Ein ehrgeiziges Ziel angesichts fehlender Impfbereitschaft und von Lieferengpässen. Ein "EU-Impfpass" soll Druck aufbauen.
tagesschau.de berichtet am 19.1.:
»Damit die Corona-Pandemie endet, müssen so viele Menschen immun gegen das Virus sein, dass eine Herdenimmunität entsteht. Experten empfehlen dafür eine Impfrate von 70 Prozent. Dieses Ziel steckt sich nun die EU-Kommission: So viele Erwachsene in der EU sollen bis zum Sommer geimpft sein. An Kindern sind die zugelassenen Impfstoffe noch nicht ausreichend erforscht. Einen entsprechenden Vorschlag will die Brüsseler Behörde heute veröffentlichen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.«
Da die WHO sich in der Vergangenheit kreativ gezeigt hat, werden wir mit einer Neudefinition des Begriffs "Herdenimmunität" rechnen müssen, bei der Minderjährige einfach nicht mehr gezählt werden.
Auf dem EU-Videogipfel
»... sollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs nach dem Willen von Ratschef Charles Michel auch die Frage erörtern, ob es einen EU-Impfpass und gegebenenfalls damit verbundene Rückgewinnung von Freiheitsrechten geben soll.
Ungleichbehandlung von Geipmften und Nicht-Geimpften?
In Deutschland gibt es darüber eine kritische Diskussion. Die EU-Kommission will nach dpa-Informationen zwar für ein möglichst genaues und in allen EU-Staaten anerkanntes Impfdokument plädieren. Daraus soll erkennbar sein, wer wann in welchem EU-Staat welchen Impfstoff bekommen hat. Dies soll auch helfen, etwaige Nebenwirkungen zurückzuverfolgen. Ob Geimpfte wieder ihre Freiheitsrechte genießen dürfen - zum Beispiel Zugang zu Restaurants und Kinos oder erleichterte Urlaubsreisen - soll jedoch den EU-Staaten überlassen bleiben.«
Damit entscheiden nicht zuletzt die Pharmakonzerne mit ihrer Lieferpolitik über die "Rückgewinnung von Freiheitsrechten".
Das war doch noch gestern eine Verschwörungstheorie? Und von Freiheitsrechten zu sprechen, ist der blanke Hohn; wenn man sie beliebig entziehen und gewähren kann, sind es keine Rechte, sondern Privilegien, ein wichtiges Indiz, in welche Richtung diese Entwicklung weist, nämlich in die einer neofeudalen Ordnung.
Und die Architekten dieser Ordnung und ihre Satrapen sind einfach Abschaum.
Mein Vorschlag für das Unwort des Jahres 2021:
"Rückgewinnung von Freiheitsrechten"
"Rückgewinnung von Freiheitsrechten" könnte man europäisch doch noch revolutionärer ausdrücken (geborgt von Elektromobilität) mit «La récupération de la liberté». Man hätte somit schon 33% von mehr als 200 Jahren zurückegalisiert.
Wenn das nicht eine Zweiklassengesellschaft gibt? Ich denke an manche amerikanischen Filme, die zeigen, hier sitzen die Schwarzen und diese Plätze sind für Weiße reserviert.
Hallo Herr Aschmoneit, bisher habe ich Ihnen das "links" abgenommen und auch den "Historiker". Mit solch einem Symbolbild sind Sie für mich weder das eine noch das andere. Was stellt das Symbolbild dar: Die Traktoristenbrigade der MTS (Maschinen-Traktor-Ausleihstation) Kleinwanzleben hat sich das Ziel gesetzt 320 Dezitonnen/Hektar Zuckerrüben ÜBER DEN PLAN zu erwirtschaften. Damit standen sie im Wettbewerb zu anderen Brigaden in anderen MTS die sich ähnliche Ziele gesetzt hatten. Jedoch gewann den Wettbewerb 1957 die Brigade aus Wanzleben.
Da in der DDR die Planwirtschaft galt sind natürlich Überschüsse jederzeit willkommen. Genau aus diesem Grund gab es den "Sozialistischen Wettbewerb"
Will man in wenigen Worten die Ergebnisse aufzeigen, die dank des sozialistischen Wettbewerbs erzielt wurden, so kann man zusammenfassend sagen, daß sich durch den sozialistischen Wettbewerb die Durchschnittsproduktion und gleichzeitig auch die Entlohnung in den Fabriken und Kolchosen unaufhörlich erhöht hat. Es gibt in der Sowjetunion keine Fabrik, keinen Betrieb, in dem nicht zwischen den Arbeitern und Werktätigen Wettbewerbs-„Verträge“ abgeschlossen wurden. In diesen Verträgen sind genau die Vereinbarungen festgelegt, die zwischen den Teilnehmern am Wettbewerb getroffen wurden. Nach Ablauf dieser Wettbewerbs-Verträge werden die Namen der Sieger veröffentlicht. Die für die Produktionssteigerung dabei ausgearbeiteten Methoden werden im ganzen Lande eingeführt, wenn sie sich als nützliche technische Neuerung herausstellen.
George Soria: „Wie lebt mein eigentlich in der Sowjetunion?“ Paul List Verlag Leipzig (DDR), 1951, S.66–69
https://sascha313.wordpress.com/2020/06/16/georges-soria-worin-besteht-der-sozialistische-wettbewerb/
So und jetzt zur EU-Kommission. Die will 70 % der Bevölkerung mit einem unausgereiften Impfstoff impfen. Ist das "kapitalistischer Wettbewerb?" Dient das der Verbesserung der Lebensbedingungen aller? Wohl kaum. Es lassen sich beide Abläufe schlecht vergleichen. Schlimmer noch, sie bedienen rechte und westdeutsche Vorurteile über die DDR. Sie sind Teil der "Aufarbeitungsindustrie" deren Aufgabe es seit 1991 ist "die DDR zu delegitimieren" (Bundesjustizminister Kinkel).
https://www.mfs-insider.de/Zitate/Zit3.htm
"Hier" wird sich jedenfalls nicht mehr am Corodok-Blog beteiligen falls sich das wiederholt.
Einerseits möchten Sie keine Gleichsetzung der Gegenwart mit dem Faschismus andererseits setzen Sie die Gegenwart mit der DDR gleich. Finden Sie den Fehler und vor allem die Unterschiede zur Argumentation offen rechter Blogs.
@Hier: Das kann ich akzeptieren. Eine so verstandene Gleichsetzung wäre töricht. Mir kam es darauf an, auf vollmundige Planziele hinzuweisen, die oft nicht ernstgemeint sind und auch nicht erreicht werden.
Vor einer "Rückgewinnung" steht zunächst ein Entzug. Eindeutig. Wäre man der Inanspruchnahme der Grundrechte verlustig gegangen, handelte es sich also um einen "Verlust", müsste man nicht von "Rück-Gewinnung" – hier steckt das Wort "Gewinn" drin , sondern über eine vollkommen neue Einrichtung von Grundechten reden. Sowas geht im Ergebnis einer verfassungsgebenden Versammlung zum Beispiel. Der Begriff "Rückgewinnung" hingegen zielt auf Bezahlung für etwas, das einem weggenommen wurde. Und nicht für etwas, das man "verloren" hat. Wie einen Kugelschreiber zum Beispiel., einen Gegenstand… Im Zusammenhang mit Rechten, keinem Gegenstand, sondern einem moralischen, allgemein gültigen, Wert, handelt es sich deshalb dann nicht um Rück-Gewinnung, wenn eine straffreie Wieder-Inanspruchnahme von Grundrechten in Aussicht gestellt wird. Sondern um Erpressung von Zahlungen von legitimen Rechteinhabern durch denjenigen, der die verbrieften Rechte enzog. Wenn weg-genommene, unrechtmäßig außer Kraft gesetzte, Rechte verlautbart gegen Bezahlung zurückerlangt werden können ODER aber ohne Bezahlung weiter unrechtmäßig außer kraft gesetzt bleiben, handelt es sich nicht mehr um Rechte, sondern um Vergabe von an Bedingungen geknüpfte Privilegien; mithin eben nicht um Regierungshandeln, sondern um parlamentarisch erlaubte Erpressung von BürgerInnen durch Staat und Regierung . Wir müssen nun als mündige BürgerInnen entscheiden, ob uns mit den höchstwahrscheinlich verfassungswidrig erlassenen Bestimmungen lediglich bisher wie Grundrechte aussehende Privilegien oder verfassungsmäßige Grundrechte entzogen wurden. Meine persönliche Entscheidung steht da fest.
"Ob Geimpfte wieder ihre Freiheitsrechte genießen dürfen – zum Beispiel Zugang zu Restaurants und Kinos oder erleichterte Urlaubsreisen – soll jedoch den EU-Staaten überlassen bleiben."
Bei uns regelt das der bayrische Ministerpräsident. Was der sagt, gilt kurz danach für ganz Deutschland.
Warum eigentlich?