Gewerkschaft: Corona-Testregeln tragen Konflikte in Kitas und Schulen

Ganz, ganz lang­sam und sehr, sehr spät wird es der GEW zu viel, wie einer dpa-Meldung unter genann­tem Titel am 1.8. zu ent­neh­men ist:

»Düsseldorf (dpa/lnw) – Lehrkräfte sind aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit den Corona-Testregeln zum neu­en Schuljahr in Nordrhein-Westfalen über­for­dert. «Konfliktpotenzial ist vor­pro­gram­miert», sag­te die Landesvorsitzende Ayla Çelik am Montag in Düsseldorf.

Wenn Corona-Symptome erst in der Schule auf­tre­ten und kein aktu­el­ler nega­ti­ver Befund vor­liegt, kön­nen Lehrer einen Test in der Schule nahe­le­gen, aber nicht erzwin­gen, wie Schulministerin Dorothee Feller (CDU) in der ver­gan­ge­nen Woche erklärt hat­te. Schulleiter sind «bei Gefahr im Verzug» aller­dings befugt, Schüler vor­läu­fig vom Unterricht aus­zu­schlie­ßen.

Eine sol­che Prognose, ob ein Kind wohl Corona oder nur eine Grippe habe, sei «zu viel ver­langt», sag­te Çelik. Schulkindern auf die­ser Grundlage einen Test auf­zu­er­le­gen, sei für Lehrkräfte «eine Gratwanderung», die ihnen nicht auf­ge­bür­det wer­den dür­fe. «Denn ein Nahelegen kann schnell als Druck oder Manipulation inter­pre­tiert wer­den.»

Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern wer­de durch die Neuregelungen sowohl in den Schulen als auch in den Kitas in Mitleidenschaft gezo­gen – vor allem aber in den Schulen, «weil wir hier von vagen Regelungen aus­ge­hen, die auf Einsicht beru­hen», kri­ti­sier­te die Gewerkschafterin. In den Kitas wird eine Änderung der Corona-Schutzverordnung in Kürze erlau­ben, Kinder mit typi­schen Corona-Symptomen künf­tig von der Betreuung aus­zu­schlie­ßen. Damit wür­den die gesell­schaft­li­chen Konflikte um Corona in Kitas und Schulen ver­la­gert, warn­te Çelik.

Auch wei­te­re Vorgaben sei­en rea­li­täts­fern. Dazu zähl­ten die Prämissen der Schulministerin, theo­re­tisch Spielraum für indi­vi­du­el­le Corona-Regelungen vor Ort zu las­sen, solan­ge weder Schulen geschlos­sen noch Stundentafeln ange­ta­stet wür­den. Wie das bei einer gro­ßen Anzahl von erkrank­ten Lehrkräften zusam­men­pas­sen könn­te, blei­be ein Rätsel, bemän­gel­te die Gewerkschafterin. «Das allein in die Verantwortung der Schulen zu geben, ist schlicht zu wenig.» Es feh­le ein Rahmenkonzept zur Orientierung. Die Ministerin wer­de nach­steu­ern müs­sen…«

7 Antworten auf „Gewerkschaft: Corona-Testregeln tragen Konflikte in Kitas und Schulen“

  1. Ein wei­te­rer Beweis für die Kompetenz der Fachkräfte. Ein Kind mit ner Grippe und sagen wir mal Fieber ist kein Problem solan­ge es nicht Corona-posi­tiv gete­stet ist. Wie wird sowas Lehrer?

  2. "… bei Gefahr im Verzug» aller­dings befugt, Schüler vor­läu­fig vom Unterricht auszuschließen…"

    Allein die­ser Satz zeigt bereits wie­der auf, in wel­chem Umfang der Beruf des Lehrers ideo­lo­gisch auf Linie ist. Und dies ist sym­pto­ma­tisch für den Lehrerberuf. Leider. Die Lehrerschaft hält sich für die aus der Masse her­aus­ste­chen­de Kaste, die es eben bes­ser weiß. 

    Man kann auch die Ansicht ver­tre­ten, dass eine Person, die Corona in Form von Omikron als Bedrohung für Kinder auf­fasst, eine Gefahr für die Geselslchaft dar­stellt. Und man kom­me nicht mit "aber jemand kann dar­an ster­ben". Dies ist bei allen Infektionen und Krankheiten so. Wie hoch ist das abso­lu­te Risiko?

  3. Ach was sie nicht sagt. Also was sie nicht sagt. Nämlich daß das alles nichts Neues ist, daß es jede Menge Handlanger braucht um die Machtinteressen des Kapitals durch­zu­set­zen. Genau das hat die nicht gesagt. Und wir wis­sen auch warum!

  4. Lehrer hal­ten sich oft für linksliberal.
    Wie ist das Versagen auch und selbst der GEW grund­sätz­lich einzuordnen:

    Flingeraner@Flingeraner
    14h

    Ich fas­se im fol­gen­den mal 7 Gründe zusam­men, war­um gera­de der links­li­be­ra­le Mainstream zu den eif­rig­sten Befürwortern der Coronamaßnahmen zählt. Zum Schluss folgt eine poli­tik­stra­te­gi­sche Überlegung, wie man die Front der Coronamaßnahmen-Befürworter ankrat­zen könnte.
    1/16"

    Flingeraner bei nitter

  5. „Wenn Corona-Symptome erst in der Schule auf­tre­ten und kein aktu­el­ler nega­ti­ver Befund vor­liegt, kön­nen Lehrer einen Test in der Schule nahe­le­gen, aber nicht erzwin­gen, wie Schulministerin Dorothee Feller (CDU) in der ver­gan­ge­nen Woche erklärt hatte.“

    Wieso beschleicht mich das Gefühl, dass man das bedauert?

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