Für mich soll's nie rote Linien geben

Olaf Scholz träumt davon, wie sein Vorbild Helmut Schmidt als Katastrophenheld in die Geschichte ein­zu­ge­hen. Dann hät­te er ihn im Ranking auch abge­hängt, denn was ist eine Sturmflut gegen einen veri­ta­blen "Viren-Tsunami"? Denkbar ist aber durch­aus, daß Scholz als Westentaschen-Diktator endet.

Denn mit sei­ner Absage an rote Linien legt sich der Mann, der sich im Interview der "Zeit" vom 2.12. als tat­kräf­ti­ger Führer insze­niert, gera­de mit den bra­ven "Geimpften" an:

»Wir wer­den alles tun, was erfor­der­lich ist. Wir wer­den wei­te­re Schritte gehen, die lei­der auch jene Bürgerinnen und Bürger tref­fen, die bis­her alles rich­tig gemacht haben und zwei­mal, oft­mals sogar bereits drei­mal geimpft sind. Aber ich beto­ne das hier aus­drück­lich noch mal: Für mei­ne Regierung gibt es kei­ne roten Linien mehr bei dem, war zu tun ist. Es git nichts, was wir ausschließen.«
Zitiert nach der Druckausgabe

Aus einem heu­ti­gen Telefonat mit einer "voll­stän­dig geimpf­ten" Person aus Niedersachsen: Eine Terminvereinbarung beim Friseur schei­tert an der 2Gplus-Vorschrift. Sie müß­te sich testen las­sen, doch die näch­ste Gelegenheit dafür ist 50 km ent­fernt. Die Benutzung des Busses geht nicht, weil sie ja kei­nen Test vor­wei­sen kann. Im Sinne der "öko­lo­gi­schen Verkehrswende" wird sie ver­mut­lich 100 km mit dem Auto zurück­le­gen, um den Friseur in ihrem Ort auf­su­chen zu kön­nen. Ist sie amü­siert? Geht so.


In einer nicht ver­gleich­ba­ren histo­ri­schen Situation hat­te Helmut Schmidt 1977 ver­langt, über rote Linien hin­aus­zu­ge­hen. »Helmut Schmidt [for­dert] am Abend des 8. September auf, "das Undenkbare zu den­ken" und durch­aus auch "exo­ti­sche Vorschläge" zu unter­brei­ten.« Näheres ist in einem auf­schluß­rei­chen Artikel der "Bundeszentrale für poli­ti­sche Bildung" 2007 unter dem Titel "Der nicht erklär­te Ausnahmezustand" zu lesen.


31 Antworten auf „Für mich soll's nie rote Linien geben“

  1. Das Problem mit Technokraten ist, dass sie manch­mal tat­säch­lich glau­ben, sie sei­en wich­tig. Nicht wahr, Olaf? Erzähl' doch mal, was du so gelei­stet hast. CumEx, Wirecard, Finanztransaktionssteuer, Impfpflicht. 

    Sag' mal: Hast du auch schon den Stefan ins Kanzleramt ein­ge­la­den? Den wirst du sicher­lich brau­chen, den musst du bei Laune hal­ten. Gibt's ire­gend­wie ein rotes Telefon zur Raute, damit sie sich so rich­tig krass bera­ten kann. Mensch, Olaf, end­lich am Ziel, oder?

    1. Der Vorteil des Genossen ist, dass er unglaub­lich schnell alles ver­ges­sen kann – im Wirecard Fall konn­te er sich ja auch an nix erin­nern. Das erin­nert mich wie­der­um an slee­py Joe aka Brandon. Lieber Olaf, im süd­li­chen Nachbarland sind gera­de Amtsniederlegungen in Mode, das wäre doch was? Ja, du darfst dich auch ver­pis­sen, bevor der Bundesspalter dich über­haupt erst ver­ei­digt hat. Die blitz­ge­schei­te Anal-Ena kann ja über­neh­men. Das an-die-Wand-Fahren schafft die auch, kein Thema.
      Let‘s go Brandon et al!

  2. Hatte sich Angela Merkel den Rote Rosen Song nicht anläss­lich des Zapfenstreichs gestern Abend gewünscht? Und zusätz­lich „Du hast den Farbfilm ver­ges­sen, mein Michael“ von Nina Hagen. Jetzt kann ich nie wie­der unbe­fan­gen Nina Hagen hören…

  3. Der hit­lert ganz schön rum, der Scholz. Vermutlich will er den Schröder machen.

    Eine Agenda, lie­be SPD, hmm? Wie wärs mit einer neu­en Agenda? Diesmal für Ungeimpfte?

  4. "Für mei­ne Regierung gibt es kei­ne roten Linien mehr bei dem, war zu tun ist. Es git nichts, was wir ausschließen."

    Also auch Lager errich­ten, Menschen erpres­sen, Menschen ein­sper­ren, Menschen fol­tern, Impf-Experimente an Menschen, Menschen umbrin­gen lassen?

    Ein gewis­ser Herr mit komi­schen Schnauzbart hat ähn­li­ches ja frü­her schon ein­mal postu­liert und dann auch umge­setzt (1933 – 1945).
    Aber ok, die SPD war ja schon damals die­sem Herrn mit komi­schen Schnauzbart nicht unbe­dingt abgeneigt.

    Nach 1945 gab es dann die ersten Urteile wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Geschichte wie­der­holt sich wenn diver­se Menschen und gewis­se Politiker und Parteien nichts dazulernen.
    Wir müs­sen wohl auch wie­der erst ein Tribunal für Unbelehrbare, die den­ken sie kön­nen alles machen was sie wol­len, eröffnen. 

    Thema, wie­der ein­mal: Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

    1. @Andi67: Alles, was recht(s) ist, aber das ist Quatsch, "die SPD war ja schon damals die­sem Herrn mit komi­schen Schnauzbart nicht unbe­dingt abge­neigt". Nachdem die Kommunisten bereits ein­ge­sperrt oder unter­ge­taucht waren, war es die SPD-Fraktion, die sich als ein­zi­ge gegen das Ermächtigungsgesetz stell­te. Anders als bei­spiels­wei­se der spä­te­re Bundespräsident Theodor Heuss, der ihm zustimm­te. Er war nicht der ein­zi­ge die Nazis stüt­zen­de Konservative, der in der BRD Karriere machte.

      1. @aa, schon mal was vom SPD Mann Noske gehört? Hat der nicht die Aufstände von Kommunisten nie­der­ge­schla­gen? Hat er nicht Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermor­den lassen?
        Nein????

        Was ist dar­an also Quatsch?

        1. @Andi67: Meine letz­te Forschungsarbeit, bevor Corona übers Land brach, beschäf­tig­te sich mit dem Kapp-Putsch 1920. Dabei ist mir der sich selbst so bezeich­nen­de Bluthund Noske begeg­net, der zuvor bereits durch ein Spitzelsystem und Terror gegen Arbeiterdemonstrationen auf­ge­fal­len war. Mir sind die Verbrechen von SPD-Funktionären durch­aus geläu­fig. Quatsch bleibt, daß, wie im Kommentar behaup­tet, die SPD die Wahl Hitlers begrüßt hätte.

    2. @Andi67

      die SPD trägt eine erheb­li­che Mitschuld an Hitler! Justiz und Polizei (Noske) und alle wich­ti­gen Ämter waren in der Zeit der Weimarer Republik SPD-geführt! Und in der ersten Wahl des Parlaments im März 1933 stell­ten sich die ver­blie­be­nen SPD-Genossen geschlos­sen hin­ter Hitler. Noch Fragen?

      MFG

      1. @Erfurt: In jedem Geschichtsbuch, egal ob aus der DDR oder BRD, ist zu lesen, daß das Letzte ein­fach Quatsch ist. Es gab sogar anfangs Widerstandsgruppen aus Kreisen der SPD. Diese Aktionen lie­ßen aller­dings bald nach, oder die Leute schlos­sen sich kom­mu­ni­sti­schen Gruppen an.

  5. "Helmut Schmidt [for­dert] am Abend des 8. September auf, "das Undenkbare zu denken"

    Gedacht wur­de 1977 tat­säch­lich: "Abschaffung der Todesstrafe", "Verfolgung durch Sonderkommandos", … Stattdessen blieb man vor­erst bei einer Kontakt- und Nachrichtensperre. Abgemurkst haben die Terroristen sich dann spä­ter selbst. (Sagt man.)

    Schmidt wur­de im Offizierskasino der Wehrmacht sozia­li­siert. Olaf Scholz (hier noch mit Perücke) im Umkreis von Cum-Ex, G20 und Agenda2010.

    Wir wer­den sehen, wer die bes­se­re Erziehung genos­sen hat.

  6. "Katastrophensuperheld"? Ja, der Vergleich passt.
    Ein "Katastrophensuperheld" wie "Hancock", der mit fast jeder sei­ner Aktionen zur Verhinderung eine Katastrophe eine noch groe­sse­re Katastrophe aus­loe­ste. Solch ein "Katastrophensuperheld" koenn­te er durch­aus sein …

    1. Habarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichtshofes, hat der nicht mal für eine gro­ße Cum-Ex Manufaktur gearbeitet ?

      Eine rich­tig ehren­wer­te Gesellschaft ^^

  7. Wäre ja auch gelacht, wenn die heu­ti­ge SPD-Spritze, ver­dammt, ‑Spitze irgend­was mit Rot zu tun hät­te… Statt roter Linien bevor­zugt man dort nun­mehr gräu­lich-bräun­li­che Streifen, will mir scheinen.

  8. Die roten Linien waren doch nie ein Thema für den gnä­di­gen Herrn. Falls er jemals an eine Persönlichkeit wie Helmut Schmidt ran­rei­chen möch­te, wird er ewig und immer eine gro­ße Leiter benut­zen müssen.
    Vergleiche mit der Zeit der RAF? Sind die unge­impf­ten Menschen in sei­ner schrä­gen Sicht jetzt Terroristen? Wer hat hier einen Sprung in der Schüssel? Ich hof­fe, ich inter­pre­tie­re das falsch.
    Ich ent­schei­de mich für mei­ne eige­ne, indi­vi­du­el­le ROTE LINIE hin­sicht­lich sei­ner Denke und las­se mich statt­des­sen von Hildegard mit roten Rosen beregnen.

  9. Eine Frage in die Runde:
    War da nicht mal was, so um 1919? Wenn ich mich nicht irre hieß der Genosse Gustav Noske, (Einer muss den Bluthund machen…)
    Hat der Hr. Scholz bei sei­nem Vorbild sicher­lich nur die Namen ver­wech­selt, bei sei­nem schlech­ten Gedächtnis durch­aus verständlich.

  10. Die „thin red line“ ist mei­nes Wissens nach immer die Grenze zwi­schen Wirklichkeit und Wahnsinn oder zwi­schen Gut und Böse oder zwi­schen Gerecht und Ungerecht gewesen.

    Literarisch…

    Ich weiß nicht, ob die sich mit sol­chen Begrifflichkeiten einen Gefallen tun.

  11. Ich weiss, es ist unpas­send.. und ich weiss auch gar nicht war­um – aber vor mei­nem gei­sti­gen Auge sehe ich immer wie­der den Scholz mit einem klei­nen Hitler-Bärtchen.
    Irgendwie blöd.

  12. „Betrachten Sie unse­re Aufstandsbekämpfungskriege im
    Ausland als leben­de Laboratorien für die Untergrabung
    einer demo­kra­ti­schen Gesellschaft im eige­nen Land."
    Alfred McCoy, US-Historiker auf dem
    Gebiet der Überwachung und ihrer poli­ti­schen Folgen,
    2009

  13. Deutscher Bundestag
    15.12.2021 um 9:00 Uhr 

    Regierungserklärung durch den Bundeskanzler

    Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundeskanzler | Liveübertragung: Mittwoch, 15. Dezember, 9 Uhr 

    Einziger Tagesordnungspunkt der Plenarsitzung des Bundestages am Mittwoch, 15. Dezember 2021, ist die Abgabe einer Regierungserklärung durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). An die ein­stün­di­ge Regierungserklärung schließt sich eine zwei­ein­halb­stün­di­ge Aussprache an. 

    Zu Beginn der Plenarsitzung wird über die Tagesordnung abge­stimmt, da vor­ab dar­über kein Einvernehmen zwi­schen den Fraktionen her­ge­stellt wer­den konn­te. (vom/10.12.2021)

    https://​www​.bun​des​tag​.de/​d​o​k​u​m​e​n​t​e​/​t​e​x​t​a​r​c​h​i​v​/​2​0​2​1​/​k​w​5​0​-​d​e​-​r​e​g​i​e​r​u​n​g​s​e​r​k​l​a​e​r​u​n​g​-​8​7​1​092

    .

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Mittwoch (15. Dezember) im Bundestag sei­ne erste Regierungserklärung abgeben. 

    Nach einer Übersicht der Bundestagsverwaltung wird sich dar­an eine rund zwei­ein­halb­stün­di­ge Aussprache anschlie­ßen. Es ist üblich, dass ein neu­er Kanzler eine Art Antrittsregierungserklärung hält und dar­in die Leitlinien sei­ner Regierung für die kom­men­den vier Jahre skiz­ziert. Bei Scholz dürf­te sie dem Motto des rot-grün-gel­ben Koalitionsvertrages "Mehr Fortschritt wagen" fol­gen. Deutschlands erste Ampel-Bundesregierung ist seit dem ver­gan­ge­nen Mittwoch im Amt. 

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