Unter diesem Titel beschäftigt sich am 31.10. corona-blog.net mit der neu aufgelegten Propagandaerzählung der "überlaufenden" Intensivstationen. In dem Artikel wird gefragt:
»… Wieso hat man… nicht viel früher Maßnahmen gegen den Pflexit (Pflege Exit) gefordert, haben doch 2020 9.000 Pflegepersonen den Beruf verlassen. Diese Schlagzeile war groß in den Medien, geändert hat sich nichts – weder am Wahlverhalten noch an der Politik, die in Dauerschleife vor der Überlastung der Krankenhäuser warnt und im Pandemiejahr sogar ganze 25 Krankenhäuser schloss.«
Es geht vor allem um die wieder einmal beabsichtigte Aushebelung der Personaluntergrenze, für die die Beschäftigten und ver.di lange kämpfen mußten. Leseempfehlung!
Ein paar Grundlagen:
"Datenreport"
https://www.destatis.de/DE/Service/Statistik-Campus/Datenreport/_inhalt.html;jsessionid=880E831953F5A72F24BDC9820015D27B.live732
"Datenreport 2021 – Kapitel 5: Arbeitsmarkt und Verdienste"
"Verordnung zur Festlegung von Pflegepersonaluntergrenzen in
pflegesensitiven Bereichen in Krankenhäusern für das Jahr 2021
(Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung – PpUGV)"
https://www.gesetze-im-internet.de/ppugv_2021/PpUGV.pdf
"§ 6 Festlegung der Pflegepersonaluntergrenzen"
(nebenbei entdeckt)
"§ 7 Ausnahmetatbestände
2. bei starken Erhöhungen der Patientenzahlen, wie beispielsweise bei Epidemien oder bei Großschadensereignissen."
(Der §, wie auch die Pandemie, bleiben, auch nach Aufhebung der Notlage, weiterhin erhalten.)
(Arbeitspensum am Beispiel der Pflege:)
"Pflegezeitbemessung"
https://drweiglundpartner.de/pflegezeitbemessung/
Bei all diesen wirtschaftlich ermittelten Werten wird gerne vergessen, dass es sich bei der zu pflegenden Person um einen lebenden Menschen handelt und, dass die Handlung auch vollzogen werden muß.
Das Problem ist seit Jahren das Selbe. Von den Geldern, die ins Gesundheitswesen fließen, verbleibt zu wenig sowohl beim Personal als auch in den Leistungen. Das mit dem Gejammer aus der Verwaltungsebene ledglich erreicht wird, dass mehr Gelder fließen, die dann, als mehr Gewinn, abgeschöpft werden, ist auch seit Jahren bekannt. Das hilft aber nicht dem weiterhin überlasteten Personal oder dem Patienten oder Betreuten.
Auszug:
Pflegekräfte fehlen
Zu viele Patienten?
Klinikum Fürth wehrt sich gegen Strafzahlungen
Von Claudia Ziob
29.10.2021, 06:10 Uhr
Das Problem:
In vielen Häusern fehlt Personal.
Die Folge:
Will die Klinikleitung die Vorgaben erfüllen, kann sie einen Teil der Betten auf den Stationen nicht belegen.
Setzt sie sich darüber hinweg, riskiert sie Strafzahlungen.
https://www.nordbayern.de/zu-viele-patienten-klinikum-furth-wehrt-sich-gegen-strafzahlungen‑1.11486957
Die Menschen und auch Pflegekräfte werden bescheidener. Sie gehen einfach wenn es ihnen zu blöd wird. Lieber Harz5 und gemütlich Füße auf den Couchtisch.….Konsum ist out.
Corona-Pandemie
Klinik-Leiter beklagt Personalverlust auf Thüringer Intensivstationen
von MDR THÜRINGEN
Stand: 27. Oktober 2021, 12:53 Uhr
Viele Beschäftigte haben während der Corona-Pandemie ihren Dienst auf den Intensiv-Stationen in Thüringer Krankenhäusern aufgegeben.
Ein Grund dafür ist unter anderem die hohe mentale Belastung. Der Personalverlust bereitet den Krankenhäusern große Sorgen.
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/jena/corona-klinik-intensivstation-100.html
Wagenknechts Statement hierzu: https://www.youtube.com/watch?v=_v1iOJWnJA8
Karl Lauterbach@Karl_Lauterbach
· 4. Juni 2019
Jeder weiß, dass wir in Deutschland mindestens jede dritte, eigentlich jede zweite, Klinik schließen sollten. Dann hätten wir anderen Kliniken genug Personal, geringere Kosten, bessere Qualität, und nicht so viel Überflüssiges. Länder und Städte blockieren https://bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktu
Was man daraus interpretiere kann, die derzeit vermeldeten statistischen Klinikkapazitäten sind eben nicht die absoluten, realen Kapazitäten. Die Pflegeuntergrenzen wurden erst 2020 eingeführt und sind Luxus (sorry ist so), natürlich nice to have, aber in einer Situation, wo massivst in die Grundrechte der Bürger eingegriffen werden soll bzw. wird mit der Argumentation, daß die Krankenhäuser überlastet werden könnten(!!), kann ich einfach nicht solche Kapazitätsgrenzen ansetzen, sorry! Selbstverständlich sind den Gesundheits- und Sicherheitsbehörden die absoluten Kapazitätsgrenzen im Gesundheitswesen bekannt, werden allerdings nicht verlautbart, weil sich damit keine Panik schüren ließe.….