Gestern im Penny

Man erlebt doch auch immer wie­der Amüsantes in die­sen Tagen. Donnerstag im Pennymarkt auf der Wilmersdorfer Straße. Große hand­schrift­li­che Plakate wei­sen dar­auf hin: Jede Kundin hat einen Einkaufswagen mit sich zu füh­ren – bei Paaren haben es zwei zu sein. Ein Paar über­sieht dies oder ver­steht viel­leicht den deut­schen Text nicht. Die reso­lu­te Kassiererin weist sie auf die Regeln hin. Brav holen sie sich den zwei­ten Wagen. So kann es pas­sie­ren, daß zwei Menschen, die viel­leicht ein Pfund Tomaten kau­fen wol­len, mit 2 Einkaufswagen durch den Markt stolzieren.

Im Markt dann das gewohn­te Bild: Die Einkaufswagen ste­hen irgend­wo, die Menschen bewe­gen sich bei den Regalen.

Überhaupt sind die Geschäfte hoch krea­tiv in der Umsetzung der Abstands- und Hygieneregeln. Bei Penny muß jeder den Wagen neh­men – der wird aber nicht des­in­fi­ziert. Man kann das pro­ak­ti­ve Weitergabe des Virus nen­nen. Bei Lidl muß der Wachmann die Wagen des­in­fi­zie­ren. In der Regel blei­ben dabei die seit­li­chen Hörner zum Anfassen aus­ge­nom­men. Überhaupt die Wachleute: Wenn eine Branche zur Zeit von der Krise pro­fi­tiert, dann ist es diese.

Wie wäre es, wenn die Männer sich ein Beispiel an deut­schen Hausfrauen näh­men, die zu Millionen gera­de Mundschutze nähen, häkeln oder töp­fern? Sie könn­ten ihre bast­le­ri­schen Talente nut­zen, um die Einkaufswagen mit seit­li­chen Abstandshaltern aus­zu­stat­ten, um ein wirk­li­ches Abstandsgebot zu sichern.

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