Hallo Frau Domscheit-Berg…

Am 8.7. beant­wor­te­te die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei auf abge​ord​ne​ten​watch​.de eine Frage vom 12.4. ("ist mir ein­fach durchs Raster gerutscht") zu ihrer Zustimmung zur "Impf"-Pflicht:

»… Ich infor­mie­re mich aus sehr vie­len ver­läss­li­chen Quellen sehr umfang­reich und auch kon­ti­nu­ier­lich zum Thema Corona und Corona-Impfung und habe mich nach sorg­fäl­ti­ger Abwägung aller Argumente dafür ent­schie­den, eine all­ge­mei­ne Impfpflicht zu unter­stüt­zen, ich habe daher auch im Bundestag für den Kompromissantrag gestimmt…«

Die Frage nach den Quellen, u.a. für ihre Behauptung, 57% der LINKE-WählerInnen sei­en für eine Impfpflicht, beant­wor­tet sie so:

»Ihnen sämt­li­che Quellen auf­zu­li­sten, die zu die­ser Entscheidung führ­ten, ist lei­der nicht mög­lich, denn es wer­den ins­ge­samt Hunderte sein – über die Dauer der Pandemie hin­weg. Umfragen von Medien hin­sicht­lich der Zustimmung bestimm­ter Wählergruppen kann man selbst natür­lich nicht über­prü­fen (wie soll­te das auch gehen?), aber ich gehö­re nicht zu denen, die unse­re öffent­lich recht­li­chen Medien für Lügenpresse hal­ten und gehe davon aus, dass von die­sen Medien zitier­te Umfragen von seriö­sen Umfrageinstituten stam­men und pro­fes­sio­nell durch­ge­führt wur­den…«

Wie das gehen kann, könn­te Frau Domscheit-Berg etwa hier nach­le­sen: "Fast jeder Zweite für sofor­ti­ge Verschärfung der Corona-Maßnahmen". Wirklich?

Das Studium unge­nann­ter hun­der­ter Quellen bringt sie zu die­sen Erkenntnissen:

»Im Frühjahr star­ben jede Woche über 1000 Menschen an Covid-19, obwohl es da nur noch das soge­nann­te “mil­de” Omikron gab. Wann die näch­ste Variante kommt, weiß man nicht und wel­che Eigenschaften sie hat, weiß man auch nicht. Ich bin fest davon über­zeugt, dass wir einen Herbst und Winter nur dann erträg­lich hin­be­kom­men, wenn wir eine höhe­re Impfquote haben, des­halb war ich für die Impfpflicht.

Erst mit einer höhe­ren Immunitätsquote wer­den wir auch bei einer näch­sten Welle ver­mut­lich ohne 2G und 3G aus­kom­men kön­nen, weil dann kei­ne 4.000–5.000 Menschen pro Monat mehr ster­ben wer­den (das sind lei­der über­pro­por­tio­nal Menschen ohne Grundschutz durch Impfungen), weil die Krankenstände in kri­ti­schen Bereichen gerin­ger sein wer­den (am höch­sten ist die Ansteckungsrate von Ungeimpften zu Ungeimpften und am Geringsten von Geimpften zu Geimpften, außer­dem sind die Krankendauern bei Geimpften kür­zer und die Erkrankung weni­ger schwer­wie­gend und sel­te­ner ohne lang­fri­sti­ge Folgen).«

Es macht einen fas­sungs­los, wie jemand sich mit der­ar­ti­gen frei erfun­de­nen Daten und Halbwahrheiten erdrei­sten kann, über die kör­per­li­che Unversehrtheit ande­rer Menschen ent­schei­den zu wollen.

Laut RKI gab es tat­säch­lich im Frühjahr eine Phase mit den genann­ten Zahlen. Wenn sie auch nahe­zu aus­schließ­lich die Gruppe der "durch­ge­impf­ten" Ü‑80-Jährigen und in gerin­gem Maße die der etwas Jüngeren betraf, mag man zuge­ste­hen, daß die Entscheidung unter die­sem Eindruck getrof­fen wur­de. Allerdings behaup­tet noch nicht ein­mal das Institut von Lothar Wieler, daß die­se Menschen "an Covid-19" ver­stor­ben seien:

rki​.de (7.7.)

Vollends unrich­tig ist aber ihre jet­zi­ge Annahme (am 7.7.) von 4.000–5.000 Toten im Monat. Selbst das RKI, über des­sen zwei­fel­haf­te Erhebungsmethoden an ande­rer Stelle hier berich­tet wur­de, erklärt:

»Ab MW 13/2022 war hier ein Rückgang auf ca. 120 Todesfällen (fixier­ter Wert) zu beob­ach­ten. Im ver­gan­ge­nen Monat folg­te jedoch ein neu­er leich­ter Anstieg und in MW 26/2022 lag die Zahl der Todesfälle mit Angaben zum Alter bei 195

Infam wird es, wenn die von Domscheit-Berg mit getra­ge­ne Test- und Quarantäne-Politik als Begründung her­hal­ten muß:

»Selbst mit Omikron hat­te die Uniklinik in Köln Anfang März einen Krankenstand von fast 700 (inkl. Quarantäne) und muss­te wie­der Operationen ver­schie­ben. Ein sehr lie­ber Freund von mir starb im Februar in Frankfurt am Main, er hat­te eine Krankenhauseinweisung aber meh­re­re Tage war kein Bett frei – weil so vie­le Corona-Patient:innen die Betten belegt hat­ten, als dann ein Bett frei war, war es für ihn zu spät. Mit einer höhe­ren Impfquote in der Gesellschaft hät­te er viel­leicht nicht ster­ben müs­sen. Die häu­fig geäu­ßer­te Behauptung, es hät­te kei­ne Überlastung des Gesundheitswesens gege­ben, ist schlicht falsch, das habe ich von vie­len Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen aus erster Hand ganz anders erfah­ren, aber auch im per­sön­li­chen Umfeld, wo Operationen über ein Jahr ver­scho­ben wer­den muss­ten wegen Corona

Während Lauterbach für sei­ne Behauptungen wenig­stens Überschriften von Preprints benennt (was dar­in steht, ist eine ande­re Frage), greift die Abgeordnete ihre Zahlen völ­lig aus der Luft:

»Etwa 10% der Ungeimpften und ca. 5% der Geimpften bekom­men Long Covid, bei etwa 75% Geimpften und 25% Ungeimpften wer­den das also allein aus der letz­ten Woche 38.733 Geimpfte und 25.822 Ungeimpfte sein, ins­ge­samt 64.555, die Long Covid bekom­men. Wären jedoch 95% geimpft gewe­sen, dann wür­den allein in der letz­ten Woche 10.000 Menschen weni­ger Long Covid bekom­men.«

Ich wer­de mich nicht über Mathematik strei­ten. Darf ich mich aber wun­dern dar­über, daß laut ihr jede Woche fast 40.000 "Geimpfte" sich Long Covid ein­han­deln, und sie den­noch für eine "Impfpflicht" strei­tet? Will sie sich wirk­lich glau­ben, daß nach ihrer Berechnung ("Im Frühjahr hat­te ich mal die Zahlen aus­ge­rech­net") jähr­lich 2 Millionen Menschen trotz Spritze Long Covid erwerben?


Auf den letz­ten Punkt der Anfrage geht Frau Domscheit-Berg nicht ein. Er lautete:

»Sie beschrei­ben Ihren Gesundheitszustand am Tag der Abstimmung als schlecht. Da Sie selbst das Thema ein­brach­ten, erlau­be ich mir, dar­auf Bezug zu neh­men ( in der Hoffnung, dass es wie­der bes­ser ist) : Wie belast­bar sind Entscheidungen in einer sol­chen Verfassung?«

twit​ter​.com (13.3.)

Am Tag nach der ver­lo­re­nen Abstimmung klag­te sie:

twit​ter​.com (8.4.)

19 Antworten auf „Hallo Frau Domscheit-Berg…“

  1. "Der ehe­ma­li­ge Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die mut­maß­li­che Profitgier ein­zel­ner Abgeordneter und ande­rer bei Maskengeschäften in der Coronakrise scharf verurteilt.

    Zum Beginn der Pandemie habe es unzäh­li­ge Hinweisgeber auf mög­li­che Maskenlieferanten gege­ben, und 99,9 Prozent hät­ten dies aus patrio­ti­schem Verständnis her­aus getan, sag­te der CDU-Politiker heu­te im Masken-Untersuchungsausschuss des baye­ri­schen Landtags.

    Einige weni­ge, die ihm per­sön­lich bekannt sei­en, hät­ten aber mög­li­cher­wei­se aus Eigennutz gehan­delt. Das ärge­re ihn „ein­fach maß­los“, das sei auch eine „mensch­li­che Enttäuschung“. „Ich fin­de es ein­fach schä­big, dass da in der Krise sich berei­chert wird.“"

    "„Es war welt­weit Wildwest auf dem Maskenmarkt.“"

    https://​www​.aerz​te​blatt​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​1​3​5​8​2​1​/​S​p​a​h​n​-​B​e​r​e​i​c​h​e​r​u​n​g​-​E​i​n​z​e​l​n​e​r​-​a​n​-​M​a​s​k​e​n​g​e​s​c​h​a​e​f​t​e​n​-​s​c​h​a​e​big

  2. "Eine Impfpflicht gegen Corona wird es in Luxemburg vor­erst nicht geben. Das hat der Regierungsrat heu­te beschlossen.

    „Der Mehrwert einer Impfpflicht ist so unsi­cher, dass wir dafür im Moment nicht die Verant­wortung über­neh­men kön­nen“, sag­te Premierminister Xavier Bettel vor Journalisten in Luxem­burg. Er ver­wies auf die nöti­ge Abwägung zwi­schen Grundrechten des Einzelnen und dem Anspruch der Gesellschaft auf Schutz vor Krankheiten."

    "Justizministerin Sam Tanson sag­te zu dem „etwas unge­wöhn­li­chen Verfahren“ des „Reserve-Gesetzes“, dass eine Impfpflicht nur gerecht­fer­tigt wer­den kön­ne, wenn eine ern­ste Gefahr für die Bevölkerung ent­ste­he und wenn es auch einen Impfstoff gebe, der die­se Gefahr abwen­den könne."

    https://​www​.aerz​te​blatt​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​1​3​5​8​2​2​/​V​o​r​e​r​s​t​-​k​e​i​n​e​-​C​o​r​o​n​a​i​m​p​f​p​f​l​i​c​h​t​-​i​n​-​L​u​x​e​m​b​urg

  3. "COVID-19: Hersteller publiziert günstige Daten zum Krebsmedikament Sabizabulin" - Antrag auf Notfallzulassung- "In der Publikation sind auf den ersten Blick keine möglichen Fallstricke erkennbar." - Nebenwirkungsfrei? sagt:

    "Die Ergebnisse einer Phase-2-Studie waren viel­ver­spre­chend, so dass Mitte 2021 die Phase-3-Studie VERU-111 begon­nen wur­de. Etwa zur glei­chen Zeit hat­te sich her­aus­ge­stellt, dass eine Behandlung mit Dexame­thason die Prognose der Patienten ver­bes­sern kann.

    Insgesamt 82,7 % der Patienten wur­den in VERU-111 mit Dexamethason behan­delt, 32,7 % erhiel­ten das Virustatikum Remdesivir, das heu­te nicht mehr für schwe­re Verläufe emp­foh­len wird. Die Immunsuppressiva Tocilizumab und Baricitinib/Tofacitinib wur­den eben­falls bei 10 % bezie­hungs­wei­se 12 % der Patienten ein­ge­setzt, nach­dem deren Nutzen in ande­ren Studien belegt wor­den war."

    "Nach 204 Patienten wur­de die Studie vor­zei­tig abge­bro­chen, da der pri­mä­re Endpunkt, der Tod des Patienten, im Sabizabulinarm nur bei 19 von 94 Patienten (20,2 %) ein­ge­tre­ten war gegen­über 23 von 51 Patienten (45,1 %) in der Placebogruppe."

    "Damit dürf­te an der Wirksamkeit von Sabizabulin nicht zu zwei­feln sein, auch wenn die Ergebnisse der Studie viel­leicht im Alltag nicht erreicht wer­den. Die Behandlung wäre addi­tiv zu Dexamethason und ver­mut­lich auch zu Tocilizumab und Baricitinib/Tofacitinib mög­lich, wobei der Zusatznutzen hier noch in wei­te­ren Studien unter­sucht wer­den müsste."

    "Der Hersteller hat bereits bei der US-ame­ri­ka­ni­schen FDA und bei ande­ren Zulassungsbehörden Anträge auf eine Notfallzulassung gestellt und hofft auf eine bal­di­ge Zustimmung. Da Sabizabulin bis­her nicht in ande­ren Indikationen zuge­las­sen ist, dürf­ten die Behörden die Daten zur Sicherheit beson­ders genau prü­fen. In der Publikation sind auf den ersten Blick kei­ne mög­li­chen Fallstricke erkennbar."

    https://​www​.aerz​te​blatt​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​1​3​5​7​6​5​/​C​O​V​I​D​-​1​9​-​H​e​r​s​t​e​l​l​e​r​-​p​u​b​l​i​z​i​e​r​t​-​g​u​e​n​s​t​i​g​e​-​D​a​t​e​n​-​z​u​m​-​K​r​e​b​s​m​e​d​i​k​a​m​e​n​t​-​S​a​b​i​z​a​b​u​lin

  4. "Professorin Melanie Brinkmann im Gründungsteam von Infect-Net" - "Netzwerk deutscher Infektionsforscherinnen" sagt:

    Frau Zero-Covid will nun har­te Zahlen-Fakten weib­lich inter­pre­tie­ren… alles auf Zero?!

    Und da Frau Cisek auch dabei sein soll, kann es ja nur… so wer­den, wie sich bei­de wäh­rend der Corona-Pandemie gezeigt haben.

    "Die Maßnahmen umfas­sen Öffentlichkeitsarbeit, den Aufbau einer Expertinnen-Datenbank, Netzwerktreffen, Workshops, Vortragsreihen und Mentoring-Programme. Zusätzlich soll eine „Forum Infection“-Kommunikationsplattform eta­bliert wer­den, die der Bewertung aktu­el­ler Infektionsgeschehen durch Vertretungen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dient."

    https://magazin.tu-braunschweig.de/m‑post/netzwerk-deutscher-infektionsforscherinnen/

  5. Na ja, Frau D.-Berg arbei­tet halt mit dar­an, dass sie ab der näch­sten Legislaturperiode wie­der nor­mal zu arbei­ten hat. Die Link(sch)e wird in der poli­ti­schen Bedeutungslosigkeit versinken.
    Der Verfassungsschutz braucht im Bundestag gar nicht nach­zu­hel­fen, indem er die link(sch)en Bundestagsabgeordneten in ihren Abgeordnetenbüros besucht und auf bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche unter­neh­me­risch und poli­tisch bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche Linie bringt.
    Domscheid-Berg betreibt bereits die­ses Geschäft des Verfassungsschutzes, der pseu­do die Verfassung schützt.

    1. @Erfurt: Ich bin ziem­lich sicher, Sie wuß­ten ein­mal, daß Selbstbezeichnung und wah­re Position oft nicht deckungs­gleich sind. Es ist ver­dammt lang her, des­halb aber nicht unwich­tig zu wissen: 

      Als Mitte der 70-er Jahre die Nelkenrevolution in Portugal nicht nur lan­ge Jahre des Faschismus und noch län­ge­re des Kolonialismus been­de­te, war man bei den NATO-Partnern höchst beun­ru­higt. Nicht nur unter den Offizieren, son­dern in der armen Bauernschaft und der Arbeiterbewegung hat­ten sich sozia­li­sti­sche Gedanken breit gemacht. Dieser Massenbewegung konn­te man nicht mehr mili­tä­risch begeg­nen, und so zog man erfolg­reich zur Verwirrung die ultrar­evo­lu­tio­nä­re Karte. Die sich Sozialistische Internationale nen­nen­de Sozialdemokratie grün­de­te "am 19. April 1973 mit Unterstützung der Sozialistischen Internationale und beson­ders der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) sowie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung im Weinhaus „An der Rauschen“ im deut­schen Bad Münstereifel die Sozialistische Partei Portugals" (Wikiepdia und stimmt). Ihre AnhängerInnen schwenk­ten blut­ro­te Fahnen mit geball­ten Fäusten und stell­ten höchst radi­ka­le Forderungen auf, hat­ten aber letz­ten Endes – wie auch sonst bei die­sen Hebammen – nichts ande­res im Sinn als die Eindämmung der Volksbewegung. Sie waren damit sehr erfolgreich.

      Wir haben das in der BRD immer wie­der mit Juso-Funktionären erlebt, die sich revo­lu­tio­när bis zum Geht-nicht-mehr gerier­ten, um recht bald, wenn sie Kanzler oder Minister waren, das genaue Gegenteil zu praktizieren. 

      Heißt das aber, daß es in Portugal und Deutschland des­halb kei­ne Menschen und Organisationen mit "lin­ker Grundhaltung" gab? So zu argu­men­tie­ren hie­ße, die Deutungshoheit den Herrschenden zu überlassen.

      1. –aa

        Das KPD-Verbot vom 17. August 1956 war nur einer der unge­zähl­ten Brüche mit dem Potsdamer Abkommen. Damit war die Frage zur Bildung anti­fa­schi­sti­scher und demo­kra­ti­scher Parteien in der west­li­chen Besatzungszone dem sog. Bonner Staat engül­tig vom Tisch.

        Erzählen Sie mir nichts. Die Linke ist ein Konstrukt der west­deut­schen Finanzoligarchie.

        1. @Erfurt: Diese Logik ist nicht unbe­dingt bestechend. Die "west­deut­sche Finanzoligarchie" erfin­det eine KPD, die sie dann ver­bie­tet, und spä­te­stens seit­dem gibt es gar kei­ne Linken mehr. Dasselbe haben sie dann wohl mit den Berufsverboten in den 70er gemacht. Der "Verfassungsschutz" ist dem­nach eine Spaßtruppe. Und wenn es kei­ne Linken mehr gibt, sind dann alle rechts?

      2. @aa: Zunächst fin­de ich man soll­te das Wort links aus dem poli­ti­schen Wortschatz strei­chen. Stattdessen soll­te man die unter­schied­li­chen poli­ti­schen Positionen auch benen­nen anstatt alles mit dem Deckel "Links" zu erschla­gen. Also Anarchisten, Sozialisten, Sozialdemokraten, Marxisten/Leninisten, Trotzkisten, Kommunisten usw ein­fach als das bezeich­nen was sie sind anstatt sie alle mit dem Deckel links zu erschla­gen. Das sind näm­lich z.T. ziem­lich kon­trä­re Positionen (auch Reform vs Revolution) dar­un­ter. Deshalb ist es auch Irrsinn zu glau­ben alle lin­ken Strömungen in einer Partei zu ver­ei­nen. Die FDP und die CDU sind schließ­lich aus guten Grund auch zwei getrenn­te Parteien obwohl sie bei­de für das Bürgertum wich­tig sind. 

        Zu Frau Domscheit-Berg. Da von "Linker Grundhaltung" zu spre­chen hal­te ich von der Ex-Microsoft-Direktorin, Ex-McKinsey-Chefin mit zwei­fel­haf­ter Rolle bei Wikileaks und dem Niedergang der Piraten doch für etwas gewagt. Ich den­ke das eher die­se Definition passt: 

        Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird das Wort Wendehals im Deutschen im über­tra­ge­nen Sinn ver­wen­det, mit der Bedeutung: ‘wen­di­ger, beden­ken­los sich anpas­sen­der Mensch, Heuchler’.[2]

        Im moder­nen Sprachgebrauch steht Wendehals auch für eine Person, die sich über­ra­schend gegen Umstehende wen­det, denen sie zuvor noch bei­gestan­den hat (vgl. Verräter).
        https://​dewi​ki​.de/​L​e​x​i​k​o​n​/​W​e​n​d​e​h​a​l​s​_​(​DDR)

  6. Schon oft auf­ge­zeigt, aber immer noch oft igno­riert: Höhere Impfquoten zie­hen höhe­re Inzidenzen nach sich – und lei­der kei­ne höhe­ren Intelligenzen.

  7. Manche Wissenschaftler haben Corona mit Influenza ver­gli­chen. Sie gin­gen sehr früh davon aus, daß die "I‑stoffe" nicht immu­ni­sie­ren kön­nen. Ihre Erklärung kam mir plau­si­bel vor.
    Sie hat­ten recht. Dennoch ver­schwin­det die­se Fehleinschätzung (Grundimmunisierung!) nicht aus den Köpfen. Wenn sie damit kon­fron­tiert wer­den, reden sie sich har­aus und mei­nen, daß es ja soli­da­risch sei, eine schwe­re Erkrankung zu ver­hin­dern, weil man das "Gesundheitssystem" nicht belaste.

    Ich den­ke inzwi­schen, daß es zum Glück so ist. Denn wären die Stoffe in die­ser Hinsicht wirk­sam gewe­sen, und "nur 2,5 Mio Arzbesuche mit "Nebenwirkungen" und "nur weni­ge Tote" (ich den­ke ein Toter ist ein Toter zuviel!), wäre die all­ge­mei­ne Impfpflicht rei­bungs­los durch­ge­setzt worden. 

    Ich for­de­re die sofor­ti­ge Einstellung der "Covidimpfungen"!

    Leider sind da noch viel zu vie­le, die sich gei­stig haben ein­be­to­nie­ren las­sen. Leider kön­nen nur sie selbst die­se Betonburgen ein­rei­ßen. Von außen scheint da nichts mehr durchzudringen.

  8. Ich habe mir über Anke Domscheit-Berg und ihren Mann in ande­rem Zusammenhang ein Urteil gebil­det und habe mich immer gewun­dert, wie so jemand auch in der Linkspartei Karriere machen kann – viel­leicht nicht wirk­lich gewun­dert, denn bestimm­te mensch­li­che Eigenschaften set­zen sich in jeder Umgebung und unter allen Bedingungen durch.

    https://​www​.weser​-kurier​.de/​r​a​t​g​e​b​e​r​/​d​i​g​i​t​a​l​e​s​/​a​n​k​e​-​d​o​m​s​c​h​e​i​t​-​b​e​r​g​-​v​e​r​l​a​e​s​s​t​-​m​i​c​r​o​s​o​f​t​-​d​o​c​7​e​4​d​v​i​a​r​e​x​i​5​l​5​1​e​jip

    Sie ist ganz ein­fach eine Lobbyistin, die die Seiten gewech­selt hat.

    https://​mdb​.anke​.dom​scheit​-berg​.de/​b​u​n​d​e​s​t​a​g​/​t​h​e​m​e​n​/​d​i​g​i​t​a​l​i​s​i​e​r​u​n​g​-​u​n​d​-​s​t​a​a​t​/​o​p​e​n​-​d​a​ta/

    Ich ver­mu­te Frau Domscheit-Berg wür­de 90 Prozent ihres Netzwerks ver­lie­ren, wäre sie plötz­lich kri­tisch gegen­über den Maßnahmen und Impfpflicht ein­ge­stellt. Solange die­se Leute sich imp­fen las­sen und dadurch infekt­an­fäl­lig wer­den bei posi­ti­ven Tests, wer­den sie wei­ter ver­su­chen, auch ande­re Leute unglück­lich zu machen.

  9. Man darf sich bei der Linken nicht dar­über wun­dern, dass man bei sol­chen abso­lut unqua­li­fi­zer­ten Äußerungen von Parteimitgliedern noch schnel­ler im Nirvana lan­den wird, als man es sel­ber schon befürch­tet. Ich schla­ge Frau Domscheidt-Berg vor, jetzt jede Woche sol­che "Tatsachenberichte" unter das Volk zu brin­gen, dann erreicht man bereits bei der näch­sten Lantagswahl im Oktober mit Sicherheit nahe­zu 0,00 % aller Stimmen. Das hier ange­wen­de­te Prinzip nennt man Selbstentsorgung!

  10. Wer beur­teilt eigent­lich wel­che Quellen "ver­läss­lich" sind? Das Wahrheitsministerium? Die Faktenchecker? Und immer auch schön die Moral her­aus­stel­len, die zwar nicht mehr exi­stiert, aber auf dem Papier muss man es drin­gend beto­nen. Selbstverständlich hat sie die­se Entscheidung nur nach Abwägung aller Argumente getrof­fen. Erinnert mich doch sehr an die Juristerei. Der äuße­re Rahmen muss pas­sen, ob man das alles noch mit der Menschenwürde ver­ein­ba­ren kann, inter­es­siert nie­man­den mehr. Hauptsache eine woke Begründung, dann passt das schon…
    Traurig. Und auch erschreckend. Vor allem die­ser mora­li­sche Überbau ist erschreckend für mich. Dass die­se aber­wit­zi­gen men­schen­un­wür­di­gen Entscheidungen, die gegen das Grundgesetz und die Menschenwürde ver­sto­ßen, auch noch mit an den Haaren her­bei­ge­zo­ge­nen Argumenten zu recht­fer­ti­gen ver­sucht werden.
    Aber so funk­tio­nie­ren offen­bar Systeme. Man braucht ein paar Ärzte, ein paar Juristen, ein System, das etwas gut­heißt und abnickt und schon ist alles mög­lich. Einfach nur noch Wahnsinn. Eigentlich soll­ten sol­che Prozesse ver­hin­dert wer­den und wir haben unse­rer Verfassung einen Artikel 1 gege­ben, der durch nichts zu begrün­den ist.
    Was die­ses Land aus sei­ner Vergangenheit 'gelernt' hat, ist Heuchelei, noch grö­ße­re Selbstentfremdung und eine Spaltung von innen und außen und wei­ter­hin gras­siert die Technokratie, Seelenlosigkeit und Entmenschlichung. Wissenschaftlichkeit wird ganz hoch gehal­ten und das ist ein ganz gro­ßer Fehler, den auch vie­le aus unse­ren Reihen noch nicht begrif­fen haben. Mit Wissenschaftlichkeit oder Fachlichkeit kann man ALLES recht­fer­ti­gen. Mit der Menschenwürde aber bleibt man mensch­lich und behält die Würde des Menschen im Auge.

    Und genau die­se Entwicklung hat Deutschland die letz­ten 80 Jahre wie­der ver­sem­melt, denn es wur­de doch auch nach dem 2. WK nur in die ratio­nel­len 'Dinge' inve­stiert, Bruttosozialprodukt stei­gern, mehr lei­sten, bes­ser sein, sich mehr kau­fen kön­nen, bes­se­re Bildung, immer bes­ser sein, alles bewei­sen müs­sen, Faktenhörigkeit. Alles nur am Außen aus­ge­rich­tet und wie­der haben wir den Kompass zu unse­rem Inneren ver­lo­ren. Deshalb pas­siert das jetzt alles wie­der. Und es wird so lan­ge pas­sie­ren, bis wir end­lich die Menschlichkeit über die Zahlen und das Funktionieren set­zen. Bis wir end­lich unse­re Schwächen akzep­tie­ren ler­nen, unse­re Gefühle, unse­re Verletzlichkeit.

  11. Nun ja, die Dame hat als Beraterin und Lobbyistin bei Finanz- und IT-Konzernen ihr Geschäft gelernt. Und wie man weiß, gehö­ren in die­sem Business maß­lo­sen Übertreibungen, Fantasieerzählungen und Lügen zum Alltag des "Experten". Ihre poli­ti­sche Karriere danach: viel­leicht nur Verkleidung. Heute als Bundestagsabgeordnete, die man zumin­dest in die­ser Partei wohl nicht mehr lan­ge sein wird, gilt die Maxime: vorsorgen.

  12. "Ihnen sämt­li­che Quellen auf­zu­li­sten, die zu die­ser Entscheidung führ­ten, ist lei­der nicht mög­lich, denn es wer­den ins­ge­samt Hunderte sein – über die Dauer der Pandemie hinweg."

    Das glau­be ich ihr aufs Wort.
    ARD – Zwischen 06:00 und 23:00 Uhr: 6‑mal Tagesschau. Dazu noch Morgenmagazin und Tagesthemen.
    ZDF – Zwischen 06:00 und 23:00 Uhr: heu­te Xpress, heu­te, heu­te – in Deutschland, heu­te Xpress, heu­te – in Europa, heu­te, heu­te jour­nal etc.
    Und das 5 jeweils Tage (oder öfter) in der Woche.
    Da kommt man in 2 Jahren locker auf eini­ge Tausend Quellen.
    Gut, ich neh­me nicht an, dass Frau Domscheit-Berg den gan­zen Tag vor der Glotze rum­hängt. Aber, so 2 bis 3‑mal am Tag rein­klicken ins ÖRR dürf­te schon rea­li­stisch sein.
    Damit kommt man auch schon auf eini­ge hun­dert Quellen in 2 Jahren. Dann noch ande­re Qualitätsmedien wie Spiegel, Tagesspiegel, FAZ, Focus, etc.
    Wie gesagt, so gese­hen dürf­te "Hunderte Quellen" durch­aus glaub­haft sein.
    Und die sich erge­ben­den Schlüsse nach solch einer "Informations-Beschaffung" dürf­ten genau die sein, die Frau Domscheit-Berg für sich gezo­gen hat.

    Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.

  13. Faktencheck:

    "…ihre Behauptung, 57% der LINKE-WählerInnen sei­en für eine Impfpflicht…"

    " ich gehö­re nicht zu denen, die unse­re öffent­lich recht­li­chen Medien für Lügenpresse hal­ten und gehe davon aus, dass von die­sen Medien zitier­te Umfragen von seriö­sen Umfrageinstituten stam­men und pro­fes­sio­nell durch­ge­führt wurden"

    und

    "Ich kann mich an kei­ne Mail von Impfpflicht-Befürworter:innen erinnern"

    Fackju-Check-Ergebnis: zwei­fels­oh­ne höchst ver­trau­ens­wür­di­ge, wohl­durch­dacht-gei­sti­ge und voll­um­fäng­lich nach­voll­zieh­ba­re Abgeordnet:innen-Abstimmungsleistung.

  14. dom­scheit-berg: es braucht eine lin­ke visi­on für eine digi­ta­le gesell­schaft der zukunft

    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​6​n​a​b​O​a​s​b​pNQ

    Richard David Precht und Anke Domscheit-Berg – Epochenumbruch als demo­kra­ti­sche Gelegenheit?

    509.761 Aufrufe 27.08.2018 #Precht_Leuphana #Konferenzwoche #Leuphana #Precht Thema: Wie ver­wan­deln wir den Epochenumbruch in eine demo­kra­ti­sche Gelegenheit?
    Bei dem Gespräch auf der Leuphana UTOPIE-Konferenz mit dem Philosophen Christoph Jamme leuch­te­ten Anke Domscheit-Berg und Richard David Precht aus, war­um die öko­no­mi­sche und poli­ti­sche Konstellation auf uto­pi­sches Experimentieren ange­wie­sen ist.
    Aufzeichnung/ Livestream: 2Spot

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