Falsch-positiver Corona-Test im Berchtesgadener Land – ist das möglich?

Irgendwie eine dum­me Frage auf bglan​d24​.de. Denn das Portal berich­tet über den Kabarettisten Öztunc:

»Innerhalb von fünf Tagen lässt sich Cengiz Öztunc drei­mal auf Corona testen, zwei­mal am Testzentrum Bayerisch Gmain, ein­mal bei Dr. Michael Horn in Schönau am Königssee. Innerhalb von fünf Tagen erhält er auch drei Ergebnisse: wäh­rend der erste Test posi­tiv war, sind die bei­den ande­ren Ergebnisse nega­tiv. Ein Fakt, der Öztunc sau­er aufstößt.«

Im Gesundheitsamt win­det man sich:

»Im Gesundheitsamt Berchtesgadener Land ist der Fall Öztunc genau geprüft wor­den. Eine mög­li­che Erklärung dort: "Ein wei­te­rer rou­ti­ne­mä­ßig bestimm­ter Parameter, der soge­nann­te Ct-Wert, der jedoch nur nach RKI Vorgabe nur als Hilfsmittel in spe­zi­el­len Fällen her­an­ge­zo­gen wer­den kann, kann trotz zehn­tä­gi­ger Quarantäne wei­ter­hin eine posi­ti­ve PCR auf­wei­sen. Dieser Wert kann dann grob dar­stel­len, wie­viel Virusmaterial noch im Rachen vor­liegt. Dieser Wert lässt es (retro­spek­tiv) mög­lich erschei­nen, dass Herr Cengiz die Infektion bereits über die Hälfte durch­ge­macht hat­te (asym­pto­ma­tisch) und dadurch wei­te­re Tests nega­tiv ausfielen."«

Kann gar nicht! Siehe Drosten

»Fehler sei­en bei dem in Bayerisch Gmain ange­wen­de­ten Test-Verfahren nur schwer mög­lich heißt es.

Das bestä­tigt eine Aussage von Virologe Christian Drosten: "Das Ergebnis einer Labortestung ist immer eine Diagnose, nie ein rohes Testergebnis", erklär­te er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Und das mache einen gro­ßen Unterschied. "Ganz beson­ders bei posi­ti­ven Testergebnissen wird immer durch einen Zusatztest bestä­tigt (zusätz­li­che Genstelle). Damit wird das Vorkommen von falsch posi­ti­ven Diagnosen prak­tisch auf Null unter­bun­den."«

Das ist kei­ne Aussage aus einem Podcast, bei dem es immer Transkriptionsfehler geben kann. Wir haben hier drei Sätze, von denen zwei sprach­li­che "Imperfektionen" sind (vgl. Prof. Brinkmann ist es leid und erzählt Käse). Alle zusam­men­ge­nom­men sind eine ein­zi­ge gro­ße Lüge. Einige Jahrhunderte zuvor hät­te der Mann sicher erklärt: Die Nachricht, daß ein Schiff weit auf's Meer gefah­ren und nicht von der Scheibe gekippt sei, stel­le eine bewuß­te Irreführung der Öffentlichkeit (aus Erwerbsinteresse? s. Aus Meppen für Deppen. Aktuelles von Herrn D.) dar , indem das von der Heiligen Schrift wider­leg­te Gerücht von der "Erde als Kugel" ver­brei­tet werde.

Da kann den Mann von festem Glauben auch die­ser Umstand nicht erschüttern:

»Tatsächlich ist aber auch im Falle des Bayernspielers Serge Gnabry etwas ähn­li­ches pas­siert. Er muss­te nach einem posi­ti­ven Corona-Test ver­gan­ge­nen Dienstag (20. Oktober) in Quarantäne. Vier wei­te­re Tests erga­ben täg­lich das glei­che Ergebnis: nega­tiv. Daraufhin hob das Gesundheitsamt München die Quarantäne auf.«

Der Bericht wur­de am 26.10. ver­öf­fent­licht. Am 30.10. klärt ein Jünger Clausi auf rosen​heim24​.de auf:

Nur Lebertest kann falsch sein

»Ein falsch-posi­ti­ver Coronatest – wie gibt‘s das? Dr. Thomas Schulzki klärt auf

"Bei jedem ana­ly­ti­schen Test gibt es eine gewis­se Fehlerquote", beginnt Dr. Thomas Schulzki sei­ne Erklärung gegen­über rosen​heim24​.de. Mehrere Fälle von falsch-posi­ti­ven Coronatests haben die Frage auf­ge­wor­fen, wie so etwas pas­sie­ren kann. Der Leiter des Medizinischen Labors Rosenheim ver­sucht es anhand eines Beispiels zu veranschaulichen.

Fehlerquote bei Coronatest bei 0,01 Prozent
"Nehmen wir die Bestimmung des Leberwertes. Ein nied­ri­ger Leberwert zeigt, dass ich gesund bin, ein hoher Leberwert tritt im Normalfall auf, wenn ich krank bin. Aufgrund von Analysen hat man mal einen Bereich fest­ge­legt, wenn der Leberwert sich dar­in bewegt, wird es kri­tisch und man gilt als krank. Manch einer hat aber einen hohen Leberwert und ist trotz­dem gesund. Das fällt bei uns unter die Fehlerquote von zwei bis fünf Prozent."

In Bezug auf den Coronatest kann die Fehlerquote teil­wei­se auf 0,01 Prozent redu­ziert wer­den. "Der PCR-Test reagiert schon bei einer Mindestmenge an Erregern und gibt somit kla­re Auskünfte", bekräf­tigt Schulzki die "qua­si hun­dert­pro­zen­ti­ge Sicherheit". Doch auch hier gebe es Ausreißer, für die es Gründe gebe.«

Teilweise gibt es anders als bei der Leber "qua­si hun­dert­pro­zen­ti­ge Sicherheit". Da es die Fälle aber nun mal gibt, muß er lavieren:

»Verwechslungen kön­nen auch beim Coronatest nicht aus­ge­schlos­sen werden
"Zum einen sind im Labor oder davor Verwechslungen mög­lich. Das pas­siert kaum, kann aber nicht aus­ge­schlos­sen wer­den", beginnt der Laborarzt sei­ne Aufzählung. Es könn­te sich zudem Material bei der Testung zum Beispiel von den Abstrichtupfern lösen und somit den benach­bar­ten Test ver­fäl­schen. "In Grenzfällen kann es da zu Reaktionen kom­men, die kei­ne sind."

Schulzki ist es wich­tig zu beto­nen, dass die bei­den genann­ten Gründe wirk­lich nur in Ausnahmefällen vor­kom­men wür­den. Anders stel­le es sich mit der Tatsache dar, wenn eine Infektion schon zwei bis drei Wochen zurück­lie­ge, dann kön­ne ein erster Test noch schwach posi­tiv anschla­gen und ein wei­te­rer bereits nega­tiv sein.

Antikörper-Bluttest kann siche­re Aufklärung bringen
Diesen Fall ver­mu­tet das Gesundheitsamt Berchtesgadener Land bei den Tests von Cengiz Öztunc. Der Bad Reichenhaller Kabarettist wur­de inner­halb von 24 Stunden ein­mal posi­tiv und danach nur noch nega­tiv gete­stet. "Hier kann nur ein Antikörper-Bluttest nach ein paar Wochen eine siche­re Aufklärung lie­fern", gibt Dr. Thomas Schulzki als Anregung.

Ob die­ser Fall auch bei Serge Gnabry vom FC Bayern gege­ben war, kann der Laborarzt nicht sagen. "Dafür bräuch­te ich genaue­re Informationen." Der Fußballspieler war nach einem posi­ti­ven Test vier­mal hin­ter­ein­an­der nega­tiv gete­stet wor­den. Dass hier­bei kei­ner­lei Infektion mit dem Coronavirus vor­lie­ge, sei in ganz sel­te­nen Fälle [so im Original, AA] auch mög­lich, so der Mediziner. "Bei einer gerin­gen Zahl an Erregern kann die unspe­zi­fi­schen Körperabwehr eine Infektion ver­hin­dern. Es lie­gen kei­ne siche­ren Zahlen vor, wie vie­le Erreger für eine Infektion gebraucht wer­den."«

Das sind die Leute, die mit dem "Goldstandard" PCR-Test (RKI-Formulierung) hantieren.

5 Antworten auf „Falsch-positiver Corona-Test im Berchtesgadener Land – ist das möglich?“

  1. Hier ein Link zum Entwurf eines Dritten Gesetzes zum " Schutze" der Bevölkerung bei epi­de­mi­schen Lage von natio­na­ler Tragweite ( ich hät­te bei­nah den Wortvorschlag " Tragödie " genom­men , wäre aber pas­sen­der gewesen.
    Sehr inter­es­sant ist der neue Paragraph 28 a .
    Tja, jetzt sol­len die gan­zen Maßnahmen der letz­ten Monate gesetz­lich ver­an­kert werden.
    Wir kön­nen uns warm anziehen. 

    https://​dser​ver​.bun​des​tag​.de/​b​t​d​/​1​9​/​2​3​9​/​1​9​2​3​9​4​4​.​pdf

  2. Nachtrag: lt. Faz​.net soll die Verabschiedung die­ses Gesetzentwurfes ziem­lich rasch über die Bühne gehen.
    Finde lei­der den ent­spre­chen­den link nicht.
    ( Info habe ich aus einem ande­ren Blog)

  3. Ist jemand aus dem Kreis der Mitleser in der Lage zu sagen was sich im Landkreis Berchtesgaden im Oktober wirk­lich real abge­spielt hat. Ich las nur von zahl­rei­chen posi­ti­ven Tests. Dann unlängst von ins­ge­samt 3 Todesfällen. Aber: wie­vie­le Menschen, die gete­stet wur­den, krank gewor­den sind, wie­vie­le hos­pi­ta­li­siert wur­den, wie­vie­le auf die Intensivstation muß­ten – dar­über fand ich nichts. Das wäre aber wesent­lich. Denn der PCR-Test weist ja kei­ne Infektion nach, nur Virusfragmente. Eine der Lebenslügen der Zeugen Coronas. Das muss man sich nicht bie­ten lassen.

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