Hersteller von Schweinegrippe-Impfstoff ignorierte Risiken

Anderer Konzern, ande­re Pandemie. Dennoch kann der Artikel auf spie​gel​.de aus dem Jahr 2018 für die heu­ti­ge Diskussion Anregungen bie­ten. Wir lesen dort:

»Etwa 30 Millionen Europäer erhiel­ten vor neun Jahren den Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix. Schon damals gab es erheb­li­che Sicherheitsbedenken. Jetzt wer­den neue, schwe­re Vorwürfe bekannt.

Es muss­te schnell gehen im Sommer 2009. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Schweinegrippe zur welt­wei­ten Seuche erklärt hat­te, akti­vier­ten die Behörden rund um den Globus ihre Notfallpläne. Ein Schweinegrippe-Impfstoff muss­te her, in kür­ze­ster Zeit, für Millionen Menschen. Nur so, das war der Gedanke dahin­ter, kön­ne der Mensch die Macht über die Verbreitung des Virus zurückgewinnen.

Schon damals kri­ti­sier­ten vie­le, dass auf­grund der Eile die Standards zu stark her­un­ter­ge­setzt wur­den. Ein aktu­el­ler Bericht in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" bestärkt nun, dass der Impfstoff-Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) schon früh bri­san­te Informationen zu Nebenwirkungen des in Europa ein­ge­setz­ten Impfstoffs Pandemrix hat­te, die Warnzeichen aber ignorierte…

Allergischer Schock, Gesichtslähmungen, Zuckungen

Dabei bezieht sich das Fachjournal auf Daten, die in vier inter­nen Berichten zu Nebenwirkungen zwi­schen Dezember 2009 und März 2010 bei GSK kur­sier­ten. Auszüge dar­aus wur­den jetzt, im Zusammenhang mit Nebenwirkungs-Klagen, von einem Anwalt offen­ge­legt. Das zuge­hö­ri­ge Dokument liegt auch dem SPIEGEL vor…

Zu den deut­lich häu­fi­ge­ren Nebenwirkungen zäh­len unter ande­rem ein all­er­gi­scher Schock, Gesichtslähmungen, Zuckungen, Gefäßentzündungen und Gehirnentzündungen. Alle Nebenwirkungen wur­den um den Zeitpunkt der Impfung beob­ach­tet. Dadurch ist zwar noch nicht bewie­sen, dass die Impfung auch der Auslöser war. Die Meldungen pro eine Million Dosen blie­ben jedoch von Dezember 2009 bis März 2010 weit­ge­hend konstant…

"Großexperiment mit einem nicht ausreichend getesteten Impfstoff"

"Die Zahlen zu Nebenwirkungen von Pandemrix über­ra­schen mich über­haupt nicht", sagt Wolfgang Becker-Brüser, Herausgeber des phar­ma­kri­ti­schen "Arznei-Telegramms". "Ich habe schon damals gesagt, dass die Schweinegrippe benutzt wird, um in Deutschland ein Großexperiment zu star­ten mit einem Impfstoff, der nicht aus­rei­chend gete­stet und daher für eine Massenimpfung unge­eig­net ist."

Dem Bericht zufol­ge sum­mier­te sich die Zahl der gemel­de­ten schwe­ren Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Pandemrix bis Ende 2018 auf mehr als 5000. Schätzungen gehen davon aus, dass nur rund zehn Prozent der Nebenwirkungen von Arzneimitteln doku­men­tiert wer­den – die Zahl der tat­säch­lich auf­ge­tre­te­nen schwe­ren Nebenwirkungen dürf­te also noch deut­lich höher liegen.

Das ver­deut­li­che, wie ris­kant die Impfkampagne war, sagt Becker-Brüser. "Meines Erachtens wur­de das Risiko von den zustän­di­gen Behörden negiert. Man woll­te imp­fen, man woll­te den Impfstoff los­wer­den, den man gekauft hat­te." Zumindest von der iri­schen Regierung ist laut "British Medical Journal" bekannt, dass den zustän­di­gen Behörden die inter­nen Nebenwirkungs-Berichte von GlaxoSmithKline vor­la­gen. Dennoch lief die Impfkampagne in Irland unein­ge­schränkt weiter.

Problematisch ist aus Becker-Brüsers Sicht auch, dass von den zustän­di­gen Behörden nicht aus­rei­chen­de Zwischenauswertungen gemacht wur­den. "Bei so einem Großexperiment müss­te man eigent­lich nach einer bestimm­ten Zahl an geimpf­ten Dosen inne­hal­ten und sich anschau­en, ob das Nutzen-Schaden-Verhältnis noch stimmt. Das ist nicht pas­siert, obwohl recht bald abseh­bar war, dass die Schweinegrippe viel mil­der ver­läuft als prognostiziert."…

Schon länger bekannte Nebenwirkung: Narkolepsie

Zumindest eine schwe­re Nebenwirkung von Pandemrix ist mitt­ler­wei­le recht gut unter­sucht. Nach den Massenimpfungen erkrank­ten auf­fäl­lig vie­le Menschen an Narkolepsie, einer unheil­ba­ren Schlafkrankheit. Das Problem wur­de erst Monate nach Ende der Impfkampagnen bekannt. Unter den etwa 30 Millionen geimpf­ten Europäern kam es zu rund 1300 Fällen von Narkolepsie, die mit dem Mittel in Verbindung ste­hen sol­len. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche.

Die schwe­di­sche Regierung hat im Mai 2016 beschlos­sen, Betroffene mit bis zu einer Million Euro zu ent­schä­di­gen. Gerichtsprozesse gegen GSK lau­fen. Aus einem die­ser Verfahren stam­men auch die jetzt öffent­lich gewor­de­nen Daten.«

Siehe auch Wie war das noch… mit der Schweinegrippe?,
Drostens Schweinegrippe,
Drosten hat schon mit Fledermäusen Geld ein­ge­sam­melt,
Für die Vergesslichen,
Hinterher ist man immer schlau­er. Aber nur ganz kurz,
"Wissenschaft durch Pressemitteilung"

5 Antworten auf „Hersteller von Schweinegrippe-Impfstoff ignorierte Risiken“

  1. Dass die Adjuvantien mit erheb­li­chen gesund­heit­li­chen Risiken ver­bun­den sind, war eini­gen sonnenklar: 

    13.10.2009: Bundeswehr bestellt spe­zi­el­len Impfstoff
    München. Die Bundeswehr hat ein eige­nes Kontingent an Schweinegrippe ‑Impfstoff bestellt. Anders als das Serum für die Zivilbevölkerung sei der Impfstoff für die Streitkräfte frei von bestimm­ten Zusatzstoffen und gel­te somit als ver­träg­li­cher, sag­te ein Sprecher des Bundeswehr-Sanitätsdienstes am Montag in München. Zielgruppe sei­en Soldaten im Auslandseinsatz. Um ihre Gesundheit zu schüt­zen und »die Durchhaltefähigkeit sicher­zu­stel­len«, erhiel­ten sie einen »sehr umfas­sen­den Impfschutz, der weit über die Erfordernisse im Inland hin­aus­geht«, erklär­te der Sanitätsdienst der Bundeswehr.(AFP/jW)

    19.10.2009: Extraspritzen für Politprominenz
    Regierung und hohe Beamte sol­len mit beson­de­rem Schweinegrippen-Impfstoff ver­sorgt wer­den. Die Kanzlerin, die Kabinettsmitglieder sowie Beamte der Ministerien und nach­ge­ord­ne­ter Behörden sol­len mit einem ande­ren Impfstoff vor der Schweinegrippe geschützt wer­den als die Bevölkerung der Bundesrepublik. »Wir haben 200000 Dosen des nicht-adju­van­tier­ten Impfstoffes Celvapan der Firma Baxter gekauft«, sag­te der Sprecher des Innenministeriums laut Medienberichten. Im Gegensatz zu dem Baxter-Impfstoff, der den Staatsdienern gespritzt wird, ent­hält der für die Massenimpfung vor­ge­se­he­ne Stoff von GlaxoSmithKline einen Wirkverstärker.
    Die Impfungen sol­len in der letz­ten Oktoberwoche star­ten. Nur einer der drei bis­her zuge­las­se­nen Impfstoffe ent­hält kei­ne ver­stär­ken­den Zusätze, soge­nann­te Adjuvanzien. Es ist der Impfstoff Celvapan, der des­halb als ver­träg­li­cher gilt. Zudem wird bei Celvapan auch auf den Zusatz einer orga­ni­schen Quecksilberverbindung ver­zich­tet, die zur Konservierung ver­wen­det wird. Im Gegensatz dazu ent­hält der für die Massenimpfung vor­ge­se­he­ne Impfstoff Pandemrix des Herstellers GlaxoSmithKline (GSK) Wirkverstärker.
    Dem Magazin Spiegel zufol­ge zäh­len auch die Mitarbeiter des für die Impfstoffzulassung zustän­di­gen Paul-Ehrlich-Instituts zu den Staatsbediensteten, die mit Celvapan geimpft wer­den sol­len. Das Institut hat­te wie­der­holt sei­ne Entscheidung ver­tei­digt, für die Bevölkerung den Impfstoff mit dem Wirkverstärker zu beschaffen.
    Scharfe Kritik an der Impfkampagne übten erneut Allgemeinmediziner und Kinderärzte. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Michael Kochen, riet den deut­schen Hausärzten von der Impfung ab. »Das Schadensrisiko über­wiegt den Nutzen«, sag­te er laut Spiegel. Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann, warf der Regierung »wis­sen­schaft­li­che Falschaussagen« vor. Wie bei Schwangeren gel­te auch für unter Dreijährige, daß der Impfstoff an ihnen noch nicht gete­stet sei.
    (AFP/jW)

    1. Mein Gott, kommt einem das alles bekannt vor. Und die­ses Mal soll end­lich der gro­ße Erfolg kom­men? Sehr vie­le Menschen wer­den sich nach die­sem außer­ge­wöhn­lich fal­schen Politik-Alarm ein­fach ent­täuscht abwen­den und etwas Neues suchen. Das es schon immer gern sein soll­te, das vie­le auch schon leben: ein maxi­mal selbst­be­stimm­tes, maxi­mal gesun­des Leben in einer auf Dauer intak­ten Umwelt. Wie war das noch? …dass man Geld nicht essen kann. Auf geht's, wir schaf­fen das, mit Freude und Freunden!

  2. Das immer sel­be Drehbuch, von AIDS, Anthrax, Ebola, Schweinegrippe usw..die sel­ben Leute oft die sel­ben Firmen, immer wie­der Politiker Bestechungs wie man an Markus Söder, Jens Spahn sehr deut­lich sieht

  3. Guten Abend,
    es ist zwar eine ande­re Pandemie aber GlaxoSmithKline mischt sehr wohl bei die­sem Impfsoff-Wettrennen mit und das gleich zwei Mal(1):
    – In der EU mit Sanofi-Pasteur.
    – In Australien mit der Universität von Queensland.
    Auch Sanofi ist kein unbe­schrie­be­nes Blatt. Der fran­zö­si­sche Konzern hat­te 2017 einen Skandal mit sei­nem Impfstoff gegen das Dengue-Fieber in den Philippinen hin­ter sich.(2)
    Zitat Wikipedia(3): "As of August 2019, over 600 peo­p­le (most­ly child­ren) that had recei­ved at least a sin­gle dose of the vac­ci­ne had died,[…] though not neces­s­a­ri­ly cau­sed by the vac­ci­ne itself. "
    Den Vorwurf, die Betroffenen als "Versuchskaninchen" (gui­nea pigs) zu benut­zen wies Sanofi von sich und schob die Schuld auf das phil­ip­pi­ni­sche Gesundheitsministerium, die den Impfstoff deren Aussage nach zu schnell zuge­las­sen hatten.
    Das ist in mei­nen Augen ein "systemisches"/institutionelles Problem, denn die EMA hat sowohl Pandemrix als auch Dengvaxia eben­falls zuge­las­sen. Bei Pandemrix wei­ger­te sich die EMA hart­näckig einen Zusammenhang zwi­schen Impfstoff und Narkolepsie erken­nen zu können.(4)
    Zitat: "Während das fin­ni­sche Gesundheitsinstitut THL einen Zusammenhang zwi­schen Impfung und Narkolepsie für wahr­schein­lich hält, feh­len dem Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bis­lang die Beweise für einen ursäch­li­chen Zusammenhang, so das Fazit des CHMP auf sei­ner Februarsitzung."
    Da die "Impfungsbefürworter" der EMA vor­be­halt­los ver­trau­en, kann ich nur sagen: die­ses Vertrauen ist unberechtigt. 

    Freundliche Grüße,
    Daniel

    (1) https://​i1​.wp​.com/​s​c​i​e​n​c​e​f​i​l​e​s​.​o​r​g​/​w​p​-​c​o​n​t​e​n​t​/​u​p​l​o​a​d​s​/​2​0​2​0​/​0​9​/​D​B​-​V​a​c​c​i​n​e​-​p​o​r​t​f​o​l​i​o​.​p​n​g​?​s​s​l=1
    (2) https://​www​.aerz​te​blatt​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​8​4​7​9​4​/​W​e​n​n​-​e​i​n​-​D​e​n​g​u​e​-​I​m​p​f​s​t​o​f​f​-​s​c​h​w​e​r​e​-​D​e​n​g​u​e​-​E​r​k​r​a​n​k​u​n​g​e​n​-​f​o​e​r​d​ert
    (3) https://​en​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​D​e​n​g​v​a​x​i​a​_​c​o​n​t​r​o​v​e​rsy
    (4) https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz‑8–2011/ema-fehlt-beweis-fuer-narkolepsie-durch-pandemrix

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