Unter diesem Titel ist auf ndr.de am 19.7. zu lesen:
»Die Europäische Kommission hat mit dem Pharmakonzern Gilead einen zweiten Vertrag über den Kauf des Arzneimittels Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Patienten unterzeichnet. Insgesamt beteiligen sich 22 EU-Mitgliedstaaten und ‑Länder an der gemeinsamen Beschaffung, in deren Rahmen sie bis zu 2.250.000 Fläschchen erwerben können.* Das Medikament, das unter dem Handelsnamen Veklury vertrieben wird, ist in Europa zum Einsatz bei Covid-Patienten zugelassen, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit haben, sowie von Patienten mit Lungenentzündung, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen. Der letzte Vertrag für das Medikament lief im April aus.«
ndr.de (19.7.)
Worum handelt es sich hier?
Am 3.7.20 fragte tagesschau.de:
»Was bringt Remdesivir? Was kostet es?
Stand: 03.07.2020 18:03 Uhr
Das antivirale Medikament Remdesivir ist jetzt auch für die Behandlung von Covid-19 in der EU zugelassen. Wie gut hilft es? Und wird es in Deutschland überhaupt verfügbar sein? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Was ist Remdesivir?
Das Mittel der US-Pharmafirma Gilead Sciences wurde ursprünglich zur Behandlung der Viruserkrankung Ebola entwickelt, aber nie für diesen Einsatz zugelassen. Später gab es Hinweise darauf, dass es gegen Coronaviren wirken könnte. Remdesivir wird per Infusion verabreicht und hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist.
Wie gut ist seine Wirksamkeit untersucht?
Es wurden mehrere Studien zu Remdesivir veröffentlicht, aber aus vielen ließen sich kaum Schlüsse auf eine Wirksamkeit ziehen. Im Mai präsentierte ein internationales Team jedoch erste positive Ergebnisse im "New England Journal of Medicine" (NEJM). Rund die Hälfte der 1063 Probanden bekam Remdesivir. Die andere kam in die Kontrollgruppe.
Welchen Nutzen hat Remdesivir für Covid-19-Patienten?
"Wir haben nachgewiesen, dass das Medikament bei einer Covid-19-Erkrankung den schweren Verlauf abmildert und die Krankheitsphase um etwa vier Tage verkürzt", sagt der an der Studie beteiligte Infektiologe Gerd Fätkenheuer von der Uniklinik Köln. Die Patienten mit Remdesivir hatten eine Genesungszeit von elf Tagen, die der Kontrollgruppe von 15.
Remdesivir sei insgesamt sehr gut verträglich, sagt Fätkenheuer. Die Studie verzeichnete in der Kontrollgruppe sogar mehr Nebenwirkungen als bei Patienten mit Remdesivir. In beiden Gruppen starben jedoch Menschen am Coronavirus. Die Autoren schreiben im NEJM, die Gabe antiviraler Mittel alleine reiche wahrscheinlich nicht zur Therapie aus.
Welche Kritik gibt es an der EU-Zulassung?
Der namhafteste Kritiker in Deutschland ist Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Er betont, bisher gebe es keinen publizierten Beleg dafür, dass Remdesivir die Sterblichkeit senke: "Es gibt keine Evidenz dafür, dass wir hier Leben retten." Erfolgreiche Behandlung bedeute für ihn unter anderem auch substanzielle Sterblichkeitsreduktion. Und die sei nach derzeitigem Stand nicht gegeben.
"Es fehlen definitiv valide und verlässliche Langzeitergebnisse für Covid-19-Patienten", betont Janssens zudem. "Und prinzipiell würden wir uns in der Intensivmedizin wünschen, dass solche Studienergebnisse durch eine weitere Studie bestätigt werden."…
Was kostet die Behandlung mit dem Medikament?
Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir wird nach Unternehmensangaben bei Bestellung durch die US-Regierung 2340 Dollar – umgerechnet etwa 2000 Euro – pro Patient kosten. Dieser Nettobetrag sei auch für Deutschland geplant, versicherte Flörkemeier. Die Kosten werden in Deutschland von den Kassen bezahlt.
Der Forscher Fätkenheuer kritisierte den Preis als "enorm hoch": "Ich würde schon erwarten, dass gesamtgesellschaftliche und ethische Gesichtspunkte bei einem Medikament wie Remdesivir eine Rolle spielen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger"…«
Das ist nun fast zwei Jahre her. Gibt es neuere Erkenntnisse?
Was sagt das NIH?
Die US-Behörde "National Institutes of Health" meint in einem sehr wohlwollenden "Leitfaden" vom 24.2.22:
»… Es wird erwartet, dass Remdesivir gegen die besorgniserregende Variante B.1.1.529 (Omicron) wirksam ist…
Es gibt keine Daten über den Einsatz von antiviralen Kombinationstherapien oder die Kombination von antiviralen Wirkstoffen und monoklonalen Anti-SARS-CoV-2-Antikörpern für die Behandlung von nicht hospitalisierten Patienten mit COVID-19. Es sind klinische Studien erforderlich, um festzustellen, ob eine Kombinationstherapie bei der Behandlung von COVID-19 eine Rolle spielt…
Remdesivir sollte in einer Umgebung verabreicht werden, in der schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z. B. Anaphylaxie, behandelt werden können und das medizinische Notfallsystem aktiviert werden kann. Die Patienten sollten während der Infusion überwacht und nach der Infusion mindestens 1 Stunde lang beobachtet werden, sofern dies klinisch angemessen ist.
Bei stark immungeschwächten Patienten kann es zu einer verlängerten Replikation von SARS-CoV‑2 kommen, was zu einer schnellen Virusentwicklung führen kann. Es besteht die theoretische Befürchtung, dass die Anwendung eines einzigen antiviralen Mittels bei diesen Patienten zur Entstehung resistenter Viren führen könnte. Zur Bewertung dieses Risikos sind weitere Studien erforderlich. Die Rolle einer antiviralen Kombinationstherapie ist noch nicht bekannt…
Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln
Derzeit wurden keine klinischen Studien zu Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Remdesivir durchgeführt…
Klinische Studien
Derzeit laufen mehrere klinische Studien, in denen der Einsatz von Remdesivir zur Behandlung von COVID-19 untersucht wird, oder befinden sich in der Entwicklung.«
138 gesunde Probanden in vier Hersteller-Studien
»Klinische Sicherheit
Bis zum 14. Februar 2020 wurden vier vom Antragsteller gesponserte Phase-I-PK-Studien durchgeführt, in denen 138 gesunden Probanden Remdesivir verabreicht wurde. Die Studien untersuchten:
Einzeldosen, 2‑stündige intravenöse Applikation der Remdesivir-Lösungsformulierung in Dosen im Bereich von 3 bis 225 mg,
Einzeldosen i.v.-Applikation der lyophilisierten Formulierung für 30 Minuten (75 mg) oder 2 Stunden (75 und 150 mg) und
Mehrfachdosen i.v.-Applikation von Remdesivir 150 mg einmal täglich für 7 oder 14 Tage.
Die beobachteten Nebenwirkungen basieren auf gepoolten verfügbaren Nebenwirkungsdaten aus von Gilead gesponserten Studien GS-US-399‑1812, GS-US-399‑1954, GS-US-399‑4321 und GS-US-399‑5505…
Studienlage
Für die Zulassung wurde die multizentrische, doppelblinde randomisierte kontrollierte Studie NIAID-ACTT‑1 eingereicht.
Seitens des Herstellers wurden zwei internationale, multizentrische Phase-III-Studien (SIMPLE) durchgeführt…«
gelbe-liste.de (17.11.20)
Gut, auch diese Information ist älter. Am 19.4.22 werden auf gesundheitsinformation.de des IQWIG auf der Grundlage der "Daten von 958 Personen aus 3 Studien", die offenbar der Hersteller vorlegte, Vorteile für "Personen mit niedrigem Sauerstoffbedarf" benannt, zugleich aber festgehalten:
»Welche Fragen sind noch offen?
Der Hersteller legte keine verwertbaren Daten zu schweren Nebenwirkungen und Therapieabbrüchen aufgrund von Nebenwirkungen vor. Zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurden keine Daten vorgelegt. Ob Remdesivir Vor- oder Nachteile bei diesen Aspekten gegenüber den Standardtherapien hat, bleibt deshalb offen.«
"Keine der teilnehmenden Personen war gegen Covid-19 geimpft"
Eine weitere Bewertung des Instituts, ebenfalls vom 19.4.22, klingt ähnlich zurückhaltend:
»Der Hersteller legte eine verwertbare Studie mit 584 infizierten Personen vor. Die eine Hälfte der Teilnehmenden erhielt Remdesivir, die andere Gruppe ein Placebo. Die Behandlung dauerte 3 Tage, die Nachbeobachtung bis Tag 28. Keine der teilnehmenden Personen war gegen Covid-19 geimpft. Unklar blieb, an welcher Virusvariante die Teilnehmenden der Studie erkrankt waren und ob sie vorher schon einmal mit dem Virus infiziert waren. Es zeigten sich folgende Ergebnisse:
Welche Vorteile hat Remdesivir?
Krankenhauseinweisungen aufgrund von Covid-19: Hier weist die Studie auf einen Vorteil für die Personen hin, die Remdesivir erhielten. Von ihnen wurde 1 von 100 Personen in ein Krankenhaus eingewiesen. Ohne Remdesivir war das bei 5 von 100 Personen der Fall.
Welche Nachteile hat Remdesivir?
Es zeigten sich keine Nachteile von Remdesivir.
Wo zeigte sich kein Unterschied?
Lebenserwartung: Es verstarb keine Person in der Studienzeit.
Behandlung auf einer Intensivstation: Auch hier zeigte sich kein Unterschied. In beiden Gruppen musste 1 von 100 Personen intensivmedizinisch behandelt werden.
Schwere Nebenwirkungen traten bei 1 bis 2 von 100 Personen auf. Auch hier gab es keinen Unterschied.
Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen: Keine der Personen brach die Therapie wegen Nebenwirkungen ab.
Welche Fragen sind noch offen?
Lebensqualität: Hierzu legte der Hersteller keine Daten vor.
Außerdem ist unklar, welche Vor- oder Nachteile Remdesivir für geimpfte Personen hat.«
An der Einschätzung, die am 5.10.20 auf apotheke-adhoc.de zu lesen war, hat sich offenbar nichts geändert:

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)
* Inzwischen steht nach diesem Satz: "Deutschland ist nicht darunter, wie es aus EU-Kreisen hieß." Ich prüfe noch, seit wann.
… hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist.
So ein Käse! Sämtliche zum Vermehren von Viren erforderliche Enzyme (Transkriptase, Polymerase usw.) stellt der Organismus welcher die DNA//RNA von Viren vermehrt und nicht der Virus selbst.
Diese Enzyme hemmen zu wollen ist lebensgefährlich, weil die ja vom eigenen Körper gebraucht werden.
Noch mehr Schwachsinn finden Sie in der Apothekenumschau.
Dazu : WHO recommends against the use of remdesivir in COVID-19 patients…https://www.who.int/news-room/feature-stories/detail/who-recommends-against-the-use-of-remdesivir-in-covid-19-patients
und: Remdesivir ‘Disastrous’ as COVID Treatment, But Government Pays Hospitals to Use. https://childrenshealthdefense.org/defender/covid-pills-remdesivir-paxlovid-molnupiravir-cola/
Finde den Fehler…..
Hat ihnen ihr Führungsoffizier diesen Schwachsinn vorgegeben, Aschmoneit?
Bei dem Zeug handelt es sich nachweislich um ein toxisches Mittel, was sie überall dort nachlesen können, wo sie es tunlichst unterlassen und an dem schon massig Menschen krepiert sind.
Quellen hier anzugeben scheint mir aussichtslos.
USmoneit bleibt USmoneit.
Den mittleren Absatz muss ich unterschreiben. Dann käme allerdings ein mühevoll zusammengehaltenes Weltbild ins Wanken und der stabilisierende Effekt des Ausblendens bestimmter als "Verschwörungstheorie" kategorisierter Prämissen könnte zu unbequemen Zuständen führen.
*
Wer will das schon.
lt. ich glaube dr. klinghardt gehen durch diese chemikalie garantiert die nieren kaputt – nierenversagen ist vorherbestimmt – was für verbrecher 2.2 Mio. tote sind somit zu erwarten – ohne worte
Ich dachte das Zeug heißt Ivermectin und gibt‘ nur mit viel Glück in der nächsten Tierarztpraxis oder man muss es extra in Indien bestellen. Einziger Haken: Spottbillig.
Nicht ganz. Das ist das Zeug das hilft. Leider mussten mehrere Studien dazu aus weltanschaulichen Gründen abgebrochen werden.
gesundheitsinformation.de
"Remdesivir (Handelsname Veklury) ist seit Juli 2020 für Personen ab 12 Jahren mit einer durch das Coronavirus SARS-CoV‑2 verursachten Lungenentzündung zugelassen, wenn die Erkrankung so schwer ist, dass die Gabe von Sauerstoff notwendig ist. Seit Dezember 2021 ist der Wirkstoff auch für Erwachsene mit Risiko für einen schweren Verlauf zugelassen, bei denen keine Sauerstoffzufuhr nötig ist."
https://www.gesundheitsinformation.de/remdesivir-veklury-bei-covid-19-mit-risiko-fuer-schweren-verlauf-aber-ohne-notwendigkeit-einer-sauerstoffgabe.html
[ "Die Zulassung beruht auf nur einer Studie." ]
02.05.2020 / dpa/ckr / Forschung & Lehre ( Deutscher Hochschulverband )
USA erlauben begrenzten Einsatz von Remdesivir
(…) Die beteiligten Patentinnen und Patienten mit der vom Coronavirus verursachten Lungenkrankheit COVID-19 waren Institutsleiter Dr. Anthony Fauci zufolge nach durchschnittlich 11 Tagen wieder genesen, die Patientinnen und Patienten der Kontrollgruppe hingegen erst nach 15 Tagen. Zudem führte das Medikament zu einer geringfügig niedrigeren Sterblichkeitsrate: Die Patientengruppe, die Remdesivir erhielt, habe eine Sterblichkeitsrate von acht Prozent gezeigt, die Kontrollgruppe von 11,6 Prozent. Doch dieser Unterschied ist statistisch nicht signifikant. Die Resultate der Studie müssten zudem noch unabhängig geprüft und veröffentlicht werden, schränkte Fauci ein. (…)
https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/usa-erlauben-begrenzten-einsatz-von-remdesivir-2747
Gilead
Geschichte
Im Juni 1987 gründete der damals 29-jährige Arzt Michael Riordan die Firma Oligogen, Inc., die 1988 in Gilead Sciences umbenannt wurde.
Im Januar 1997 wurde Donald Rumsfeld Vorsitzender des Aufsichtsrates, dessen Mitglied er seit 1988 gewesen war. Er trat von diesem Posten zurück, als er Verteidigungsminister unter George W. Bush wurde. Sein Aktienanteil wurde auf einen Wert von fünf bis fünfundzwanzig Millionen US-Dollar geschätzt. Er dürfte noch gestiegen sein, als im Herbst 2005 die erhöhte Nachfrage nach Tamiflu (wegen der Vogelgrippe H5N1) die Gilead-Aktien in die Höhe trieb.
Im März 2020 verkündete Gilead Sciences die Übernahme des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Forty Seven, dessen wichtigstem Produkt Magrolimab seitens der FDA ein beschleunigtes Zulassungsverfahren (Fast Track Designation) gewährt wurde.
Am 7. Juni 2020 wurde bekannt, dass das Pharmaunternehmen AstraZeneca eine Fusion mit Gilead Sciences erwägt und hierzu Gespräche aufgenommen hat.
Im Dezember 2020 kaufte Gilead den deutschen Biopharmazeutik-Hersteller MYR Pharmaceuticals für etwa 1,15 Milliarden Euro.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gilead_Sciences