derwesten.de ist "Eine Marke der FUNKE Mediengruppe". Das Zitat in der Überschrift weist auf das Niveau eines Artikels der Plattform vom 19.1. hin. Der Sportler bestreitet die Teilnahme an der Party, wird von seinem Verein Borussia Mönchengladbach aber "vorsorglich" gesperrt. Natürlich war wieder Denunziation im Spiel.
»Essen. Laute Musik, Alkohol, Wasserpfeife: Was nach einer waschechten Party in Essen klingt, war tatsächlich eine – und sie fand in der Nacht von Samstag auf Sonntag mitten während des Corona-Lockdowns im Gebäude des Café Extrablatt am Baldeneysee statt.
Mehr als 20 Partygäste feierten in der Location am Baldeneysee. Darunter laut Medienberichten: Profifußballer Breel Embolo von Borussia Mönchengladbach. Embolo weist die Anschuldigung zurück – doch es gibt offene Fragen.
Essen: Heftiger Anblick nach Corona-Party – auch ein Profisportler unter den Gästen?
Bereits gegen Mitternacht hatten Zeugen erstmals die Polizei alarmiert, doch die Beamten fanden vor Ort nur einzelne Personen vor – „keine Hinweise auf eine große Party“, schreiben sie.
Ganz anders bei dem zweiten Einsatz: Gegen 2.30 Uhr dröhnte den Beamten laute Musik und Stimmengewirr an dem Lokal an der Lanfermannfähre am Baldeneysee entgegen.
Diese Szene bot sich den Beamten vor Ort
In dem Lokal bestätigte sich die Vermutung: Insgesamt 23 Personen, davon 15 Frauen und 8 Männer im Alter zwischen 21 und 41 Jahre, feierten eine ausgelassene Party.
„Leere Gläser, alkoholische Getränke, Wasserpfeifen, Snacks und eine Musikanlage vervollständigten das Bild einer ausgelassenen Party“, schreiben die Beamten.
Dabei hielten sie weder Abstände ein, noch trugen sie eine Maske.«
Verstießen die Beamten damit nicht gegen Vorschriften? Wurden die alkoholischen Getränke über Wasserpfeifen konsumiert?
Update: Inzwischen (Version 19.01.2021 um 21:39 Uhr) heißt der Satz: "Dabei hielten die vermeintlichen Partygäste weder Abstände ein, noch trugen sie eine Maske." Damit entfällt das Vorstehende.
»Bundesligaprofi Breel Embolo reagiert auf Vorwürfe
Ob er tatsächlich auf der Party in Essen gefeiert hat, ist unklar. Breel Embolo selber hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er schrieb am Montagabend auf seinem Instagram-Profil: „Ich bin in der Nacht auf Sonntag nach der Rückkehr vom Spiel in Stuttgart mit einem Freund nach Essen gefahren, um dort bei einem Kollegen Basketball zu schauen.“ Das sei „in der heutigen Zeit ein Fehler“.
Zu den Vorwürfen, er habe an einer Party teilgenommen, sagte der Bundesligaprofi: „Das ist eine falsche Darstellung. Die Wohnung, in der ich war, befand sich im unmittelbaren Umfeld des Lokals, in dem diese Party stattfand.“
Borussia streicht Embolo aus Kader für Spiel gegen Bremen
Nur kurze Zeit nachdem die Gerüchte um die Teilnahme Embolos auftraten, äußerte sich sein Club Borussia Mönchengladbach auf Twitter und strich den Ex-Schalke-Stürmer aus dem Kader für das Spiel am Dienstag gegen Bremen.
„Borussia hat Breel Embolo vorsorglich aus dem Kader für das morgige Bundesligaspiel gegen Werder Bremen gestrichen, nachdem heute bekannt geworden ist, dass der Schweizer Nationalspieler möglicherweise gegen die Corona-Schutzverordnung verstoßen hat“, schrieb der Verein bei Twitter.
Polizei bestätigt Aussagen des Fußballers nicht
Die Polizei bestätigte die Darstellung Embolos gegenüber DER WESTEN nicht. Sie sagte auf Anfrage, dass sie einen entscheidenden Hinweis gegeben habe. „Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit einem Sportereignis einige Stunden zuvor“, hatte es am Montag in einer Pressemitteilung der Polizei geheißen. Ob damit das am Samstag stattgefundene Spiel VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach (2:2) gemeint ist, bei dem Embolo rund 60 Minuten auf dem Platz stand, ist unklar.
Aus „Persönlichkeitsgründen“ nenne die Polizei keine Namen, einen Polizei-Einsatz „in unmittelbarer Nachbarschaft“ des Extrablatt habe es aber nicht gegeben, so der Polizeisprecher weiter.
Ebenfalls unklar ist, ob der Verantwortliche des Lokals von der Veranstaltung wusste, konnte die Polizei am Montag nicht sagen. Gegenüber der „WAZ“ verneinte der Betreiber dies. Gegen alle Gäste hat die Polizei Anzeige erstattet und einen Platzverweis ausgesprochen.
Illegale Party in Gelsenkirchen
Auch in Gelsenkirchen musste die Polizei bei einer illegalen Party am Wochenende eingreifen. Am Sonntag gegen 17 Uhr stießen die Beamten in einer Wohnung an der Hülsmannstraße auf rund 60 Feiernde.
Die Polizei stellte die Personalien aller Anwesenden fest und erteilte ihnen Platzverweise. Auch sie erhalten eine Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen des Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung. (vh, nk, pg)«
"Verstießen die Beamten damit nicht gegen Vorschriften? Wurden die alkoholischen Getränke über Wasserpfeifen konsumiert?"
Was sollen diese beiden Sätze aussagen?
Wieso sollten sich Beamte vorschriftswidrig verhalten haben?
Seit wann werden Getränke aus Wasserpfeifen konsumiert?
Ich schätze die Artikel hier durchaus, aber bei diesem fragen ich mich schon was die Aussage ist.
@Anfreas
Es geht um den Bezug.
Weder alkoholische Getränke noch Wasserpfeifen sind ein Indiz für verbotene Parties, und vermutlich waren es nicht die Polizisten, die wie beschrieben die Abstände nicht einhielten und keine Masken trugen.
@Rasso: Vermutungen, Indizien, Interpretationen .….vder Artikel hier ist kein Stück besser als das was er, wenn man das denn herauslesen kann, kritisiert.
Schade.
@Andreas: Es geht hier um mehr als den bloßen Inhalt der Meldung. Neben der nahezu lächerlichen Art und Weise, wie kleinste Vorfälle derzeit zuhauf hochgespielt werden, zeigt dies hier meiner Meinung nach nur noch die als idiotisch zu bezeichende Arbeitsweise der Journalisten. Wir nähern uns dabei langsam Methoden, wie es sie in Deutschland schon einmal nach 1932 gegeben hat.
Ich habe bei tagesschau.de eine Woche lang Artikel auf (Un)Wahrheit, Verängstigung, Panikmache etc. untersucht.
Es ist fast unerträglich, was da jeden Tag für ein Mist geschrieben und gleichzeitig alles an wesentlichen Informationen verschwiegen wird.
aa hat mein Medien-Tagebuch und darf es veröffentlichen, wenn er möchte.
Im Kontext lese ich es übrigens genauso wie aa: Die Polizisten hatten (beim Schreiben) weder Masken auf noch hielten sie sich an die Abstandsregelungen. Es ist auch kein Indiz für eine Feier, wenn Polizisten, leere Gläser, alkoholische Getränke, Wasserpfeifen und weiteres vorfinden – wohl dann schon eher, wenn die Gäste alkoholisert waren und es dort roch wie in einer Schicha-Bar. Das stand aber nicht in dem Artikel.
Jetzt verstanden?
Schnell mal einen Artikel über etwas vollkommen Uninteressantes "rausrotzen" – wie immer ohne Sinn und Verstand, um ein bischen mitzuhetzen!
Jetzt muss ich mich erstmal entschuldigen dass ich nicht gleich den Originalartikel gelesen habe: da steht klar und deutlich:
"Dabei hielten die vermeintlichen (?) Partygäste weder Abstände ein, noch trugen sie eine Maske."
Also ist definitiv nicht die Polizei gemeint sorry. Oder wurde der Artikel nachträglich geändert? Mich wundert mittlerweile nix mehr…
@Rasso: Tatsächlich steht jetzt (Version 19.01.2021 um 21:39 Uhr) dieses Zitat. Ich schwöre, das war heute mittag anders. Werde versuchen, das zu belegen.
@Andreas
"Wieso sollten sich Beamte vorschriftswidrig verhalten haben?"
Siehe den Kommentar weiter unten von mir.
Tja, wie immer war wohl der Polizeieinsatz klar rechtswidrig.
Die Zeitung hatte nämlich vergessen zu schreiben, dass es sich bei den beiden "Partys" um Versammlungen nach Grundgesetz Artikel 8 gehandelt hat.
Diese kann die Polizei nicht verbieten, keine seltsamen Hygienevorschriften verlangen, nicht einschränken und nicht ohne triftigen Grund einfach auflösen. (Ruhestörung kann es ja nicht gewesen sein, sonst hätte es der Zeitungsjournalist geschrieben.)
Daher werden sowieso alle Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Versammlungsteilnehmer eingestellt. Gegen die Polizei sollten alle Teilnehmer Strafanzeige stellen und ebenso Dienstaufsichtsbeschwerten gegen alle Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren.