EU-Kommission: 70 Prozent Impfrate bis zum Sommer

Ein ehrgeiziges Ziel angesichts fehlender Impfbereitschaft und von Lieferengpässen. Ein "EU-Impfpass" soll Druck aufbauen.

Zentralbild Biscan-Weiß 25.06.1957 - An der Spitze der Jugend-Brigaden - Die Traktoristen-Brigade V der MTS Kleinwanzleben, Kreis Wanzleben, ist bei der letzten Wertung Bezirkssieger im "Sozialistischen Repubulikswettbewerb der Jugendbrigaden der MTS" geworden. [Originaltext, AA] Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-47642-0001 / CC-BY-SA 3.0

tagesschau.de berichtet am 19.1.:

»Damit die Corona-Pandemie endet, müssen so viele Menschen immun gegen das Virus sein, dass eine Herdenimmunität entsteht. Experten empfehlen dafür eine Impfrate von 70 Prozent. Dieses Ziel steckt sich nun die EU-Kommission: So viele Erwachsene in der EU sollen bis zum Sommer geimpft sein. An Kindern sind die zugelassenen Impfstoffe noch nicht ausreichend erforscht. Einen entsprechenden Vorschlag will die Brüsseler Behörde heute veröffentlichen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.«

Da die WHO sich in der Vergangenheit kreativ gezeigt hat, werden wir mit einer Neudefinition des Begriffs "Herdenimmunität" rechnen müssen, bei der Minderjährige einfach nicht mehr gezählt werden.

Auf dem EU-Videogipfel

»... sollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs nach dem Willen von Ratschef Charles Michel auch die Frage erörtern, ob es einen EU-Impfpass und gegebenenfalls damit verbundene Rückgewinnung von Freiheitsrechten geben soll.

Ungleichbehandlung von Geipmften und Nicht-Geimpften?

In Deutschland gibt es darüber eine kritische Diskussion. Die EU-Kommission will nach dpa-Informationen zwar für ein möglichst genaues und in allen EU-Staaten anerkanntes Impfdokument plädieren. Daraus soll erkennbar sein, wer wann in welchem EU-Staat welchen Impfstoff bekommen hat. Dies soll auch helfen, etwaige Nebenwirkungen zurückzuverfolgen. Ob Geimpfte wieder ihre Freiheitsrechte genießen dürfen - zum Beispiel Zugang zu Restaurants und Kinos oder erleichterte Urlaubsreisen - soll jedoch den EU-Staaten überlassen bleiben.«

Damit entscheiden nicht zuletzt die Pharmakonzerne mit ihrer Lieferpolitik über die "Rückgewinnung von Freiheitsrechten".

8 Antworten auf „EU-Kommission: 70 Prozent Impfrate bis zum Sommer“

  1. Das war doch noch gestern eine Verschwörungstheorie? Und von Freiheitsrechten zu spre­chen, ist der blan­ke Hohn; wenn man sie belie­big ent­zie­hen und gewäh­ren kann, sind es kei­ne Rechte, son­dern Privilegien, ein wich­ti­ges Indiz, in wel­che Richtung die­se Entwicklung weist, näm­lich in die einer neo­feu­da­len Ordnung.

    Und die Architekten die­ser Ordnung und ihre Satrapen sind ein­fach Abschaum.

  2. "Rückgewinnung von Freiheitsrechten" könn­te man euro­pä­isch doch noch revo­lu­tio­nä­rer aus­drücken (geborgt von Elektromobilität) mit «La récup­é­ra­ti­on de la liber­té». Man hät­te somit schon 33% von mehr als 200 Jahren zurückegalisiert.

  3. Wenn das nicht eine Zweiklassengesellschaft gibt? Ich den­ke an man­che ame­ri­ka­ni­schen Filme, die zei­gen, hier sit­zen die Schwarzen und die­se Plätze sind für Weiße reserviert.

  4. Hallo Herr Aschmoneit, bis­her habe ich Ihnen das "links" abge­nom­men und auch den "Historiker". Mit solch einem Symbolbild sind Sie für mich weder das eine noch das ande­re. Was stellt das Symbolbild dar: Die Traktoristenbrigade der MTS (Maschinen-Traktor-Ausleihstation) Kleinwanzleben hat sich das Ziel gesetzt 320 Dezitonnen/Hektar Zuckerrüben ÜBER DEN PLAN zu erwirt­schaf­ten. Damit stan­den sie im Wettbewerb zu ande­ren Brigaden in ande­ren MTS die sich ähn­li­che Ziele gesetzt hat­ten. Jedoch gewann den Wettbewerb 1957 die Brigade aus Wanzleben. 

    Da in der DDR die Planwirtschaft galt sind natür­lich Überschüsse jeder­zeit will­kom­men. Genau aus die­sem Grund gab es den "Sozialistischen Wettbewerb" 

    Will man in weni­gen Worten die Ergebnisse auf­zei­gen, die dank des sozia­li­sti­schen Wettbewerbs erzielt wur­den, so kann man zusam­men­fas­send sagen, daß sich durch den sozia­li­sti­schen Wettbewerb die Durchschnitts­produktion und gleich­zei­tig auch die Entlohnung in den Fabriken und Kolchosen unauf­hör­lich erhöht hat. Es gibt in der Sowjetunion kei­ne Fabrik, kei­nen Betrieb, in dem nicht zwi­schen den Arbeitern und Werktätigen Wettbewerbs-„Verträge“ abge­schlos­sen wur­den. In die­sen Verträgen sind genau die Vereinbarungen fest­ge­legt, die zwi­schen den Teilnehmern am Wett­bewerb getrof­fen wur­den. Nach Ablauf die­ser Wett­bewerbs-Verträge wer­den die Namen der Sieger ver­öffentlicht. Die für die Produktionssteigerung dabei aus­ge­ar­bei­te­ten Methoden wer­den im gan­zen Lande ein­ge­führt, wenn sie sich als nütz­li­che tech­ni­sche Neue­rung herausstellen.
    George Soria: „Wie lebt mein eigent­lich in der Sowjetunion?“ Paul List Verlag Leipzig (DDR), 1951, S.66–69
    https://​sascha313​.word​press​.com/​2​0​2​0​/​0​6​/​1​6​/​g​e​o​r​g​e​s​-​s​o​r​i​a​-​w​o​r​i​n​-​b​e​s​t​e​h​t​-​d​e​r​-​s​o​z​i​a​l​i​s​t​i​s​c​h​e​-​w​e​t​t​b​e​w​e​rb/

    So und jetzt zur EU-Kommission. Die will 70 % der Bevölkerung mit einem unaus­ge­reif­ten Impfstoff imp­fen. Ist das "kapi­ta­li­sti­scher Wettbewerb?" Dient das der Verbesserung der Lebensbedingungen aller? Wohl kaum. Es las­sen sich bei­de Abläufe schlecht ver­glei­chen. Schlimmer noch, sie bedie­nen rech­te und west­deut­sche Vorurteile über die DDR. Sie sind Teil der "Aufarbeitungsindustrie" deren Aufgabe es seit 1991 ist "die DDR zu dele­gi­ti­mie­ren" (Bundesjustizminister Kinkel).
    https://​www​.mfs​-insi​der​.de/​Z​i​t​a​t​e​/​Z​i​t​3​.​htm
    "Hier" wird sich jeden­falls nicht mehr am Corodok-Blog betei­li­gen falls sich das wiederholt. 

    Einerseits möch­ten Sie kei­ne Gleichsetzung der Gegenwart mit dem Faschismus ande­rer­seits set­zen Sie die Gegenwart mit der DDR gleich. Finden Sie den Fehler und vor allem die Unterschiede zur Argumentation offen rech­ter Blogs.

    1. @Hier: Das kann ich akzep­tie­ren. Eine so ver­stan­de­ne Gleichsetzung wäre töricht. Mir kam es dar­auf an, auf voll­mun­di­ge Planziele hin­zu­wei­sen, die oft nicht ernst­ge­meint sind und auch nicht erreicht werden.

  5. Vor einer "Rückgewinnung" steht zunächst ein Entzug. Eindeutig. Wäre man der Inanspruchnahme der Grundrechte ver­lu­stig gegan­gen, han­del­te es sich also um einen "Verlust", müss­te man nicht von "Rück-Gewinnung" – hier steckt das Wort "Gewinn" drin , son­dern über eine voll­kom­men neue Einrichtung von Grundechten reden. Sowas geht im Ergebnis einer ver­fas­sungs­ge­ben­den Versammlung zum Beispiel. Der Begriff "Rückgewinnung" hin­ge­gen zielt auf Bezahlung für etwas, das einem weg­ge­nom­men wur­de. Und nicht für etwas, das man "ver­lo­ren" hat. Wie einen Kugelschreiber zum Beispiel., einen Gegenstand… Im Zusammenhang mit Rechten, kei­nem Gegenstand, son­dern einem mora­li­schen, all­ge­mein gül­ti­gen, Wert, han­delt es sich des­halb dann nicht um Rück-Gewinnung, wenn eine straf­freie Wieder-Inanspruchnahme von Grundrechten in Aussicht gestellt wird. Sondern um Erpressung von Zahlungen von legi­ti­men Rechteinhabern durch den­je­ni­gen, der die ver­brief­ten Rechte enzog. Wenn weg-genom­me­ne, unrecht­mä­ßig außer Kraft gesetz­te, Rechte ver­laut­bart gegen Bezahlung zurück­er­langt wer­den kön­nen ODER aber ohne Bezahlung wei­ter unrecht­mä­ßig außer kraft gesetzt blei­ben, han­delt es sich nicht mehr um Rechte, son­dern um Vergabe von an Bedingungen geknüpf­te Privilegien; mit­hin eben nicht um Regierungshandeln, son­dern um par­la­men­ta­risch erlaub­te Erpressung von BürgerInnen durch Staat und Regierung . Wir müs­sen nun als mün­di­ge BürgerInnen ent­schei­den, ob uns mit den höchst­wahr­schein­lich ver­fas­sungs­wid­rig erlas­se­nen Bestimmungen ledig­lich bis­her wie Grundrechte aus­se­hen­de Privilegien oder ver­fas­sungs­mä­ßi­ge Grundrechte ent­zo­gen wur­den. Meine per­sön­li­che Entscheidung steht da fest.

  6. "Ob Geimpfte wie­der ihre Freiheitsrechte genie­ßen dür­fen – zum Beispiel Zugang zu Restaurants und Kinos oder erleich­ter­te Urlaubsreisen – soll jedoch den EU-Staaten über­las­sen bleiben."

    Bei uns regelt das der bay­ri­sche Ministerpräsident. Was der sagt, gilt kurz danach für ganz Deutschland.
    Warum eigentlich?

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