Quatsch, doch nicht wegen wiederholter Gewalttaten von PolizistInnen! Beobachtet werden in diesem Land Menschen, denen man das Etikett "extremistisch" anhängen kann. Wobei spaßig ist, von einem nachweislich rechts unterwanderten Verfassungsschutz die Beobachtung von "Rechtsextremen" zu erwarten.
Die taz berichtet am 13.12. mit dem Titel "Querdenkenprotest in Frankfurt am Main – Pressefreiheit unter Beschuss":
»[Es] kam wiederholt zu Angriffen auf anwesende JournalistInnen und FotografInnen. Medienschaffende berichteten vielfach von Beleidigungen und tätlichen Angriffen seitens einer nordrhein-westfälischen Polizeieinheit, die zur Verstärkung der hessischen PolizistInnen in die Rhein-Main-Metropole anwesend war.
Mehrere JournalistInnen beklagten, dass sie durch körperliche Gewalt der Polizei in ihrer Arbeit behindert wurden. FotojournalistInnen monierten mehrfache Griffe von PolizistInnen ins Kameraobjektiv. Andere PressevertreterInnen taten kund, dass sie von der Polizei geschubst worden seien und strauchelten. Einem Fotografen wurde von Beamten bei der Verrichtung seiner Arbeit ein Bein gestellt. Die Frage nach der Dienstnummer der Beamten blieb unbeantwortet. Diese Erlebnisberichte wurden vom Verdi-Funktionär Jörg Reichel, Landesgeschäftsführer der JournalistInnen-Union Berlin-Brandenburg, bestätigt.
Wiederholte Behinderung journalistischer Arbeit
Die Behinderung journalistischer Arbeit an diesem Samstag reiht sich ein in die Geschehnisse der letzten Großdemonstration der Querdenker in Frankfurt vom 14.11.2020. Auch hier wurden JournalistInnen von der Polizei in ihrer Arbeit massiv behindert. Auf diese wiederholten Übergriffe gegen die Presse angesprochen, teilte Alexander Kießling, Leiter der Pressestelle der Polizei Frankfurt, lediglich mit, dass man das Ganze aufarbeiten werde. Zum Zeitpunkt des Telefonates hätten keine Informationen zu den Vorfällen vorgelegen. Und das, obwohl der Beamte nach eigener Auskunft zum Zeitpunkt des Geschehens direkt vor Ort war.
Eine Abschlussdemonstration der GegendemonstrantInnen wurde durch die anwesenden Polizeikräfte untersagt. Immer wieder wurden diese auf vermeintliche Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz hingewiesen. Die GegendemonstrantInnen wurden aber auch auf kleinstem Raum von der Polizei an der Neuen Mainzer Straße gekesselt…«
Und auch die "junge Welt" stellt heute fest, daß (merkwürdigerweise?) auch in Leipzig die Polizei mit Gewalt gegen JournalistInnen und – hoppla! – linke DemonstrantInnen vorging:
»Bei einer Demonstration in dem für seine linke Szene bekannten Stadtteil war es zum wiederholten Mal zu Übergriffen der Polizei gekommen. Juliane Nagel, Leipziger Stadträtin der Partei Die Linke, die vor Ort war, sprach gegenüber jW am Montag von einem »sehr rabiaten Einschreiten« der Polizei. Demonstranten seien umgerannt, geschlagen und eingekesselt, Journalisten abgedrängt worden. Ein in den sozialen Medien gepostetes Video zeigt, wie Polizisten einen am Boden liegenden Demonstranten schlagen und ihn dann liegenlassen.
Ungewöhnlich ist, dass die Polizeidirektion Leipzig in einer Pressemitteilung vom Sonntag Ermittlungen gegen eingesetzte Beamte ankündigte. Olaf Hoppe, Pressesprecher der Leipziger Polizei, bestätigte die Ermittlungen am Montag gegenüber jW. Es gebe Hinweise, dass die Polizei »nicht immer verhältnismäßig« vorgegangen sei. Am Sonntag habe ihm ein Reporter des MDR vor Ort Videos gezeigt, in denen »unzulässige Gewaltausübung« durch Polizeibeamte zu sehen gewesen sei. Wie dies strafrechtlich zu bewerten sei, müsse abgewartet werden.«
Scheint für mich auf den ersten Blick so, als müsste die Polizei wohl auf Linie gehalten werden: Bitte nur (illegal) gegen Querdenker vorgehen, das ist ok. Sobald es Aktionen gegen Gegendemonstranten, sogenannte Linke oder ihnen freundlich gesinnte Journalisten betrifft, werden gleich Ermittlungen eingeleitet. Wobei ich unterstreichen möchte, dass Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten oder Personen generell, egal aus welchem Milieu, niemals in Ordnung ist.
"Die" Linken haben es bald geschafft. Dann ist fertig lustig und all die armen Tröpfe, die jahrelang was von "rechter Gewalt" und "rechten Netzwerken" und "rächts, rächts, rääääächts" faselten, werden ein böses, ein sehr, sehr böses Erwachen haben.
Lebenslügen werden platzen wie die Seifenblasen meiner Kinder. Aber die Seifenblasen machen mehr Spass.
@felsasepp: Hunderte ermordete MigrantInnen seit der "Wende", mit "Sieg Heil" posierende Polizisten, durch Rechtsradikale entwendete Munition bei der Bundeswehr sind keine Lebenslüge, sondere bittere Realität.