Janet ist eine engagierte Kommentatorin. Mit bislang 22 Beiträgen bemüht sie sich, Herrn Drosten und die UB Frankfurt in Sachen Doktorarbeit zu verteidigen.
Sie hat gestern zwei kluge Fragen gestellt.
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- Was soll mein Geschrei um dieses Thema?
- Warum mache ich mich zum nützlichen Idioten von Verschwörungstheoretikern vom äußersten rechten Rand?
Hier der Versuch einer Antwort.
Eine einfache Antwort auf die erste Frage: Es geht um Selbstschutz. Ich weiß um die Macht wirklicher oder vermeintlicher Fakten-Checker. Ich habe hier behauptet, die Dissertation von Christian Drosten sei nicht wie vorgeschrieben bei der Deutschen Nationalbibliothek gemeldet. Ein Fakten-Check heute wird irrtümlich feststellen: Das ist gelogen.
Deshalb war es mir wichtig, zu belegen, daß die Meldung der Doktorarbeit von 2001 an die DNB am 13.7.2020 erfolgte.
Mir sind tatsächlich an anderer Stelle Fehler unterlaufen. Ich habe sie stets korrigiert und die Korrektur dokumentiert. Aber ich habe auch erleben müssen, daß Dokumente, die ich erwähne, plötzlich von Webseiten verschwinden. Ich halte es nicht für einen Zufall, daß es sich bei zweien um die Dokumentation dessen geht, daß das "Labor Berlin" von Prof. Drosten Umsätze steigern soll, die mit (Corona-)Tests erzielt werden. Die Dokumente befanden sich auf zwei ganz unterschiedlichen Webseiten. Hätte ich sie nicht gesichert, hätte ich mich auch hier des Vorwurfs von fake news ausgesetzt (s. dazu Kommerzielle Interessen von Charité und Labor Berlin ).
Update 17.7.: Bei dem zweiten nicht mehr im Netz befindlichen Dokument handelt es sich um die Stellenanzeige für den Geschäftsführer von Labor Berlin. Diese Stelle ist seit dem 1.7. besetzt, das "Verschwinden" hat also eine nachvollziehbare Ursache (siehe Labor Berlin mit neuem Geschäftsführer).
Verschwörungstheoretiker vom äußersten rechten Rand
Es gibt sie zweifellos, und es zeichnet sie aus, daß sie einzelne Figuren "enttarnen", die sich in den Dienst fremder Mächte stellen und unser deutsches Volk bedrohen. Die Figuren heißen dann Drosten oder Gates oder Soros, und sie haben undurchschaubare finstere Pläne.
Mich interessieren einzelne Menschen nur insofern, als an ihnen ein System wirtschaftlicher Interessen aufgezeigt werden kann. Nicht in dem engen Sinne, daß Drosten oder Gates Geld scheffelten mit Panikmache angesichts von Pandemien; beide verdienen auch so genug.
Stattdessen bemühe ich mich darzustellen, wie eng die Anbindung der Berliner Charité an den Millionärs-Clan der Quandts ist (s. Stiftung Charité – fest in der Hand der Wirtschaft) ist. Ich zeige, wie mächtig internationale Konzerne sind in den Gremien, die weltweit die Gesundheitspolitik bestimmen (s. Einfluß von Konzernen, Banken, Hedgefonds auf "Corona-Hilfen" (II)).
Rechte haben kein Problem damit, daß Geldregen aus öffentlichen Kassen auf deutsche Unternehmer niedergeht, die sich mit Impfstoffen, Medikamenten und Tests bereichern. Sie sind empört, wenn Bio-Deutschen ihr Urlaub am Ballermann vermiest wird und feiern die Internierung von infizierten Schlachthofarbeitern vom Balkan, Menschen in Flüchtlingslagern oder "Großfamilien" in Göttingen.
Von all dem wird hier nichts zu lesen sein. Bedauerlich ist, daß die "seriösen" Medien von wirtschaftlichen Zusammenhängen in der Corona-Krise wenig wissen wollen. Sie könnten dazu beitragen, daß nationalistische und rassistische Verzerrungen zurückgedrängt werden. Solange sie das nicht tun, bleibt das Dilemma für aufklärerische Positionen, von Dummköpfen und Rechten und rechten Dummköpfen vereinnahmt zu werden. Da hilft nur eine klare Abgrenzung. Ich bilde mir ein, sie hier zu leisten.
Ich möchte Ihnen nur sagen, dass ich es super finde, dass Sie den Dingen hinterher recherchieren. Die "Leitmedien" versagen auf ganzer Linie und es braucht wirklich jeden, der sich um Aufklärung und Information bemüht. Die DNB-Aufnahme wird auch als Reaktion auf Ihre Beiträge erfolgt sein. Trotzdem sollte man nicht jede Kleinigkeit als großen Skandal verkaufen, wenn man die Dinge nicht überschaut. Die Diss ist Stand jetzt kein Skandal, dafür gibt es keinen Anhaltspunkt.
"Rechte haben kein Problem damit, daß Geldregen aus öffentlichen Kassen auf deutsche Unternehmer niedergeht, die sich mit Impfstoffen, Medikamenten und Tests bereichern."
Da täuschen Sie sich aber gewaltig. Genau das Argument kommt aus diesen Kreisen ständig. Die Quandts sind auch bei denen ein beliebtes Feindbild, wie überhaupt "die da oben", "das Establishment", "die Eliten" etc. Natürlich auch "die Mainstream-Medien". Mit genau dieser Masche agiert Trump ja auch, der auch in Deutschland deren Held ist.
Es kommt auch nicht von ungefähr, dass Trump gerade gegen Fauci dieselben Argumente auffährt, wie populistische Politiker von rechts der Mitte bis rechtsaußen, ebenso wie die einschlägigen Blogs. "Ändert ständig seine Meinung", "widerspricht sich dauernd", "hat am Anfang ein paarmal falsch gelegen…" … all das haben wir von den üblichen Verdächtigen auch hierzulande gehört, mit dem Ziel, Wissenschaftler zu diskreditieren.
Und genau in dieses Horn stoßen Sie auch. Es werden Dissertationen angezweifelt, es werden finanzielle Eigeninteressen unterstellt, zuletzt haben Sie auch versucht, die PCR-Tests zu diskreditieren (aus welcher Ecke das kommt, ist auch bekannt; längst widerlegt sind die Argumente auch); kurz, es wird kaum etwas unversucht gelassen, die wissenschaftlich orientierte Vorgehensweise anzusägen.
Was Ihre Motivation hierbei ist, ist mir völlig schleierhaft. Ebenso wie mir völlig schleierhaft ist, wie man sich an dieser Dissertationsgeschichte derartig aufhängen kann. Für mich ist spätestens, seit ich weiß, dass die UB Frankfurt gleichzeitig der Standort der DNB für Hessen ist, völlig klar, was da passiert ist: Die haben damals einfach versäumt, die Arbeit in den anderen Katalog einzutragen. Die Arbeit steht genau dort, wo sie stehen sollte, und dass sie jetzt x‑mal vorgemerkt ist, haben Sie selber verursacht. Dass keine UB mehrere Exemplare einer Mediziner-Dissertation ins Regal stellt, schon rein aus Platzgründen, wurde Ihnen auch schon erklärt.
Wenn es nur um diese Dissertationsgeschichte ginge, würde ich glauben, Sie hätten sich einfach verrannt und wollten es nicht zugeben. Aber da sind ja auch noch die anderen Dinge. Umgekehrt sehe ich keinerlei kritische Betrachtungen der Lockerungsbestrebungen, die viel offenkundiger auf Druck der Wirtschaft zurückgehen als irgendetwas, was Wissenschaftler wie Drosten machen (das Thema Storymachine und Verknüpfungen zur Möbelindustrie habe ich in den Artikeln zur Heinsbergstudie interessanterweise auch nicht gesehen), statt dessen wird der schwedische Sonderweg abgefeiert, der von wem als Idealbild präsentiert wurde, bevor man die Todeszahlen nicht mehr wegdiskutieren konnte? Der FDP, nicht gerade die Chefkritiker lobbyistischer Einflüsse. Eigenartige Herangehensweise für jemanden, der sich politisch links verortet und nach eigener Aussage vor allem interessiert ist an wirtschaftlichen Einflüssen und Verflechtungen.
Janet,
schön, daß wir jetzt Argumente austauschen können.
Sie sagen, ich täusche mich, wenn die Rechten den Geldregen für deutsche Unternehmer begrüßten.
Wenn Sie einmal auf die Seite https://www.afdbundestag.de/corona-krise-in-deutschland/ schauen, dann werden Sie feststellen, daß es sich doch so verhält:
Eine Vermögensabgabe für Superreiche wird abgelehnt. Klassisch neoliberal soll die Wirtschaft „in die Lage versetzt [werden], sich mit marktwirtschaftlichen Instrumenten selbst zu helfen, wodurch die Abhängigkeit von staatlichen Hilfen und Subventionen reduziert wird.“ Der Solidaritätszuschlag, der nur noch für Höchstverdienende gilt, soll gestrichen werden. Corona-Hilfen auf EU-Ebene werden kategorisch abgelehnt. Es geht also genau darum: Deutsche Unternehmer sollen gestärkt werden.
Ich stimme Ihnen zu: Gleichzeitig gibt es auf der Rechten ein Feindbild gegen „die da oben“, „das Establishment“ usw. Es ist nicht zufällig so verschwommen. Kein Nationalist wird die wirtschaftliche Mächtigen im eigenen Land kritisieren. So wenig wie Trump sich gegen die US-Pharmaindustrie wendet tun das die Rechten hierzulande mit deutschen Großkonzernen. Italienische Faschisten hielten den Multimilliardär Berlusconi fur großartig. Der rechtsradikale Bolsonaro ist der beste Sachwalter der brasilianischen Groß-Agrarier.
Dagegen setzen Sie „die wissenschaftlich orientierte Vorgehensweise“. Sehr einverstanden. In meinem Verständnis setzt Wissenschaft einen fachlichen Meinungsstreit voraus. Dazu darf gehören, Zweifel an PCR-Tests anzumelden. Hier wurde in einem (nicht von mir verfaßten) Beitrag „Von Epidemien und Pseudo-Epidemien“ davon berichtet, daß 2006 die Anwendung solcher Tests zu Fehleinschätzungen geführt hat. Das veranlaßt Sie, davon zu sprechen, ich würde „die PCR-Tests diskreditieren“, und zwar mit Argumenten, die „längst widerlegt“ sind. Sie gehen nicht auf den Sachverhalt ein, sondern setzen Ihre Meinung als gültig.
Sie werfen mir vor: „Es werden Dissertationen angezweifelt, es werden finanzielle Eigeninteressen unterstellt.“
Bitte lesen Sie meine Beiträge noch einmal. Zu keinem Zeitpunkt wurde darin die Existenz der Dissertation von Herrn Drosten angezweifelt. Im Gegenteil war meines Wissens nach der entsprechende Artikel der erste, der die Fundstelle in der UB Frankfurt bekannt gemacht hat (im Gegensatz zu rechten Dummköpfen und Verschwörungsschreiern). Finanzielle Interessen sind nicht unterstellt worden, sondern u.a. am Beispiel von Olfert Land (TIB-Molbiol) und Labor Berlin, in dem Herr Drosten für die Virologie zuständig ist, belegt.
Sie vermuten, ich hätte mich mit der „Dissertationsgeschichte“ verrannt. Ich gebe zu, daß hier eine Gefahr besteht. Viel lieber würde ich mich mit dem Inhalt beschäftigen als mit den Umständen, die mir dies gerade nicht gestatten. Ich bleibe dabei: Das Problem ließe sich sehr einfach lösen, wenn die Doktorarbeit online zur Verfügung gestellt würde. Anders als Sie glauben, steht der Veröffentlichung kein Urheberrecht im Wege.
Daß sich die FDP für den „schwedischen Sonderweg“ erwärmt, ist mir entgangen. Wenn Sie mir hier auf die Sprünge helfen könnten, wäre ich Ihnen dankbar.
Sehr geehrte "Janet" ,
ich erlaube mir aus Ihrem Text zu zitieren : "… zuletzt haben Sie auch versucht, die PCR-Tests zu diskreditieren (aus welcher Ecke das kommt, ist auch bekannt; längst widerlegt sind die Argumente auch); kurz, es wird kaum etwas unversucht gelassen, die wissenschaftlich orientierte Vorgehensweise anzusägen. "
Also, jetzt bin ich gespannt auf Ihree "ausführliche Widerlegung" der von Ihnen erwähnten "PCR-Diskreditierung" … Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mal kurz diesbezüglich Ihre Tastatur "anwerfen"könnten …
Mit freundlichen Grüßen
Günter Adams
Einstiegslektüre.
https://scilogs.spektrum.de/lifescience/corona-im-rinderwahn-oder-warum-ich-einen-fehler-gemacht-habe-und-jetzt-mehr-recht-habe-als-vorher/
Das war es jetzt aber endgültig von mir.
Liebe Janet, Herr Drosten berät die Bundesregierung und ist ständig in den Medien. Er hat sich nicht habilitiert. Deshalb ist für die wissenschaftliche Expertise die Dissertation schon interessant. Das ist doch normal, noch dazu wo Herr Drosten so viele Preise erhält und so ein berühmter Professor ist. Was ist so schlimm daran, wenn man sich für seine Doktorarbeit interessiert?
Die Habilitation ist ein völlig überkommenes Relikt aus dem letzten Jahrhundert, für das sich international noch nie jemand interessiert hat und seit mind. 20 Jahren in D. auch niemand mehr interessiert, da reine Zeitverschwendung (auch wenn in der Wikipedia was anderes steht). Veröffentlichungen in hochrangigen Zeitschriften sind viel wichtiger. Einschränkung: Kann sein, dass das in irgendwelchen Laberwissenschaften anders ist.
Das ist ja ganz was Neues, Janet. Ist das die Sicht der Firmen, die Sie vertreten? Ich dachte immer, dass eine Habilitation der Nachweis wissenschaftlicher Expertise ist. Z. B. Professor Bhakdi. Der kann BEIDES! Habilitation und veröffentlichen. Oder Prof. Ioannidis…
Vielleicht gehen Ihnen die “Argumente“ aus? Reine VT!
Ich meinte, Sie täuschen sich dahingehend, dass von Seiten der Rechten keine Kritik an öffentlicher Förderung von Impfstoffen etc. aufkommt, solange es um deutsche Unternehmen geht. Das stand in Ihrem Zitat; wieso Sie jetzt die Torpfosten in Richtung Vermögensabgabe verschieben, erschließt sich mir nicht. Es wird genauso gegen Impfpflicht und angeblicher Bereicherung an Tests gewettert wie bei ausländischen Unternehmen (Sie ziehen übrigens auch in dieser Hinsicht schön mit), hören Sie sich halt mal um in den einschlägigen sozialen Netzwerken. Die Rechten bestehen nicht nur aus dem Parteiprogramm der AfD.
Die FDP hat sich – bis vor kurzem – durchaus für den schwedischen Sonderweg erwärmen können. Beispielhaft Katja Suding bei Markus Lanz, beispielhaft Christian Lindner bei Maischberger – ist ja auch nicht verwunderlich, da das Lieblingsklientel der FDP, Hotellerie und Gastronomie, davon stark profitieren würde.
Sie wollen als Historiker wissenschaftlich fundiert PCR-Tests auf Viren diskutieren? Im Ernst jetzt? Noch dazu mit Hinweisen auf Verfahrensfehler in 2006? Vielleicht ist Ihnen nicht klar, dass 2006 in dem Bereich praktisch Mittelalter ist. Also aus einer wissenschaftlichen Bewertung heutiger PCR-Tests halte ich mich als Nicht-Virologin tunlichst heraus und verlasse mich auf das, was mir Fachleute sagen, bevor ich halbgare Behauptungen aufstelle. Was in Vogelberg passiert ist, ist allerdings bekannt; dort wurde der Test unvollständig (nämlich nur die erste Hälfte) durchgeführt.
https://www.oberhessen-live.de/2020/06/23/corona-tests-schon-wieder-falsche-ergebnisse-im-vogelsberg/
Dafür den Test verantwortlich zu machen, ist so ähnlich, als würde ein TÜV-Prüfer nach der halben Prüfung aufhören und die Plakette erteilen, und wenn das Auto dann Mängel aufweist, machen Sie statt des Prüfers das Testprotokoll verantwortlich. Dass und unter welchen Umständen die Tests falsch negativ sein können, hat Herr Drosten selbst in extenso und mehrfach in seinem Podcast erklärt. Sollten Sie mal hören, es könnte so einige Vorurteile beseitigen.
"Zu keinem Zeitpunkt wurde darin die Existenz der Dissertation von Herrn Drosten angezweifelt."
Nein, das kam m.W. zuerst von Eva Hermann (interessant, auf welche Informationsquellen Sie so anspringen). Sie haben nur bezweifelt, dass sie ordnungsmäßig publiziert wurde, öffentlich zugänglich ist, und eine eigenständige wissenschaftliche Leistung darstellt – was im Endeffekt auf dasselbe hinausläuft, nämlich auf die Mutmaßung, dass die Promotion nicht ordnungmäßig abgelaufen sei und der Dr-Titel zu unrecht geführt werde.
"Anders als Sie glauben, steht der Veröffentlichung kein Urheberrecht im Wege."
Hierfür bitte ich um einen Nachweis; ich habe andere Informationen. Bsp. hier: https://www.uni-erfurt.de/bibliothek/urheberrecht
Die Diss ist kein Gemeinwerk und ein Einscannen durch die UB geschieht auch nicht "zum privaten Gebrauch". m.a.W. dürften meines Wissens Sie die Diss einscannen für Ihren privaten Gebrauch. Aber die UB darf das nicht.
Aber das sind alles Nebenkriegsschauplätze. Wesentlich ist, unter dem Strich lassen Sie nichts unversucht, die wissenschaftsorientierte Vorgehensweise der Bundesregierung anzuschießen. Die Parallelen zu Trump und seinen Versuchen, Fauci abzusägen, sind ebenso offensichtlich wie die zu den Anwürfen der rechten Schreihälse (weitaus weniger kritisch sind Sie hingegen Wissenschaftlern gegenüber, die Lockerungen befürworten; da kommen Sie nicht auf die Idee, wirtschaftliche Interessen und Verflechtungen zu durchleuchten).
Dass gerade die Person Drosten diese Klientel besonders triggert, ist übrigens nicht verwunderlich; die Gründe wurden im Zusammenhang mit dem Konflikt mit der Bild in mehreren Medien aufgearbeitet. Stellvertretend seien genannt der Deutschlandfunk, das Magazin Übermedien und die Kolumne von Sascha Lobo, der ihn als "Anti-Reichelt" charakterisierte, wo herausgearbeitet wurde, warum gerade Drosten (und nicht etwa Wieler, ein viel wichtigerer Regierungsberater) die Hauptzielscheibe der Populisten ist. Dazu kommt m.M.n. noch eine Gemengelage aus Klassismusdenken (man schaue mal auf seinen Lebenslauf, die Zeit vor dem Studium), Neid und Mißgunst bis hin zu Eifersucht (Rasputin-Metaphern gab es ja auch schon) und dann braut sich da eine Hass-Suppe zusammen, die dazu führt, dass der Mann am Ende Morddrohungen kriegt.
Alles in allem passt das Gesamtbild, das Ihre Beiträge zu diesem Themenkreis abgeben, sehr viel besser zu einem rechten als zu einem linken Blog. Daran ändert auch das Einstreuen von ein paar Kommentaren über rumänische Werksarbeiter und die Vermögensabgabe nichts. Sie müssen sich ja in den Kommentarspalten Ihres Blogs nur mal ansehen, von welcher Seite Sie vor allem Beifall bekommen (Ihre reißerischen, an die Zeitung mit dem vier Buchstaben erinnernden Titelzeilen tun da m.E. ein Übriges). Welche Motivation da tatsächlich dahintersteckt, verstehe ich immer noch nicht und werde es vermutlich auch nicht mehr herausfinden.
Janet,
Urheberrecht vs. Veröffentlichung
In der Promotionsordnung der UB Ffm. steht klar, daß "der/die Doktorand/in der Hochschule das Recht, weitere Kopien von der Dissertation herzustellen und zu verbreiten" überträgt. Das gilt für die Fälle, daß die Veröffentlichung der Diss. nicht in einer Zeitschrift erfolgte oder über einen Verlag vertrieben wurde, was offensichtlich in diesem Fall zutrifft.
Ich will gar nicht darauf abheben, daß danach "alle durch die Prüfung erworbenen Rechte" verfallen, wenn die vorgesehene Veröffentlichung schuldhaft nicht vorgenommen wurde. Bisher hat niemand die Behauptung aufgestellt, daß das so sei. Dabei ist schon von Interesse, wann die Veröffentlichung vorgenommen wurde. Wie erwähnt, hat die PDF-Datei des Inhaltsverzeichnisses das Erstellungsdatum 8.6.2020.
Auffallend ist ferner, daß Herr Drosten später gerne und durchaus zu Recht eigene Arbeiten zitiert. Nach meinem bisherigen Kenntnisstand wird die Doktorarbeit jedoch weder von ihm noch jemand Anderem zitiert. Wenn Sie über andere Informationen verfügen, bin ich gerne bereit, dies hier klarzustellen. Sollte es sich aber so verhalten, liegen zwei Schlußfolgerungen nahe: Entweder ist für das Fachgebiet nichts Zitierfähiges in der Arbeit enthalten oder sie lag der wissenschaftlichen Öffentlichkeit bisher tatsächlich nicht vor. Begehe ich hier einen Denkfehler?
Gute Janet,
leider kann ich auf dieser Seite keine rechten Inhalte erkennen. Ich bin einigermaßen gebildet und ehrenamtlich tätig in der Flüchtlingshilfe. Aber seit ich das Corona-Narrativ und die vielen philantropischen Stiftungen und PPPs hinterfrage, bin ich eine böse Rechte. Vielleicht haben Sie und Ihresgleichen es nicht so mit Demokratie und Meinungsfreiheit? Vielleicht stört das GG bei der Umsetzung der Agenda?
Reine VT!
Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass einem keiner widersprechen darf. Auch etwas, womit Rechtsaußen immer wieder Verständnisprobleme hat.
Mich stören an Trump und Bolsonaro erinnernde Vorgehensweisen mit dem Ziel, eine wissenschaftsorientierte Vorgehensweise bei der Virusbekämpfung zu untergraben, denn das kostet Menschenleben, wie man in den USA und Brasilien unschwer beobachten kann. Ja, ja, ich weiß, alles Fake News, Lügen von MSM und Big Pharma.
Ich wünsche allerseits noch einen schönen Sonntag.
Liebe gute Janet,
was soll der Vergleich mit Trump und Bolsonaro? Wo sind die Parallelen zu diesem Blog??? Ich setze mich persönlich für Geflüchtete ein und kämpfe schon seit fast 40 Jahren gegen die Abholzung des Regenwaldes und für die Rechte von Indigenen (SOS Karawak Indonesien, Bruno Manser, Yanomami, etc.). Tun Sie Vergleichbares? Oder arbeiten Sie für die Firmen, die diese Zerstörung betreiben und Umweltschützer ermorden? Wie engagieren Sie sich eigentlich? AA engagiert sich ehrenhaft für Aufklärung und korrigiert seine Fehler. Das ist äußerst verdienstvoll angesichts der Propaganda der MSM. Momentan geht es m.E. um den Fortbestand unseres Landes und den Resten der Demokratie. Lesen Sie doch das Buch von Professor Bhakdi. Momentan ist es vergriffen wegen großer Nachfrage. Oder hat die BMGF alles aufgekauft? Reine VT!
Es ist völlig normal, dass eine Mediziner-Diss nie zitiert wird, weil da im Regelfall nichts wichtiges drinsteht! Aus dem gleichen Grund muss man quer durch die Republik fahren, wenn man sie lesen will (oder fernentleihen). Herr D. hat seine Diss verwurstet in den beiden bekannten englischsprachigen Artikeln, die veröffentlicht wurden in Fachzeitschriften. Diese wurden dnan sehr wohl zitiert von anderen.
Das sieht die Promotionsordnung anders:
"§ 6
Dissertation
(1) Die Dissertation muß wissenschaftlichen Ansprüchen genügen und einen Beitrag zum Fortschritt der Wissenschaft auf dem Gebiet der Medizin oder Zahnmedizin liefern. Sie muß eine selbständige Leistung des/der Doktorand/in sein und beweisen, daß diese/ dieser befähigt ist, eine wissenschaftliche Fragestellung mit einwandfreier Methodik unter wissenschaftlicher Anleitung zu bearbeiten und unter Berücksichtigung des Schrifttums verständlich darzustellen."
@aa
Ob die Zeitschriftenbeiträge als Veröffentlichung der Dissertation betrachtet werden oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Das muss im Zweifel die zuständige Promotionsstelle entscheiden. Ich finde es allerdings schon bemerkenswert, dass Sie hier dem Sachgebietsleiter der UB Frankfurt im Prinzip unterstellen, er hätte Sie belogen (die abschlägige Antwort mit Verweis auf das Urheberrecht haben Sie ja in Ihrem anderen Beitrag zitiert).
Ebensowenig kann ich als Fachfremde beurteilen, ob die Dissertation einen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt gebracht hat. Auch hier überlasse ich das den Gutachtern (dem RKI waren die Ergebnisse zumindest eine Postdoc-Auszeichnung wert). Dass Sie aus einer deutschsprachigen Diss keine Zitate finden, in einem Fachgebiet, in dem fast ausschließlich auf Englisch publziert wird, sagt darüber jedenfalls nichts aus (Sie können Ihr Glück ja mal bei anderen deutschsprachigen Mediziner-Dissertationen versuchen). Die englischsprachigen Artikel, in denen die Arbeit "verwurstet" wurde, wurden zumindest mehrere Dutzend mal zitiert (kann man bei Google Scholar unschwer verifizieren).
Insgesamt muss ich sagen, dass ich Ihre fortgesetzten Unterstellungen bzw. Mutmaßungen ohne jeden konkreten Beweis (UB Frankfurt belügt Sie, die Arbeit wird unzulässigerweise unter Verschluss gehalten, sie bringt keinen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn etc.) langsam schon grenzwertig finde. Dass das in der Summe nichts anderes ist, als eine von Ihnen ansonsten abgelehnte Verschwörungstheorie, sollte klar sein: Alle möglichen Leute haben sich zusammengerottet, um zu verhindern, dass Herr AA die Dissertation einsehen kann. Das unberechtigte Führen eines Doktortitels ist keine Kleinigkeit; wenn man solche Mutmaßungen anstellt, sollte man schon etwas konkretere Hinweise haben. Ich möchte mich deswegen an dieser Kampagne (nichts anderes ist das in meinen Augen) nicht weiter beteiligen, auch nicht mit kritischen Äußerungen, zumal ich auch glaube, dass die Argumente ausgetauscht sind.
Falls es nicht klar sein sollte: Das Einstellen in die Unibib IST die Veröffentlichung. Ja, so war das vor dem Internetzeitalter. Man kann eine Zeitschrift ja nicht dazu verpflichten, Doktorarbeiten zu veröffentlichen. Die englischsprachigen Artikel von Herrn D. sind natürlich auch noch peer-reviewed.
Christian T.,
Veröffentlichung und Unibibliothek haben erst mal nichts miteinander zu tun. § 12 der Frankfurter Promotionsordnung regelt, welche 4 Möglichkeiten es gibt, eine Promotion zu veröffentlichen. Da steht nichts vom Eintrag in den Katalog der UB.
Die Tatsache, daß Artikel von Herrn Drosten peer-reviewed sind, sagt nichts über die Diss. aus. Auch dann nicht, wenn sie ein ähnliches Thema behandeln.
Wenn es Ihnen darum geht, Herrn Drosten zur Seite zu springen, wäre Ihr Argument auch ein Eigentor. In o.g. Promotionsordnung steht nämlich auch:
"Der/die Doktorand/in ist verpflichtet, spätestens ein Jahr nach der Disputation (mündliche Prüfung) die Veröffentlichung gemäß Abs. 1 vorzunehmen. Wird die Frist schuldhaft versäumt, so erlöschen alle durch die Prüfung erworbenen Rechte und die Gebühren verfallen."
Zwar sagt das Erstellungsdatum der PDF-Datei mit dem Inhaltsverzeichnis (8.6.2020) nicht zwingend etwas aus über das Datum, zu dem der Eintrag im Verzeichnis der UB vorgenommen wurde. Abwegig ist der Gedanke nicht von vornherein, daß dies auch des Datums des Eintrags insgesamt sein könnte.
Aber: Nicht ich argumentiere so. Ich habe keinen Zweifel daran, daß Herr Drosten 2001 eine Doktorarbeit eingereicht hat, die 2003 mit der Höchstnote bewertet wurde. Ich würde nur gerne einen Blick in sie werfen können.
@Janet
Ist Janet wirklich eine Linke? Oder ist sie eine Vertreterin von Big Pharma?
Meint Janet im Ernst, dass sich Marx lange mit dem Virologen- und RKI-Unsinn aufhalten würde? Was hat deren Pseudo-Wissenschaft mit der Befreiung der Arbeiterklasse zu tun?
Marx mit einer Alltagsmaske? Im Ernst?
Janet behauptet das von sich gar nicht. Für sie ist nur alles, was nicht RKI-konform ist, unwissenschaftlich und rechts.
Marx hätte sich bestimmt mit der Meinung der Virologen beschäftigt oder hätte Engels gebeten, das zu checken. Sie hätten sich dann nicht als bessere Virologen aufgespielt, sondern Fragen gestellt nach Auswirkungen auf unterschiedliche Gruppen und Klassen. Sie hätten nach Interessen gefragt.
Und ja, Marx hätte sich die Maske übergezogen, wäre er vom Sinn überzeugt; schließlich war er Wissenschaftler und Materialist. Und wenn es "der Befreiung der Arbeiterklasse" genützt hätte, sowieso.
@aa
Gerne stimme ich Ihnen zu, weil Sie hervorragend recherchieren.
Dass mir zu Ihrer Antwort noch der Begriff "Vulgärmaterialismus" einfällt, muss hier nicht weiter interessieren.
Machen Sie weiter so!