Hört. Auf. Die. Wissenschaft.

So lau­te­te im April ein Aufruf auf spie​gel​.de. Gemeint waren nament­lich "Christian Drosten, Mai Thi Nguyen-Kim, Sandra Ciesek, Viola Priesemann, Melanie Brinkmann und all den ande­ren Wissenschaftler*innen, die seit über einem Jahr ver­su­chen, uns die Pandemie zu erklä­ren". Der rot-rot-grü­ne Senat in Berlin lie­fert aktu­ell ein Beispiel, wie es um sein Verhältnis zur Wissenschaft bestellt ist. Auf rbb24​.de ist am 28.8. zu erfahren:

»Kalayci lehnt Ende der Quarantäne für Kontaktpersonen ab
Zwischen Gesundheitssenatorin Kalayci und den Amtsärzten in Berlin bahnt sich neu­er Streit an: Die Entscheidung der Mediziner, die Quarantäneregeln für Kitakinder und Schüler:innen auf­zu­he­ben, lehnt die SPD-Politikerin strikt ab.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hat den Strategiewechsel der Amtsärzte, Kontaktpersonen von Corona-Infizierten in Schulen und Kitas nicht mehr in die Quarantäne zu schicken, scharf kri­ti­siert. "Die Absonderungerfordernisse zu beschrän­ken auf nur Infizierte ent­spricht nicht der natio­na­len Strategie im Kampf gegen Covid-19 und ver­stößt auch gegen gel­ten­des Recht", sag­te Kalayci am Samstagabend dem rbb…

"Auch Schülerinnen und Schüler, die sich beson­ders nahe sind, müs­sen in die Absonderung – auch wenn man hier­bei die beson­de­ren Hygieneregeln in der Schule berück­sich­ti­gen kann." Bei unter 12-Jährigen sei gro­ße Vorsicht gebo­ten, so Kalayci wei­ter, "da die­sen Schülerinnen und Schüler noch kein Impfangebot gemacht wer­den kann."

Virologe Stöhr unterstützt Position der Amtsärzte

Der Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr unter­stützt hin­ge­gen den Strategiewechsel der Amtsärzte. Das ent­spre­che dem Fachwissen, nicht mehr gan­ze Klassen in Quarantäne zu schicken, sag­te Stöhr am Samstag in der rbb-Abendschau. Daten aus Hessen vom Januar bis zu den Sommerferien haben laut Stöhr gezeigt, dass asym­pto­ma­tisch erkrank­te Kinder ande­re Kinder im Größenverhältnis von einem Prozent ange­steckt haben.

Kontaktnachverfolgung eingeschränkt

Die Gesundheitsämter wol­len künf­tig nur noch Kinder und Jugendliche mit einem posi­ti­ven PCR-Test in eine 14-tägi­ge Quarantäne schicken. Kontaktpersonen außer­halb der eng­sten Familie wür­den nicht mehr ermit­telt, heißt es in einer Stellungnahme der Amtsärzte. Die neue Regelung gel­te für alle Bezirke. Eine Maskenpflicht an Schulen soll aber wei­ter gelten.

Mit der neu­en Strategie sind künf­tig nur noch unge­impf­te Eltern und Geschwister von der 14-tägi­gen Quarantäne mit­be­trof­fen. Für Sitznachbarn in der Schule gilt das dann zum Beispiel nicht mehr.

Giffey gegen laxe Quarantäneregeln

Zuvor hat­te bereits die SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey die Entscheidung der Berliner Amtsärzte kri­ti­siert. "Angesichts stei­gen­der Zahlen in den jün­ge­ren Altersgruppen kön­nen wir uns eine Aufweichung der Quarantäneregeln in Schulen und Kitas nicht lei­sten", teil­te die frü­he­re Bundesfamilienministerin am Samstag mit…«

25 Antworten auf „Hört. Auf. Die. Wissenschaft.“

  1. Wie soll­te man in die­ser Zeit noch glau­ben können,dass Argumente von Ärzten über­haupt die klein­ste Chance haben gegen die einer Diplom-Wirtschaftsmathematikerin und Bankerin. Dass medi­zi­ni­sches Fachwissen nicht gefragt ist, sieht man in der gan­zen obe­ren Etage, und sofern sich Marionetten öko­no­misch ver­wer­ten las­sen, klappt´s doch vor­züg­lich, wie man sieht!

  2. Echt'n Witz. Tonnenweise wird heu­te über Viren nur Müll ver­brei­tet, so als wären Viren etwas völ­lig Neues, als hät­te es nie eine Virenforschung gege­ben. Bei die­sem gan­zen Schwachsinn wird auch noch behaup­tet, daß Viren Lebewesen wären die stän­dig mutie­ren wür­den. Und vie­le Menschen glau­ben den gan­zen Mist.

  3. Der Klaus Stöhr ist ein U‑Boot: „… asym­pto­ma­tisch erkrank­te Kinder ande­re Kinder…anstecken…“

    Es gibt kei­nen schwar­zen Schimmel, wenn es um Pferde geht. Entweder ist man krank, dann hat man Symptome oder man ist gesund, dann hat man kei­ne Symptome.

    Der Mann ist gefähr­li­cher als die Heulboje KL.

    1. Ich wür­de immer ant­wor­ten: Ich bin geimpft. Muss ja nicht sagen womit. Natürlich bin ich mit Informationen geimpft. Eine Spur schär­fer wäre ein generv­tes: "Natürlich bin ich geimpft. Wollen Sie jetzt auch noch das Präparat und den genau­en Zeitpunkt und den Bräunungsgrad der Bratwurst wissen?"

  4. Wenn er das so for­mu­liert haben soll­te, "dass asym­pto­ma­tisch erkrank­te Kinder ande­re Kinder im Größenverhältnis von einem Prozent ange­steckt haben", muss man an der Ehrlichkeit und – oder – fach­li­chen Qualifikation Stöhrs zweifeln.

    Aber so ist sie eben, die Nomenklatur der neu­en Abnormalität. Gesunde sind jetzt nicht mehr gesund, son­dern asym­pto­ma­tisch Erkrankte.

  5. OMfG!!!
    1400 Kinder im Krankenhaus mit Covid-19 in USA!!!

    "Real Developments@pdubdev

    Per HHS data, the­re is curr­ent­ly ~1,400 pedia­tric Covid pati­ents hos­pi­ta­li­zed in the enti­re US."

    Ach soooo.
    25000 wegen Grippe sonst üblich.

    "typi­cal flu sea­son is around 25,000 pedia­tric hospitalizations."

    https://​beta​.heal​th​da​ta​.gov/​d​a​t​a​s​e​t​/​C​O​V​ID-"

    https://​twit​ter​.com/​f​y​n​n​d​e​r​e​l​la1

  6. Nö, die hören so schnell nicht auf!

    Auf dem Blog von Mike Kuketz - den ich für seinen Sachverstand, was IT-Sicherheit anbelangt - sehr schätze, wird heute ein - langer - Gastbeitrag von einem Autor namens "Lacrosse" veröffentlicht.

    Der Autor - "betrieblicher Datenschutzbeauftragter in der Konzerndatenschutzorganisation einer deutschen Unternehmensgruppe" - schreibt über den Datenschutz in Süd-Korea während der Corona-Pandemie.

    Zitat aus der Einleitung (gefettet wie im Original):

    Kaum ein Pressebericht oder eine Diskussionsrunde, die sich um die Corona-Pandemie dreht, kommt ohne das in der Pandemiebekämpfung erfolgreiche Südkorea aus. Die Einleitung ist nicht frei von der Meinung des Autors.
    ------------
    Karl Lauterbach: […] wir wollen nicht in die technischen Details gehen […]
    Markus Lanz: […] Bitte nicht! […]
    Quelle: Markus Lanz am 23.04.2020 / Diskussion um die Corona-Tracing-App
    ------------
    Erstaunlicherweise verbleibt man bei der Frage, welche Technik Südkorea konkret verwendet, entsetzlich im Ungefähren. Man wirft zwar mit Technikjargon wie QR-Code, zentrale Datenspeicherung, verpflichtende App, Handydaten auslesen, Pseudonymisierung und GPS-Daten um sich, ohne die Umstände oder die Voraussetzungen in dem südostasiatischen Land näher zu erklären – man kommt nicht umhin sich zu fragen, ob die Technik-Grundlagen überhaupt verstanden wurden? Die spezifische Situation der Republic of Korea (fortfolgend wird die Abkürzung ROK verwendet) und seine jüngste Geschichte oder Rechtskultur finden dabei noch viel weniger Beachtung
    [...]

    Lacrosse merkt zwar an, daß man die koreanischen Verhältnisse nicht auf andere Länder übertragen könne
    -------------------- Zitat

    Die Corona-Maßnahmen der ROK als Vergleichsmaßstab (Benchmark) zu verwenden, bedeutet auch unbedingt, die spezifischen Umstände des Landes zumindest ansatzweise zu analysieren. Denn die dort eingesetzte Technik inkl. der Datenverarbeitung, lässt sich nicht willkürlich aus dem spezifischen nationalen Kontext herauslösen bzw. übertragen.

    --------------- Ende Zitat

    Aber was nicht ist, kann bei uns ja durchaus noch werden, sag ich dazu nur. Ich hab wenig Zweifel an der Skupellosigkeit der Menschenfeinde im Reichstag.

    Die Süd-Koreaner dürften zu einem der bestüberwachten Völker der Welt gehören (dank "fortschrittlicher" Technik wie RRN, bargeldloser Bezahlung, Videoüberwachung etc. etc). Die RRN ist eine "sprechende Nummer" und mittlerweile
    ---------- Zitat:

    zu einem eindeutigen Identifikations-Merkmal in der südkoreanischen Wirtschaft entwickelt – z. B. für die Registrierung von Webseiten, Beantragung von Kreditkarten, Telekommunikationsverträgen usw.

    ------------ Zitatende

    geworden.

    Sehr interessant natürlich der Punkt 3: Big Data / Allgemein.
    -------------------- Zitat

    Eine »zentrale Speicherung«, um eine zusammengeführte Erkenntnisgewinnung zu erreichen, ist ebenso ein wichtiger Aspekt. Verhaltenskontrolle (bis hin zur Verhaltenssanktion) und Verhaltensbeeinflussung sind die logischen Konsequenzen einer Big-Data-Lösung. Ein Rückkanal, ob die getroffenen Maßnahmen wirksam waren, kann mittels der vorhandenen Sensoren erfolgen.
    --------------- Zitatende

    Unter "4. Big Data: Das südkoreanische COVID-19: Smart Management System (SMS)" wird auf die Nutzung der Big-Data-Töpfe im Zusammenhang mit sogenannten Sensoren eingegangen, aus deren Verknüpfung sich dann die ultimative Kontrolle/Maßregelung/Steuerung (you name it) des Bürgers generieren läßt.
    Das Schaubild zeigt die dystopische Welt eines totalüberwachten Volkes.
    Welches diese Maßnahmen allerdings - angeblich - begrüßt, so der Autor im Artikel. Kann sein, ja. Aber wenn ich mir von morgens bis abends widerstandslos Propaganda ins Hirn schaufeln lasse, dann begrüße ich sowas auch, klar doch.

    Kurze Erläuterungen zum Schaubild (Fettung von mir):

    ( Item [Sensor # in der Übersicht] : Zweck )
    CCTV-Kameras [(i) 1] : Kontaktnachverfolgung; Bewegungsroute; Kontaktsituation (z. B. Maske getragen); Überprüfung der Angaben des Betroffenen

    Mobiltelefon [(i) 2] : Bewegungsroute anhand ungenauer Standortdaten / Anmeldung des Gerätes in einer Funkzelle; Überprüfung der Angaben des Betroffenen

    Kreditkarten & ATM [(i) 3] : Bewegungsroute, besuchte Örtlichkeiten mittels Zahlungsverkehrs

    Befragung; Interview [ (i) 4] : Kontaktnachverfolgung; Bewegungsroute; Kontaktsituation (z. B. Maske getragen); Überprüfung der Angaben des Betroffenen

    Digitale Tickets [(i) 17] : Transportmittel und Bewegungsroute

    Smartphone-App [ (ii)] : Überwachung des Gesundheitszustandes (von Einreisenden); Überwachung der Quarantäneauflagen; Überwachung des Standortes

    QR-Code / App [(iii)] : Zutrittsregistrierung zu Örtlichkeiten zwecks späterer Kontaktnachverfolgung
    -----------------------------
    Der Artikel ist sehr interessant und aufschlußreich - aber lang. Der Interessierte wird's auf sich nehmen. Dem einen oder anderen genügt vielleicht die Meinung des Autors Lacrosse zum Schluß.

    Auszug (Fettung im Original):
    ----------------------

    [...]
    Denn obwohl es eine schon ausführliche und teils kompromittierende Datenveröffentlichung gibt, sind die Datensätze in diesem System noch weitaus sensibler und umfangreicher – hier stellen sich rechtsstaatliche Fragen von Verhältnismäßigkeit und Erforderlichkeit.

    Das Vorgehen der ROK – insbesondere durch eine zentrale Datenspeicherung, die datenschutzrechtliche Grundsätze kaum beachten muss – schafft ein enormes Machtungleichgewicht.
    D. h. ressourcenreichen und verzweigten Organisationen mit Informationsmacht, die sich durch den Zustand der Nicht-Verantwortung nicht rechtfertigen müssen, stehen einzelne Individuen oder Minderheiten gegenüber. Dies wird dadurch deutlich, dass die Betroffenen einer automatisierten Informationsmaschinerie unterworfen werden, die nicht frei von Willkür oder Missbrauch sein kann und indirekt ein gesellschaftliches Klima aus Angst und Ausgrenzung fördert. Durch die Verneinung eines datenschutzrechtlichen Machtausgleiches, werden die Konsequenzen der Datenveröffentlichung an den Betroffenen externalisiert. Es kommt gleichsam zur Einführung einer »Infektionsschuld«, die eben als Rechtfertigung für jedwede Informationsveröffentlichung dient. Der Betroffene wird von einem Menschen, der Hilfe benötigt, zu einer Bedrohung – denn dazu macht ihn ein Hygienestaat.
    Indirekt entsteht eine »Kontaktschuld« zum gesellschaftlichen Umfeld eines COVID-19-Betroffenen – diese treibt die toxische Informationsspirale unweigerlich an, denn niemand möchte zum Kreis der Ausgegrenzten gehören. Um Missverständnissen vorzubeugen: Wir sprechen nicht über medizinisch gerechtfertigte Maßnahmen.
    [...]
    An diesem Punkt und zum Abschluss muss man sich Fragen stellen: Wer wird nach der Pandemie auf die losen Datenhalden aufpassen? Aber nicht nur diese technisch losen Enden werden überdauern. Vor allem, und das lehrt uns das Beispiel Südkorea, steht die eine Frage im Raum. Wo hören erforderliche Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auf und wo beginnt ein paternalistischer Hygienestaat? In Deutschland gibt es einen Ort, wo diese Frage hingehört. Und das ist der deutsche Bundestag.
    [...]

    ------------------------

    Ja, gehört da hin. Ist aber angesichts eines gleichgeschalteten Bundestags gleich wieder ad absurdum geführt! Egal, ob vor oder nach der Wahl. Unter Schwarz-Grün wird's genau so weiter gehen wie bisher - und ROK wird ihnen eher ein Vorbild sein. Für Gates, Schwab und Konsorten dürfte Südkorea sowieso jetzt schon dem Heiligen Land gleichkommen.

    Amen!

  7. file:///C:/Users/Eis/AppData/Local/Temp/Stellungnahme_Verschwoerungstheorien.pdf

    Ob das hier nun rein­passt; egal, ein sehr lesens­wer­ter Artikel von einem sehr bemer­kens­wer­ten Schweriner Menschen namens Rudolf Hubert. Vielen lie­ben Dank, Herr Hubert, Sie sind ein Lichtblick!

  8. file:///C:/Users/Eis/AppData/Local/Temp/Stellungnahme_Verschwoerungstheorien.pdf

    Hier noch­mal der Link, ich konn­te ihn nicht über­die­ses System aufrufen.

          1. @Henning, ver­dammt, jetzt fin­de ich den Zugang zur PDF nicht mehr, bin aber gern bereit, dir den Bericht per Mailzu sen­den, evtl. kann Artur das ver­mit­teln? Ich habe Rudolf Hubert in die Suchmaschine ein­ge­ge­ben und die Datei irgend­wo ent­deckt. LG.

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