GEW verteidigt Lehrerschaft gegen Kritik

»Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, hat die Lehrerschaft gegen den Vorwurf ver­tei­digt, sie küm­mer­ten sich im Lockdown zu wenig um ihre Schüler. "Wer in einer Schulklasse sitzt, lernt ja nicht sechs Schulstunden lang unun­ter­bro­chen. Man drif­tet auch mal ab. Wenn Schüler nun vier­ein­halb Stunden Beschäftigung ange­ben, kön­nen ihnen auch außer­halb die­ses Zeitraums Gedanken zum Stoff durch den Kopf gehen", sag­te sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Das Ifo-Institut hat­te dem Blatt zufol­ge ermit­telt, dass Kinder Anfang des Jahres im Schnitt 4,3 Stunden täg­lich mit Schule ver­brach­ten – drei Stunden weni­ger als nor­ma­ler­wei­se. Tepe beton­te: "Ich möch­te, dass die Gesellschaft die­se Schülergeneration nicht mehr als Corona-Generation bezeich­net und damit klein­re­det." Die Schüler hät­ten sehr viel gelernt, etwa, sich auf die Pandemie-Situation ein­zu­stel­len, auf Wechselunterricht und Abstände. "Es ist falsch, ihnen ein­zu­re­den, dass sie Defizite hät­ten. Sie haben aus die­ser Situation das Beste gemacht", unter­strich die Gewerkschaftschefin«
tages​schau​.de
(Hervorhebungen nicht im Original.)

17 Antworten auf „GEW verteidigt Lehrerschaft gegen Kritik“

  1. Wenn die Schüler rich­tig was gelernt haben, ist ihnen ganz ohne Lehrer klar gewor­den, dass hier was gewal­tig schief läuft! Im Idealfall lern(t)en sie sogar, hin­ter die Fassade zu blicken und Antworten auf eige­ne Fragen zu suchen und zu fin­den. Die dar­aus gewon­ne­ne Kompetenz ist ein Schatz, der in der Schule nach mei­ner Erfahrung eher nicht geho­ben und auch nicht geför­dert wird.

    Lehrer, die ihre Bildung aus Bildern der Tagesschau zie­hen und Dauerpanik samt unmensch­li­chem Regierungsmaßnahmenwahn ver­brei­ten, braucht sowie­so niemand. 

    Die GEW soll­te sich bes­ser auf ihre der­zei­ti­gen Kernthemen Testen und Impfen sowie Dauerschulschließungen und Endlosquarantäne kon­zen­trie­ren, um das mensch­li­che Miteinander gänz­lich hin­ter sich zu las­sen, sich selbst auf­zu­zeh­ren und so rich­tig zu Ende zu verdauen.*
    *Puh, das war viel­leicht zu hef­tig. Dann bit­te ich um Mitteilung. Ich bin wütend, ich füh­le mich ein­ge­sperrt (es ist 00:14, Ausgangssperre), das muss­te raus.

  2. Das sind ja sehr inter­es­san­te Lernziele! Sicher sehr hilf­reich für die Zukunft der Kinder. Wie wär´s, Frau Tepe, wenn Sie sich als Vorsitzende die­ser begna­de­ten GEW ein­mal wirk­lich hilf­reich für die coro­na­ge­schä­dig­ten Kinder ein­setz­ten und poli­tisch mal Rückgrat bewei­sen wür­den??? Ich dan­ke Gott jeden Tag, dass ich nicht mehr im Schuldienst bin, ich hät­te sicher alles getan, die­se Kindesfolter zu unterwandern.

  3. Bildung, oder auch: "wis­sen" hat soviel mit Stunden zu tun wie Corona mit Inzidenzen: NICHTS.

    Die Schulpflicht ist gera­de mal 100 Jahre alt für Deutschland, auch wenn schon zuvor fall­wei­se Herrscher der Welt auf die Idee gekom­men waren, dass sich Gehorsam doch am besten durch die Erziehung in zen­tra­len ver­pflich­ten­den Institutionen von klein auf trai­nie­ren ließe.

    Schwab hat das mit sei­ner yound­glo­bal­lea­der­ship auch ver­stan­den und auch, dass man es heu­te zuneh­mend digi­tal orga­ni­sie­ren kann. Wesentlich wie stets: man muss "das Richtige" im Sinne des Herrschenden punkt­ge­nau tref­fen, um die Belohnungen zu ergat­tern, die einen als wert­vol­les Mitglied der Herde ausweisen.

    Schule war stets – wenn man die weni­gen krea­ti­ven Lehrer aus­nimmt – Dressuranstalt für blin­den Gehorsam. Digital kön­nen nun auch die "fal­schen" Lehrer ver­hin­dert wer­den, wie praktisch.

    1. @some1
      Fast alle frei­heit­lich ein­ge­stell­ten Menschen und das fängt bei Kindern, die noch ein beson­de­res Gespür für das authen­ti­sche in sich haben, haben die Schule gehasst. Hesse, Miller, Kafka .…
      Mir ging es genau­so , bis auf die wenig krea­ti­ven Lehrer" , die umso mehr geliebt wurden.
      Heute fängt der Drill ja schon im Kindergarten an.
      Einige Sätze von H. Miller hier­zu aus "Big Sur und die Orangen des Hieronymus Bosch."
      "Jedes neu­ge­bo­re­ne Kind, hat die Macht, uns die Augen zu öff­nen, uns eine neue Lebensanschauung zu geben. Und was tun wir? Wir wol­len es zu unse­rem Ebenbild erzie­hen. Und wer sind wir? Was sind wir?
      Sind wir Vorbilder der Weisheit und des Verständnisses?
      Die mei­sten von uns wis­sen wenig mehr als man ihnen bei­gebracht hat.
      Das ist nicht sehr viel, jeden­falls lässt sich damit nich prahlen.…"

  4. Wahrlich gro­ße Dinge haben die Schüler ler­nen müs­sen. Ich befürch­te zutiefst, dass die­se genann­ten Fähigkeiten im künf­ti­gen Leben die­ser jet­zi­gen Kinder und Jugendlichen zen­tra­le Punkte sein wer­den. Erbärmlich, die GEW. Jeder der soge­nann­ten Pädagogen, die dies als rich­tig und wich­tig anse­hen, sind nichts ande­res als Komplizen bei der Vernichtung von Bildung und damit lang­fi­stig dem bestehen­den Lebensstandard. Auf Kosten die­ser Kinder und Jugendlichen.

  5. "Wenn Schüler nun vier­ein­halb Stunden Beschäftigung ange­ben, kön­nen ihnen auch außer­halb die­ses Zeitraums Gedanken zum Stoff durch den Kopf gehen"

    Okay, gleich Montag gehe ich zu mei­ner Personalchefin und will eine Gehaltsnachzahlung von 10 Prozent für die letz­ten 20 Jahre. Gedanken zur Arbeit gehen mir schließ­lich auch außer­halb des Büros durch den Kopf, und was für groß­ar­ti­ge Ideen hat­ten mei­ne Kollegin und ich schon in der Mittagspause!

    Muss man sich wirk­lich so einen Quatsch aus­den­ken, um eine ver­fah­re­ne Situation zu beschö­ni­gen? Abstand hal­ten ist ein Lernziel, des­sen Erreichen gefei­ert wird? Ein vor­han­de­nes Defizit ist ein Defizit, selbst wenn man alles getan hat, um es zu vermeiden.

    Steht GEW in Wahrheit für "Gehirn einer Wachtel"? Oder spricht die Augsburger Puppenkiste jetzt auch die Rolle der GEW?

  6. Als neue Schulfächer schla­ge ich vor:

    - Buckeln vor der Macht und
    – sek­tie­re­ri­sche Konformität

    Wer da glänzt soll­te auch belohnt wer­den, bsp.-weise mit dem Recht, Nonkonforme demü­ti­gen, schla­gen oder gar fol­tern zu dürfen.

    5en in einer der bei­den Fächer soll­te die Versetzung in die näch­ste Klasse unbe­dingt verhindern. 

    Anders her­um soll­ten 1en in bei­den Fächern alle ande­ren ver­set­zungs­ge­fähr­den­den Noten außer Kraft setzen.

    Abiturrelevanz ver­steht sich von selbst. Leistungskursfächer soll­ten auch im Doppelwhopper kom­bi­nier­bar sein.

    Studiengänge müs­sen folgen.

    1. Erfolgreiche Schueler, bekom­men sofort eine Position im Bundesvorstand eine Partei, einen Ministerposten oder ver­gleich­ba­re Positionen.

  7. Wenn die Schüler was gelernt haben … was ich nicht glau­be, weil Homeschooling ziem­lich inef­fi­zi­ent sein dürf­te; wenn sie tat­säch­lich was gelernt haben, dann geht damit die Erkenntnis ein­her, daß sie zum ler­nen die Lehrer ja gar nicht mehr brau­chen, und damit macht sich die GEW über­flüs­sig. :p

  8. Georg Schramm erklärt als Oberst Sanftleben, war­um die Schulen erfun­den wurden:

    https://​you​tu​.be/​h​9​T​i​1​R​1​7​XBw

    Weil die Landbevölkerung zu blöd gewe­sen sein soll für den Krieg.

    Eine Frage, die mich bei der Betrachtung der heu­ti­gen Schule immer wie­der umtreibt: Wie haben es die Kinder, wel­che in den ersten 10 Jahren nach Ende des Zweiten WK ein­ge­schult wur­den, nur geschafft, gro­ße Lebensleistungen zu voll­brin­gen? Diese Generationen sind mit Mehrklassen-Unterricht groß gewor­den, erhiel­ten Sprachunterricht von Lehrern, die ihr Auslandsjahr in Kriegsgefangenschaft ver­brach­ten, hat­ten nur Grundlagenfächer, kei­ne Taschenrechner, kei­ne Arbeitsblätter, kei­ne Schulsozialpädagogen, kei­ne Quoten von 50 % Schulabgängern mit Abitur und trotz­dem etwas für die Gesellschaft erreicht. 

    Irgendwas muss danach ja kaputt gegan­gen sein. Heute geht es nur noch um Kompetenzen ver­mit­teln, Menschen den Lebensweg teil­wei­se zu ver­bau­en, auszusieben.

    1. @Florian
      ich gehö­re auch zu die­sen Kindern und wur­de 1945 im Herbst mit 8 Jahren eingeschult.
      Drei Jahrgänge in einem Raum.
      Ich hat­te Lehrer, die ich geliebt – und Lehrer, die ich gehasst habe.
      Die Eigenschaft, die uns fast alle ver­ein­te, war Neugierde.
      Die größ­te Liebe war mein Deutschlehrer. Ich habe noch heu­te Unterlagen von ihm, in die ich oft hineinschaue.
      Am Ende jeder Deutschstunde beka­men wir einen Satz, um eine Satzanalyse zu machen.
      Ach haben wir oft geflucht. Wir durf­ten fluchen.

  9. Das ist Realsatire.
    Was die Schüler so lernen.
    Es stellt ja auch kei­ner mehr Praktikanten ein.
    Für einen klei­nen oder mit­tel­stän­di­schen Betrieb ist es ein­fach unkal­ku­lier­bar, ob man sich jeman­den in den Laden holt, der bei näch­ster Gelegenheit einen posi­ti­ven Schnelltest macht und damit für mas­si­ve Probleme sorgt.

    Ich muss aber auch sagen es gibt sol­che und sol­che Lehrer.
    Einige ver­su­chen ihr Bestes und machen sich fer­tig, ande­re schei­nen das als eine neue Variante der Work Live Balance zu sehen.

  10. Was die Schüler gelernt haben und sie haben viel gelernt, wahrhaftig:

    Mit einer chao­ti­schen Organisation der Wissensvermittlung zurechtzukommen 

    Sich Stoff ohne den Synergieeffekt der Klasse anzueignen

    Gar nicht erst zu fra­gen oder wenn, den am näch­sten Verfügbaren (meist Eltern), weil man sonst vie­les hät­te umständ­lich schrift­lich machen müssen

    Dass vie­le Informationen aus dem Netz zu holen sind (für alle, denen das vor­her nicht so klar war)

    Dass sie sich jetzt fra­gen (alters­be­zo­gen natür­lich), wie sie einen Partner/-in ken­nen­ler­nen sollen

    Ohnmacht

    Dass der eige­ne Körper und die Selbstwahrnehmung in die­sem System nichts gilt und gegen aller voll­mun­di­gen Beteuerungen irrele­vant sind

    Dass die Wichtigkeit von Breitensport und kör­per­li­cher Betätigung einen Paradigmenwechsel erfah­ren haben

    Einsamkeit in erzwun­ge­ner Gemeinschaft (sich nicht ange­mes­sen alters­ge­mäß von der Familie sepa­rie­ren zu können)

    Dass Spiele vor dem PC irgend­wie irgend­wann lang­wei­lig wer­den (besten­falls)

    Irgendwo hab ich mal gele­sen, dass Schule zur mili­tä­ri­schen Erziehung ein­ge­führt wur­de. Passt.

  11. Die GEW hat ihre Daseinsberechtigung sowas von ver­spielt; was für die Lehrer davon übrig bleibt, ist eine eher mit­tel­mä­ßig bis schlech­te, aber teu­re Berufs-Rechtsschutzversicherung. Diese kann man jedoch auch wo anders abschließen.

  12. Angesichts des Schwachsinns, den die "Große Vorsitzende" hier von sich gibt, der für die Lehrerschaft grosso modo kenn­zeich­nend sein dürf­te, möch­te man fra­gen: Haben Sie über­haupt stu­diert? Wenn ja, was?

    Eines zeigt sich hier jeden­falls wie­der in exem­pla­ri­scher Weise: Die deut­schen Lehrer sind Beamte first, second and third und irgend­wann erst und mit gro­ßem Abstand Vermittler von Wissen, von Bildung ganz zu schweigen.

  13. Das wird ja immer absur­der. Ich war­te auf die Forderung nach einer Impfpflicht für alle irgend­wie betreu­ten Kinder; sicher ist sicher.
    Habe mei­ne Mitgliedschaft vor eini­gen Wochen gekün­digt; war ohne­hin überfällig.

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