Im Schatten von Corona: Neues Apple-Betriebssystem spioniert Nutzer aus

Auf inter​net​kanz​lei​.to wird berichtet:

»Die neu­en Apple-Computer spio­nie­ren ihre Nutzer aus. “Digital Identity” wird bereits umge­setzt. Es ist sicher kein Zufall, dass das passiert

        1. durch Ausnutzung der Zeiten der Lähmung der Menschen durch das gezielt gepimp­te Covid-19 Virus,
        2. durch ein Mitglied der Virusprofiteure der sog. GAFA (= Google, Amazon, Facebook und Apple).

Um was geht es konkret?

Bei neu­en Versionen von Apples Betriebssystem MacOS wird jedes­mal, wenn man ein Programm star­tet, eine ein­deu­ti­ge Kennung (Hash) die­ses Programms über das Internet an Apple gesen­det. Natürlich bemerkt der Nutzer davon nichts. Dadurch erfährt Apple bei jedem Start eines Programms fol­gen­de Daten:

        • Datum,
        • Uhrzeit,
        • Computer,
        • Internetanbieter,
        • Stadt & Land
        • und Programm (Hash).

Das her­aus­ge­fun­den zu haben ist das Verdienst des Berliner Hackers Jeffrey Paul. Sein Bericht ist zu fin­den HIER .

Apple führt Protokoll dar­über, wann ganz genau ein Nutzer wel­che Programme aus dem App-Store aus­führt. Erfasst davon wer­den auch die Nutzung des anony­mi­sie­ren­den Tor-Browser oder VPN-Programme zum Schutz der Privatsphäre.

Apple weiss demnach:

        • wann der Nutzer zuhau­se ist,
        • wann am Arbeitsplatz,
        • wann bei Freunden,
        • wann auf Reisen.
        • Apple weiß, wel­che Apps der Nutzer öff­net und wo und wie oft.

Dieses Wissen behält Apple lei­der nicht für sich.

Denn die Daten wer­den vom Computer des Nutzers unver­schlüs­selt über­tra­gen. Daher kann sie jeder ein­se­hen, der das Netzwerk beob­ach­ten kann, also zum Beispiel auch der Internetanbieter.

Zu allem Überfluss wer­den die Daten der Nutzer nicht ein­mal direkt an Apple, son­dern an ein Netzwerk über­tra­gen, das von einer Firma “Akamai” betrie­ben wird.

Man muss wis­sen, dass Apple seit Oktober 2012 Partner im PRISM-Spionageprogramm des US-Militärs ist, wel­ches der US-Bundespolizei FBI und dem Militär auf Anfrage unge­hin­der­ten Zugang zu die­sen Daten gewährt, also ohne jeg­li­chen gericht­li­chen Beschluss. Allein in der ersten Jahreshälfte 2019 haben die Behörden dies über 18.000 Mal getan, und min­de­stens wei­te­re 17.500 Mal in der zwei­ten Jahreshälfte. Das gibt Apple sogar aus­drück­lich zu.

Die Daten ermög­li­chen es jeman­dem, der im Besitz all die­ser Daten ist, dar­in Bewegungs- und Aktivitätsmuster zu erkennen.

Bis vor kur­zem war es noch mög­lich, die­se Art von Daten auf dem Mac mit einem Programm namens Little Snitch zu blockie­ren. Das Programm ermög­lich­te es, die Standardkonfiguration zu deak­ti­vie­ren, sodass der Nutzer jede Verbindung geneh­mi­gen oder ableh­nen kann, wobei der Computer wei­ter­hin ein­wand­frei funk­tio­niert, auch ohne dass Apple die Daten erhält.

Die neue­ste Version des Apple-Betriebssystems, näm­lich MacOS 11.0 Big Sur, ver­hin­dert dies nun.

In der neue­sten Version des Betriebssystems funk­tio­niert Little Snitch nicht mehr, kann die Prozesse auf Betriebssystemebene nicht mehr inspi­zie­ren und blockie­ren. Darüber hin­aus behin­dert MacOS 11 sogar das Funktionieren von VPNs, sodass Apple-Programme die­se schlicht und ein­fach umge­hen können.

Im November hat Apple sei­ne neu­en Mac-Geräte vor­ge­stellt, die erst­mals mit einem selbst ent­wickel­ten Mikroprozessor aus­ge­rü­stet sind. Der neue Halbleiter ist angeb­lich drei­mal so schnell und hat eine dop­pelt so lan­ge Batterielaufzeit wie Intel-Chips. Doch was in die­sem Zusammenhang ent­schei­dend ist: Die neu­en Macs lau­fen nicht mit älte­ren Betriebssystemen. Mit ihnen kann man sei­ne Daten also nicht mehr vor Apple schützen.

Alles kommt noch schlimmer:

Das neue Apple-Betriebssystem lie­fert die Nutzer nicht nur einer Spionage aus, die man nicht mehr abschal­ten kann, son­dern es legt auch die tech­ni­schen Vorbereitungen dafür, dass auf Apple-Computern nur noch Anwendungen mit bestimm­ten Kennungen (Hashs) lau­fen kön­nen. Dies öff­net etwa auch die Tür für eine umfas­sen­de staat­li­che Zensur von Software.

Wenn man sich an den Apple-Computer setzt, soll­te man davon aus­ge­hen, dass sämt­li­che Online-Aktivitäten und wohl auch ein Großteil der Offline-Aktivitäten unter Beobachtung ste­hen. Irgendwo wer­den die Aktivitäten mit an Sicherheit gren­zen­der Wahrscheinlichkeit auf­ge­zeich­net und ana­ly­siert. Die Obrigkeit darf prak­tisch alles über die Bürger wis­sen – nun ver­mehrt auch unter Mitwirkung von Apple.

Die Internetkanzlei nutzt seit vie­len Jahren Linux.«

5 Antworten auf „Im Schatten von Corona: Neues Apple-Betriebssystem spioniert Nutzer aus“

  1. Apple mel­det:

    „Privatsphäre ist ein fun­da­men­ta­les Menschenrecht und die Basis für alles, was wir tun. Deshalb geben wir Ihnen mit iOS 14 mehr Kontrolle über die Daten, die Sie tei­len, und mehr Transparenz dar­über, wie die­se ver­ar­bei­tet werden.“

    https://​deut​sche​-wirt​schafts​-nach​rich​ten​.de/​5​0​6​8​4​0​/​W​e​n​n​-​d​i​e​s​e​-​L​i​c​h​t​e​r​-​l​e​u​c​h​t​e​n​-​s​p​i​o​n​i​e​r​t​-​I​h​r​-​A​p​p​l​e​-​S​m​a​r​t​p​h​o​n​e​-​S​i​e​-​aus

  2. Begabte Bastler, viel­leicht eine gute Nischen-Geschäftsidee, könn­ten ja über­le­gen klei­ne Aufkleber herzustellen:
    Warnfarbe, Apple-Symbol
    Text: „Wir müs­sen lei­der drau­ßen bleiben“

  3. @aa Microsoft hat kein Corona benö­tigt, um ähn­li­che Dinge bei Windows 10 einzubauen. 

    It's capi­ta­lism. Die ange­führ­te Qulle (inter­net­kanz­lei) möch­te aller­dings lie­ber Geschäfte mit der Angst vor Corona&Kommunisten machen: "Vermögensschutz vor Seuchen-Sozialismus bei Bank in Übersee". 

    Vielleicht mögen ja LeserInnen umstei­gen auf https://​linux​mint​.com/ ?

  4. Das mit Little Snitch ist noch rich­tig, aber blockie­ren ist mit der PF-Firewall pro­blem­los mög­lich. Die ist in macOS seri­en­mä­ssig mit dabei:

    https://​blog​.neilsa​bol​.site/​p​o​s​t​/​q​u​i​c​k​l​y​-​e​a​s​i​l​y​-​a​d​d​i​n​g​-​p​f​-​p​a​c​k​e​t​-​f​i​l​t​e​r​-​f​i​r​e​w​a​l​l​-​r​u​l​e​s​-​m​a​c​o​s​-​o​sx/

    Zugegeben ist das nichts für den Otto Normal Anwender, aber dass es nicht mög­lich ist, stimmt nicht.

    Zudem ist eine Firewall, die auf dem Rechner läuft, der nur ein­ge­schränkt kom­mu­ni­zie­ren soll, tech­nisch betrach­tet sowie­so für die Pfeife. Ein Programm hat ja fast schon leich­tes Spiel und kann die Einschränkungen wie­der aus­he­beln. Besser auf­ge­ho­ben ist eine Firewall auf dem Router.

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