Haben wir nicht alle Entzugserscheinungen?

In eini­gen Kommentaren wird beklagt, wie vie­le Menschen noch frei­wil­lig Masken tra­gen, wobei sich die Lage wohl regio­nal unter­schied­lich ent­wickelt. Einerseits ver­ste­he ich die Enttäuschung dar­über. Andererseits plä­die­re ich für Geduld. Wir soll­ten davon aus­ge­hen, daß die blei­er­nen zwei Jahre an uns allen Spuren hin­ter­las­sen hat.

An mir selbst, aber auch an ande­ren KritikerInnen, beob­ach­te ich, daß es auch uns schwer­fällt, in ein "nor­ma­les" Leben zurück­zu­fin­den. Ich bin mir nicht sicher, ob es nur an schlech­ten Filmen liegt oder dar­an, daß im Theater noch Masken ver­langt wer­den, daß ich bis­her die­se Angebote nicht wahr­ge­nom­men habe. Ich war noch nicht ein­mal im Restaurant, obwohl mir das nun groß­zü­gig erlaubt wur­de. Shoppen war noch nie ein Thema für mich, trotz­dem bin ich immer noch viel sel­te­ner in Kaufhäusern als vor 2020. Manches dar­an mag posi­tiv sein, weil mei­ne Bedürfnisse deut­li­cher wur­den. Ich fürch­te aber, auch ich brau­che noch ein wenig Zeit, um mich "nor­mal" zu ver­hal­ten. Und dabei habe ich nicht die enor­me Aufgabe, unbe­grün­de­te Ängste zu verarbeiten.

95 Antworten auf „Haben wir nicht alle Entzugserscheinungen?“

  1. Jeder muss sich fra­gen, ob die „Normalität“ vor dem Wahnsinn rich­tig war. Einiges sicher nicht, ande­res – z.B. Maulkorb nur beim Schleifen von Gipskartonplatten und nur Max. 75 min am Stück – eher schon. Ein zurück wie frü­her wäre falsch, aber die Drangsalierungen/Konditionierungen (Social distan­cing) nicht vehe­ment abzu­leh­nen, auch.

  2. @aa: mir geht es ähn­lich wie Ihnen.
    Und ich trö­ste mich damit: Verhaltensweisen, die die Menschen über zwei Jahre gelernt und trai­niert haben, wer­den sie nicht in Sekundenschnelle aufgeben.
    Ich hof­fe nur, dass sich die Mehrheit vor dem näch­sten Herbst von der Maske verabschiedet.

  3. @aa
    Ich fin­de es gut, dass Sie das anspre­chen, denn dann kann man sich dar­über aus­tau­schen und von den ande­ren ler­nen, wie die damit umgehen!

    Während der gan­zen Verbote hat­te ich mir ja sogar geschwo­ren, nie wie­der das Theater und Schwimmbad zu betre­ten, weil die­se sich so unmensch­lich ver­hal­ten hat­ten und sogar vor­aus­ei­lend Dinge gefor­dert hat­ten, die gar nicht nötig gewe­sen wären. Ein biss­chen steckt in mir immer noch der Gedanke, den ich neu­lich in einem Cartoon sah. Da sitzt ein Ehepaar gelang­weilt wäh­rend der Corona-Krise abends vor dem Fernseher, um s ich die Zeit tot­zu­schla­gen und der Mann sagt zur Frau: "wenn die Corona-Krise vor­bei ist, zei­gen wir's der Merkel so rich­tig und blei­ben ein­fach zu Hause!". Diese Art von Trotz spü­re ich zu einem gerin­gen Teil auch in mir. Es fällt mir teil­wei­se schwer, die Angebote anzu­neh­men, wo ich weiß, die woll­ten mich zwei Jahre lang nicht in ihrem Laden haben (z. B. Restaurants, die mehr for­der­ten, als nötig). Teilweise habe ich auch den Überblick ver­lo­ren, aber mei­ne ehe­ma­li­gen Sportangebote kann ich immer noch nicht aus­üben, da dort immer noch (!!) 3G gilt! Teilweise habe ich auch Angst, dass mir die Veranstaltungen, die ich frü­her besucht habe (z. B. Museen) nun nicht mehr gefal­len könn­ten und ich abge­stumpft sein könn­te oder mich nicht mehr freu­en könn­te. Auch habe ich Angst, wenn ich micih jetzt wie­der auf die kul­tu­rel­len Angebote stür­ze, dass mir in ein paar Monaten wie­der alles weg­ge­nom­men wer­den könn­te. Der psy­cho­lo­gi­sche Mechanismus ist ja bekannt, dass man sich 'lie­ber' selbst alles ver­sagt, als es von jeman­dem genom­men zu bekommen.
    Ich wer­de auch brau­chen, um damit umzu­ge­hen. Immerhin habe ich heu­te beim Theater gemerkt, dass es mir noch so viel Freude macht, dort zu sein, dass ich auch zukünf­tig wie­der ins Theater gehen werde.
    Kino aller­dings ist für mich z. B. gestor­ben, nach­dem mein Lieblingskino mit rich­tig guter Filmauswahl sich als die übel­sten Hetzer und Grundrechtsfeinde her­aus­ge­stellt haben. Dort wer­de ich ver­mut­lich tat­säch­lich kei­nen Fuß mehr rein­set­zen, weil mit dem Ort für mich nur noch schlech­te Gefühle ver­bun­den sind (ich hat­te einen sehr erschüt­tern­den Mail-Austausch mit den Kino-Betreibern). Auch ande­re Kinos mag ich irgend­wie nicht mehr besu­chen, die hohen Kinopreise tun ihr Übriges. 

    Und die ande­re Seite: Mir fällt es sehr schwer, gedul­dig mit den Maskenträgern zu sein, weil mir die Tatsache, dass sich so vie­le selbst wei­ter­hin (!) frei­wil­lig ver­skla­ven wol­len, so sehr aufs Gemüt schlägt. Es zeigt mir, dass die Gesamtsituation eigent­lich noch schreck­li­cher ist, als ich befürch­tet hat­te. Die Hörigkeit ist so groß, die­se Masse hät­te ich mich getö­tet bzw. wür­de es ver­mut­lich tun, wenn ein bestimm­ter Punkt über­schrit­ten ist. Die ver­skla­ven aus Hörigkeit ja sogar sich selbst. Es wird kei­ne Schanken geben, wenn es so weit ist. Geduld fällt mir da momen­tan sehr schwer. Ich emp­fin­de Entsetzen und Angst, weil man nicht weiß, was auf die­sem ver­gif­te­ten Boden noch so alles Gefährliche wach­sen wird. Für mich per­sön­lich ist die ent­mensch­lich­te Atsmophäre, die durch das frei­wil­li­ge (!) Maskentragen noch mehr ent­steht, als durch das zwangs­wei­se, das aller­schlimm­ste. Das trig­gert mich zuge­ge­be­ner­ma­ßen und ich reagie­re emo­tio­nal dar­auf mit Wut und Abscheu. Mit mei­nem Kopf kann ich das kaum noch steu­ern. Ich ver­mu­te, dass bei mir momen­tan der Punkt erreicht ist, der bei den Hörigken schon vor Monaten erreicht war: Es kostet mich inmit­ten der Maskenträger unglaub­lich viel Kraft, mich ohne Maske zu bewe­gen. Ich hal­te es aber für not­wen­dig, dies aus Gründen der Menschlichkeit zu tun. 

    Zu einem Teil kon­fron­tie­ren mich die Maskenträger nun also offen­bar mit mei­nem eige­nen Herdentrieb bzw. Wunsch nach Zugehörigkeit, denn wenn ich spü­re, wie viel Kraft es kostet, als Einzige unmas­kiert zu sein, erken­ne ich dar­an mein Bedürfnis, dass ich auch ger­ne dazu­ge­hö­ren würde. 

    Ich wer­de auch damit kon­fron­tiert, dass ich mich von den Maskenträgern offen­bar bedroht füh­le, weil sie in solch einer Menge auf­tre­ten, dass ich glau­be (und auch teil­wei­se erle­be bzw. ja in der Vergangenheit erlebt habe), dass man mich so als Andersdenkende und Andersaussehende nicht will. Ich wer­de mit mei­ner eige­nen Schwäche konfrontiert. 

    Und dann steht ja immer noch das Unberechenbare im Raum, dass die­se Masse wie­der auf mich los­ge­hen könn­te, so wie ver­bal auf mich los­ge­gan­gen wur­de und ich mit ande­ren Demonstranten mit den übel­sten Beschimpfungen ange­brüllt wur­de. All das kommt jetzt hoch, wenn ich mich einer gro­ßen uni­for­men Masse gegen­über­ge­stellt sehe. Die Angst, wie­der aus­ge­sto­ßen zu wer­den und die Angst vor dem Hass kom­men hoch. Dabei war ich ja nie ein Gruppenmensch und habe ver­sucht, mich von den Bösartigkeiten zu distan­zie­ren. Offenbar haben mich die Demos und poli­ti­schen Diskussionen aber so ver­wun­det, dass ich mas­kier­te Menschen nun als Feinde sehe. Das ist sehr trau­rig, aber ich füh­le mich durch sie ange­grif­fen, weil psy­chisch so vie­les abläuft. Das wird ver­mut­lich auf der ande­ren Seite genau­so ablau­fen. Durch die Spaltung und Hetze haben wir uns das gesell­schaft­li­che Klima ver­dor­ben und nun spürt man am eige­nen Leib, was das im Alltag bedeutet. 🙁

    Momentan bin ich an einem Punkt, wo ich glau­be, dass ich jeman­dem zum reden gebrau­chen könn­te, um mit dem allen fer­tig zu wer­den. Ich glau­be, die Welt hat noch lan­ge nicht begrif­fen, was das alles für Folgen haben wird auf der mensch­li­chen Ebene.

    1. In vie­len Punkten geht es mir genau­so oder ähn­lich wie Ihnen. Wer mich zwei Jahre an der Tür hat abblit­zen las­sen, zu dem will ich jetzt auch nicht mehr. Vor allem die in mei­nem Ort nach wie vor 80 bis 90 Prozent Maskierten machen mir auch "Angst". Andererseits ist es gut, nun die­se Klarheit zu haben dar­über, dass die Masse eine folg­sa­me Herde ist, die solan­ge gehorcht, bis sie einen ande­ren Befehl bekommt. Dieses Land war vor­her schon tot für mich und nun ist es ein zwei­tes Mal gestor­ben. Es gehört tat­säch­lich fast Mut dazu, sich voll­kom­men allein, wie es mir die­se Woche öfter ergan­gen ist, unter die Maskenzombies zu stel­len. Nein, nicht wirk­lich Mut, aber ich sehe jetzt ganz deut­lich, dass ich eine Außenseiterin bin und bin also sol­che auch deut­lich sicht­bar. Ein biss­chen bin ich aber stolz dar­über, dass ich nicht dazu­ge­hö­re, dass ich Zivilcourage habe und zu mir ste­hen kann. Ach, wie schön war es doch vor drei Wochen in der Schweiz. Nur ganz sel­ten mal ein Filtertütenträger und das waren offen­bar meist deut­sche Touristen.

  4. Zumindest, was die Maultaschen betrifft, sehe ich das ähn­lich, da
    ist ein wenig Geduld gefragt. Zumal mir ein Träger die­ses Accessoires das auch bestä­tigt hat, daß es sinn­ge­mäß men­tal etwas schwie­rig ist, das nach 2 Jahren ein­fach so zu ändern.
    Was das 'nor­ma­le' Leben betrifft, dahin zurück­zu­fin­den ist nicht nur
    sehr schwer, in die­ses in der Form 'nor­ma­le' Leben will ich – um ehr­lich zu sein – auch nicht mehr zurück.
    Die letz­ten 2 Jahre haben soviel auf­ge­deckt, soviel Verletzungen gebracht (Politik und Medien und deren Handlanger spa­re ich jetzt mal aus – denn das ist etwas, was in fer­ner Zeit ein­mal die
    Justiz beschäf­ti­gen MUSS), soviel Vertrauen zer­stört und soviel
    erschrecken­de Gedanken- und Verhaltensweisen her­vor­ge­bracht, da kann man sich nicht ein­fach den Mund abput­zen und so tun, als ob nichts gewe­sen wäre.
    Aber genau das wer­den vie­le 'Mitläufer' tun. Sie wer­den auch wei­ter­hin abblocken, nichts infra­ge­stel­len, sich nicht ernsthaft
    aus­ein­an­der­set­zen und sich best­mög­lich ablenken.
    Apropos : war heu­te seit Ewigkeiten mal wie­der mit einem Kumpel in der Kneipe Fußball gucken. Das war schon fast normal.
    In der gan­zen Kneipe 2 oder 3 Personen mit Schleimbeutel.
    Der Rest war FKK.

    1. @ Brian

      Derart schwie­rig scheint das aller­dings nur im "Herz der Finsternis" zu sein.

      Das mag an der aus­ge­präg­ten deut­schen Lakaienmentalität lie­gen, aber dass die sich so vor­bild­lich äußert, liegt eben auch dar­an, dass die Obrigkeit, anders als in Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz, wei­ter­hin droht und emp­fiehlt weiterzumachen.

      Insofern bleibt es dabei: Scheiße kommt immer von "oben" und fällt immer nach "unten".

    2. @Brian: "Was das 'nor­ma­le' Leben betrifft, dahin zurück­zu­fin­den ist nicht nur sehr schwer, in die­ses in der Form 'nor­ma­le' Leben will ich – um ehr­lich zu sein – auch nicht mehr zurück."

      Das geht mir genau­so – in die­ses "nor­ma­le" Leben möch­te ich auch nicht zurück – aber ich habe auch noch kei­ne Idee, was das eigent­lich bedeu­tet. Diese zwei Jahre haben auch Freundschaften mit nahe­ste­hen­den Menschen unter­bro­chen oder been­det, weil die Haltungen zu extrem aus­ein­an­der gin­gen. Mit vie­len Menschen gäbe es auch gar kei­ne gemein­sa­men Themen mehr – das hat sich durch die aktu­el­le poli­ti­sche Situation ja gar nicht verändert. 

      Was soll ich mit Menschen noch anfan­gen, die Verfechter einer all­ge­mei­nen Impfpflicht sind, Ukraine-Fahnen schwin­gen und mir Einladungen zu Solidaritätskundgebungen schicken?

      Am wenig­sten stört mich, ob ande­re Masken tra­gen oder nicht, weil ich es ein­fach noch sehr genie­ße, mich wie­der ohne "Atembehinderung" frei bewe­gen zu kön­nen – ich schaue oft gar nicht mehr, wie ande­re das machen.

      Was sich aktu­ell ent­wickeln wird, kann und wer­de ich sehen – aktu­ell ist die Gesamtsituation ja noch sehr fra­gil und ich habe noch nicht den Eindruck, dass man sich auf län­ger­fri­sti­ge Stabilität ein­rich­ten kann – und ich muß mir erst ein­mal klar wer­den, was ich eigent­lich selbst will.

      1. @Anybody
        Ich hat­te auch vor den 2 Jahren nicht so irr­sin­nig vie­le Kontakte,
        aber das hat sich in den ver­gan­ge­nen 2 Jahren dann noch­mal redu­ziert. Genauso hat mich die all­ge­mei­ne Oberflächlichkeit auch
        vor­her schon sehr genervt, mitt­ler­wei­le ist sie mir unerträglich.
        Sich jeden Scheiß ein­re­den las­sen, brav das (buch­stäb­li­che) Fähnchen in den Wind hän­gen, ohne jeg­li­ches medi­zi­ni­sche Hintergrundwissen Schlumpfempfehlungen abge­ben, sich selbst für intel­li­gent hal­ten und sich gleich­zei­tig häu­fig wie ein kleines,
        bocki­ges Kind ver­hal­ten : das sind alles Dinge, für die mir mitt­ler­wei­le jeg­li­ches Verständnis abgeht.
        Und ähn­lich wie Sie habe ich nicht die gering­ste Ahnung, wie es
        wei­ter­geht oder ‑gehen soll. Ideen hät­te ich schon ein paar.
        Allein, es fehlt das Geld. Und im Moment auch die Kraft. Aber ich wer­de mir wei­ter Gedanken machen.

        1. Um es nicht zu vergessen :
          Es hat in der gan­zen Zeit höch­stens 1–2 Menschen gegeben,
          auf die ich mich ver­las­sen konn­te. Und die zu mir gehal­ten haben (wenn wir auch in eini­gen wich­ti­gen Dingen nicht unbe­dingt einer Meinung waren). Und das waren Menschen,
          die sich an die 'Maßnahmen' gehal­ten haben. Das wer­de ich
          auch nicht ver­ges­sen. Genauso habe ich in der Zeit ein paar
          'Rebellen' ken­nen­ge­lernt, die letz­ten Endes auch ein­fach nur
          unver­bind­lich waren und auf die man sich nicht 'ver­las­sen'
          konnte.
          Insofern ist es für mich per­sön­lich wich­tig, den Menschen zu
          betrach­ten. Egal, was er für eine Meinung hat.

  5. Den Zusammenhang mit "Entzugserscheinungen" ver­ste­he ich nicht ganz. Ich bin Anti-Alkoholiker, aber die letz­ten Tage kommt mir ver­mehrt das Verlangen, mir das Hirn mit Alkohol zumin­dest für ein paar Stunden abzu­schie­ßen. Dass das nun auf­tritt, wo ja vie­les 'vor­bei' ist, sagt auch eini­ges aus dar­über, dass ich offen­bar gera­de nicht mit der Situation klar­kom­me. Die letz­ten zwei Jahre habe ich in einem Kämpfermodus gelebt und mir gedacht, dass ich für mich stark sein muss. Wo alles ver­bo­ten war und alle Geschäfte zu, hab ich mir über Kleinanzeigen ein Paar Laufschuhe orga­ni­siert und gehe seit­dem ein­mal die Woche jog­gen. Auch war ich oft im Wald. Die Bösartigkeit, mit der auf Andersdenke ein­ge­hau­en wur­de, hat mich damals stark gemacht, weil es so offen­sicht­lich war, wie bös­ar­tig das alles ist.
    Nun füh­le ich mich noch hilf­lo­ser, weil ich jetzt ein­fach aus­hal­ten muss, dass es Menschen gibt, die nicht nur ande­re unter­drücken wol­len, son­dern dass es auch Menschen gibt, die sich beson­ders ger­ne unter­drücken las­sen. Eigentlich war mir das vor­her klar, aber ich kann es trotz­dem nicht inte­grie­ren, weil ich kei­nen Umgang damit fin­de. Der Umgang müss­te hei­ßen "lass dich nicht von ihnen irri­tie­ren", aber es trifft mich trotz­dem hart aus den oben genann­ten Gründen (Angst, was die noch alles trei­ben könn­ten und Wunsch, dazu­zu­ge­hö­ren). Momentan füh­le ich mich sehr ein­sam und trau­rig und ent­täuscht von den Menschen. Kämpfen und sinn­wid­ri­ge Lockdowns durch­zu­hal­ten und sich zu den­ken "jetzt mach ich erst recht wei­ter!" ist das eine. Diese Ernüchtung über den jet­zi­gen Zustand der Welt anzu­er­ken­nen oder hin­zu­neh­men fällt zumin­dest mir ungleich schwe­rer. Es hat etwas Passives, so als wür­de man resi­gnie­ren und nichts mehr tun kön­nen. Als hät­te die Menschlichkeit irgend­wie ver­lo­ren. Als wären die zwei Jahre voll­kom­men umsonst gewe­sen, wo wir auch auf der Straße für die Menschlichkeit gekämpft haben, weil die Menschen sich jetzt ein­fach selbst den­noch ent­mensch­li­chen wollen.
    Manchmal kommt mir der Gedanke, ob unser 'Kampf' für die Menschlichkeit die Gegenseite sogar dar­in bewo­gen hat, so durch­zu­dre­hen und ver­mut­lich stimmt der Gedanke sogar.
    Vielleicht müs­sen bei­de Seiten ler­nen, dass es nicht ums Kämpfen und nicht ums Gewinnen geht son­dern ums Annehmen und Hinnehmen? Vielleicht stellt sich dann von selbst Menschlichhkeit ein?

    1. Mir macht es Mut, dass ich in unse­rem Bundesland (mit der gering­sten Impfquote) beim Einkaufen inzwi­schen in unse­rer Gegend auf gefühl­te 75% Maskenlose tref­fe. Dabei fiel mir auf, dass über­wie­gend noch Ältere und Jüngere Maske tra­gen. Das „Mittelalter“ eher sel­te­ner. Es wer­den tgl mehr „ohne“. Viele schau­en sich aber noch ori­en­tie­rend um, wie vie­le noch Maske tra­gen bzw. wir­ken leicht unsi­cher. Wenn sie mer­ken, dass der Großteil eben­so denkt, dann merk­lich erleich­tert schau­en, ent­spann­ter wer­den und sich freund­lich anlä­cheln, habe ich noch die Hoffnung, dass die näch­ste Zeit uns alle etwas run­ter­fah­ren und erho­len könn­te. Es wer­den immer weni­ger Läden, die das Maskenzeichen noch dran haben. Konsequentes mei­den derer und Äußerungen wie: oh, dann gehe ich wo anders hin – schei­nen zu helfen…
      Haltet durch – ich hof­fe, dass bei Euch auch bald wie­der ent­spann­ter wird – oder besucht uns mal…

      1. @Antje
        Meinen Sie das Bundesland Sachsen? Darf ich fra­gen, ob Sie in einer Kleinstadt, Großstadt oder auf dem Land unter­wegs sind, wenn Sie 75% Maskenlose tref­fen? Ich bin gestern und den Tag davor auf ca. 80–95% Maskierte (!) getrof­fen im Supermarkt bzw. nor­ma­len Geschäften. Das schei­nen tat­säch­lich Welten zu sein! 'Mein' Bundesland liegt lei­der am ande­ren Ende der Impfquotenskala. Das Klima war hier aber schon vor Corona ver­gif­tet und es trief­te nur so vor Hörigkeit.

    2. @Getriebesand: Ich will Sie nicht noch depri­mier­ter machen als Sie es schon sind. Mir geht es – in China – nicht viel anders. Auch wenn hier die Sitten weni­ger rauh sind, was den Umgang unter­ein­an­der angeht. Und von Spritzpflicht war erst sowie­so nichts zu hören. An mei­ner Schule dürf­te ich der ein­zi­ge Ungespritzte sein. Sehr beru­hi­gend ist in China für mich, dass die Straßen so sau­ber sind. Was aber nicht bedeu­tet, dass alles sau­ber ist.

      Vielleicht macht es Sinn, anzu­er­ken­nen, dass gegen die Menschen ein Krieg geführt wird. In einem Krieg wird es irgend­wann einen Gewinner/Verlierer geben. Zurzeit ist es ein psy­cho­lo­gisch geführ­ter Krieg. Zusätzlich mit dem Element der Vergewaltigung/Penetration aber. Das macht die­sen Krieg so ungeheuerlich.

      Kollateralschäden wer­den jeden­falls hin­ge­nom­men. Es sol­len alle abge­spritzt wer­den. Die "Pandemie" hat mit dem NS das gemein, dass unter der Maßgabe 'Gemeinnutz' der tota­le Staat ein­ge­rich­tet wird, das heißt, der Souverän soll besei­tigt wer­den. Darauf soll­te man sich einstellen. 

      Ein nicht uner­heb­li­cher Teil – mut­maß­lich (wenig­stens hof­fent­lich) aber die Minderheit – geht mit. Wie seinerzeit.

      Der Mensch ist dann Objekt des qua­si neo­feu­dal und glo­bal agie­ren­den Kapitals und sei­ner Vertreter. Zertifikatsträger, mög­lichst noch gechipt.

      In China ist seit ca. 10 Tagen der größ­te Containerhafen der Welt – Shanghai – geschlos­sen. Das ist eine klei­ne öko­no­mi­sche Komponente. Wenn man den größ­ten Containerhafen der Welt schließt, hat das Konsequenzen. 

      Die Verve, mit der in Deutschland an der von A bis Z herb­ei­er­lo­ge­nen "Pandemie" fest­ge­hal­ten wird, ent­spricht der Verve in China. Man könn­te mut­ma­ßen, auch weil Deutschland ja im Januar 2020 sehr fix war mit der Bereitstellung des Drosten-Tests, dass es sich hier um eine chi­ne­sisch-deut­sche Kooperation han­delt. Wiederum (was Deutschland anbe­langt) in der Absicht, Weltmacht zu werden …

      Bleiben wir stark und aufmerksam. 

      Zum Beispiel auch so:
      https://​mul​ti​po​lar​-maga​zin​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​s​t​a​t​i​s​t​i​k​e​r​-​r​u​d​e​r​n​-​z​u​r​u​eck

      1. Was den Krieg für sich anbe­langt noch die­se Bemerkung:

        Von Seite der Angreifer ist die­ser für einen län­ge­ren Zeitraum ange­legt. Nämlich bis zum Jahr 2030. Dann soll der Krieg gewon­nen sein, respek­ti­ve sol­len die Vorstellungen/Kriegsziele grei­fen, die die sog. UN ("SDG"-Agenda ("Sustainable Development Goals"), "Agenda 2030", "Transforming our World", etc.) zusam­men mit dem sog. WEF (gleich­na­mig "Agenda 2030" oder "Vision2030", "Private Property And Privacy Will Vanish By 2030", "Multi-Stakeholder Community" etc.) vor­ge­legt haben.

        Die – so möch­te ich sie jetzt ein­mal nen­nen – kapi­ta­len Witzfiguren schei­nen einen lan­gen Atem zu haben. Sie über­se­hen, dass sich die Leute in den Staaten, in denen die Demokratie ein nicht so lum­pi­ges Dasein wie in Deutschland fri­stet, einen sicher län­ge­ren Atem haben wer­den. Und so wer­den sie schei­tern, genau­so wie sie mit dem Marsflug schei­tern oder mit dem selbst­fah­ren­den Auto oder dem Zinnober aus dem Bereich "Transhumanismus".

        1. Ich den­ke aber, dass die "Stakeholder-Community", das sind die glo­bal agie­ren­den Geldsackschranzen, die die­sen Krieg ent­facht haben, ver­lie­ren wer­den. Ganz so, wie es kei­nen Marsflug geben wird, kein selbst­fah­ren­des Auto und auch kei­nen "Transhumanismus", wer­den sich die Demokratien nicht weg­sprit­zen las­sen. Für Deutschland steht eine Befestigung der Demokratie an. Ich den­ke, es gibt hier­für genug intel­li­gen­te Leute. Auch sol­che, die erkannt haben, wie unse­lig die Sowjetideologie sich hin­sicht­lich der Demokratie histo­risch aus­ge­wirkt hat. Hoch lebe der deut­sche Souverän, der über den fein­säu­ber­lich getrenn­ten – und von ihm ein­zeln gewähl­ten! – drei Gewalten thront! (Und die Presse unter sich hat!)

      2. "In China ist seit ca. 10 Tagen der größ­te Containerhafen der Welt – Shanghai – geschlossen."

        @sv
        Wer hat das ver­an­lasst? Kann man seriö­se Berichte dar­über fin­den? Ich schaue kei­ne Nachrichten mehr und hat­te bis­lang noch nichts gehört zu die­sem Containerhafen. Wenn das stimmt und län­ger als ein paar Tage andau­ert, kön­nen wir uns ja drauf ein­stel­len, dass wir in ein paar Wochen hier Mangel an Bekleidung, Hausrat, Autos, Elektrogeräten und prak­tisch allem haben.

        1. Die KPCh hat das mit ihrem No-Covid-Unsinn ange­ord­net. Sie ord­net dann an, dass nie­mand mehr die Wohnung ver­las­sen darf und sich stän­dig testen lässt. Von den Parteigenossen wohl­ge­merkt, die zur "Disziplin" auf­ge­ru­fen sind. Es wird auch gleich gedroht, dass sich nie­mand widersetze.

          Mehr unter China Shanghai Lockdown. Auch bei ach­gut ist schon ein län­ge­rer Artikel erschienen.

          https://​www​.ach​gut​.com/​a​r​t​i​k​e​l​/​s​c​h​a​n​g​h​a​i​_​i​m​_​l​i​c​k​d​o​w​n​_​w​a​s​_​i​s​t​_​d​a​_​los

    3. von sel­ber geht gar nix. Geh lau­fen, das macht den Kopf frei. 3 x die Woche min. 30min, wenn du das nicht durch­hältst, arbei­te dich lang­sam ran.
      Und denk nicht so viel über die ande­ren nach, du hast kei­nen Maulkorb und gut ist. Ich bin auch meist der ein­zi­ge, sel­ten mehr als 5%, ist halt so.
      Es wird nie wie­der so sein wie vorher.

      1. "von sel­ber geht gar nix. Geh lau­fen, das macht den Kopf frei. 3 x die Woche min. 30min, wenn du das nicht durch­hältst, arbei­te dich lang­sam ran.
        Und denk nicht so viel über die ande­ren nach, du hast kei­nen Maulkorb und gut ist. Ich bin auch meist der ein­zi­ge, sel­ten mehr als 5%, ist halt so.
        Es wird nie wie­der so sein wie vorher."

        @renzo
        Ich gehe momen­tan ein­mal die Woche lau­fen für 45 min, wer­de nun auf­stocken auf 2x 30min! Danke für Ihren Ratschlag! Leider hat­te ich mir vor zwei Jahre wegen Überlastung (ich hat­te 2020 mit dem Laufen gestar­tet) den Vorderfußknochen ange­bro­chen, da ich damals meist 1- 1,5 Stunden am Stück lau­fen war und auch mehr­mals die Woche. 

        Nicht nach­den­ken fällt lei­der schwer, weil mich die Situation trig­gert. Ich bin ein emp­find­sa­mer Mensch, der sehr viel wahr­nimmt, des­halb lei­der jetzt auch wie­der alles Negative. Aber lie­ber ist es mir so, als wenn ich total abge­stumpft wäre. Nur muss ich die Gefühle eben zulas­sen und durch­le­ben. Sorry, falls ich dafür hier den Blog zum Ausheulen nut­ze. :/ Das gibt mir aber auch Kraft, wei­ter durchzuhalten.

        1. "Sorry, falls ich dafür hier den Blog zum Ausheulen nut­ze. :/ Das gibt mir aber auch Kraft, wei­ter durchzuhalten."
          Ich den­ke, genau dafür sind vie­le Blogs u.a. auch da. Und es hilft ja auch ande­ren, wenn sie sehen, mit wel­chen Problemen viele
          Menschen zu kämp­fen haben. Dabei geht es nicht dar­um, irgend­wel­che Lösungen zu fin­den, das muss letz­ten Endes sowie­so jeder für sich ent­schei­den. Aber mit­zu­be­kom­men, daß
          vie­le Menschen ähn­lich den­ken und emp­fin­den, ist ja auch schon mal hilfreich.
          Übrigens : die Anschaffung eines Sandsacks (oder ähn­li­chem) ist auch nicht so ver­kehrt. Wenn der Druck zu groß wird, kann das Draufballern manch­mal recht hilf­reich sein… 😉

  6. Glaubst Du wirk­lich das es ein "nor­ma­les" Leben jemals wie­der geben wird ?!
    ( ich woll­te die­sen Satz erst lan­ge begrün­den aber unbe­grün­det steht er bes­ser da !)

    OT Übrigens :
    bei einer SHZ (shz­dot­de) Abstimmung ob man die geschei­ter­te Impfpflicht gut oder schlecht fin­det haben seit 08.04 NUR 697 an der Abstimmung teil­ge­nom­men – einer­seits natür­lich ein sehr gutes Zeichen wie wenig Menschen die­sem .…… Blatt noch Aufmerksamkeit schen­ken .….. ande­rer­seits sind nur 55 % die gegen eine Impfpflicht sind recht wenig .….…..

    unter https://​bit​.ly/​3​D​X​y​3l2 (führtebeimeinrichtendirektaufdieSHZSeite)
    kann man noch abstim­men (Stand 10.04 00:59 )
    Wer ver­kürz­te Url´s nicht mag kann auf shz­dot­de nach "Umfrage des Tages" suchen

  7. Vielleicht hät­ten wir doch ein Beispiel an England oder Schweden neh­men sol­len, wo der "Freedoms-Day" regel­recht zele­briert wur­de: Überall, auch in Schulhöfen wur­den fei­er­lich Masken ver­brannt, als Signal, dass man sie nun nicht mehr braucht‼️
    Bei uns wird die Uneinigkeit wei­ter betont und der Graben ver­tieft, Kalauer lässt grü­ßen‼️ Als Moralapostel und Heulboje der Nation kann er nicht ein­fach mit sei­nem Angst-Narrativ aufhören.
    "Die Wahrheit bedeu­tet in vie­len Fällen den poli­ti­schen Tod"—das sind sei­ne eige­nen Worte!
    Von daher sind alle ehr­li­chen Wissenschaftler und Journalisten sei­ne poten­ti­el­len Mörder.… poli­tisch gesehen.

    1. Ausgezeichneter Gedanke, dem ich mich nur anschlie­ßen kann! 

      Für eine wirk­li­che Zeitenwende bräuch­te es ein Ritual, ein Symbol, eine Feier,
      ein Fest. Einen ech­ten Karneval oder Fasching, mit dem das Vergehen des dunk­len und kal­ten Winters gefei­ert wird. 

      Manchmal wird übri­gens Ursache und Wirkung ver­wech­selt und die Narren glau­ben doch tat­säch­lich, sie wären es, die mit ihren Umzügen den Winter ver­trei­ben. Obwohl: viel­leicht stimmt dies ja. Vielleicht waren es ja tat­säch­lich wir, die wir mit unse­ren Spaziergängen den Winter aus­ge­trie­ben und neben­bei den Herrschenden den Spiegel vor­ge­hal­ten haben. Vielleicht waren ja wir die wah­ren Narren und Karnevalisten. Dies wür­de auch die mit­un­ter aus­ge­las­se­ne Stimmung auf den Spaziergängen erklären. 

      Was bräuch­te es also: Einen Aschermittwoch oder ein Osterfest?
      Bin mir da sel­ber im Unklaren. Eine Bücherverbrennung aller­dings will ich nicht. Da muss uns was Besseres einfallen!

      1. "Gute Idee! Demonstration mit ritu­el­ler Verbrennung der sog. Masken!"

        @sv
        Das wäre die Steilvorlage, um uns sofort wie­der in die Nazi-Ecke zu zie­hen. 🙁 Ich wäre dafür, dass wir die Masken unter uns ver­bren­nen und nicht damit an die Öffentlichkeit gehen.
        Ich bin aber dafür, dass man Masken, die man noch hat oder auf der Straße fin­det, ein­mal in der Mitte durch­schnei­det und mit dop­pel­sei­ti­gem Klebeband an die Türen pappt, die noch Maskenpflicht verlangen.

        1. Man muss sie nicht ver­bren­nen – gute Idee! – son­dern schmeißt sie ein­fach auf einen Haufen. Vielleicht streut man noch Gras drüber.

        2. Nee, nee, nee, Verbrennen von Masken ist kei­ne mit dem Verbrennen von Büchern ver­gleich­ba­re Handlung, also das kann kei­ner uns vor­wer­fen‼️
          Das tra­di­tio­nel­le Winteraustreiben und die Osterfeuer mit dem Verbrennen rie­si­ger Strohpuppen sind ja auch nicht nazi­ver­däch­tig‼️ Das sind ja kei­ne Fackelläufe vor Politikerwohnungen, also abso­lut fried­lich! Dazu kann man Friedenstauben- und Regenbogen- Flaggen mit foto­gra­fie­ren, dann fällt die Einordnung nach rechts schwerer.

  8. https://​www​.coro​dok​.de/​m​a​s​k​e​n​-​k​o​n​f​l​i​k​t​e​-​s​u​p​e​r​m​a​r​kt/

    Hier ist der Thread, irgend­wie war er vor­hin ver­schwun­den. Mir fällt es gar nicht schwer, ohne Maske drau­ßen oder in öffent­li­chen Räumen zu sein. Es ist ein­fach nur schön.

    Noch ein Satz? All die mas­kier­ten, die sich immer noch ver­stecken, lächeln nicht mehr. Wie auch? Ihre Gesichter sind bis auf die Augen tot. Es sind tote, aus­drucks­lo­se "Gesichter", es sind kei­ne ech­ten Gesichter. Die sich so ver­hül­len, haben offen­sicht­lich auch kei­nen Grund zum Lachen. Ich schon. Weil ich vor nichts Angst habe, weder vor Viren noch vor her­bei zitier­ten, künst­lich her­bei gete­ste­ten, angeb­li­chen Krankheitsgefahren. 

    Das ist ein­fach herr­lich! Die zwei Jahre "Corona"-Hysterie zu durch­schau­en, war dank coro​dok​.de und auch durch vie­le Hintergrundinfos auf

    https://​neue​-medi​en​-por​tal​.de/

    sehr leicht.

    ~ ~ ~

  9. Gewohnheit ist ein Arschloch.

    Und abge­wöh­nen ist oft schwe­rer als angewöhnen. 

    Noch ein paar Wochen, dann sind die Maulkorb Träger nur noch eine klei­ne Minderheit. Die mei­sten haben den Lappen näm­lich nie aus Angst oder Überzeugung getra­gen. Und erst Recht nicht aus „Solidarität“.

  10. Ich bin drei Mal gegen Covid 19 geimpft, mei­ne Eltern sind auch geimpft, war­um soll ich im Zug oder im Rathaus Masken tra­gen? Ich bin geimpft gegen Corona und ich weiß nicht war­um ich Masken tra­gen muß. Warum müs­sen geimpf­te Masken tra­gen und unge­impf­te müs­sen auch Masken tra­gen? Wo ist der Unterschied zwi­schen unge­impf­ten Masken und geimpf­ten Masken?

    1. Sie müs­sen Maske tra­gen, weil die Impfung nicht vor einer Infektion schützt, weil die Impfung kei­nen Übertragungsschutz gewährleistet.
      Die Übertragung ist ein mecha­ni­scher Vorgang, kein juri­sti­scher, geistiger.
      Wäre die "Impfeffektivität" 100 %, bräuch­ten Sie kei­ne Masken tragen.
      Was die Masken kön­nen, ist eine ande­re Frage.

      Weil die "Impfeffektivität" < 100 müss­ten auch dann mas­ken getra­gen wer­den, wenn 100 % geimpft wären.

      und "vul­nerable grup­pen" sehen nie wie­der ein offe­nes gesicht, wenn die Inzidenz wei­ter­hin die Pandemie erzeugt.

  11. Berlin Kreuzberg, Bermankiez, tra­gen fast alle noch Masken im Supermarkt. Und nicht weni­ge echt im Freien auf der Straße. Ich bin aber noch nie ange­macht wor­den, weil ich kei­ne tra­ge. Selbst unter den Kassierenden gibt es im Schnitt 1ne von 3en, die kei­ne mehr trägt. Gibt auch so eine unaus­ge­spro­che­ne Sympathie zwi­schen denen mit Gesicht. Lässt sich aushalten.
    Ich kann mir sogar vor­stel­len, dass ich aus Rücksicht auf ängst­li­che Menschen eine Maske auf­ge­setzt hät­te, wenn es nie einen staat­li­chen Zwang gege­ben hätte.
    Das Absurdeste über­haupt: hät­ten die Maßnahmen Einfluss auf die all­seits so belieb­te Inzidenz; dann hät­te es doch, nach­dem all die Impfgegner und Coronaleugner wie­der frei her­um­lau­fen dür­fen, zumin­dest einen klei­nen signi­fi­kan­ten Anstieg der Fallzahlen geben müssen…

  12. Für mich (alter Schwede) ist es eine Deutsche Besonderheit die­ser Gehorsam. Ich hab bis auf einen Zahnarztbesuch – 3 min tra­ge­zeit und 2 x 20 sec beim Restaurant durch­que­ren – nie den Untertanenmaulkorb auf gesetzt. Es gab ja immer die Möglichkeit dort nicht zu kau­fen wo sie gehor­sam waren. Ich war jetzt eine Woche in Franken und konn­te seit Mo beob­ach­ten das wenn wir in die Geschäfte gin­gen oder Kaffee trin­ken, das dort vie­le mit dem Maulkorb rein kamen und wenn die uns dann ent­deckt hat­ten (die Aliens) ohne Maske das eini­ge die Maske dann haben fal­len las­sen. Es braucht ein wenig, aber man kann auch die "mit" Menschen angucken, lächeln .….. dann mer­ken die das es nicht so schlau ist .…. fas­sen sich ein Herz und die Masken fal­len .… es ist ja nur Angst und das ist bekannt­lich der dümm­ste Ratgeber.

  13. @Getriebesand

    Deine Schilderungen decken sich sehr mit mei­ner eige­nen Wahrnehmung. Ich schät­ze hier gibt es noch ganz vie­le stil­le Mitleser denen es genau­so geht.

    Was ich damit sagen will ist… ich weiß nicht ob es dir Trost spen­det, zu wis­sen dass es noch mehr von uns gibt, aber ich hof­fe es. 

    Ich habe längst die Fantasie auf­ge­ge­ben, die ich noch in mei­nen 20ern hat­te, irgend wann in einem Land zu leben, dass vol­ler Menschen ist die Empathie und Verstand haben. Jetzt begnü­ge ich mich damit, nach ein­zel­nen Menschen wir dir im Alltag Ausschau zu hal­ten und dies ent­spre­chend zu wür­di­gen – denn es ist sel­ten, aber es genügt mir zu wis­sen daß nicht alle *so* sind wie der Mainstream.

    Beste Grüße, und lass dir den Spaß am Leben nicht ver­der­ben. Es ist ein ein­zi­ger Kampf mit Aussicht auf ein Ende, von Anfang an.

    1. "Jetzt begnü­ge ich mich damit, nach ein­zel­nen Menschen wir dir im Alltag Ausschau zu hal­ten und dies ent­spre­chend zu wür­di­gen – denn es ist sel­ten, aber es genügt mir zu wis­sen daß nicht alle *so* sind wie der Mainstream."

      @Tyler
      Danke. Leider fin­de ich die Menschen im Alltag so schwer. Auf den Demos kam ich zwar ins Gespräch, aber lei­der war es das dann auch immer für ca. 1 Stunde, danach war die Person wie­der weg.
      Ich wer­de die näch­sten Tage ver­su­chen, mei­nen Fokus mehr auf die Maskenlosen zu legen und die schö­nen Dinge, denn ändern kann man die ande­ren ja eh nicht. Nur muss ich den 'Schock' erst­mal ver­kraf­ten, dass hier momen­tan noch 80–95% mit Maske laufen.

  14. Übrigens: komisch, es fehlt der gan­ze 8. April nun auf coro­dok, wie das?

    Masken/Umstellung: in der Schweiz sind Maskenträger die Ausnahme, wie viel Ausnahmen ist regio­nal ver­schie­den. Im Ticino nahe Italien sieht man mehr als in der Zentralschweiz. Aber selbst dort eben nur aus­nahms­wei­se, obwohl dort auf­grund Nähe wohl zu Italien deut­lich mehr Paranoia wäh­rend der Covid Zeit herrsch­te. Aber der gegen­sei­ti­ge Umgang dies­be­züg­lich ist gelassen.

    Von mei­ner Mutter in Nordbayern höre ich, ca. 3/4 der Leute beim Einkaufen wür­den frei­wil­lig noch Maske tra­gen 'sicher ist sicher, man habe sich nun ja dar­an gewöhnt'.

    Da sieht man das Ausmass des Vorgehens von Politik, Medien und auch der Volksmasse. Habe erst die Tage 'Listen, Little Man!' (Dt. 'Rede an den klei­nen Mann') von Wilhelm Reich gele­sen, hat sich seit 1946 lei­der nicht so viel ver­än­dert wie man gedacht hätte.

    Ansonsten, jeder den­ke ich wur­de von den letz­ten bei­den Jahren betrof­fen und man kann es gar nicht igno­rie­ren und igno­rie­ren wäre auch nicht 'nor­mal im Sinne von angemessen'…allerdings wie der Einzelne damit umgeht, wird eben wie­der wider­spie­geln, wie bewusst und indi­vi­du­ell jemand mit sich und sei­ner Umwelt umgeht.

    Ich habe wie­der alles 'gemacht, was ich vor­her auch gemacht habe', aller­dings haben sich Tendenzen auch ver­stärkt, die sich zwi­schen­drin und auch auf­grund ande­rer Faktoren erge­ben haben: gehe hier in der Gegend nicht mehr ins Restaurant, bestel­le mir nur bei einem ein­zi­gen Restaurant am Ort ab und zu was zum take away, aber auch sonst und auf Ausflügen 'bringt es das Essen gehen nicht mehr so für mich'…das hängt aber auch mit der Qualität und dem Preis/Leistungsverhältnis in der Schweiz und wei­te­ren Faktoren zusammen. 

    Ich bin dabei, mir grund­sätz­lich Gedanken zu machen, wie und wo ich leben möch­te, wo ich Menschen mit ähn­li­chen Interressen tref­fen kann etc.

    Hatte bei mir so eine Art 'long men­tal covid' fest­ge­stellt, das sich wie ein 'inner­li­ches Warten oder Abwarten auf weiss nicht was' aus­drück­te ver­bun­den damit, man­che Sachen 'poma­dig' anzu­ge­hen. Aber das wird weni­ger mit wie­der mehr unter­neh­men und hängt auch mit ande­ren Umständen wie lan­ge kei­nen Urlaub gemacht und wei­te­ren Umständen zusammen.

    Also die Schere zwi­schen bewusst und infor­miert L7ebenden und der Masse sehe ich auch im Umgang mit dem Ende der Massnahmen und Lehren aus Corona zie­hen aus­ein­an­der gehen erst­mal. Die Massenhypnose scheint wei­ter zu gehen und der sta­tus quo der Masse wird bei wei­te­ren Umständen mitspielen.…

    …aber was heisst auch 'nor­mal' oder 'new nor­mal'? Ein unbe­wuss­ter Massenzustand ohne­hin? Was bei Reich's Lektüre wie­der deut­lich wur­de: was Faschismus, Nationalsozialismus, Stalinismus etc woll­ten und dem Verhalten der Masse ent­spricht: kei­ne Individualität zulas­sen. Von Natur aus sind Menschen aber gleich in ihrer Einzigartigkeit. In die­ser Gesellschaft wird Echtes und Natürliches durch Kitsch und Künstliches ersetzt, Kopien statt Orginale auch beim Menschen ver­langt, der Mensch nicht als sol­cher und Teil der Natur ver­stan­den, son­dern in einer Rolle als Teil einer Masse sei­ne Energie einem 'Ismus' gebend und Kunst, Schönheit, Menschlichkeit und Grundrechte als unnö­ti­ger Luxus betrachtet.

    1. "Habe erst die Tage 'Listen, Little Man!' (Dt. 'Rede an den klei­nen Mann') von Wilhelm Reich gele­sen, hat sich seit 1946 lei­der nicht so viel ver­än­dert wie man gedacht hätte."
      @a‑w-n
      Danke für die inter­es­san­te Info! Ich wer­de ver­su­chen, mir das Dokument zu beschaf­fen. Falls Sie Interesse an Literatur haben, die ver­mut­lich in eine ähn­li­che Richtung geht (Thema: Konformismus, Selbstentfremdung, Unterdrückung der Individualität im 3. Reich und spä­ter) kann ich Arno Gruens 'ver­ra­te­ne Liebe – fal­sche Götter' sehr (!!!) emp­feh­len. Ich lese es momentan.
      VG

    2. Ich war kürz­lich im Ticino – kei­ne Masken der Gäste und Bedienungen in Restaurants, nur sehr sehr ver­ein­zelt ein Kunde oder eine Kassiererin (Maske unter der Nase) im Supermarkt. Sehr ent­span­nend alles. Wenn das der schlimm­ste Kanton in der Schweiz ist, dann… ist es gegen­über Deutschland doch das Paradies! Wir sind zwei­mal kurz nach Italien zum Einkaufen gefah­ren und dort war es in den Supermärkten so wie hier, nur dass man nicht so vie­le FFP2-Masken sieht.

  15. Auch bei mir sind Unbehagen und Misstrauen wäh­rend des Umgangs mit Menschen und Öffentlichkeit noch immer oder gera­de jetzt immens: Ich ver­ach­te die Bagatellisierung des Begriffs der Traumatisierung, aber ich bin trotz­dem ver­sucht, ihn auf mei­nen gegen­wär­ti­gen Zustand anzu­wen­den, wobei ich das dann immer in Richtung einer „mas­si­ven Verstörung“ korrigiere.
    Insbesondere die immer stär­ker wer­den­de psy­chi­sche Luftnot der letz­ten Jahre (es fühl­te sich durch­gän­gig wie eine immer enger wer­den­de Schlinge um den Hals an), die­se vie­len Abende, an denen man sich vor dem Einschlafen ein­ge­ste­hen muss­te, dass man in so einer Welt nicht mehr leben will und sich eigent­lich freu­en müss­te, wenn es vor­bei wäre … und all das mit dem läh­men­den Hintergrundwissen, dass es sich hier nicht um eine intrin­si­sche Depression han­delt, gegen die ein paar rosa­ro­te Pillen viel­leicht sogar hel­fen wür­den, son­dern um eine äuße­re Einwirkung von Dementoren, wie sie bei Harry Potter beschrie­ben sind! 

    Im Sommer 1 (2020) habe ich es deut­lich gemerkt: Mit mir ist eigent­lich alles OK. Im Sommer 2 (2021), in dem es kei­ne ech­ten Lockerungen (Fortgelten von 3G, kaum Maskenlockerungen) gab, habe ich gemerkt: Mit mir wäre jeden­falls alles OK, wenn die­se eiser­ne Hand ihren Griff lockern würde.
    Im Winter 2021 dann nur noch das Gefühl: Mit mir hät­te in die­ser Welt alles OK sein kön­nen, wenn man sich nicht über­legt hät­te, dass für so jeman­den wie mich hier auf der Welt kein Platz mehr sein soll (das Schlimmste dar­an die Vermutung: Sie wol­len Dich in Wirklichkeit nicht wegen des Ungespritztseins, son­dern des­halb nicht mehr, weil Du kri­tisch denkst, nicht gehor­sam bist, alles hin­ter­fragst, nicht dem Herdentrieb gehorchst) … und das vier von fünf blei­er­nen Monaten sogar noch mit edlem Genesenenzertifikat zur Vertuschung mei­nes Untermenschenstatus …

    Ich habe in Restaurants, wo sich Geimpfte unter sich wähn­ten, Sätze hören müs­sen, die ich nie ver­ges­sen wer­de (in kei­nem Fall aller­dings von den Wirtsleuten!). Ich gehe aller­dings wei­ter in die­se Restaurants, seit ich wie­der darf. Ich gehe ein­fach gern essen (mein Luxusgut, nicht Auto, nicht Kleidung, kein teu­rer Sport usw.), ich möch­te ein­fach gut essen, solan­ge es noch Restaurants gibt (es wer­den ja weni­ger, oft nur noch Franchising-Fraßbuden) und das neh­me ich mir nicht auch noch selbst weg! 

    Es ist mir genug irrever­si­bel weg­ge­nom­men wor­den: Vertrauen in die Mechanismen der Demokratie und der Gewaltenteilung, Vertrauen, dass das Gerede über Anti-Diskriminierung ernst gemeint ist, dass die Gesellschaft inklu­siv sein möch­te, Vertrauen in regu­lie­ren­de Instanzen. Ich bin außer­dem seit Januar kein Mitglied der Kirche in mei­nem Land mehr und bereue jeden Cent, den sie erhal­ten hat. Ich war in der Kirche ein­mal eini­ger­ma­ßen zuhause … 

    Theater wer­de ich wahr­schein­lich nie mehr von innen sehen. 

    Kinos viel­leicht schon …

    In Buchhandlungen wer­de ich mich immer an mei­nen letz­ten Einkauf in einer Buchhandlung vor dem Ende mei­nes Genesenenzertifikats erin­nern (es war kalt, grau, stür­misch, über dem Flakturm am Rande der Innenstadt türm­ten sich Wolken, in den Straßen waren etli­che Kampfhunde unter­wegs, die Menschen mach­ten einen Bogen um mich und wand­ten sich ab, im Laden sprang direkt beim Eintritt die Buchhändlerin mich an „Ihr 2‑G-Zertifikat bitte!“). 

    Ich wer­de wie­der in Buchhandlungen gehen. Auch in die­se. Gute Bücher und gutes Fressen (eigent­lich in umge­kehr­ter Reihenfolge) sind wich­tig für mei­ne Überlebensmoral. Ich wer­de guten Wein trin­ken, ich möch­te Weintrinker sein wie Franz Josef Degenhardt singt. Vielleicht geht es ja noch ein paar Monate gut. Vielleicht ein paar Jahre – sagt der Optimist in mir. Der Pessimist in mir träumt näch­tens von Erschießungen und hofft mit sar­ka­sti­schem Grinsen, dass mein Sohn eben zu jenen Glücklichen gehört, die sei­ne künf­tig irgend­wann erzwun­ge­ne erste, zwei­te, drit­te, n‑te BioNtech-Spritze ohne Herzmuskelentzündung über­ste­hen – mögen doch ande­rer Eltern Kinder davon Schaden neh­men, nicht meines!

    1. "Im Sommer 1 (2020) habe ich es deut­lich gemerkt: Mit mir ist eigent­lich alles OK. Im Sommer 2 (2021), in dem es kei­ne ech­ten Lockerungen (Fortgelten von 3G, kaum Maskenlockerungen) gab, habe ich gemerkt: Mit mir wäre jeden­falls alles OK, wenn die­se eiser­ne Hand ihren Griff lockern würde.
      Im Winter 2021 dann nur noch das Gefühl: Mit mir hät­te in die­ser Welt alles OK sein kön­nen, wenn man sich nicht über­legt hät­te, dass für so jeman­den wie mich hier auf der Welt kein Platz mehr sein soll (das Schlimmste dar­an die Vermutung: Sie wol­len Dich in Wirklichkeit nicht wegen des Ungespritztseins, son­dern des­halb nicht mehr, weil Du kri­tisch denkst, nicht gehor­sam bist, alles hin­ter­fragst, nicht dem Herdentrieb gehorchst) … und das vier von fünf blei­er­nen Monaten sogar noch mit edlem Genesenenzertifikat zur Vertuschung mei­nes Untermenschenstatus …"

      @Himmelgrau
      Das kann ich kom­plett nachvollziehen.
      Bei mir hat sich aber auch noch die Erkenntnis ein­ge­stellt, dass man mich auch die Jahrzehnte davor genau aus die­sen Gründen (!! Konformismus, Ausgrenzung von kri­tisch Denkenden) NOCH NIE HABEN WOLLTE. Somit hat mir die Corona-Krise gehol­fen, zu erken­nen, dass nicht ICH die Jahre zuvor das Problem war, son­dern die Gesellschaft, in der ich leb­te. Mehre Jahre näm­lich hat­te man mir ver­kauft, dass ich das Problem sei und ich hat­te meh­re­re Jahre schwe­re Depressionen des­we­gen. Die Corona-Krise hat mir auch vie­les auf­ge­löst und mir ermög­licht, die Wirklichkeit noch kla­rer zu sehen. Man hat mich übelst mani­pu­liert und die gro­ße Mehrheit wird immer noch manipuliert.

      1. @Getriebesand
        Auch da geht es mir ähnlich.
        Hat aller­dings auch im Laufe der Jahre dazu geführt, daß mein 'Trotz' und mein inne­rer Widerstand immer grö­ßer wurden.
        Versucht also jemand, (immer mehr) Druck auf mich aufzubauen,
        erreicht er damit das abso­lu­te Gegenteil. Ich kann nur Menschen
        respek­tie­ren und ach­ten, die mir eben­so mit Respekt und auf
        Augenhöhe begeg­nen. Der Rest kann mir mal den Buckel runterrutschen.

        1. @Brian
          Da könn­ten wir uns direkt zusam­men­tun *lach* Ich spie­le in eini­gen Bereichen das Spielchen auch schon vie­le Jahre nicht mehr mit und reagie­re eigent­lich schon immer ableh­nend, auf Menschen, die uneh­ren­haft agie­ren oder nicht auf­recht sind. Da ich das offen­bar sogar ohne Worte nach außen aus­strah­le, hat es schon öfters gekracht und bei den­je­ni­gen, die was zu sagen haben, bin ich eigent­lich immer sofort unten durch, es sei denn, das sind aus­nahms­wei­se mal inte­gre Menschen. Diese schät­zen mei­nen wachen Geist und mei­ne Ehrlichkeit sehr. Kam aber in mei­nem Berufsleben genau ein­mal vor.

  16. Selbst bei uns im Ruhrpott sind die Maskenträger in der Mehrheit, die Maske wird nun auch lie­bend gern drau­ßen getra­gen. Was mich aber auch erschreckt ist, wie vie­le jun­ge Leute die Maske frei­wil­lig tra­gen. Es kommt mir wie ein poli­ti­sches Statement vor: Seht her, ich bin der Gute, soli­da­risch und auf­ge­klärt. Und ihr, die ihr die Maske fal­len lasst, seid die Asozialen, Nazis und Unsolidarischen.
    Ich mag mei­nen "Freigang" immer noch nicht in vol­len Zügen genie­ßen: Kino, Sauna, Sport, Restaurant. In die­ser Hinsicht gebe ich Getriebesand recht: Besser frei­wil­lig ver­zich­ten, als wenn es einem ver­bo­ten wird.
    Ansonsten ist es mir mitt­ler­wei­le herz­lich egal, dass ich manch­mal die ein­zi­ge mas­ken­lo­se in einem Geschäft bin und teil­wei­se auch unfreund­lich bedient wer­de. Mit die­ser Gesellschaft bin ich fer­tig. Mir reicht es, dass in unse­rer Klinik die gan­zen Corona Regeln wei­ter auf­recht­erhal­ten wer­den, ich noch auf Post vom Gesundheitsamt war­te und mitt­ler­wei­le hof­fe, dass mein Attest nicht aner­kannt wird und ich in die Arbeitslosigkeit geschickt wer­de. Jeder Gang in die Klinik ist für mich ein Albtraum, und jeder mas­ken­lo­se Gang in ein Geschäft löst ein kin­di­sches Gefühl in mir aus nach dem Motto: leckt mich alle am .… Dass ich mei­nem Chef jedes Mal einen alten nega­ti­ven Selbsttest vor­le­ge ist mei­ne klei­ne Rache! Noch hat man soviel Vertrauen zu mir, dass ich mor­gens ohne Aufsicht testen darf.
    @getriebesand: wo lebst du?

  17. Österreich, insbesondere Wien ist anders... Bei uns herrscht Maskenpflicht, und zwar FFP2 (!) in allen (!) Innenräumen!

    z.B.:
    Handel und körpernahe Dienstleistungen
    Im Handel gilt für Kund*innen weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht. Für Personal im gesamten Handel gilt die FFP2-Maskenpflicht überall dort, wo es zu einem direkten Kund*innen-Kontakt kommt.

    Bei körpernahen Dienstleistungen gilt für Kund*innen und Personal eine FFP2-Maskenpflicht.

    Freizeit- und Kultureinrichtungen
    In Theatern, Kinos, Kabaretts, Konzertsälen, Museen, Ausstellungen, Bibliotheken und Büchereien gilt im Innenbereich eine FFP2- Maskenpflicht.

    Wien - ein paar Beispiele gefällig:

    Gastronomie
    Hier gilt in Wien weiterhin die 2G-Regel. Die FFP2-Maskenpflicht gilt wieder abseits der Tische und für das Personal..

    Sport
    Für die Indoor-Sportausübung gilt in Wien weiterhin die 2G-Regel. Eine FFP2-Maskenpflicht gilt abseits der Sportausübung.

    Spitäler und Pflegeheime
    In Spitälern ist pro Patient*in 1 Besucher*in pro Tag möglich, es gilt die 2G+ Regel.
    Für Besucher*innen in Pflegeheimen gilt ebenfalls die 2G+Regel.
    Pro Patient*in sind pro Tag 2 Besucher*innen möglich.

    Über die gesamte Dauer des Besuches ist eine FFP2-Maske zu tragen.

    Anm.: 2G+ bedeutet: vollständig geimpft oder genesen und zusätzlich PCR-getestet. Wenn nachweislich kein PCR-Test verfügbar ist, reicht auch ein Antigen-Test.

    Kinder und Jugendliche
    Für Bereiche, in denen für Erwachsenen eine G-Regel gilt, gelten für Kinder folgende Regeln:

    Bis zum Alter von 5 Jahren gibt es keine Zutrittsregeln.
    Für Kinder von 6 bis 12 Jahren (plus maximal 3 Monate) gilt die 3G-Regel. PCR-Tests gelten 48 Stunden und Antigen-Tests gelten 24 Stunden. Ein vollständig ausgefüllter „Ninja-Pass“ gilt auch am Wochenende.
    Für Kinder von 12-15 Jahren gilt die 2,5G-Regel (geimpft oder genesen oder PCR-getestet). Für diese Altersgruppe gelten PCR-Tests 48 Stunden. Der „Ninja-Pass“ gilt nicht als Eintrittstest, jeder PCR-(Schul-) Test gilt einzeln für sich.
    Nach Ende der Schulpflicht gelten für Jugendliche dieselben Regelungen wie für Erwachsene.

    Quelle: https://coronavirus.wien.gv.at/neue-corona-regeln/

    So viel zur (neuen?) Normalität 🙁

    Viele Grüße
    Der Ösi

    1. Meine Fresse!

      Ich bin auch ohne das kurz vor dem Amoklaufen.

      Allerdings habe ich mir nie­mals irgend­wel­che Illusionen über mei­ne Mitmenschen der Akademikerklasse gemacht: mich hat man damals sei­ner­zeit als Sputnikschock Arbeiterkind auf dem Gymnasium bei­nah in den Selbstmord gemobbt.

      Insofern bestä­ti­gen die letz­ten zwei Jahre mein dun­kel­dü­ste­res Weltbild und die befürch­te­te Retraumatisierung bleibt aus. Wegen Wut. 

      @Getriebesand: die näch­ste halb­wegs anstän­di­ge Kneipe auf­su­chen, an die Theke set­zen und zuhören. 

      Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, eine Selbsthilfegruppe für Impfmobbingopfer zu gründen.

    2. @Der Ösi: Ich bin mehr­mals im Jahr in Wien und hat­te immer den posi­ti­ven Eindruck, dass sich, trotz stren­ger Maßnahmen, die Menschen in Wien nach eini­ger Zeit nicht mehr so recht an die Regeln hal­ten – aber viel­leicht täuscht das, wenn man nur ab und zu da ist.
      So bin ich im "Lockdown für Ungeimpfte" – ein­fach, weil ich nicht dar­an gedacht habe – in ein Einzelhandels-Geschäft gegan­gen, habe mich umge­schaut und etwas gekauft – und nie­mand hat mich nach einem Nachweis für eine Impfung gefragt. Mir ist das zum Glück auch erst hin­ter­her auf­ge­fal­len – ich hät­te ja noch nicht ein­mal durch die Stadt schlen­dern dürfen.
      Bei uns wäre man in kein Geschäft gekom­men, weil alle bereits am Eingang kon­trol­liert haben und gro­ße Hinweistafeln dort standen.

  18. In Dankbarkeit die­ses Blogs, der mich durch die­se her­aus­for­dern­de Zeiten mit getra­gen und gestärkt hat, kommt es mir bei­na­he komisch vor, fol­gen­de Frage zu schrei­ben: Welche "Normalität"? Unsere Kinder wer­den in Berlin nach wie vor 3x in der Woche in der Schule zwangs­ge­te­stet, nach den Osterferien wie­der täg­lich (!); das Masken tra­gen wird in den Schulen wei­ter­hin nahe­ge­legt – wie­viel Druck da aus­ge­übt wird, kommt sicher­lich ganz auf das päd­ago­gi­sche Personal an; Gremienarbeit und Elterngespräch in der Schule unter­ste­hen der 3G-Regeln; in den Bürgerämtern in Berlin besteht wei­ter­hin Maskenpflicht – auch wenn 3G weg­ge­fal­len ist; in Arztpraxen auch; in den Berliner ÖPNV besteht eben­so wei­ter­hin Masekenpflicht; freie Bewegung inner­halb der EU ist wei­ter­hin nur begrenzt mög­lich bzw. unter Vorlage eines 3G-Nachweises; vie­le Treffen fin­den nach wie vor Online statt, weil vie­le Geimpfte aktu­ell tat­säch­lich krank sind, einen posi­ti­ven Test haben oder ein­fach wei­ter­hin gro­ße Angst vor "Corona" haben; vie­le Menschen ste­hen wei­ter­hin unter Druck, sich "imp­fen" zu las­sen, dar­un­ter nicht nur jene, die wegen der ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht, dazu ver­pflich­tet wur­den – Mobbing "Ungeimpfter" an der Tagesordnung; Berliner Parteitag von Die PARTEI mit Maskenpflicht, obwohl der Veranstaltungsort nur das Tragen einer Maske emp­fiehlt; der COVID-Pass ist noch nicht abge­schafft… Die Liste könn­te gefühlt end­los wei­ter­ge­hen – lei­der! Die uns nun ver­gönn­ten "klei­nen" Freiheiten, wenn nicht geimpft oder mit abge­lau­fe­ne Status zwei­fach Geimpfte füh­len sich wie ein Kredit auf Zeit an. Es ist nicht vor­bei. Kleiner Schwenk:
    In Athen müss­te heu­te der 20.Tag des Hungerstreiks des sus­pen­dier­ten Gesundheitspersonals sein. Seit Mitte September 2021 ist eine Impfpflicht für im Gesundheitsbereich Tätige in Kraft: wenn die­se Menschen nicht sel­ber gekün­digt haben, sind sie sus­pen­diert, ver­die­nen 0 Euro und dür­fen kei­ne ande­re Tätigkeit auf­neh­men. Aktuell wur­de beschlos­sen, dass die Suspendierung bis Ende 2022 auf­recht­erhal­ten wird – des­we­gen der Hungerstreik, weil die­se Menschen und Familien "eh hun­gern"! In Griechenland gilt die 3G-Regel auch für das Betreten einer Bank und vie­le, gera­de älte­re Menschen, sind auf den Bankschalter ange­wie­sen. Da es kei­ne kosten­lo­sen Tests gibt, bedeu­tet das im Zweifel 8–10 Euro für einen Gang zur Bank, für die vie­len Leute auf dem Land noch die Kosten für die Fahrt in die Kleinstadt von mög­li­cher­wei­se 300 Euro im Monat zum Leben. Die Strompreise haben sich bereits 2021 ver­dop­pelt. Immerhin wur­de die Strafzahlung von 100 Euro/Monat für Ungeimpfte ber 60jährige aus­ge­setzt. Nun hat Griechenland auch noch mit der FFP2-Maskenpflicht nach­ge­zo­gen! Enteignung, Verarmung, Unterdrückung schrei­ten wei­ter vor­an. Ein Beispiel aus mei­ner Familie: Vor der Pandemie für täg­li­ches Arbeiten (Putzen für ein Subunternehmen eines grö­ße­ren Unternehmens) ohne frei­en Tag: 400 Euro, jetzt: 90 Euro. Es ist nicht vorbei.
    Wenn ich täg­lich mit den schwe­ren Impfnebenwirkungen und Auswirkungen (die es ja nicht gibt!) in mei­ner Familie seit März 2021 und allen wei­te­ren im wei­te­ren Verlauf von 2021 kon­fron­tiert bin, sehe ich auch kei­ne Normalität. Es ist nicht vorbei.
    Parallel zu all dem berich­ten mir mei­ne Freunde in Andalusien schon seit Monaten von einem rela­tiv nor­ma­len Leben ohne G‑Nachweise, von gro­ßen Zusammenkünften, Workshops ohne Abstand und Masken.
    Ich brau­che wei­ter­hin Leute um mich, die das, was war und ist und sein wird, falsch fin­den und nach Alternativen suchen, Wege in eine für alle lebens- und lie­bens­wer­te­re Zukunft ent­wickeln, aber auch jetzt schon punk­tu­ell ermöglichen.
    Danke, für die­sen Blog!
    Von all dem abge­se­hen, ver­ste­he und erle­be ich das auch, dass ich plötz­lich mehr "darf" und es kaum glau­ben kann, weil ich auch weiß, dass eine näch­ste Verordnung mir das auch alles wie­der neh­men kann.

  19. Es geht um das sozi­al Erwünschte. Viele Menschen haben ein inne­res und äuße­res Social Credit System und wür­den com­pu­ter­ge­stütz­te Dokumentation des­sel­ben sogar begrüßen. 

    Früher mal hat man in Schulen mit Fleißzetteln gear­bei­tet, die konn­te man dann ab einer bestimm­ten Menge in ein Bild umtauschen.

    In städ­ti­schen Bereichen wird das offen­siv signa­li­siert; Wir "emp­feh­len .… frei­wil­lig .…" bis zur Lüge, es gäbe noch Maskenpflicht.

    Marcel Luthe geht dan­kens­wer­ter­wei­se dage­gen vor.

    https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​n​e​w​s​/​s​t​r​e​i​t​-​u​m​-​m​a​s​k​e​n​-​u​n​d​-​3​g​-​k​u​n​s​t​h​o​c​h​s​c​h​u​l​e​-​w​e​i​s​s​e​n​s​e​e​-​l​e​n​k​t​-​e​i​n​-​l​i​.​2​2​1​550

    Hier in Frankfurt sind die Kinder, was ich sehen kann, zu 90 Prozent mas­ken­be­freit. Der Rest hat Eltern, die ich nicht hät­te haben wol­len und hat ein Problem, die Masken abzulegen.

    Die Verkäufer waren zuerst mas­ken­be­freit, wur­den dann wohl von Kunden des­we­gen ange­macht, und tra­gen zu einem gro­ßen Teil wie­der Maske – nicht alle.

    In Geschäften kommt es sehr dar­auf an, wer gera­de ein­kauft. Die Consultants abends um 22 Uhr tra­gen Maske.

    Ich arbei­te mit Gruppen, die ich vor­her nicht ken­ne. Da ist immer eine non­ver­ba­le und teil­wei­se ver­ba­le Anfangsphase wie die Einzelnen zur Maske ste­hen. Ich set­ze immer, wenn ich jeman­dem aus irgend einem Grund nahe kom­me, die Maske auf, sage aber gleich­zei­tig dazu, dass ich kei­ne Angst habe, Nach ein paa­re Tagen ist das dann kein Thema mehr und alle haben sich sicht­lich entspannt. 

    Ich sage auch , dass ich nicht geimpft bin (obwohl das nie­man­den etwas angeht), wenn das Gespräch dar­auf kommt, erklä­re mei­ne per­sön­li­che Entscheidung und akzep­tie­re ande­re Entscheidungen.

  20. @D.D.
    Man hät­te das Ende der Maßnahmen auch in Deutschland bewusst 'fei­ern' müs­sen! Rituale, wie der soge­nann­te 'free­dom day' (von der Wortwahl her abso­lut unglück­lich gewählt, ich fin­de, man hät­te es ein­fach 'Ende der Maßnahmen' nen­nen sol­len) tra­gen dazu bei, dass Menschen Dinge ver­ar­bei­ten. Auch wenn man mit einem Ritual natür­lich nie­mals alles ver­ar­bei­ten kann, aber so setzt es wenig­stens ein Zeichen. In Deutschland blieb die­ses Ritual aus, weil das 'Feiern' ange­sichts ster­ben­der Menschen (die Menschen ster­ben seit Tausenden von Jahren…) mal wie­der unso­li­da­risch, mora­lisch ver­pönt und jeg­li­che emo­tio­na­le Reaktionen ja sowie­so ver­pöhnt sind in die­sem Land…

    Ich hat­te auch vor, mei­ne Masken zu ver­bren­nen, bis ich wie­der ins Überlegen kam, weil mich die Stadtverwaltung ein­schließ­lich aller Kultureinrichtungen wei­ter­hin nicht ohne Maske rein lässt, dazu muss ich zu Ostern Bahn fah­ren und die­se ver­lan­gen auch eine MAske. Wie ich gestern sah, aber bei­de 'nur' eine Alltagsmaske. Somit wer­de ich even­tu­ell heu­te zumin­dest die gelö­cher­te FFP2-Maske ver­bren­nen. Vielleicht mache ich vor­her noch ein Foto zur Dokumentation, damit man die Innenseite sieht, auf der ich die 2. + 3. Lage Stoff raus­ge­schnit­ten hat­te, damit ich über­haupt atmen konn­te. Das Corona-Thema hängt momen­tan wie eine schwar­ze Wolke an Traurigkeit über mir. Ich füh­le mich unglaub­lich ver­letzt durch die letz­ten zwei Jahre, aber in der Öffentlichkeit wird nichts ange­spro­chen, statt­des­sen wird sogar noch bedau­ert, wie schlimm es sei, dass kei­ne Impfpflicht kom­me und sich tat­säch­lich Menschen erdrei­sten, ohne Maske umher­zu­lau­fen. Wenn ich es in der Familie anspre­che, heißt es nur, ich sol­le doch froh sein, dass ich wie­der über­all rein­dürf­te, aber die emo­tio­na­le Kälte sei­tens der Familie ken­ne ich bereits und die­se ist mei­ner Meinung nach maß­geb­lich dafür, dass so vie­le Menschen in Deutschland abge­stumpft sind – es herrscht eine emo­tio­na­le Kälte, die man allen­falls durch Solidaritätsbekundungen und Minderheitenrechte auf dem Papier auf­zu­wie­geln ver­sucht. Wieso leben die Deutschen nicht ein­fach mal Menschlichkeit und Herzlichhkeit? Geht nicht, da bekom­men sie direkt ein schlech­tes Gewissen oder sowas in der Art. 🙁

    Die Realität, die es vor­her gab, ist für mich gestor­ben, denn ich habe erkannt, dass sie nur eine Illussion war. Ich habe erkannt, dass mich mein Staat Jahrzehnte lang über die Grundrechte und die Sicherheit und den Wohlwollen in die­sem Staat betro­gen und belo­gen hat. Ich habe erkannt, wie naiv ich war, zu glau­ben, dass zumin­dest das Bundesverfassungsgericht auf der Seite der Wahrheit und Gerechtigkeit wäre. Dass die Justiz nicht mehr unab­hän­gig ist, ist eins der schlimm­sten Erlebnisse für mich, da ich immer den Glauben an eine Art Gerechtigkeit durch die Justiz hat­te. Und natür­lich habe ich das Grundgesetz 'ernst' genom­men. Ich ken­ne diver­se Urteile dar­über, habe mich aus­bil­dungs­be­dingt auf juri­sti­scher Ebene recht inten­siv damit aus­ein­an­der­ge­setzt – um dann in der Realität zu erfah­ren, dass dies alles nur Gewäsch war. Der Schock saß damals tief und an der Stelle wer­de ich nie wie­der zu Vertrauen gegen­über dem Staat zurück­fin­den. Nie wie­der. Und ich hiel­te es sogar für unklug, das jemals wie­der zu tun.

    Meine gute Meinung über bzw. die Wichtigkeit der Wissenschaft und der nai­ve Gedanke, dass Wissenschaftler objek­tiv und sach­lich sei­en, ist eben­falls gestor­ben. Da hat sich mei­ne Meinung fast um 180 Grad gedreht. Ich emp­fin­de Abscheu, wenn ich an die mei­sten Wissenschaftler den­ker und 'die Wissenschaften' an sich. Wie die sich haben miss­brau­chen las­sen für die poli­ti­sche Sache und den eige­nen beruf­li­chen Aufstieg und das Ansehen – abscheu­lich. Auch die Wissenschaft wird für mich zukünf­tig größ­ten­teils nicht mehr dazu die­nen, mein Weltbild im Lot zu hal­ten. Allenfalls das Wissen, was ich mir wei­ter­hin selbst erar­bei­te und in mei­nem Weltbild auswerte. 

    Meine 'Normalität' hat sich dahin­ge­hend geän­dert, dass ich vom 'außen' ins 'innen' gerückt bin und mir die Stabilität nun mehr ver­su­che, im inne­ren her­zu­stel­len, da der Rechtsstaat und die Wissenschaften nicht mehr als Stabilitätsgeber tau­gen. Menschen haben mir noch nie zur Stabilität getaugt und durch die Corona-Krise sind mir auch noch fast alle mei­ner weni­gen Kontakte weg­ge­fal­len. Auch da hat sich gezeigt, dass auf die mei­sten Menschen kein Verlass ist, weil sie lie­ber der Herde hin­ter­her­ren­nen, als auf­recht zu sich selbst und ihren Freunden zu sein. Scheußlich. 

    So habe ich doch durch die­se Krise gelernt, dass ich auf mich selbst ver­trau­en kann. Dass ich mein Credo, das ich schon immer hat­te, näm­lich auf­recht zu leben, größ­ten­teils ein­lö­sen konn­te. An kei­nem Tag hat­te ich den Eindruck, mir nicht mehr im Spiegel in die Augen sehen zu kön­nen bzw. mich nicht mehr im Spiegel zu erken­nen. An vie­len Tagen war ich vor Scham und Verzweiflung und Traurigkeit ganz unten, aber nie­mals habe ich mich selbst auf­ge­ge­ben und ent­mensch­licht und von mir selbst abgespalten.
    Wenn ich die­ses Verhalten auch in ein grö­ße­res Lebenskonzept rüber­ret­ten könn­te, wäre viel gewon­nen. Ich wäre auch im Alltag ger­ne unab­hän­gig von Großkonzernen, Arbeitgebern usw. Dass das mit Entbehrungen ein­her­geht, ist klar. Während der letz­ten zwei Jahre habe ich die Entbehrungen auch über­legt, somit macht es doch Hoffnung – viel­leicht schaf­fen wir es doch, uns ein ganz ande­res Leben auf­zu­bau­en, in dem es wie­der dar­um geht, stim­mig mit sich selbst zu leben. Zumindest für die­je­ni­gen, die das wünschen.
    Ich möch­te nicht mehr in die Welt zurück, in der Menschen und alles gezählt, bewer­tet und in Zahlen umge­setzt wird. In der es immer nur um schnel­ler, bes­ser, mehr geht. Aber die­se Welt haben wir ja schon längst wie­der und noch fällt es mir schwer, sich davon zu distan­zie­ren. Ich wünsch mir so sehr, dass es uns gelin­gen wird, etwas par­al­lel dazu auf­zu­bau­en. Ein Leben, bei dem die Menschlichkeit und Wohlwollen im Mittelpunkt ste­hen und nicht Technokratie, Leistung, Geld, Macht usw.

  21. @aa
    Ja, es kann echt anstren­gend sein, Gewohnheiten nach 2 Jahren inten­si­ver Übung ein­fach auf­zu­ge­ben. Für mich als Konsumenten Ihrer Presseschau zum Zwecke der Information außer­halb der Staatsmedien hat sich mit RT ein wür­di­ger Ersatz für die näch­ste durchs Dorf getrie­be­ne Sau gebo­ten. Ansonsten hat­te ich mir Mitte 2020 zur Corona Gewohnheit gemacht, nicht mehr zu rau­chen. Das ist dann wohl eine Gewohnheit, die ich nicht unbe­dingt wie­der auf­ge­ben muss.

  22. Ich sehen es auch im täg­li­che Leben, dass die mei­sten Menschen die Maske wei­ter­hin aufsetzen.
    Ein klei­ner Teil wird sicher­lich den Rest des Lebens damit umherirren!
    Eine etwas grö­ße­rer Teil ist ein­fach noch zu kon­di­tio­niert auf die Maske, um sie abzulegen.
    Ein eben­falls nicht zu ver­ges­se­ner Teil trägt die Maske aus Angst vor Diskussionen mit der ersten Gruppe .
    Ich akzep­tie­re jeden bzgl. sei­ner Entscheidung, Gruppe 2 und 3 hof­fe ich zu hel­fen und Mut zu machen es mir gleich zu tun, indem ich mit gutem Beispiel mas­ken­frei vor­an gehe.
    Ich bin auf even­tu­el­le Diskussionen ein­ge­stellt und habe davor kei­ne Angst.
    Interessanterweise ist es in der ersten Woche noch zu kei­ner ein­zi­gen Pöbelei gekom­men, das hat­te ich anders erwartet.
    Ich erfreue mich an den lei­der noch weni­gen Menschen, die ohne Maske mei­ne Wege kreu­zen. Ab und zu lächelt und nickt man sich wis­send zu, das tut unglaub­lich gut.

  23. Ich habe ja die 2 Jahre weit­ge­hend unter dem Radar ver­brin­gen kön­nen (in einer klein­städ­tisch bzw. eher länd­lich gepräg­ten Umgebung fällt das rela­tiv leicht: zumal mit "Heimbüro").

    Gestern war ich erst­mals seit Oktober 2020 wie­der (aus Neugier) des Abends in einem Pub und konn­te fest­stel­len, dass noch etwa 10% der Gäste beim Eintritt mas­kiert waren – aller­dings 100% des Bedienungspersonals (außer hin­ter dem Tresen).
    Für bei­de Gruppen emp­fand ich ein gewis­ses Gefühl des Mitleids.

    Beim Einkauf dürf­te ich als Unmaskierter (bis­her) in der Minderheit gewe­sen sein – aber das hat mich (bis­her) nicht gestört. Nicht ein­mal, als ich hin­ter eini­gen Personalmasken einen tadeln­den Blick erkannt zu haben glaubte.

    Einem "Crashtest" beim Besuch einer Kulturveranstaltung sehe ich äußerst gelas­sen ent­ge­gen, es sei denn, dass man mir dies per Hausrecht unter­sa­gen sollte. 

    Etwas Bammel habe ich noch vor einer Szene in einem der weni­gen Restaurants in das ich immer ger­ne gegan­gen bin – und das ich in 2 Jahren sehr ver­misst habe. Urig, mit­ten im Wald: aber laut Homepage besteht man immer noch auf 3G(!) [Wirt betrach­tet sich wohl als vulnerabel].

    Ich kann sowohl den gelas­se­nen Pragmatismus(?) + Geduld von @aa, als auch die Verzweiflung von @Getriebesand nach­voll­zie­hen (wobei ich eher zu erste­rem ten­die­re) – die Einstellung der "Mehrheitsgesellschaft" aller­dings nur dann, wenn ich (wie, eher zufäl­lig, gestern) Mithörer von 5 Minuten Radionachrichten (eines unbe­deu­ten­den Lokalsenders mit dem ver­rä­te­ri­schen Namen: https://​www​.die​-neue​-wel​le​.de/) wur­de:
    2 Minuten Ukraine+Geflüchtete, eine Minute (Lokal-)Unfälle et al und vor dem Wetter war noch Zeit für 2 Minuten Masken + "ver­ant­wor­tungs­vol­les Verhalten"-Aufrufe: die nex­te "Welle" kommt bestimmt.

    Last, but not least: im recht­gläu­bi­gen gaga­ga-Umfeld (man­chen Verwandten und Bekannten ent­kommt man ja nicht ganz) glau­be ich eine Flucht-Allee aus der kogni­ti­ven Dissonanz fest­ge­stellt zu haben:
    Fast alle sind trotz "voll­stän­di­gem G" auch (sym­pto­ma­tisch) "gene­sen", füh­ren ihr (nicht-inten­si­ves) Überleben (nur) dar­auf zurück und erklä­ren, dass sie nur wegen "Omicorona" (gegen die der "Pieks" zuge­ge­be­ner­ma­ßen ja nix nützt) "infi­ziert" gewe­sen sei­en (das ist die Variante, deren Heimtücke es sogar durch FFP2-Masken schafft – die man aber wegen der wei­ter dräu­en­den Gefahr, "Deltakron", trotz­dem tra­gen sollte).

    Prognose: der Wahnsinn wird, wenn über­haupt, frü­he­stens in 10 Jahren eini­ger­ma­ßen auf­ge­ar­bei­tet sein.

  24. Bereits neu­lich habe ich geschrie­ben, dass ich in die­sem Land NIE wie­der ent­spannt wer­de leben kön­nen. Das ist auch nicht ein­fach nur so dahin­ge­sagt. Ich habe erlebt, zu was Menschen fähig sind, wenn man sie lan­ge genug einer Gehirnwäsche unter­zieht. Es kann jeder­zeit wie­der pas­sie­ren. Im letz­ten Jahr ist viel in mir gestorben 🙁

    Was nun die unsäg­li­chen Masken angeht : Ich kann bis zu einem gewis­sen Grad gera­de noch ver­ste­hen, dass es ängst­li­che Menschen gibt, die tat­säch­lich glau­ben, sie schüt­zen sie vor Krankheit oder Tod.
    Bei den mei­sten aller­dings dürf­te das nicht so sein. Sie betrach­ten sich m. E. als die "Guten" und mora­lisch Überlegenen. Es macht mir Angst, wenn ich sehe, dass sie sich immer noch die­sem Sinnbild der Erniedrigung und Unterwerfung frei­wil­lig unterordnen.

    Es macht mich auch fas­sungs­los, wie­vie­le Schulleiter, Eltern und SMVen sub­ti­len Druck aus­üben, damit die Schüler sich wei­ter mas­kie­ren. Bei uns ste­hen die Osterferien vor der Tür. Danach soll auch end­lich die Testpflicht an den Schulen weg­fal­len. Vielleicht kehrt dann wie­der ein Stück Normalität ein? 

    Ich habe ver­gan­ge­ne Woche zu eini­gen Schülern gesagt : "Ich wür­de so ger­ne wie­der euer Lächeln sehen".
    Sie haben sich sicht­lich dar­über gefreut, die Maske abzu­neh­men, wenn auch nur für die­sen kur­zen Moment.

    In die­sen zwei Jahren wur­de sehr viel, was unse­re "Menschlichkeit" aus­macht, auf dem "Corona-Altar" geop­fert. Wir haben alle Wunden davon­ge­tra­gen. Vielleicht kön­nen die tie­fen Gräben in die­ser Gesellschaft irgend­wann über­wun­den wer­den . Aber nur, wenn man uns "Trauerarbeit" erlaubt. Ich fürch­te aber, dass unse­re Regierung die Spaltung die­ser Gesellschaft wei­ter vor­an­trei­ben wird.

    1. "In die­sen zwei Jahren wur­de sehr viel, was unse­re "Menschlichkeit" aus­macht, auf dem "Corona-Altar" geop­fert. Wir haben alle Wunden davon­ge­tra­gen. Vielleicht kön­nen die tie­fen Gräben in die­ser Gesellschaft irgend­wann über­wun­den wer­den . Aber nur, wenn man uns "Trauerarbeit" erlaubt. "

      @mare
      Ich stim­me Ihnen zu 100% zu! Ich glau­be auch, dass die­se Art von Trauerarbeit unglaub­lich wich­tig ist. Doch ganz schnell wird man ver­ächt­lich gemacht. Dann kommt die Kriegs-Keule und dass wir uns nciht so anstel­len soll­ten. Genau so ist es auch nach dem 2. WK gelau­fen: Man hat alles weg­ge­wischt, so gut wie NICHTS auf­ge­ar­bei­tet. Herausgekommen sind gefühls­kal­te, ent­frem­de­te Menschen, die ihren Kindern oft emo­tio­nal nichts mit­ge­ben kön­nen und das sind dann die Technokraten von heu­te geworden.
      Die Deutschen schä­men sich sehr für ihre Gefühle. Und 'schwach' darf man in die­sem Land schon gar nicht sein. Wer jetzt äußert, dass er ver­zwei­felt ist und Trauer emp­fin­det, ob der Situation läuft Gefahr, ein wei­te­res Mal attackiert und aus­ge­schlos­sen zu wer­den – auch aus den eige­nen Reihen. Ich ris­kie­re es trotz­dem, weil ich mir ziem­lich sicher dar­in bin, dass es not­wen­dig ist, die Trauer zu ver­ar­bei­ten. Niemand hat einem vor­zu­schrei­ben, wor­über man Trauer emp­fin­den darf und wor­über nicht. Wenn die Gesellschaft nicht bereit ist, zu trau­ern und Gefühle zu bear­bei­ten, dann wür­de ich zumin­dest alle ande­ren ermu­ti­gen, die eige­nen Gefühle ernst zu neh­men und für sich selbst zu trau­ern oder hier in die­sem geschütz­ten Rahmen. Trauern ist mensch­lich. Sich nach zwei Jahren die­ses abso­lu­ten Irrsinns ver­wun­det zu füh­len, IST MENSCHLICH! Würden wir uns nicht ver­wun­det füh­len, wären wir kei­ne Menschen, son­dern Roboter. Das ist mei­ne Meinung. 

      Ich fin­de es sehr gut, dass wir hier den Raum bekom­men, über das zu spre­chen, was die Maßnahmen und vor allem die momen­ta­ne gesell­schaft­li­che Situation mit uns machen. Ein ganz gro­ßer Dank an Herrn Aschmoneit!!!

    2. @mare: Ich fürch­te, Trauerarbeit reicht nicht, es muss Schattenarbeit sein. Wir haben sehr vie­le, auch alte ererb­te Schatten denen wir ins blut­un­ter­lau­fe­ne Auge schau­en und die Hand rei­chen müs­sen. Sie gehö­ren zu uns, wir kön­nen sie nicht ver­stecken und wir müs­sen ler­nen, sie anzu­er­ken­nen und zu respektieren.

  25. Ich hat­te das Glück, dass ein für März 2020 gebuch­tes und mehr­mals ver­scho­be­nes Konzert just auf demFreedom Day 3. April zu lan­den kam. Also ich war da, habe Maske, Testen, Kontakterfassung alles weg­ge­las­sen. Ob der Einlass blöd geguckt hat, konn­te ich nicht erken­nen, der war mas­kiert. Aber gemuckt hat er nicht. Die Hälfte der Gäste oder mehr waren noch mas­kiert. Aber kei­ner hat gemo­sert. Ist mir recht so.
    Die Stimmung im Konzert war aus­ge­las­sen und der Künstler in Hochform. Ich habe die gan­ze Zeit gedacht: Hoffentlich ist der nicht gepiekst und erlei­det auf der Bühne einen Herzinfarkt.
    Mir hat es gefal­len. Trotzdem zöge­re ich nun, Karten für künf­ti­ge Konzerte zu erwer­ben. Ich weiß ja nicht, unter wel­chen Schikanen die dann statt­fin­den werden.
    Hier übri­gens ein musi­ka­li­scher Kommentar von Melanie Haupt über Politiker als Theatergäste in Zukunft:
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​o​Y​P​T​D​J​Q​i​ltw

  26. Das auch Kritiker Schwierigkeiten haben, aus der Pandemie raus­zu­kom­men hat ver­mut­lich auch mit zwei ande­ren Dingen zu tun: Bedeutungsverlust und Ratlosigkeit. —— Bedeutungsverlust: Wer sich inten­siv mit den rele­van­ten Themen beschäf­tigt hat und im Widerstand aktiv war, hat die­se Aktivitäten als bedeut­sam erlebt. Das "nor­ma­le Leben" davor war ver­gleichs­wei­se leer und unbe­deu­tend. —— Ratlosigkeit: Wie soll es wei­ter­ge­hen? Einfach so "alte Normalität", als wäre nichts gewe­sen, geht weder pri­vat noch öffent­lich. Öffentlich weil die Institutionen ja flei­ssig wei­ter mit Pandemiebasteln beschäf­tigt sind (Pandemieinstitut, WHO-Vertrag, EU usw.). Privat weil sich die Erlebnisse, wie sich Freunde, Bekannte und Verwandte ver­hal­ten haben ja nicht ein­fach ver­ges­sen las­sen, schon gar­nicht, wenn man ver­hin­dern will das das wie­der passiert.

  27. Gestern Abend war ich mit­ten in einem Feinstaubmaskenhotspot im Supermarkt. Da hat­te ich meh­re­re Maskenerlebnisse und habe auch über Entzug nach­ge­dacht, es ist mal wie­der typisch coro­dok und ein biss­chen magic, dass hier schon ein Artikel und wie immer so vie­le inter­es­san­te und mir auch aus dem Herzen spre­chen­de Kommentare sind.

    Gut:
    Als ich ohne Maske bei der Kasse ankam, wur­de ich von dem mas­ken­lo­sen Kassierer bereits von wei­tem ange­strahlt und er teil­te mir mit, wie froh er sei, end­lich wie­der ech­te Gesichter zu sehen. Viele mer­ken erst jetzt lang­sam, wie bedrückend es war. 

    Unheimlich:
    Eine Frau vor mir in der Schlange schau­te mehr­mals ner­vös zwi­schen mir und dem Boden mit den Abstandsaufklebern hin und her. Im Gegensatz zu den armen Kleinkindern kann ich non­ver­ba­le Signale gut lesen und ver­grö­ßer­te die Distanz. Ich zog es aber vor, ein biss­chen ernst zu gucken und sah ver­wun­dert, dass sie sich dar­auf­hin wand, mehr­mals ver­stoh­len den Blickkontakt such­te und sich fast ent­schul­digt hät­te. Damit hat­te ich nicht gerech­net, es war mir per­sön­lich auch total egal, aber über das, was so in den Köpfen vor­geht, sagt es ja auch eine Menge aus. Mir waren letz­tes Jahr bereits Nachrichten über durch­ge­führ­te "Impfungen" im mur­meln­den Tonfall, teils sogar mit gesenk­ten Köpfen mit­ge­teilt wor­den. Dabei wuss­ten alle, dass ich ihnen nicht rein­re­de. Da dach­te ich auch schon, irgend­wie ahnen man­che so ganz tief innen drin, dass es nicht in Ordnung ist, was hier pas­siert und wie sie sich verhalten. 

    Gut:
    Mich tra­fen auch neu­gie­ri­ge Blicke! Nicht kom­pro­mit­tie­rend oder ängst­lich, son­dern posi­tiv neu­gie­rig. Und auf ein­mal haben mich die­se Blicke dar­an erin­nert, dass z.B. Ex-Raucher in der Entzugsphase oft dank­bar sind, wenn irgend­wo das Rauchen ver­bo­ten ist, damit sie gar nicht erst in Versuchung kom­men. Ich hat­te so den Eindruck, man­che von den Maskierten wären erleich­tert, wenn sie wirk­lich die Maske able­gen "müss­ten", also die Entscheidung nicht sel­ber ver­ant­wor­ten. Die offi­zi­el­le Erlaubnis ist halt nur eine Erlaubnis und kei­ne Verordnung, das reicht wohl noch nicht. Manche trau­en sich viel­leicht auch erst, wenn es ein paar mehr Leute tun.

    Unheimlich:
    Noch ist nicht raus, ob man jetzt mit oder ohne Feinstaubmaske ein guter, wert­vol­ler Mensch ist. Da sehe ich das hart­näckig­ste Problem.

    Mit der Maske fällt ja vor allem die gro­ße Illusion, näm­lich die Geschichte vom töd­li­chen Virus, den gol­de­nen Verständigen und den schmud­de­li­gen, dum­men, trot­zi­gen, unver­stän­di­gen, döde­li­gen "Ungeimpften". Sie ist das Wahrzeichen der Guten und zugleich das Zeichen der gras­sie­ren­den, töd­li­chen Pandemie. Wenn von heu­te auf mor­gen die Inzidenzen egal sind, dann stimmt doch alles nicht, was man zwei Jahre lang geglaubt hat und wofür man ande­re dis­kre­di­tiert, ange­grif­fen und aus­ge­schlos­sen hat. Da kommt ein Spiegel für das eige­ne Denken und Verhalten mit 220 km/h ange­heizt. Ich glau­be, das wird uns noch eine Vielzahl an Verschleierungstaktiken besche­ren – hof­fent­lich von der unter­halt­sa­men Sorte und nicht wie­der ver­bun­den mit dem Wahnsinn offe­ner Einschränkungen.

    Den alten Zustand vor 2020 ver­mis­se ich nicht, es war auch vor­her schon län­ger nichts mehr okay. "Schwamm drü­ber" hal­te ich für kon­tra­pro­duk­tiv. Wer sich über ande­re lustig gemacht hat, nur weil sie sich kei­nen Blumendünger sprit­zen woll­ten, Stimmung gemacht hat, ihnen den Job gekün­digt und sich im Restaurant erst so rich­tig gut gefühlt hat, weil "schlech­te­re Menschen" nicht hin­ein dür­fen, der hat hier das Dunkelste vom Dunklen auf den Tisch gebracht. 

    Damit mei­ne ich durch­aus die Menschen selbst, die in vor­der­ster Linie mit­ge­macht haben, sehe uns aber auch als Gesamtkörper, der ein­fach an die­ser Stelle … sagen wir mal … ein biss­chen gesün­der sein könn­te. Das wäre gut und dann gin­ge es end­lich auch mal wirk­lich um Gesundheit! 🙂

  28. Liebe Getriebesand,

    ich war gestern das erst Mal ohne Maske ein­kau­fen und hat­te fast ein schlech­tes Gewissen (Aber nur fast ;-). Natürlich ist mir auch auf­ge­fal­len, dass der größ­te Teil der Menschen immer noch mit Maske rum­läuft. Ich habe es auch so erwartet.
    Meine Erklärung dafür ist, dass tat­säch­lich die mei­sten Menschen davon über­zeugt sind, dass alles was sie in den letz­ten 2 Jahren von den Mainstream-Medien, den Politikern und den soge­nann­ten Experten gehört haben, wahr ist. Es ist schwer zu ver­ste­hen und ich hade­re auch immer noch damit, aber wenn ich mich mit Menschen, die halb­wegs auf­ge­schlos­sen sind, unter­hal­ten und ihnen gewis­se Fakten erzäh­le, dann sind sie oft ganz fas­sungs­los und sagen, dass sie das nicht gewusst haben.
    Nun könn­ten wir sagen, sie hat­ten doch die gan­ze Zeit die glei­che Möglichkeit sich umfas­send zu infor­mie­ren, wie wir. Ja, natür­lich. Aber sie haben ein­fach dar­auf ver­traut, dass man ihnen schon die Wahrheit erzäh­len wird. Sie kön­nen sich gar nicht vor­stel­len, dass sie von Politikern, Medien, Experten belo­gen wur­den und wer­den. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Außerdem hat man ihnen von Anfang an sug­ge­riert, dass man nur den „offi­zi­el­len Stellen“ ver­trau­en darf. Ich den­ke z. B. an die erste Rede zum Thema Pandemie von Frau Merkel. Die mei­sten woll­ten ein­fach ver­trau­en, mit­ma­chen und hof­fen, dass dann alles wie­der gut wird. Die „da oben“ wer­den es schon rich­ten, wie immer.
    Wir, die wir offen­sicht­lich schon frü­her gelernt haben auf unser Bauchgefühl zu ver­trau­en und unse­re eige­nen Entscheidungen zu tref­fen, haben früh­zei­tig die Ungereimtheiten gespürt.
    Auch ich war zwi­schen­durch immer mal wie­der am Verzweifeln, mitt­ler­wei­le geht es mir aber gut.
    Falls du, lie­be Getreidesand, an einem pri­va­ten Austausch mit mir inter­es­siert bist, könn­te Artur Aschmoneit dir ger­ne mei­ne E‑Mail-Adresse zukom­men las­sen. Du hast geschrie­ben, du brauchst jeman­den mit dem du reden kannst. Ich bie­te mich an. 🙂
    Ich bin übri­gens 55 Jahre alt und von Beruf Buchhalterin, falls das für dich irgend­wie rele­vant ist.
    Liebe Grüße.

  29. Für mich ist das vor allem eine Frage der Zeit, einer­seits. Jetzt ein Herbst|
    |Winter ohne Alarm und das Vertrauen könn­te schnel­ler Fuß fas­sen. Nicht aus­zu­den­ken, was erneu­ter Alarm an Irrsinn nur noch tie­fer ein­prä­gen und aus­drücken wür­de. Andererseits Gespräche, offen, mis­si­ons­frei, das Zuhören wie­der­ent­decken und die eige­ne Wut in den Griff bekom­men. Wir kön­nen da wie­der raus, wenn wir uns an das erin­nern, was uns ver­bin­det. Klingt naiv, ist aber wahr. Ich habe gestern als ein­zi­ger unge­impf­ter Mensch den Geburtstag eines 80jährigen Verwandten gefei­ert. Wir haben es hin­be­kom­men, auch kon­tro­ver­se Gespräche zu füh­ren und sind uns nicht an die Gurgel gegan­gen. Im Gegenteil, am Abend sind tat­säch­lich alle ( wir waren 8) mit Tränen in den Augen aus­ein­an­der gegan­gen, weil wir- so unter­schied­lich und gegen­sätz­lich wir sind – nicht gegen­ein­an­der gekämpft, son­dern mit­ein­an­der gere­det haben. Das war wirk­lich schön und kost­bar und wir haben es alle als wun­der­bar emp­fun­den. Ich sehe, dass vie­le Angst haben. Liebe und Selbstachtung sind die Antwort.

  30. Könnte man nicht auch sagen, dass das Leben wäh­rend der let­zen zwei Jahre in voll­kom­men nor­ma­len Bahnen ver­lau­fen ist. Die Mehrheit rennt der Möhre hin­ter­her, die ihr vor der Nase weg­ge­zo­gen wird.

    Es ist ein­fach nur erschreckend und depri­mie­rend, sich ein­ge­ste­hen zu müs­sen, wie klein die Minderheit tat­säch­lich ist, der man angehört.

    Und anson­sten, ich muss­te auf wenig ver­zich­ten. Kino, Restaurant, Konsumkaufen war vor­her schon nicht. Einige Sachen wur­den kom­pli­zier­ter bzw. umständ­li­cher, aber im Großen und Ganzen habe ich mein Leben ganz nor­mal wei­ter­ge­lebt. Schon vor Corona gab es ja hau­fen­wei­se Kompromisse, die man ein­ge­hen muss, wenn man hier lebt. Sachen, wie Maske tra­gen und sich sinn­los testen zu müs­sen, sind dann nur noch ein mie­ses Zugeständnis oben­drauf. Klar, die Impfpflicht, das wäre schon ein wirk­lich schwer zu ver­dau­en­der Brocken gewe­sen. Doch auch da hät­te ich die Lösung des Freikaufen wohl ein­fach gemacht, weil wir uns das halt lei­sten könnten.

  31. aa: "Und dabei habe ich nicht die enor­me Aufgabe, unbe­grün­de­te Ängste zu verarbeiten."
    Ja, wie­wohl "begrün­de­te Ängste" zu ver­ar­bei­ten, ange­sichts vor­herr­schen­der Verhältnisse eine per­ma­nen­te Aufgabe bleibt.
    Diese ver­schwin­den nicht mit dem Ablegen des sog. MNS. Es gilt wei­ter dran zu blei­ben am Offenlegen einer bar­ba­ri­schen Politik, sprich, die­se zu de-mas­kie­ren um ' heil­sa­me Unruhe' zu schaffen.
    Heißt also auch: "Seid rea­li­stisch, schafft das Unmögliche". (André Gorz) 

  32. Ich bin die­se Woche tat­säch­lich (als ich wegen Demo sowie­so in der Innenstadt war) mal wie­der in diver­sen Geschäften gewe­sen, nach­dem ich die letz­ten 2 Jahre außer Dingen des täg­li­chen Bedarfs sowie­so kaum was gekauft habe.
    Und da ging es mir gar nicht so sehr dar­um, was ich brauch­te (ok, etwas bestimm­tes brauch­te ich schon), son­dern ein­fach mal eine gro­ße Runde durch die Kaufhäuser dre­hen – OHNE MASKE. Ist ja auch eine Art Demo. Wobei ich sagen muß, so schlimm wie man teil­wei­se liest (90% immer noch mit Maske), war es jetzt auch nicht … viel­leicht 30–50%.

    Auf Kino, die bis eben noch mit 2Gsupermegaplus-plus­maske unter­wegs waren, hab ich irgend­wie gar kei­ne Lust. Früher bin ich sehr ger­ne ins Kino gegan­gen, aber die letz­ten 2 Jahre habe ich gelernt, daß es auch ohne geht.

    Aber das wich­tig­ste: man kann in München seit die­ser Woche end­lich wie­der ohne Maske demon­strie­ren! Damit haben sie es bis letz­te Woche Samstag noch rich­tig ver­sucht, uns fer­tig zu machen.

  33. Ich habe jeg­li­ches Vertrauen ver­lo­ren, in alles, ich glau­be, wie eigent­lich im Kern schon immer, nur noch an mich und mei­ne Fähigkeiten, ins­be­son­de­re die, fast gesto­chen scharf ana­ly­sie­ren zu kön­nen. Es hat mich auch bei die­sem Drama vor schlech­ten Entscheidungen bewahrt.

    Wer über ein halb­wegs intak­tes Bauchgefühl ver­fügt konn­te früh­zei­tig mer­ken, dass hier etwas nicht stimmt. Eigenständiges
    Denken und Hinterfragen scheint der Masse mitt­ler­wei­le völ­lig fremd zu sein, die Medien ( öffent­lich recht­lich) sind ver­mut­lich Mittäter in nicht uner­heb­li­cher Größenordnung.

    Besonders schockie­rend ist die Erfahrung auf mensch­li­cher Ebene,
    sowohl im Zusammenhang mit Ärzten als auch im eng­sten Familienkreis. Meine an Krebs (zum wie­der­hol­ten Mal) erkrank­te Frau durf­te ich 3 Wochen lang nicht ein­mal besu­chen, da sich das Krankenhaus erdrei­stet hat­te, Besuch gänz­lich zu verbieten.
    Meine Frau ver­starb weni­ge Wochen spä­ter, nach­dem ich sie
    pal­lia­tiv daheim ver­sorgt habe, die Schilderung von Auftritten
    der soge­nann­ten Palliativärzte spa­re ich mir.
    Ungeachtet mei­ner per­sön­li­chen schick­sal­haf­ten Situation
    konn­te der kläg­li­che Rest der soge­nann­ten Familie noch was drauf­set­zen und mich zu Weihnachten aus­la­den , da ich ja nicht geimpft war (gilt noch immer, bleibt auch so !)

    Ich habe wei­test­ge­hend mit die­ser Gesellschaft abgeschlossen
    und kon­zen­trie­re mich nur noch auf Dinge, die mir gut tun, dazu
    braucht man defi­ni­tiv kei­ne Mitläufer und über­zeug­te Maskenträger. Zum Glück gibt es auch Gleichgesinnte , lei­der ist es
    manch­mal gar nicht so ein­fach, die­se Menschen zu finden.

    Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir kei­ner, wie wahr ist die­ser Spruch.

    Schön , dass es eini­ge weni­ge Portale gibt, die schon fast ein zwei­tes Zuhause gewor­den sind.

    Vorschlag zum Finale:

    Vielleicht kön­nen Interessierte Ihren Usernamen mit den ersten bei­den Ziffern der eige­nen Postleitzahl aus­stat­ten, so dass die
    Herkunft zuzu­ord­nen ist und bei Interesse eine Kontaktaufnahme
    über den Blogbetreiber mög­lich wird.
    Für die­se klei­ne Dienstleistung könn­te man übri­gens einen
    per­ma­nen­ten Spendenbutton einrichten.

    1. @Jochen42: Ich weiß nicht, ob das mit den Postleitzahlen für eini­ge ein Problem wäre – spon­tan den­ke ich, das wäre eine gute Idee (auch dafür, dass man z.B. jeman­den mit­neh­men könn­te zum coro­dok-Treffen, die/der in der Nähe wohnt)!

    2. @Jochen42
      Finde ich grund­sätz­lich eine gute Idee, zumal die ersten beiden
      Ziffern ja noch nicht all­zu­viel preisgeben.
      Habe zwar schon mehr­fach erwähnt, daß ich aus Köln komme
      und müss­te mich dann qua­si Brian50 nennen.
      Was pas­sen­der­wei­se auch fast mit mei­nem Alter übereinstimmt…
      😉

      1. Lieber Brian,

        Wuppertal ist ja nicht wirk­lich weit weg, viel­leicht sieht man sich
        ja ein­mal und trifft noch ande­re Blogleser.

        LG

      2. @Jochen 42 und Brian50
        (Hier 41) Wir sind ja hier ganz "jwd" und nach Berlin wer­de ich es nie­mals schaf­fen. Wenn es noch mehr im "Randgebiet" gäbe, könn­te man über ein "Daheimgebliebenentreffen" nachdenken.

        1. Gute Idee. Berlin ist für mich zumin­dest z.Zt. auch nicht zu
          machen. Und es soll­te doch zumin­dest ein paar Leute aus dem
          Westen geben…

  34. Vielleicht war alles, was wir wäh­rend der letz­ten zwei Jahre erleb­ten, Teil einer Normalität, von der eini­ge Menschen dach­ten, wir hät­ten sie in der Vergangenheit zurück­ge­las­sen. Warum soll­ten wir anders oder bes­ser sein als jene Menschen vor dem Sozialistenregime, Naziregime, Kommunistenregime oder den Royalistenregimen.
    Was genau unter­schei­det uns heu­te von den Menschen des Mittelalters?

  35. Hey Leute, ich spen­die­re ein Gedicht…

    …wel­ches mir beim Durchlesen der Kommentare – vie­len Dank dafür – am Ende in den Sinn gekom­men ist, war­um auch immer…

    …von Richard Dehmel – 'Stiller Gang':

    Der Abend graut; Herbstfeuer brennen.

    Über den Stoppeln geht der Rauch entzwei.

    Kaum ist der Weg noch zu erkennen.

    Bald kommt die Nacht; ich muss mich trennen.

    Ein Käfer surrt an mei­nem Ohr vorbei.

    Vorbei.

    https://​www​.zge​dich​te​.de/​g​e​d​i​c​h​t​e​/​r​i​c​h​a​r​d​-​d​e​h​m​e​l​/​s​t​i​l​l​e​r​-​g​a​n​g​.​h​tml

  36. Bei mir sind es zum Teil (nur am Shoppen in der Stadt hat­te ich auch vor Corona kein Interesse mehr bzw. war da sowie­so nie exzes­siv) ande­re Gründe: Mir sind all die Etablissements, die mir zwei Jahre lang den Zutritt ver­wehrt haben, unsym­pa­thisch gewor­den. Ich habe kei­ne Lust mehr, sie zu betre­ten, nur weil sie jetzt die 2G‑, 3G- und Maskenschilder ent­fernt haben. Ich habe kei­ne Lust mehr, sie zu unter­stüt­zen, denn sie haben alle brav und oft über­eif­rig mit­ge­macht uns sich den Teufel für die Menschen interessiert.

  37. Nein. Keine Gnade mit Maskentrotteln. Ich has­se dum­me Menschen. Und Maskenträger sind ein­fach nur dumm. Überall in Europa wird das Ende der Maskenpflicht gefei­ert und der dum­me Duitse trägt das Teil auch noch frei­wil­lig wei­ter. Hab ich nur Hohn und Spott für übrig.

  38. Nach einer durch­wach­se­nen Woche in unter­schied­li­chen Supermärkten, in denen ich mit ande­ren Maskenlosen stets mal mehr, mal weni­ger in der Minderheit war, folg­te heu­te der Härtetest im Fitness-Studio. Hier tru­gen von über 100 gleich­zei­tig anwe­sen­den Mitgliedern nur 5 Maske, einer davon sin­ni­ger­wei­se nur beim Pendeln zwi­schen den Geräten bezie­hungs­wei­se Gewichten.

    Faustregel: Je höher der "Asi"-Anteil und je nied­ri­ger das "Alman"-Level, umso weni­ger wird der Maulkorb getragen.

    Man darf spe­ku­lie­ren, aber auch wenn die "Maske" für vie­le sicher zur Gewohnheit gewor­den ist, scheint es, dass die "Maske" mehr und zuneh­mend Zustimmung zum Regime sym­bo­li­siert und signa­li­siert. Was ich schon im Sommer 2020 mut­maß­te, näm­lich, dass die Befolgung der "Maßnahmen" nicht (mehr) pri­mär epi­de­mio­lo­gisch, son­dern poli­tisch moti­viert ist, wird hier manifest.

  39. @FZ ist ja auch so, zeit­los gül­tig der Ausspruch von Stefan Austrl: "die Maske muss wegen der Maske getra­gen wer­den. Als Zeichen für den Gehorsam den Maßnahmen der Regierenden gegenüber."

  40. Einen Großteil Schuld an der Schwierigkeit vie­ler, sich von der Maske zu lösen, trägt die Polit-Kaste, die nach wie vor Panik ver­brei­tet. Die hät­ten auch sagen kön­nen: Hey Leute, wir kön­nen uns freu­en, die größ­te Gefahr ist vor­bei. Das hät­te so eini­gen gehol­fen, aus ihrer Furcht herauszukommen. 

    Da Kalles ein­zi­ger Lebenszweck aber sei­ne "Impf"-Agenda zu sein scheint, setzt er alles dar­an, den Panik-Level hoch zu hal­ten. Solange er damit wei­ter­macht, wer­den auch noch vie­le Leute an der Maske hän­gen blei­ben. Und er wird von allei­ne nicht aufhören.

    Persönlich habe ich auch so mei­ne Probleme, mich in mas­kier­ter Umgebung wohl zu füh­len. Letzte Woche im Supermarkt war es nicht wirk­lich ent­spannt, aber immer­hin fried­lich. Man ist ja schon mit weni­gem zufrieden.

    Im Verein sind im Laufe der Woche immer mehr Masken gefal­len, heu­te war ich posi­tiv über­rascht, es gab kaum noch jeman­den mit Maske.

    Es gibt wohl kei­nen ande­ren Weg, als es vor­zu­le­ben, aber das ist ganz schön schwer. Kulturveranstaltungen mei­de ich immer noch, ich kann mich dabei nicht wohl­füh­len, wenn ich über­all Masken sehe. Ich bewun­de­re jeden, der das durchzieht.

  41. @aa: Mir geht es genau­so bzw. ging es genau­so als ich noch in Deutschland war. In mei­nem Fall ver­spür­te ich eine Kränkung. Man hat uns ja über­deut­lich gesagt: Wir wol­len dich nicht. Du bist das Letzte. Für dich gel­ten ande­re Gesetze. Und mei­ne ehe­ma­li­gen poli­ti­schen Freunde (Kommunisten) haben mit­ge­macht. Das hat sich tief ein­ge­brannt. Ich bin der­zeit im Ausland und hof­fe, dass ich einen Weg fin­de Deutschland dau­er­haft zu ver­las­sen. Ich war im letz­ten Jahr schon 3 Monate weg und in der Zwischenzeit, die ich in Deutschland ver­brin­gen muss­te, war ich sehr schlecht drauf. Der Corona-Frust hat sich übri­gens im Ausland schnell gelegt. Es ist Balsam für die Psyche irgend­wo zu sein, wo die ein­fa­chen Leute tat­säch­lich auf Covid pfei­fen bzw. zumin­dest respek­tie­ren wenn man sich gegen die Covid-Impfung ent­schie­den hat.

    1. @Robin
      Darf ich fra­gen, in wel­chem Land Sie sich auf­hal­ten? Ich suche jeman­den, mit dem ich aus Deutschland raus kann und der sich m it mir im Ausland (Niederlande oder Spanien) was auf­bau­en will.
      VG

      1. Hi Getriebesand,

        Nordholland könn­te ich mir grund­sätz­lich vorstellen,
        die Frage ist nur, ob es auf Dauer da bes­ser sein wird bezogen
        auf den von der Obrigkeit gewünsch­ten Wandel.
        Deutschland dürf­te b.a.w. im Angstporno ver­blei­ben, an Darstellern
        man­gelt es offen­bar nicht.

  42. So, wie die regi­me­uni­for­mier­ten Fraglosen nicht nur jetzt sich schwer­tun mit dem Ablegen der Regimeuniform, son­dern auch beim lei­se­sten "Maske-uff!"-Bellen des Regimes sogleich wie­der den Befehlen Folge lei­sten werden,
    so tu' ich mich unend­lich schwer damit, zu ver­ges­sen, dass sie, die ich einst mir ähn­lich glaub­te, bin­nen kür­ze­ster Zeit zu Fraglosen wur­den – also zu Wesen, die mir voll­kom­men unähn­lich sind.

    Ich tu mich auch ent­setz­lich schwer damit, die­sen Fraglosen, Wortlosen, Gedankenlosen, Rückgratlosen all ihre Losigkeiten (zu ergän­zen wären noch vie­le: Gewissen‑, Vernunft‑, Gefühl‑, Phantasie- und Empathielosigkeit zum Beispiel) zu verzeihen. 

    - Nein: Ich weiß, dass ich ihnen all das nicht wer­de ver­zei­hen können.
    Denn sie haben Millionen von Menschen – ihre Familienangehörigen, ihre Freunde, ihre Nachbarn, ihre Kollegen, ihre Mitbürger – andert­halb Jahre lang aus­ge­grenzt, beschimpft, ent­wür­digt, gehasst und mit dem Tode bedroht (und wenn sie auch nicht alles davon getan haben mögen, so doch einen Teil, und beim Rest haben sie zuge­se­hen als Mitläufer. Und von den Menschen, die sie wirk­lich dem Tod über­ant­wor­tet haben, in den Altenheimen z.B. und im Trikont, spre­che ich jetzt gar nicht!).

    Mein Vorteil: Während des Krebses, des Sterbens und nach dem Tod habe ich "im Kleinen" bereits erlebt, wozu Menschen, auch sol­che, die mir "nahe" waren, fähig sind – und vor allem: was so vie­len von ihnen fehlt; all ihre Losigkeiten habe ich bereits vor mehr als 12 Jahren erlebt.

    Jetzt aber, da ich mehr als zwei Jahre lang erle­ben muss­te, dass tat­säch­lich die Majorität der Menschen bereit­wil­ligst ohne alles ist, was Menschsein (über die blan­ke Kreatürlichkeit hin­aus) bedeutet,
    jetzt mag ich mit die­sen Majoritätsvertretern nicht mehr "gemein­sam" einen Film in einem Kino anse­hen, "zusam­men" in einem Restaurant spei­sen oder auch nur hin­ter oder vor ihnen an der Supermarktkasse stehen.
    Letzteres muss ich.
    Ersteres nicht.

    Die Wunde der Erkenntnis, die uns geschla­gen wur­de über das Wesen der Gattung "Mensch" – sie wird so wenig in unse­rer Generation noch hei­len kön­nen, wie die Versagenswunde, die von uns den Kindern und Jugendlichen in den letz­ten zwei Jahren geschla­gen wur­de: Auch die wird in der Generation der betrof­fe­nen Kinder und der betrof­fe­nen Jugendlichen nicht mehr heilen.
    All die­se Wunden wer­den – wie immer bei sol­chen Wunden – ein­fach nur mas­siv über­cremt und zuge­pfla­stert werden.

    Und dann haut das alles den Menschen, die in ein, zwei oder auch drei Generationen leben wer­den, wie­der um die Ohren.
    (Sofern wir nicht jetzt ohne­hin der Gattung "Mensch" das Ende berei­tet haben sollten.) 

    { Konkret: Ich hab mir die Oper so schwer erkämpft im Witwesk. Etwa acht Jahre nach dem Tod habe ich sie mir erobert als völ­lig neu­es Habitat auf der Eisscholle des wit­wes­ken Eisbären. Und was ich mir da erschlos­sen hat­te, war in der Tat eine gan­ze Welt, frei­lich eine künst­le­ri­sche und intel­lek­tu­el­le – umso berei­chern­der für mich.
    Und eine, die mein Zwerchfell durch­hark­te. (Das war was Neues.)

    Jetzt stel­le ich mir vor:
    Ich sit­ze (immer noch mit FFP-2-Pestschnabel, wie von den Intendanten der Häuser ange­ord­net) dort und höre den RING (auf den ich mich vor drei Jahren so gefreut hat­te – und das gleich dop­pelt, und wie immer auf den fast-bil­lig­sten Plätzen).
    Aber ich kann ihn nicht hören.
    Ich höre nur das Braune Rauschen all der Losigkeiten, die "gemein­sam" mit mir im Opernhaus sitzen. }

    Doppelt men­schen­ge­brannt, ein­mal im Kleinen, im eige­nen Leben, dann im Großen, im Gattungsgeschehen, wer­de ich nie wie­der einem Menschen von den 60–70 % irgend­et­was zutrau­en und habe kei­ner­lei Interesse dar­an, unter denen die "Götterdämmerung" zu hören, so sehr es mich auch schmerzt, die­se ver­stö­ren­de Musik nie wie­der leib­haf­tig zu erle­ben. (Das ist ein Luxusproblem. Mir aber geht es ans Existentielle – und steht dar­über hin­aus exem­pla­risch für die Wunde des Menschheitsversagens, die nun der Gattung geschla­gen wurde.)

    PS: Chöre und SolistInnen sin­gen, Filme wer­den gezeigt, Speisen gemein­sam ver­zehrt – Wir Fragenden tun all dies und noch viel mehr. Wir 30 – 40 %, die nicht ver­ges­sen haben, dass Menschsein aus Fragen besteht, dass Menschsein Diskutieren bedeu­tet und Zweifeln und kei­ne Antwort zu fin­den, aber danach zu suchen und der­weil aus­zu­hal­ten, dass es kei­ne gibt.

    Hier in den Kommentaren auf Corodok die­se Menschen, ein paar von den 30 – 40 %, immer wie­der zu tref­fen (und am 30.04. dann auch vie­le wie­der leib­lich, ana­log und mit all ihrem Rückgrat), ist ein Lebensgeschenk für mich.

    Danke!

    1. @Witwesk
      Ich kann Ihren Kommentar sehr, sehr gut nach­voll­zie­hen; es geht mir in vie­lem ähn­lich. Eines ist sehr vie­len Menschen gegenüber
      defi­nitv abhan­den gekom­men, und das aus­ge­spro­chen nachhaltig :
      das Vertrauen.
      Wie Sie schon rich­tig erwäh­nen, vie­les habe ich auch schon vor den
      letz­ten 2 Jahren so erlebt und emp­fun­den. Mittlerweile ist allerdings
      fast gar kein Vertrauen mehr da. Ich wage trotz­dem kei­ne Prognose, wie die Dinge sich (auch für mich) ent­wickeln werden.
      Ich bin mitt­ler­wei­le auch zu müde, um noch groß­ar­tig in die Zukunft zu schau­en. Macht im Moment auch wenig Sinn.
      Auch die­ses so gar nicht hin­ter­fra­gen, das Abtun, das Relativieren macht mich wahn­sin­nig. Insofern bleibt mir auch gar
      nicht viel ande­res übrig, als mich auf mich selbst zu besinnen.
      Was ich grund­sätz­lich eh nicht so ver­kehrt fin­de. Und die Ausgrenzung, die Sie u.a. erwäh­nen, ken­ne ich auch zur Genüge.
      Weswegen ich in man­cher­lei Hinsicht mit vie­lem in den letzten
      2 Jahren wahr­schein­lich bes­ser zurecht­ge­kom­men bin, als manch
      ande­rer (in ande­ren Dingen aller­dings auch wie­der nicht).

  43. Nachdem ich letz­te Woche gefühlt die Einzige ohne Maske bei Aldi, Lidl und Action war, lie­fen heu­te bei Kaufland min­de­stens die Hälfte der Kunden ohne Maske rum,
    vom Personal nur eini­ge der Einräumkräfte.

    Vier jun­ge Müllmänner an der Kasse erklär­ten mit brei­tem Grinsen: "Oben ohne fin­den wir gut!"

    Hatten die Maskenträger letz­te Woche nur Angst, was falsch zu machen?

    #Geht doch#

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