Was ich rechts im Bild für einen Kassenautomaten hielt, ist in Wirklichkeit Werbung für ein anderes Produkt.

Die "Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gruselt es:
»Während der Hochphase von Corona haben Ärzte und Patienten plötzlich die Möglichkeit der Videosprechstunde für sich entdeckt. Was gut funktionierte, soll jetzt wieder limitiert werden.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist zuletzt kontinuierlich gesunken. Lagen die gemeldeten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner vor einem Monat noch bei einer Inzidenz von 484,0, meldete das hessische Sozialministerium am Freitag einen Wert von 260,7. Erwartet wird jedoch, dass die Zahl der Neuinfektionen im Herbst und Winter wieder rasant steigt, wenn sich das soziale Leben vermehrt in Innenräumen abspielt.
Auch viele Ärzte bereiten sich schon auf die nächsten Monate vor, die Impfkampagne nimmt wieder an Fahrt auf…
Wer sich vom Hausarzt impfen lassen möchte, der muss weiterhin persönlich in der Praxis vorbeischauen. Daran wird auch nicht das „Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“ etwas ändern. Genau an dem üben jetzt Ärzte und Krankenkassen Kritik. In der Hochphase der Pandemie wurde die Kontingentierung der Videosprechstunde für Ärzte ausgesetzt. Durften zuvor nur 20 Prozent der Leistungen digital erbracht werden, wurde dieses Limit 2021 komplett aufgehoben…
Die Nachfrage nach Videosprechstunden ist nach Auswertungen der Barmer seit Beginn der Corona-Pandemie in allen Altersgruppen massiv gestiegen. Demnach nutzten Versicherte der Kasse die digitale Konsultation allein 6500 Mal im ersten Quartal 2021. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum 2019 wurde das Angebot nur neunmal genutzt.«
Es geht um eine Auswertung in Hessen. Wie viele der 8,7 Millionen Versicherten der Barmer dort leben, habe ich nicht recherchiert. 6.500 Konsultationen im Quartal per Webcam kommt mir nicht übermäßig viel vor.
»Seit April 2022 greift jedoch eine neue Regel. Die Videotermine dürfen nur noch 30 Prozent der Kapazität einer Praxis ausmachen. Immerhin zehn Prozent mehr als vor der Pandemie. Eine Anhebung, die laut Martin Till, Landeschef der Barmer, nicht weit genug geht und Fortschritte in der Digitalisierung ausbremst sowie die Zuspitzung der Lage im Herbst und Winter außer Acht lässt…«
Goldstandard ist hybrid
Martin Till, Landeschef der Barmer, wird das vermutlich ziemlich wörtlich meinen:
»Besonders oft kam die Videosprechstunde in der ambulanten Psychotherapie zum Einsatz. Allein hier gab es im Analysezeitraum etwa 22.200 Behandlungsfälle per Video. Etwa 1700 Psychotherapeuten machten von dem Angebot Gebrauch.
„Der Goldstandard der psychotherapeutischen Patientenversorgung ist für viele Betroffene hybrid und schließt ein ausgewogenes und therapeutisch verantwortliches Verhältnis aus persönlicher Konsultation und niedrigschwelliger digitaler Betreuung ein“, sagt Till…«
Wer ist da eigentlich krank?
"Fettes Brot" sangen einmal:
Was kann schon schiefgehen, wenn ein vertrauliches therapeutisches Gespräch über kommerzielle Videotelefonieanbieter abgewickelt wird? Da wird sich der Patient bestimmt vorbehaltlos öffnen und intimste Details preisgeben, weil solche Streams "nie und nimmer" aufgezeichnet werden könnten.
S.P.
"Die Videotermine dürfen nur noch 30 Prozent der Kapazität einer Praxis ausmachen."
Da ist sie wieder, die deutsche Bürokratie und der deutsche Regelungswahn.
Wieso schaut nicht einfach jeder Arzt selbst, ob er er es für sinnvoll hält, einem Patienten eine Videosprechstunde anzubieten oder nicht. Bei körperlichen Erkrankungen wird dies in der Regel nicht sinnvoll sein und es werden wenige Fälle sein. Bei psychischen Erankungen könnte es phasenweise sinnvoll sein genau das anzubieten.
Was soll immer dieser kranke Regelungswahn??? Was bringt es, wenn wegen dieser besch** Regelung 20% Leute bei Arzt A eine Videosprechstunde bekommen, für die es eigentlich total sinnfrei ist, in Psychotherapiepraxis B aber 50% der Leute nicht, weil die sogenannte "Kapazität" überschritten ist.
Ich weiß nicht, warum Deutschland nie etwas aus seinen Fehlern lernt. Flexibilität? Fehlanzeige. Lieber durchbürokratisieren, bis auch das letzte bisschen Sinnhaftigkeit und Hoffnung zerstört sind.
Womit geklärt sein duerfte, warum Angela Merkel das "5G-Netz" zu fordern hatte.
https://www.youtube.com/watch?v=ETxmCCsMoD0
… frau versucht eben ihre TRaeume, so es eben geht, umzusetzen – weit zu bäumen … !