Impfstoff-Handhabung. Sind internationale Beobachter vor Ort?

Auf gel​be​-liste​.de ist eine aus­führ­li­che Anleitung zur Verwendung des Biontech-Impfstoffs zu fin­den. Es erscheint frag­lich, ob die ange­lern­ten VerabreicherInnen (Bundeswehr, Medizinstudierende) kor­rekt damit umzu­ge­hen wis­sen. Daher wäre eine Begleitung der Impftrupps durch qua­li­fi­zier­te Beobachter drin­gend wün­schens­wert. Man liest in dem Dokument:

»Genaue Handhabung und Applikation

Die gefro­re­nen Fläschchen soll­ten zum Auftauen auf 2°C bis 8°C gebracht wer­den. Alternativ kön­nen gefro­re­ne Fläschchen auch auf­ge­taut und bei Temperaturen von bis zu 25°C für maxi­mal zwei Stunden auf­be­wahrt wer­den. Wenn der unver­dünn­te Impfstoff aus dem Gefrierschrank genom­men wird, hat er eine maxi­ma­le Haltbarkeit von bis zu 5 Tagen (120 Stunden) bei 2°C bis 8°C und zusätz­li­che 2 Stunden bei Temperaturen von bis zu 25°C zur Vorbereitung der Verdünnung.

Wann darf der Impfstoff nicht mehr genutzt werden?

    • Nach Temperaturschwankungen
    • Bei nega­ti­vem Ergebnis der Sichtkontrolle des auf­ge­tau­ten Konzentrats oder des ver­dünn­ten Impfstoffes
    • Wenn der ver­dünn­te Impfstoff wie­der ein­ge­fro­ren wurde

Schritt 1

Anwendung BNT162b2 1
      • Auftauen: Empfehlung: im Kühlschrank ca. 3 Stunden, alter­na­tiv 30 Minuten bei Raumtemperatur
      • Wenn das auf­ge­tau­te Fläschchen Raumtemperatur erreicht hat, dre­hen Sie es vor der Verdünnung vor­sich­tig 10 Mal um. Nicht schüt­teln.
      • Vor der Verdünnung soll­te der Impfstoff als creme­far­be­ne Lösung ohne sicht­ba­re Partikel vorliegen.
      • Entsorgen Sie den Impfstoff, wenn Partikel oder Verfärbungen vor­han­den sind.

Schritt 2

Anwendung BNT162b2 2
      • Der auf­ge­tau­te Impfstoff muss in sei­ner ursprüng­li­chen Durchstechflasche mit 1,8 ml Natriumchloridlösung 9 mg / ml (0,9%) zur Injektion unter Verwendung einer 21-Gauge-Nadel (Farbe nach EN ISO 6009 dun­kel­grün) oder dün­ne­ren Nadel mit einer 2 ml Spritze asep­tisch ver­dünnt werden.
      • CAVE: Nicht kon­ser­vier­te Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9%) für Injektionszwecke ist das ein­zi­ge Verdünnungsmittel, das ver­wen­det wer­den soll­te. Dieses Verdünnungsmittel ist nicht im Impfkarton enthalten.

Schritt 3

Anwendung BNT162b2 3
      • Bevor die Nadel aus dem Fläschchen ent­fernt wird, muss der Fläschchendruck aus­ge­gli­chen wer­den, indem 1,8 ml Luft in die lee­re Verdünnungsmittelspritze gezo­gen werden.

Schritt 4

Anwendung BNT162b2 1
      • Drehen Sie die ver­dünn­te Lösung vor­sich­tig 10 Mal um. Nicht schüt­teln. Der ver­dünn­te Impfstoff soll­te als creme­far­be­ne Lösung ohne sicht­ba­re Partikel vorliegen.
      • Entsorgen Sie den ver­dünn­ten Impfstoff, wenn Partikel oder Verfärbungen vor­han­den sind.
      • Die ver­dünn­ten Fläschchen soll­ten mit dem Verdünnungsdatum sowie der Verdünnungszeit gekenn­zeich­net und zwi­schen 2°C und 25°C gela­gert werden.
      • Die Applikation soll so bald wie mög­lich und inner­halb von 6 Stunden nach der Verdünnung erfolgen.
      • Haltbarkeit des vor­be­rei­te­ten Impfstoffes: 6 Stunden bei bis zu 30°C

Schritt 5

Anwendung BNT162b2 4
      • Nach der Verdünnung ent­hält das Fläschchen 5 Dosen a 0,3 ml. Ziehen Sie die erfor­der­li­che 0,3 ml-Dosis des ver­dünn­ten Impfstoffs mit einer ste­ri­len Nadel und einer 1‑ml-Luer-Spritze her­aus und ver­ab­rei­chen Sie sie.
      • Auf Verfärbungen oder Partikel prüfen
      • Nicht ver­wen­de­ter Impfstoff soll­te 6 Stunden nach der Verdünnung ver­wor­fen werden.
      • Der Impfstoff soll­te nach der Verdünnung nicht mit dem Kraftfahrzeug trans­por­tiert wer­den. Jeglicher Versand (Transport) per Kraftfahrzeug nach Verdünnung erfolgt auf Gefahr des medi­zi­ni­schen Fachpersonals.

Dosierung

Die Dosis von BNT162b2 beträgt je 0,3 ml der Verdünnung (30 µg BNT162b2 RNA) im Abstand von 21 Tagen.

Wie wirkt BNT162b2?

Der Nukleosid-modi­fi­zier­te Messenger-RNA-Impfstoff BNT162b2 wird in Lipidnanopartikeln for­mu­liert, die die Abgabe der RNA in Wirtszellen ermög­li­chen, damit die Expression des SARS-CoV‑2 S‑Antigens erfol­gen kann. Der Impfstoff löst sowohl neu­tra­li­sie­ren­de Antikörper als auch zel­lu­lä­re Immunantworten gegen das Spike (S)-Antigen aus, was zum Schutz vor COVID-19- bei­tra­gen kann.«

(Hervorhebungen nicht im Original.)

7 Antworten auf „Impfstoff-Handhabung. Sind internationale Beobachter vor Ort?“

  1. Und sowas Kompliziertes wird gleich den Risikopatienten ver­ab­reicht; da sind so vie­le Fehler mög­lich, vor allem bei der genau­en Temperatur- Kontrolle und beim Verdünnen. Mir schwant schon Böses! Wenn die "Verabreicher" einen Fehler machen, wer haf­tet dann?

  2. Mir gefällt die Idee mit den inter­na­tio­na­len Beobachtern gut. Der Ablauf bie­tet der­ma­ßen vie­le Gelegenheiten, in denen Unaufmerksamkeit durch Ablenkung, Müdigkeit oder Zeitstress zu Fehlern füh­ren kann!
    Für beson­ders kri­tisch hal­te ich, dass der Ablauf in eini­gen Punkten stark von son­sti­gen Impfvorgängen abweicht (Temperaturvorschriften für Lagerung und Anwendung, Haltbarkeitsfristen, uvm.), was zumin­dest bei erfah­re­nen Impfern die Gefahr birgt, dass sie unter Druck in ihre alten Routinen verfallen.

    Und ob die neu­en Impfern unter Druck wohl tat­säch­lich den­nicht ver­wen­de­ten, auf­ge­tau­ten Impfstoff ent­sor­gen statt ihn wie­der ein­zu­frie­ren? Die sind dann schnell unter Rechtfertigungsdruck, war­um sie den zu ent­sor­gen­den Impfstoff nicht ver­wen­det haben. Und der Wirkstoff kommt ja schein­bar nicht in por­tio­nier­ten Größen, son­dern muss beim Aufziehen genau abge­mes­sen wer­den und hin­ter­lässt eine beträcht­li­che Restmenge. Das ist dop­pelt blöd.

  3. Der imp­fen­de Arzt haf­tet, es han­delt sich juri­stisch um Körperverletzung. Daher: Gründliche Anamnese, Untersuchung, Aufklärung und Unterschrift des Patienten not­wen­dig. Möglichkeit und Fähigkeit zu Notfallmaßnahmen muss gege­ben sein, d.h. Sauerstoffgabe, intra­ve­nö­sen Tropf legen, Notfallmedikamente geben…Ich fra­ge mich mit­zu­neh­men­dem Entsetzen, wer eigent­lich die Politiker berät.

  4. "DA GIBT ES NUR EINS" ich zitie­re einen Aufruf aus Wolfgang Borcherts Gedicht in leicht abge­wan­del­ter Form:
    " Du Mensch auf dem Dorf und Mensch in der Stadt, wenn SIE mor­gen kom­men und den Impfbefehl brin­gen, dann gibt es nur eins: SAG NEIN!!"

    1. In Wolfgang Borcherts Gedicht gibt es eine Stelle, die man schon heu­te bei uns vorfindet:
      "eine schlamm­graue dick­brei­ige blei­er­ne Stille wird sich her­an­wäl­zen, gefräßig,
      wach­send, wird anwach­sen in den Schulen und Universitäten und Schauspielhäusern,
      auf Sport- und Kinderspielplätzen, grau­sig und gie­rig unaufhaltsam –"

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