"Impfdurchbrüche": Der F.A.Z. geht ein kleines Licht auf

Der Artikel vom 12.11. auf faz​.net unter dem Titel "Was wir über die Impfdurchbrüche wis­sen" folgt zwar im Großen und Ganzen der vor­herr­schen­den Linie. Ein gewis­ses Erschrecken ange­sichts des jüng­sten Wochenberichts des RKI ist aber erkenn­bar. (Siehe dazu Lagebericht des RKI vom 11.11.: Fast 30.000 "Impfdurchbrüche" in einer Woche.) Es heißt auf faz​.net:

»… Besonders bei den Alten, also der gefähr­det­sten Gruppe, lässt ein Wert auf­hor­chen. 60,9 Prozent aller gemel­de­ten Covid-Fälle in der Altersgruppe 60 Plus geht auf voll­stän­dig Geimpfte zurück, es han­delt sich also um eben­sol­che Impfdurchbrüche. Der Wert ist in den ver­gan­ge­nen Wochen gestiegen.«

Das wird durch die­se Grafik veranschaulicht:

Mehr als 40 Prozent der Verstorbenen der Gruppe 60 Plus geimpft

»Insgesamt las­sen sich deut­li­che Unterschiede zwi­schen Älteren und Jüngeren aus­ma­chen. Bei der Gruppe 60 Plus waren zuletzt immer­hin 41,7 Prozent der Verstorbenen geimpft, auf den Intensivstationen lag der Anteil der Geimpften in die­ser Altersgruppe bei 36 Prozent. Bei der Gruppe der 18–59 Jahre alten Menschen waren hin­ge­gen nur 18,5 Prozent der Verstorbenen geimpft, und nur 12,9 Prozent der Intensivpatienten in die­ser Altersgruppe hat­ten einen Impfdurchbruch. Alle ande­ren Intensivpatienten hat­ten sich, im Umkehrschluss, nicht geimpft.«

11 Antworten auf „"Impfdurchbrüche": Der F.A.Z. geht ein kleines Licht auf“

  1. Herr Aschmoneit,
    Sie wol­len doch nicht 60jährige bereits zu den "Alten" zählen ?

    Das sind doch Menschen, die noch im Arbeitsleben stehen.

  2. Immer ne Frage der Perspektive – kann mich dun­kel an die Zeit erin­nern, in der die 30-jäh­ri­gen für mich Grufties waren….
    Heute sind sie es wie­der, mehr­fach gesumpft und dem Wildvirus aus­ge­lie­fert. Sollte die­se Gesellschaft die Kurve bekom­men, wer­den die in die­sen unsäg­li­chen Zeiten gebo­re­nen Kinder spä­ter weni­ger Senioren finan­zie­ren müs­sen. Friedhöfe kön­nen dann in Ruhe auf Vordermann gebracht werden.
    Auch wenn’s noch so düster ist, es gibt Lichtblicke.

    1. Ich habe, zu Besuch bei mei­ner Mutter, Alexa (zur Entschuldigung: sie ist fast blind) gefragt: "Wieviele Einwohner hat Deutschland 2030?" Sie hat geant­wor­tet :"79.000.000". – Beim näch­sten Mal wer­de ich sie dann noch fra­gen :"Warum?"

  3. impf­durch­brü­che sind posi­ti­ve test­ergeb­nis­se, stich­pro­ben mit einem unspe­zi­fi­schen werkzeug.
    die "imp­fung" ist eine gen-therapie.
    ein "impf­durch­bruch" ist ein krank­heits­aus­bruch oder eine posi­ti­ve stichprobe.
    wir soll­ten unse­re spra­che reflek­tie­ren und nicht den neu­sprech mit­ma­chen, die begriffs­ver­wir­rung, die spu­ren verwischt.

  4. "Trotz Impfungen Europa ist das Epizentrum der Pandemie

    Interessant ist, dass laut einer neu­en Harvard-Studie der vor allem in Deutschland vor­ge­tra­ge­ne Zusammenhang von Impfquote und Neuinfektionen nicht kau­sal fest­ge­stellt wer­den kann. Die Studie, die im European Journal of Epidemiology erschie­nen ist, hat 68 Länder und 2947 Bezirke in den USA unter­sucht. Das Fazit der Autoren: Die Zahl der Corona-Infektionen stei­ge in Ländern mit einer höhe­ren Impfrate auf eine Million Einwohner gerech­net sogar leicht an."
    https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​p​o​l​i​t​i​k​-​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​/​t​r​o​t​z​-​i​m​p​f​u​n​g​e​n​-​e​u​r​o​p​a​-​i​s​t​-​d​a​s​-​e​p​i​z​e​n​t​r​u​m​-​d​e​r​-​p​a​n​d​e​m​i​e​-​l​i​.​1​9​3​730

    https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​p​o​l​i​t​i​k​-​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​/​t​r​o​t​z​-​i​m​p​f​u​n​g​e​n​-​e​u​r​o​p​a​-​i​s​t​-​d​a​s​-​e​p​i​z​e​n​t​r​u​m​-​d​e​r​-​p​a​n​d​e​m​i​e​-​l​i​.​1​9​3​730

  5. Ausdrücklich wird eine "kli­ni­sche Symtomatik" verlangt.

    https://​fle​xi​kon​.doc​check​.com/​d​e​/​K​l​i​n​i​sch
    "1 Definition
    Klinisch ist ein Begriff der medi­zi­ni­schen Umgangssprache, der je nach Kontext ver­schie­de­ne Bedeutungen haben kann.
    Meistens wird kli­nisch als Kurzform für "kli­ni­sche Zeichen" oder das "kli­ni­sche Bild", also für direkt erkenn­ba­re Symptome und Beschwerden des Patienten benutzt. Der Begriff dient dabei zur Abgrenzung gegen­über ande­ren, "para­kli­ni­schen" Formen der Diagnostik.
    sie­he auch: sub­kli­nisch, Kliniker"

    https://​fle​xi​kon​.doc​check​.com/​d​e​/​S​u​b​k​l​i​n​i​sch
    "Definition
    Mit dem Begriff sub­kli­nisch wird der Verlauf bzw. die Schwere von Erkrankungen cha­rak­te­ri­siert. Subklinisch bedeu­tet "leicht ver­lau­fend" bzw. im über­tra­ge­nen Sinn "kli­nisch nicht oder nur schwer erkenn­bar". Die Abgrenzung vom Begriff "latent" ist nicht immer trennscharf.
    Das Gegenteil von "sub­kli­nisch" ist manifest."

    ( https://​fle​xi​kon​.doc​check​.com/​d​e​/​M​a​n​i​f​est
    "Das Gegenteil von "mani­fest" ist "latent"" (?) )

    https://​fle​xi​kon​.doc​check​.com/​d​e​/​S​y​m​p​t​o​m​a​tik
    "1 Definition
    Als Symptomatik wird die Gesamtheit aller bei einer Erkrankung auf­tre­ten­den Symptome bezeich­net, sowie gele­gent­lich auch die Lehre von den Symptomen (Symptomatologie).

    2 Hintergrund
    Entsprechen die Symptome einer Erkrankung den medi­zi­ni­schen Erwartungen, spricht man von einer typi­schen Symptomatik. So gehö­ren zur typi­schen Symptomatik einer Virusgrippe zum Beispiel die Symptome Husten, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Weichen die Symptome von der Norm ab, spricht man von einem aty­pi­schen Symptomatik.
    Tags: Erkrankung, Symptom"

    Also kei­ne "kli­nisch nicht oder nur schwer erkenn­bar", son­dern "direkt erkenn­ba­re Symptome und Beschwerden des Patienten", wie "Husten, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen".
    Bissele unfair. Bei Ungespritzen zäh­len auch asym­to­ti­sche Tests. Fehlt nur noch, dass eine Hospitalisierung vor­lie­gen muß.

  6. Also für mich wäre es ein Durchbruch, wenn mal jemand eine Impfung ent­wickeln wür­de, die etwas bringt. Das wäre für mich im eigent­li­chen Sinne des Wortes ein Impfdurchbruch.

  7. Ein klei­ner Schritt in die rich­ti­ge Richtung ist zwei­fel­los auch die Erkenntnis, dass bei den Patienten nicht immer der Impfstatus bekannt ist. Allerdings ist die Aussage "Impfstatus lag in 81% aller Fälle vor" m.E. nicht ganz richtig:
    Wochenbericht RKI mit den Zahlen KW 41 – 44: S. 21: "ver­stor­be­ne Covid-19-Fälle (sym­pto­ma­tisch mit Angabe zum Impfstatus: 840, davon Impfdurchbrüche 350".
    RKI-Dashboard: C‑Tote in die­sem Zeitraum: 2.323 (= Status "n.b." 1.483 = 63,8%!)
    Auf ITS ver­stor­ben lt. DIVI Intensivregister: 1.103.
    Wenn 1.103 Menschen auf der ITS ver­stor­ben sind, und wir alle bekann­ten Impfsatuts lt. RKI den ITS zuord­nen, waren nur bei 840 (= 76,2 % aller Fälle) der Impfstatus bekannt, das wäre eine Dunkelziffer von 263 Menschen = 23,8 %,
    hie­ße also im aller­gün­stig­sten Fall für die Toten auf ITS: Impfdurchbruch: 350 = 31,7%
    "Ungeimpft" bzs. teil­ge­impft: 490 = 44,5 %
    Stauts "n.b".: 263 = 23,8%.

    Jede ande­re Aufteilung wür­de dazu füh­ren, das der Anteil "Impfstatus n.b." auf den ITS wächst. Auf den ITS sind aber nur rd. 48 % aller Corona-Toten erstorben.
    Wie ist die­se m.E. gewal­ti­ge Informationslücke in den Krankenhäusern bzw. beim RKI in einer "epi­de­mi­schen Notlage von natio­na­ler Tragweite", in der täg­lich ver­sucht wird, das Narrativ von den nur "leich­ten Verläufen bei Geimpften" auf­recht­zu­er­hal­ten, zu erkä­ren? Welcher Gruppe müs­sen die "n.b." in wel­chem Umfang zuge­ord­net werden? 

    Wieder ein­mal zeigt sich: Die Zahlen tau­gen nichts, wo immer man hin­sieht: Mangelnde Infos und Widersprüche.

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