Immerhin

In einem Artikel mit dem Titel "Bei hohen Infektionszahlen im Herbst: Politik offen für 2‑G-Modell in Deutschland" berich­tet rnd​.de am 27.8.:

»… Linke gegen 2‑G-Regelung

Grundsätzlich gegen die Einführung der 2‑G-Regelung ist die Linksfraktion. Ihr gesund­heits­po­li­ti­scher Sprecher, Achim Kessler, sieht im Ausschluss von unge­impf­ten Personen von vie­len sozia­len und kul­tu­rel­len Aktivitäten „einen schwer­wie­gen­den Eingriff in ihre, durch das Grundgesetz geschütz­te, all­ge­mei­ne Handlungsfreiheit“. Er hal­te die 2‑G-Regel daher „für nicht ver­hält­nis­mä­ßig und für zutiefst unsolidarisch“.«

Die stell­ver­tre­ten­de SPD-Fraktionsvorsitzende hin­ge­gen hält sie für eine pri­ma Idee, eben­so wie der Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen (Grüne), Karl Lauterbach genießt "2 G in vol­len Zügen und Büros" („Alte Studien, die gezeigt haben, dass man sich in der Bahn nicht infi­ziert, gel­ten nicht für die Delta-Variante und vol­le Züge“), ein "Vorsitzender des Parlamentarischen Begleitgremiums Covid-19-Pandemie, Rudolf Henke (CDU)," will, "dass nicht impf­ba­re Menschen wei­ter­hin kosten­lo­se Bürgertests bekom­men sol­len". Den Vogel schießt ein Bayer ab:

»Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek schließt eine 2‑G-Regelung nicht aus und ver­weist auf die stei­gen­den Inzidenzen: „Wenn die­ser Trend der ver­mehr­ten Infektionen sich fort­setzt, stellt sich auto­ma­tisch die Frage nach wei­te­ren Maßnahmen wie etwa 2 G”, sag­te der CSU-Politiker dem RND. Klar sei zwar, dass man auch die weni­gen Menschen nicht außer Acht las­sen dür­fe, die sich aus medi­zi­ni­schen Gründen nicht imp­fen las­sen kön­nen. „Allerdings gibt es laut den Experten des Robert Koch-Instituts nur weni­ge Gründe, die einer Impfung dau­er­haft oder vor­über­ge­hend entgegenstehen.”«

10 Antworten auf „Immerhin“

  1. Wir alle sind 2G, (1) Gesund und (2) Gearscht durch unse­re eige­ne Regierung.

    oder:

    Für uns alle gilt 2G: GrundGesetz – mit all sei­nen Rechten und Freiheiten.

  2. Da liegt Holetschek rich­tig. Autoimmunerkrankte, die kei­ne Antiviren ent­wickeln, wer­den zum Boostern gebe­ten und für Allergiker fin­det sich schon das pas­sen­de Stöffchen.
    Bei allen ande­ren kon­sta­tie­ren wir Anstellerei und sie sol­len gefäl­ligst den Arm hinhalten.

  3. Jetzt mau­ert die Merkel die Menschen voll ein, nicht zu unter­schät­zen, mit Hilfe der Sirene Klabauterbach und (sie­he da) einem (braun-)grünen "Abgeordneten.
    Nun ja, dann heißt es, wie­der auf das eige­ne Auto zum Fahren umzusteigen.

    Ich hof­fe, Menschen wachen auf, dass es um getra­ge­nen Staatsterror geht, der hier prak­ti­ziert wird und dass es Abgeordnete in dem Sinne nicht mehr zu geben scheint.

    Ich hof­fe, die Basis bekommt im September 2021 vie­le Stimmen (unter der Voraussetzung, dass man­cher Wahlzettel in den Wahllokalen nicht 'ver­schwun­den gelas­sen wird').

    1. @Ute Plass: Das Vorhaben „2G“ funk­tio­niert so lan­ge, bis es auf einer die­ser „Schutzveranstaltungen“ (arm­se­lig und nur als krank kann ich alle die bezeich­nen, die in dem Bericht des SWR in dem Club die Maske auf der Tanzfläche getra­gen haben) für 2G-Leute zu einem gro­ßen Ausbruch mit COVID 19 kommt. Dann feh­len die „übli­chen Übeltäter“ in Gänze und man kommt in Erklärungsnot, so nach dem Motto „Wir ken­nen nicht die Ursache und fin­den kei­ne Erklärung für die­sen Spreader-Event“.

      Dann kommt „1G“ mit dem sel­ben Ergebnis, und vie­le der Deppen da drau­ßen mer­ken viel­leicht lang­sam, dass sie nach Strich und Faden seit über ein­ein­halb Jahren ver­arscht wor­den sind.

  4. Apropos immer­hin:

    Die gan­ze taz? Nein! Immerhin die Sportredaktion scheint noch von eini­gen Unbeugsamen bevölkert.

    Aus einem offe­nen Brief an den ehe­ma­li­gen Kollegen und heu­ti­gen Präsidenten des FC St. Pauli Oke Göttlich:

    "Du hast die Hamburger 2G-Regel begrüßt. Am öffent­li­chen Leben kann nur noch teil­neh­men, wer geimpft oder gene­sen ist. Gesunde sind raus, also gesun­de Ungeimpfte. Sie kön­nen nicht mal mehr per Test den Nachweis erbrin­gen, dass sie gesund sind und dann auf Einlass hoffen.

    Normalerweise wür­de ja eine Fiebermessung rei­chen, aber gut. Gesunde wer­den jetzt von Ethikräten als Trittbrettfahrer bezeich­net und im Netz als unso­li­da­ri­sches Pack ver­un­glimpft. Die Inzidenz bei Geimpften, hast Du gesagt, zei­ge im Vergleich zu der bei Ungeimpften, „dass ein 2G-Modell ein logi­scher und sinn­vol­ler Weg ist, die Normalität und Existenz vie­ler Ver­an­stal­te­r:in­nen in unse­rem Stadtteil größ­ten­teils wie­der herzustellen“.

    Lieber Oke, Normalität wol­len wir doch alle, schnell und umfas­send, vol­le Stadien auch. Aber hier liegst du falsch: Es ist ein Gebot der Logik, dass die Inzidenz in einer Gruppe, die sich testen las­sen muss, höher ist als in einer, die dar­auf ver­zich­ten darf. Diesen Unterschied als Argument für die Ausgrenzung von Ungeimpften anzu­füh­ren, ist min­de­stens unredlich.

    Es gibt mitt­ler­wei­le vie­le Hinweise, dass die Inzidenzen bei glei­chem Testumfang ähn­lich wären; soge­nann­te Impfdurchbrüche häu­fen sich. Es han­delt sich ja eh um eine nicht ste­ri­le Impfung, die sicher­lich älte­re und vul­nerable Gruppen schüt­zen mag. Aber was sie nicht tut: Übertragungen verhindern.

    Glaubst Du, dass es trotz­dem gebo­ten ist, eine Gruppe, die gute Gründe haben mag, sich nicht imp­fen zu las­sen, aus­zu­sper­ren? Weil es gera­de oppor­tun ist, nicht zuletzt in Kreisen, die St. Pauli zuge­neigt sind? Hast Du dabei nicht ein mul­mi­ges Gefühl? Könnte das nicht grund­sätz­lich falsch sein? Ich fin­de es falsch. Es spal­tet. Es treibt einen Keil in eine ohne­hin zer­klüf­te­te Gesellschaft. Der Impuls reicht hin­ein ins Private, in Freundschaften und Beziehungen.

    Ich war wohl naiv, ich dach­te, St. Pauli wür­de gegen Sortierversuche auf­be­geh­ren. Stattdessen willst Du, lie­ber Oke, Stadion-Areale schaf­fen nur für Ungeimpfte. Sonderzonen. Ernsthaft? Ich mag das nicht glauben."

    https://​taz​.de/​2​G​-​R​e​g​e​l​-​b​e​i​m​-​F​C​-​S​t​-​P​a​u​l​i​/​!​5​7​9​4​0​75/

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