün­di­gen Bürgern. "
        – dann müss­test du doch mit den kom­plet­ten Maßnahmen, dem Märchen-virus, den gan­zen Lügen, das du ver­arscht wirst, das dir immer mehr Geld geklaut wird usw, doch voll­kom­men zufrie­den sein.

        Eine angeb­li­che "Sowjetideologie" kann ich übri­gens nir­gends sehen.

  5. So lan­ge eine Minderheit abge­spal­ten und dis­kri­mi­niert wird, ist alles in Butter. Auch die Moslems und Homosexuellen soll­ten sich nicht beschwe­ren ehe sie nicht 50% der Bevölkerung stellen.
    Derweil müs­sen Fakenews, also lega­le aber von ande­ren als falsch betrach­te­te Meinungen, streng­stens bekämpft wer­den. So geht Demokratie.

  6. Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie hoch die Bereitschaft zur expe­ri­men­tel­len Injektion ohne die kosten­lo­se, aber nicht umson­ste 24/7 PR-Arbeit unse­rer Politiker und unab­hän­gi­gen Medien ;))) gewe­sen wäre. Ich tip­pe auf Werte um die 15 %…

  7. Geile Begründung, und weil es nur eine (recht ansehn­li­che) Minderheit ist, darf man sie dis­kre­di­tie­ren, unter­drücken und deren Rechte ein­schrän­ken. Sag das mal den Sorben in Deutschland oder bes­ser den Uiguren…ach ja die Chinesen fin­den das ja auch in Ordnung. (solan­ge sie kei­ne Uiguren sind)

  8. Komisch, ich füh­le mich nicht schwer abhän­gig, auch wenn ich Corodok täg­lich lese. Unfrei bin ich wegen den Massnahmen und die Manipulation kommt sei­tens der Gruppe, der ich nicht ange­hö­re. So lang­sam ver­zweif­le ich manch­mal, wer hier etwas zu sagen hat. Und klar, alle Kritik in Form von Fake News sofort unter­bin­den. Prima Idee.
    Bitte ab heu­te Herrn Fristen, Herrn Spahn und Herrn Lauterbach verbieten.

  9. >> Eva Walther ist Professorin an der Universität Trier. Sie lei­tet die Abteilung ___Sozialpsychologie___ im Fachbereich Psychologie.<< Sie weiß was Sie tut, und sie tut dem­nach mit Absicht.
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    Ich neh­me an, sie ist geimpft. Ich bin kei­ne Soziologe, aber es gibt bestimmt einen Fachbegriff für Befangenheit oder gar einer Motivation ande­re von der eige­nen Entscheidung zu über­re­den um gefühl­te Sicherheit zu haben, dass die­ses die rich­ti­ge und kei­ne gefähr­li­che Entscheidung war. Kann hier jemand mit Begriff und Verweise aushelfen?
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    Womit beschäf­tigt sich die Sozialpsychologie, wem dient sie? Nicht ver­ges­sen, die Bundesregierung hat eine Forschungsgruppe "wirk­sam Regieren" und die Nato will zukün­fig men­ta­le Kriege füh­ren. Als ob psy­cho­lo­gi­sche Kriegsführung umd Massenmanipult
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    19 Fachbegriffe um das Interview mit Frau Prof. Walther bes­ser ein­ord­nen zu können:
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    __Opportunismus__, bereit­wil­li­ge Anpassung an die jewei­li­ge Situation, um dar­aus per­sön­li­che Vorteile zu zie­hen. Aus Nützlichkeitserwägungen oder auf­grund von Gruppendruck ([Konformität], [Gruppendynamik]) erfolgt eine schnel­le Änderung von Meinungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen; ein mit Charakterlosigkeit und Persönlichkeitsschwäche ([Persönlichkeit]) asso­zi­ier­ter Begriff.
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    __Konformismus__, Haltung, die stets um Anpassung der per­sön­li­chen Einstellungen an die bestehen­den Verhältnisse bemüht ist ([Konformität]).
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    __Konformität__, Veränderung ein­zel­ner Personen oder Subgruppen in Richtung der Gruppennorm, d.h. der mehr­heit­lich geäu­ßer­ten Urteile, Meinungen und Einstellungen (Mehrheitsposition). Konformitätsdruck basiert auf den vom Individuum anti­zi­pier­ten oder erleb­ten Sanktionen norm­ge­bun­de­ner Verhaltensweisen in [Gruppen]. Nur sehr schwer kann sich ein Individuum dem Konformitätsdruck ent­zie­hen (Abb.). Probanden wur­den gebe­ten, in ins­ge­samt 18 Durchgängen die Vergleichslinie aus­zu­wäh­len, die der Standardlinie ent­spricht. In der Einzelbedingung war die Fehlerquote 0.7 %. Waren ein­zel­ne Probanden aller­dings mit meh­re­ren Personen in einer Gruppe, die (als Komplizen des Versuchsleiters) ande­re Vergleichslinien benann­ten, so erhöh­te sich die Fehlerquote auf 37%. Die gezeig­te Konformität ist um so stär­ker, je höher der Schwierigkeitsgrad und die Mehrdeutigkeit von Aufgaben sind. Auch die wahr­ge­nom­me­ne [Kompetenz] der ande­ren Gruppenmitglieder, das Gefühl der eige­nen Inkompetenz und das Ausmaß, in dem sich die eige­ne [Identität] an einer bestimm­ten Gruppe ori­en­tiert ([Bezugsgruppe]), erhö­hen die Konformität. Angesichts des star­ken Einflusses, der von Mehrheiten in Gruppen durch Konformitätsdruck aus­ge­übt wird, ist es bemer­kens­wert, daß sich klei­ne [Minderheiten] den­noch gegen­über dem Status Quo der Mehrheitsposition durch­set­zen kön­nen und des­halb oft­mals als Triebkraft von Veränderung und Innovation ange­se­hen wer­den ([Minoritätseinfluß]).
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    __autoritäre Reaktion__, setzt nach der alter­na­ti­ven Autoritarismuskonzeption von Oesterreich immer dann ein, wenn in ver­un­si­chern­den Situationen Menschen sich an Instanzen oder Personen wen­den, von denen sie mei­nen, daß sie ihnen Schutz und Sicherheit bie­ten ([Autoritarismusforschung]).
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    __Autoritarismus__, auto­ri­tä­re Einstellung, abso­lu­ter Autoritätsanspruch, gekenn­zeich­net durch die auto­ri­tä­re Reaktion. Oberbegriff für ver­schie­de­ne anti­de­mo­kra­ti­sche und poten­ti­ell faschi­sti­sche sozia­le [Einstellungen] ([Autoritarismusforschung]).
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    __Autorität__, auf Leistung und Tradition beru­hen­der maß­ge­ben­der Einfluß einer Person oder Institution und das dar­aus erwach­sen­de Ansehen, die zu Gehorsamsbereitschaft füh­ren ([Autoritarismusforschung]).
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    __Autoritätsgefälle__, typisch z.B. in der [Arzt-Patient-Beziehung].
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    __Autoritätsgehorsam__, Gehorsam gegen­über Autoritäten (als sol­che sym­bo­li­siert z.B. durch Titel, Kleidung,), deren Anordnungen sich fast jeder Mensch unter bestimm­ten Bedingungen fügt (Gehorsamsbereitschaft).
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    __Gehorsam__, Übernahme des Willensziels einer ande­ren Person, vor allem von Autoritäten (Autoritätsgehorsam, Autoritarismusforschung), wur­de als psy­cho­lo­gi­sche Fragestellung nach dem Zweiten Weltkrieg auf­ge­grif­fen. Warum betei­lig­ten sich Tausende von Menschen auf Befehl der natio­nal­so­zia­li­sti­schen Führung direkt oder indi­rekt an der mil­lio­nen­fa­chen Ermordung von Juden und Zigeunern, von unschul­di­gen Männern, Frauen und Kindern? Warum gehorch­te die über­wie­gen­de Mehrheit den Anordnungen von Vorgesetzten und nicht den mora­li­schen Prinzipien, die das Leben sonst bestimm­ten? In den expe­ri­men­tel­len Studien über die Gehorsamsbereitschaft wur­den die­se und ande­re Fragen zu beant­wor­ten versucht.
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    __Gehorsamsbereitschaft__, ein Hauptprinzip der sozia­len Beeinflussung, das z.B. gegen­über Autoritäten auto­ma­ti­schen Gehorsam zur Folge haben kann (Autoritätsgehorsam, Autoritarismusforschung). Wie sich im klas­si­schen Milgram-Experiment (der Versuchsanordnung von S. Milgram) zei­gen ließ, bre­chen auch ethi­sche Prinzipien unter star­kem situa­tio­na­lem Druck rela­tiv schnell zusam­men. In die­sem Experiment wur­den Versuchspersonen in die Rolle eines "Lehrers" gebracht, der angeb­li­che Mißerfolge eines ver­meint­li­chen Schülers mit Stromstößen zu bestra­fen hat­te. 80% der Versuchspersonen ver­ab­reich­ten dabei Schocks, die töd­lich gewe­sen wären! Das Milgram-Experiment zeigt aber auch, daß sich die Versuchspersonen unter bestimm­ten Bedingungen ver­wei­ger­ten: Gehorchte ein anwe­sen­der Konföderierter den Anweisungen nicht, dann sank auch die Gehorsamsrate bei den ech­ten Versuchspersonen. Die Milgram-Experimente erreg­ten gro­ßes öffent­li­ches Aufsehen, wur­den inner­halb der Psychologie aber auch hef­tig kri­ti­siert. So wur­den von der American Psychological Association 1972 die heu­te inter­na­tio­nal aner­kann­ten "Ethical Principles in the Conduct of Research with Human Participants" (Ethik im Humanexperiment) ver­ab­schie­det, die auf die beson­de­re Verantwortung des Experimentators gegen­über sei­nen Probanden verweisen.
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    __Diskriminierung__, dis­kri­mi­nie­ren­des Verhalten, Sammelbezeichnung für unan­ge­mes­se­nes und unge­recht­fer­tig­tes Verhalten gegen­über Personen oder Gruppen aus­schließ­lich auf­grund ihrer Zugehörigkeit zu die­ser sozia­len Gruppe. Die Ungleichbehandlung wird dabei nicht nur von Personen (indi­vi­du­el­le Diskriminierung), son­dern auch von Institutionen (insti­tu­tio­nel­le Diskriminierung) aus­ge­übt. Die Praktiken der Diskriminierung rei­chen von Beschimpfungen und Beleidigungen bis hin zur Anwendung kör­per­li­cher Gewalt, zur Boykottierung von Geschäften, Ausgangssperren, Beschneidung von Rechten in der Ehe, unglei­che Bezahlung für glei­che Arbeit, etc. Die Suche nach Ursachen für Diskriminierung und sozia­le Benachteiligung kon­zen­trier­te sich schon früh auf Vorurteile.
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    __Manipulation__ 1) geziel­te Einflußnahme (Beeinflussung) auf Menschen, ohne deren Wissen und häu­fig gegen deren Willen, z.B. durch Werbung oder durch poli­ti­sche Beeinflussung (Camelot-Projekt) mit dem Ziel, ihn kon­trol­liert für eige­ne Zwecke zu benut­zen. Dabei bleibt der Anschein von Entscheidungsfreiheit erhal­ten. Techniken der Manipulation sind z.B. Verfälschen von Information, Unterlassen von Information, Fuß-in-der-Tür-Technik, Tür-ins-Gesicht-Technik (Werbepsychologie). […]
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    __emotionale Ansteckung__, Annahme der Massenpsychologie in den 20er Jahren (G. Le Bon), wonach Menschen in Massen durch emo­tio­na­le Ansteckung irra­tio­nal, hyste­risch und füh­rungs­be­dürf­tig wür­den (kol­lek­ti­ves Verhalten).
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    __Propaganda__, Form der geziel­ten, ein­sei­ti­gen Werbung für poli­ti­sche, reli­giö­se, wirt­schaft­li­che oder künst­le­ri­sche Ideen (Beeinflussung, Werbepsychologie).
    ———————————————–
    __Masse__, gro­ße Ansammlung von Menschen, in der das Verhalten der ein­zel­nen eine hohe Übereinstimmung mit dem Verhalten der ande­ren zeigt (Kollektives Verhalten, Massenpsychologie); oft abwer­tend gebrauch­ter Begriff vom Massenmensch als einer Person, die außen­ge­steu­ert lebt, sich Propaganda und Moden unter­wirft und sich beson­ders gut durch Werbung beein­flus­sen läßt..

    1. @Für wen sen­det der SWR
      Danke für Ihren Artikel. Den wer­de ich mir sehr genau durch­le­sen, denn er ist, sehr auf­schluss­reich für den sozi­al­psy­cho­lo­gi­schen Bereich.
      Woher wis­sen Sie das alles, wenn Sie kein Sozialpsychologe sind ?
      Gut, man kann sich vie­les anle­sen, aber danach sieht es mir nicht aus.
      Nochmals vie­len Dank.

      1. Danke für Deine Frage, Weißer Rabe, und Pardon,
        ich wer­de dem­nächst vor sol­chen Zitaten die
        Quelle schrei­ben, hier Lexikon der Psychologie (Spektrum Verlag)
        .
        Der SWR bekommt viel viel Geld für einen öffent­li­chen Auftrag¹ der lautet:
        – Bildung
        – Meinungsvielfalt
        – freie Willensbildung
        und was macht er?
        .
        Was sind das über­haupt für Fragen die SWR Aktuell stellt.
        Die Professorin wird kein­mal gebe­ten einen Begriff zu erklären.
        Z.B. Was ist Manipulation? Wie kann ich sie erkennen?
        Aber lesen Sie selbt was Lexikon dazu in zwei(!) Sätzen erklärt.
        Und dann lesen Sie noch­mal das Interview von SWR Aktuell.

        Mit besten Wünschen,
        "Für wen sen­det der SWR?"

    2. Exzellente Auflistung von Begriffen, mit denen sich jeder beschäf­ti­gen soll­te, der noch bes­ser ver­ste­hen will, was hier abgeht!!! DANKE!

  10. __Zum Gewaltbegriff__
    Ähnlich der Aggressionsforschung plagt sich auch die Gewaltforschung mit dem Problem der exak­ten, ope­ra­tio­na­len Begriffsbestimmung her­um. Mit Narr (1973, 15 f.) for­de­re ich einen Gewaltbegriff, der "die Auswahl der Phänomene nicht von vorn­her­ein begrenzt, wie der auf phy­si­sche Gewalt/Vergewaltigung allein abge­stell­te Begriff", der ande­rer­seits aber natür­lich auch nicht so weit aus­ge­dehnt wer­den darf, daß er zum 'Unbegriff' wird. Diesem Anspruch wird die Gewaltdefinition von Theunert (1987, 40) als "Manifestation von Macht und/oder Herrschaft, mit der Folge, und/oder dem Ziel der Schädigung von ein­zel­nen oder Gruppen von Menschen" am ehe­sten gerecht. Gewalt liegt nach die­ser Definition immer dann vor, 'wenn als Folge der Ausübung von Macht oder Herrschaft oder von bei­dem oder als Folge von Macht- und Herrschaftsverhältnissen Menschen geschä­digt werden'.[…]
    Theunert unter­schei­det dabei je nach Art der Machtmittel zwi­schen situa­ti­ven und gene­rel­len Machtverhältnissen: In situa­ti­ven Machtverhältnissen ist die Ungleichverteilung von Machtmitteln pri­mär situa­ti­ons­spe­zi­fisch geprägt, in gene­rel­len Machtverhältnissen dage­gen lang­fri­stig und ein­deu­tig zugun­sten eines Parts gere­gelt und meist gesell­schaft­lich sank­tio­niert" (Abb. 1). Damit wird aber auch gleich auf die bei­den zen­tra­len Dimensionen der Gewalt ver­wie­sen: die per­so­na­le und die struk­tu­rel­le Gewalt, wobei per­so­na­le Gewalt die Dimension bezeich­net, in der Gewalt von Personen aus­geht, "struk­tu­rel­le Gewalt die Dimension, in der Gewalt von den Strukturen eines Gesellschaftsystems aus­geht" (Theunert, 1987, 41).
    Bedeutsam an die­ser Bestimmung des Gewaltbegriffes ist, daß hier­zu die sozia­len Bedingungen, die Gewalt for­dern und/oder erzeu­gen, mit berück­sich­tigt wer­den, daß, wie Horn zurecht gefor­dert hat, die Wirkungszusammenhänge zwi­schen Sozialstruktur und Verhalten auf­ge­deckt werden.
    —————————————–
    __Formen der Gewalt__
    In dem Gewaltgutachten der Bundesregierung wird der Gewaltbegriff inhalt­lich auf "Formen phy­si­schen Zwanges als nöti­gen­der Gewalt sowie Gewalttätigkeiten gegen Personen und/oder Sachen unab­hän­gig von Nötigungssituationen" ein­ge­engt. "Ausgeklammert wur­den bewußt die psy­chisch ver­mit­tel­te und die struk­tu­rel­le Gewalt" (Schwind/Baumann u.a. 1990 I, 38).
    Dabei hat sich inter­es­san­ter­wei­se nur die Unterkommission Psychiatrie die­ser Eingrenzung des Gewaltbegriffes bewußt wider­setzt und ent­ge­gen der Empfehlung der Gewaltkommission "die struk­tu­rel­le Aggression bzw. Gewalt" nicht ganz aus ihrer Betrachtung aus­ge­schlos­sen, da sie "die Gewalt des jeweils Mächtigeren ist, gegen die sich ein gro­ßer Teil der Aggressionen rich­tet", und die zudem als "psy­chi­sche Gewalt erlebt wer­den" kann.
    […]
    Galtung (1990) macht zusätz­lich auf eine wei­te­re Form der Gewalt auf­merk­sam: die kul­tu­rel­le Gewalt. Diese Gewalt tötet zwar nicht und macht auch nie­man­den zum Krüppel, aber sie lie­fert Rechtfertigungen für Gewalt, schafft Entlastung für das sozia­le Gewissen. Die kul­tu­rel­le Gewalt bringt zwei gewalt­för­dern­de Selbstkonzepte her­vor: a) das Selbstkonzept der Selbstbehauptung: Bei die­sem Selbstkonzept befin­den sich die Gewalttäter (vor­nehm­lich mit nied­ri­gem Bildungsniveau) in der Defensive und fin­den ihre Selbstbehauptung dadurch, daß sie sich in Gruppen zusam­men­schlie­ßen und dort ihre eige­ne Kraft fin­den. b) das Selbstkonzept der Selbstdurchsetzung, das der machia­vel­li­sti­schen Orientierung ent­spricht, alles dar­an zu set­zen, die eige­ne Einzigartigkeit durchzusetzen.
    […]
    Der Begriff der kul­tu­rel­len Gewalt öff­net vor allem den Blick auf die Werte und den oft geklag­ten Werteverfall moder­ner Industriegesellschaften, die ent­spre­chen­de Legitimationen für die per­so­na­le wie kol­lek­ti­ve, poli­tisch moti­vier­te Gewalt lie­fern (Ellbogenmentalität, Recht des Stärkeren) (Abb. 2).
    Um die histo­ri­sche Spezifität des Gewaltbegriffes bes­ser fas­sen zu kön­nen, ist eine wei­te­re Unterscheidung in expres­si­ve Aggression und instru­men­tel­le Gewalt erfor­der­lich. Expressive Aggression meint ein aggres­si­ves Verhalten, das lust­voll aus­ge­führt und erlebt wird, das ohne Belastungen des sozia­len Gewissens erfolgt, d.h. den kul­tu­rel­len, gesell­schaft­li­chen oder situations‑, bzw. schicht‑, auch geschlechts­spe­zi­fisch tole­rier­ten Gewaltstandards ent­spricht. Instrumentelle Gewalt hin­ge­gen meint ein aggres­si­ves Verhalten, das weni­ger einem lust­be­ton­ten Ausleben aggres­si­ver Bedürfnisse ent­spricht, son­dern ein genau kal­ku­lier­tes, geplan­tes, ratio­nal ein­ge­setz­tes Verhalten ist, das die gesell­schaft­lich tole­rier­ten Gewaltstandards im Interesse eines über­ge­ord­ne­ten Zieles (z.B. des Erfolges) bewußt über­schrei­tet nach dem Motto: der Sieg hei­ligt die Mittel.
    ————————————-
    __instrumentelle Gewalt__, aggres­si­ves Verhalten, das weni­ger einem lust­be­ton­ten Ausleben aggres­si­ver Bedürfnisse ent­spricht, son­dern ein genau kal­ku­lier­tes, geplan­tes, ratio­nal ein­ge­setz­tes Verhalten ist, das die gesell­schaft­lich tole­rier­ten Gewaltstandards im Interesse eines über­ge­ord­ne­ten Zieles (z.B. des Erfolges) bewußt über­schrei­tet, nach dem Motto: Der Sieg hei­ligt die Mittel (Gewalt, Selbstkonzept der Selbstbehauptung).
    —————————————
    __Politische Psychologie__
    Helmut Moser
    Der Gegenstand und sei­ne Probleme
    Politische Psychologie beschäf­tigt sich mit der Interaktion von sub­jek­ti­ven Orientierungen, Motivationen und Verhaltensbereitschaften einer­seits und Machtausübung und Herrschaft ande­rer­seits, ver­mit­telt durch Inter-und Intragruppenprozesse. Da aber alles Handeln in gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Bezüge ein­ge­bet­tet abläuft, ist ein sol­cher Gegenstandsbereich schwer abzu­gren­zen: Fast jedes Erleben und Verhalten hat Bezüge zu Politischer Psychologie. Um den Gegenstand der Politischen Psychologie ein­zu­gren­zen, wird fol­gen­der­ma­ßen vor­ge­gan­gen. 1) Einbezug von jeweils vor­herr­schen­den ”poli­ti­schen Fragestellungen”: Politische Psychologie ist “regie­rungs­be­zo­gen” (gou­ver­ne­men­tal), Forschungsfragen und Kategorien wer­den den poli­ti­schen Alltagsdiskursen ent­nom­men. Die Politische Psychologie greift eine Fülle von Themen auf, die zudem theo­re­tisch oft wenig inte­griert sind, und läßt sie wie­der fal­len, wenn sie nicht mehr aktu­ell sind.
    […]
    Forschungsgebiete
    Auch die Themenvielfalt ist enorm – “Ausbildung” von Folterern, poli­ti­sche Sozialisation, Wertewandel, Umweltbewußtsein, Gewaltbereitschaft (Gewalt), Führung, kol­lek­ti­ve Identitäten, poli­ti­sche Traumatisierung, Verwaltungsreform, Mediation, Propaganda, Soziale Repräsentationen, Medienwirkungen (Hermann 1986; Knutson 1973; Zeitschrift für Politische Psychologie ab Jg. 1, 1993).
    Die Suche nach Universalien der mensch­li­chen Natur gehört zu den frü­he­sten Gebieten der Politischen Psychologie und hat sich bis heu­te gehal­ten (Politische Anthropologie).
    Seit dem frü­hen 20sten Jahrhundert war die Massenpsychologie die ein­fluß­reich­ste sozi­al­psy­cho­lo­gi­sche Richtung: In Massen wür­den Menschen durch emo­tio­na­le Ansteckung irra­tio­nal, hyste­risch und füh­rungs­be­dürf­tig (Kollektives Verhalten).
    ———————————————
    Quelle: Lexikon der Psychologie (Spektrum Verlag)

    ########################################
    Frau Walther ist Professoren für Sozialpsychologie, einen offe­nen Diskurs über indi­vi­du­el­len Nutzen/Risiko Abwägung will sie nicht. Ich erwar­te, dass die Soziologen von sci​ence​files​.org die­ses Interview fach­lich ana­ly­sie­ren und kom­men­tie­ren wer­den. Bis dahin habe ich eine Empfehlung für ein sehr infor­ma­ti­ves Interview:
    https://​www​.wochen​blick​.at/​k​o​m​m​u​n​i​k​a​t​i​o​n​s​-​e​x​p​e​r​t​e​-​d​r​-​r​o​m​a​n​-​b​r​a​u​n​-​s​o​-​w​e​r​d​e​n​-​w​i​r​-​b​e​t​r​o​g​e​n​-​u​n​d​-​g​e​l​e​n​kt/
    .
    .
    .
    PS: @aa Disclamer: falls wis­sen­schaft­li­ches Interesse gem. UrhG nicht reicht, gege­ben­falls kür­zen oder in Kürze kürzen.

  11. Die Überschrift klingt, nach dem Motto "die bedau­erns­wer­te Minderheit" recht viel­ver­spre­chend. Doch macht Frau Walther das genaue Gegenteil daraus…

    Viele Grüße,
    Walther (ohne "h")

  12. Die Ömpfentlich-Unrechtlichen lie­fern das, wofür sie bezahlt wer­den (und damit mei­ne ich nicht die Gebührenzahler) und das
    klei­ne trot­zi­ge Kind ist über­glück­lich, mit­spie­len zu dürfen.
    Also alles beim Alten (nein, und auch damit mei­ne ich nicht einen
    TV-Kommissar…).

  13. Nato: “Das Gehirn wird das Schlachtfeld des 21. Jahrhunderts”
    11. Oktober 2021 Florian Rötzer
    In der Nato wird eine neue Gefahr pro­pa­giert: die “kogni­ti­ve Kriegsführung”, die Verhalten und Denken der Menschen mani­pu­lie­ren kann. Mit der “Militarisierung der Neurowissenschaften” soll ein Krieg um die Köpfe geführt werden
    https://​krass​-und​-kon​kret​.de/​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​-​t​e​c​h​n​i​k​/​n​a​t​o​-​d​a​s​-​g​e​h​i​r​n​-​w​i​r​d​-​d​a​s​-​s​c​h​l​a​c​h​t​f​e​l​d​-​d​e​s​-​2​1​-​j​a​h​r​h​u​n​d​e​r​ts/
    .
    Was und für wen sen­det der SWR?

  14. "Und die Mehrheit lässt sich imp­fen. Und es gibt eine klei­ne Gruppe, die sich nicht imp­fen las­sen will, obwohl sie es viel­leicht könn­te. Deshalb wür­de ich nicht von einer Spaltung der Gesellschaft sprechen."

    Wie dreist und dumm kann ein Mensch eigent­lich sein??

    Wieder was dazu­ge­lernt: Wenn die Mehrheit dafür ist, ist es legi­tim, alles mit der Minderheit zu machen, denn die Mehrheit hat ja immer recht.
    Damit kann man Hexenverbrennungen, Rassestandards und vie­les mehr rechtfertigen.
    Grandios. 

    Es ist unfass­bar, wie das mensch­li­che Denken ver­kom­men ist. Den Rest des Artikels hab ich mir nicht mehr gege­ben, weil sich mir der gesam­te Mageninhalt umdreht, wenn ich die obi­ge 'Rechtfertigung' lese… 

    Ich glau­be nicht mehr dar­an, dass man die Bösartigkeit, die der momen­ta­ne Konformismus und Herdentrieb her­vor­bringt, jemals auf­ar­bei­ten kön­nen wird.
    Wie soll ich irgend­wann noch­mal in einer Post-Corona-Gesellschaft leben kön­nen? Unter lau­ter Lügnern und Verbrechern und Menschen, die einen IQ in Höhe eines Papptellers haben.…

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