Indien: Zwei Drittel haben Antikörper gegen SARS-CoV‑2

Das hat die vier­te Erhebung des Indian Council of Medical Research (ICMR) hat erge­ben, wie u.a. .bbc​.com berich­tet. Eine gut ver­ständ­li­che Erklärung, was dies bedeu­tet, gibt Dr. Gursharan Singh Kainth, Gründer und Direktor des Guru Arjan Dev Institute of Development Studies:

»Die Seroprävalenz ist die Anzahl der Personen in einer Population, die auf der Grundlage sero­lo­gi­scher (Blutserum-)Proben posi­tiv auf eine bestimm­te Krankheit gete­stet wur­den; sie wird häu­fig als Prozentsatz der ins­ge­samt gete­ste­ten Proben oder als Anteil pro 100.000 gete­ste­te Personen angegeben. 

Die posi­ti­ve Identifizierung des Auftretens einer Krankheit basiert in der Regel auf dem Vorhandensein von Antikörpern für eine bestimm­te Krankheit, ins­be­son­de­re bei Virusinfektionen wie Herpes sim­plex, HIV und SARS-CoV‑2. Diese Zahl ist nicht signi­fi­kant, wenn die Spezifität der Antikörper gering ist. Die Überwachung wird vom Indian Council of Medical Research und dem National Centre for Disease Control in Zusammenarbeit mit den wich­tig­sten Interessengruppen und den staat­li­chen Gesundheitsämtern durchgeführt. 

Sero-Erhebungen die­nen der Schätzung und Überwachung von Infektionstrends in der Bevölkerung, die spe­zi­ell auf den Standort bezo­gen sind, um den aktu­el­len Verlauf des Virus zu ver­ste­hen. Die grund­le­gen­de Aufgabe der Sero-Erhebungen besteht dar­in, die genaue Infektionslast zu ermitteln.

Die erste lan­des­wei­te Sero-Erhebung wur­de im Mai letz­ten Jahres durch­ge­führt und ergab, dass weni­ger als 1 % der gete­ste­ten Personen Antikörper gegen das neu­ar­ti­ge Coronavirus hat­ten. Die zwei­te Sero-Erhebung, die im August letz­ten Jahres begon­nen hat­te, ergab eine Positivitätsrate von 6,6 Prozent. Die drit­te Erhebung, die zwi­schen Dezember 2020 und Januar die­ses Jahres statt­fand, ergab, dass mehr als ein Fünftel der gete­ste­ten Personen sich mit COVID-19 infi­ziert und davon erholt hatte.

Die vier­te und letz­te lan­des­wei­te Antikörpererhebung des ICMR fand zwi­schen Juni und Juli in den­sel­ben 70 Bezirken in 21 Bundesstaaten statt, in denen auch die ersten drei Erhebungsrunden durch­ge­führt wur­den, nach­dem die zwei­te Welle abge­klun­gen war. Die Gesamtstichprobe für die vier­te Runde umfass­te 28.975 Personen und 7.252 Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Die drit­te Erhebung umfass­te Kinder ab 10 Jahren, wäh­rend die jüng­ste Ausgabe auch Kinder ab 6 Jahren ein­be­zog. Interessanterweise wur­den bei fast der Hälfte von ihnen Antikörper entdeckt.

Die jüng­ste Sero-Umfrage des ICMR ergab, dass zwei Drittel der Bevölkerung über sechs Jahren mit SARS-CoV‑2 infi­ziert waren. Noch wich­ti­ger ist, dass ein Drittel der Bevölkerung kei­ne Antikörper auf­wies. Nach den Ergebnissen der vier­ten Sero-Erhebung sind 40 000 Einwohner des Landes wei­ter­hin gefähr­det. Auch wenn ein noch grö­ße­rer Anteil der Inder jetzt Antikörper gegen die Krankheit hat, müs­sen wir wei­ter­hin wach­sam sein. "[sic] Die Auswirkungen die­ser gro­ßen Sero-Umfrage zei­gen deut­lich, dass es einen Hoffnungsschimmer gibt. Aber es gibt kei­nen Grund zur Selbstzufriedenheit. Wir müs­sen ein COVID-gerech­tes Verhalten bei­be­hal­ten. Es wird all­ge­mein ange­nom­men, dass die tat­säch­li­che Zahl der COVID-19-Infektionen wesent­lich höher ist als die in Tests erfass­te. Die Frage ist: Woher kommt die­ser gro­ße Unterschied zwi­schen den bestä­tig­ten COVID-19-Fällen und der Sero-Prävalenz? Nach Ansicht von Experten kön­nen die COVID-19-Fälle asym­pto­ma­tisch sein, oder es besteht die Möglichkeit, dass die Menschen die Infektion nicht gemel­det haben. Genau hier kommt die Rolle der Sero-Erhebung ins Spiel, um die Prävalenz des Virus in einem bestimm­ten Gebiet zu ermitteln. 

Bei Serotests wird der flüs­si­ge Teil des Blutes, das "Serum", unter­sucht, nicht die Nasen‑, Rachen- und Mundflüssigkeit. Und die­se Tests wei­sen eine Immunreaktion auf das Virusmaterial nach, nicht das SARS-CoV-2-Virusmaterial selbst. Das Blutserum einer Gruppe von Personen wird mit einem Antikörpertest unter­sucht, der auch als Serologietest bezeich­net wird. {Unter Serologie ver­steht man die wis­sen­schaft­li­che Untersuchung von Serum und ande­ren Körperflüssigkeiten. In der Praxis bezieht sich der Begriff gewöhn­lich auf den dia­gno­sti­schen Nachweis von Antikörpern im Serum. Solche Antikörper wer­den typi­scher­wei­se als Reaktion auf eine Infektion (gegen einen bestimm­ten Mikroorganismus), gegen ande­re frem­de Proteine (z. B. als Reaktion auf eine unpas­sen­de Bluttransfusion) oder gegen kör­per­ei­ge­ne Proteine (bei Autoimmunerkrankungen) gebil­det. In bei­den Fällen ist das Verfahren ein­fach}. Der Antikörpertest sucht nach Antikörpern und prüft, ob das Immunsystem einer Person auf die Infektion reagiert hat.

Auf eine Virusinfektion reagiert der Körper mit zahl­rei­chen Immunreaktionen. Eine davon ist die Bildung von Proteinen, so genann­ten Antikörpern, die sich an das Virus hef­ten (oder "bin­den") – die­se zei­gen sich inner­halb weni­ger Tage nach der Infektion. Die Infektion selbst ver­schwin­det nor­ma­ler­wei­se nach ein paar Wochen.

Der mensch­li­che Körper ent­wickelt zwei Arten von Antikörpern – IgM (Immunglobulin M) und IgG (Immunglobulin G) gegen jede Infektion. IgG-Antikörper blei­ben mona­te­lang bestehen und wei­sen auf eine frü­he­re Infektion hin. Die Ig sind eine Klasse von Proteinen, die als Antikörper fun­gie­ren und im Blut und im Immunsystem zu fin­den sind. Diese Antikörper wer­den unab­hän­gig davon gebil­det, ob die infi­zier­te Person asym­pto­ma­tisch war oder tat­säch­lich eine Krankheit hat­te. Und natür­lich hat nie­mand, der nicht mit dem Virus in Berührung gekom­men ist, die­se spe­zi­el­len Antikörper.

Daher wird bei den in Indien durch­ge­führ­ten Sero-Untersuchungen nach dem Immunglobulin G gesucht. Nach Angaben von Fachleuten sind fast 70 bis 80 Prozent der Immunglobuline im Blut IgG. Der Körper kann wäh­rend einer Erstinfektion spe­zi­fi­sche IgG-Antikörper pro­du­zie­ren, die "die Grundlage für einen lang­fri­sti­gen Schutz gegen Mikroorganismen" bil­den.«

62,3 bei nicht "Geimpften", bis zu 89,8 bei doppelt "Geimpften"

»Berichten zufol­ge ergab die vier­te Sero-Erhebung, dass 62,3 Prozent der nicht geimpf­ten Personen Antikörper auf­wie­sen, wäh­rend es bei den­je­ni­gen, die eine Dosis erhal­ten hat­ten, 81 Prozent waren. Bei den Personen, die bei­de Impfungen erhal­ten hat­ten, lag die Antikörperprävalenz bei 89,8 Prozent. Nach Angaben des ICMR tre­ten die bei einer Sero-Untersuchung ermit­tel­ten Antikörper (IgG) in der Regel zwei Wochen nach Beginn der Infektion auf, sobald sich die Person von der Infektion erholt hat, und hal­ten meh­re­re Monate lang an. Daher ist ein Antikörpertest für den Nachweis einer Infektion nicht sinn­voll, der in Indien haupt­säch­lich mit dem RT-PCR- oder schnel­len Antigentest (RAT) durch­ge­führt wird, für den eine Mund- und Nasenabstrichprobe von Gesundheitsfachkräften ent­nom­men wird.

Beim sero­lo­gi­schen Test hin­ge­gen wird eine Blutprobe zum Nachweis von Antikörpern ver­wen­det. RT-PCR und RAT suchen nach dem Vorhandensein des eigent­li­chen Virus, wäh­rend der Antikörpertest nach Antikörpern im Blut sucht.

Nach Angaben der US-Arzneimittelbehörde wird die Leistung die­ser Tests durch ihre "Sensitivität", d. h. ihre Fähigkeit, Personen mit Antikörpern gegen SARS-CoV‑2 zu iden­ti­fi­zie­ren (wah­rer Positivanteil), und ihre "Spezifität", d. h. ihre Fähigkeit, Personen ohne Antikörper gegen SARS-CoV‑2 zu iden­ti­fi­zie­ren (wah­rer Negativanteil), beschrie­ben. Das Ergebnis kann ent­we­der als "reak­tiv" gele­sen wer­den, d. h., es wur­den IgG-Antikörper nach­ge­wie­sen, oder als "nicht reak­tiv", d. h., es wur­den kei­ne Antikörper gefunden.

Wenn also eine Person infi­ziert ist, ist das Virus in der Nasen‑, Rachen- und Mundflüssigkeit höch­stens ein paar Wochen lang nach­weis­bar. Würde in die­ser Zeit kein Test durch­ge­führt, wüss­ten wir nie, ob die Person mit dem Virus infi­ziert war. IgG-Antikörper blei­ben jedoch lan­ge Zeit im Blut einer sol­chen Person. Wenn wir also zu irgend­ei­nem Zeitpunkt das Blut auf die­se Antikörper testen und sie fin­den (wodurch die Person "sero­po­si­tiv" wird), kön­nen wir sagen, dass die­se Person in den letz­ten Wochen/Monaten tat­säch­lich infi­ziert wur­de. Es kön­nen nicht alle Personen gete­stet wer­den, son­dern nur eini­ge zufäl­lig aus­ge­wähl­te Personen. Die Ergebnisse sind eine Schätzung des Anteils der Personen, die sich in der Vergangenheit infi­ziert haben, und ver­mit­teln ein umfas­sen­des Bild davon, wie sich das Virus im Laufe der Zeit in der Gemeinschaft ver­brei­tet hat. Außerdem weist der Sero-Survey-Test kei­ne "schüt­zen­den" Antikörper nach, son­dern nur alle Antikörper (die "schüt­zen­den" sind viel schwie­ri­ger in gro­ßem Maßstab zu testen). Und selbst wenn er "schüt­zen­de" Antikörper nach­wei­sen wür­de, wis­sen wir nicht, wel­che Mengen an "schüt­zen­den" Antikörpern für einen tat­säch­li­chen Schutz erfor­der­lich sind.

Die wich­tig­sten Auswirkungen einer Sero-Erhebung für Experten des öffent­li­chen Gesundheitswesens lie­gen im Status der Ausbreitung einer Infektion in einer bestimm­ten Stichprobengruppe. Laut ICMR kön­nen Sero-Erhebungen Daten über "den Anteil der Bevölkerung, der dem neu­en Coronavirus aus­ge­setzt ist, ein­schließ­lich asym­pto­ma­ti­scher Personen" lie­fern. Aber das ist nicht die ein­zi­ge Erkenntnis. Erhebungen unter bestimm­ten Gruppen, z. B. Hochrisiko- oder gefähr­de­ten Bevölkerungsgruppen wie Beschäftigten im Gesundheitswesen und an der Front, immun­ge­schwäch­ten Personen oder Personen in Sperrzonen, kön­nen eben­falls dazu die­nen, zu beur­tei­len, wer im Vergleich zu den ande­ren beson­ders gefähr­det ist. Dies kann es den Gesundheitsbehörden ermög­li­chen, geziel­te Maßnahmen zu pla­nen, die auf die gesund­heit­li­chen Bedürfnisse einer bestimm­ten Gruppe oder eines bestimm­ten Gebiets zuge­schnit­ten sind.

Laut Soumya Swaminathan, der lei­ten­den Wissenschaftlerin der WHO, bie­ten Sero-Erhebungen auch die Möglichkeit zu ver­fol­gen, wie lan­ge die Immunität anhält, nach­dem sich eine Person von COVID-19 erholt hat. Sero-Erhebungen kön­nen dazu die­nen, "die­sel­be Gruppe von Menschen über einen bestimm­ten Zeitraum hin­weg zu testen, um mehr über die Immunität gegen die­ses Virus zu erfah­ren". Wichtig ist, dass Sero-Erhebungen auch Aufschluss dar­über geben, wer sich nicht mit dem neu­ar­ti­gen Coronavirus infi­ziert hat, d. h. die Gesundheitsbehörden kön­nen fest­stel­len, wel­cher Anteil der Bevölkerung noch anfäl­lig für eine Infektion ist und wie weit ein bestimm­ter Ort davon ent­fernt ist, die Herdenimmunität zu erreichen.

"Herdenimmunität", ein in die­sem Zusammenhang immer wie­der­keh­ren­der Begriff, bezeich­net eine Situation, in der so vie­le Menschen in der Gemeinschaft immun und vor dem Virus geschützt sind, dass die Übertragung von Mensch zu Mensch ein­fach zum Stillstand kommt, auch wenn nicht alle immun und geschützt sind.«

Herdenimmunität

»Welcher Anteil der Bevölkerung immun sein soll­te, um den Punkt der "Herdenimmunität" zu errei­chen, ist von Situation zu Situation unter­schied­lich. Wir haben kei­ne Ahnung, wo die­ser Punkt für COVID-19 liegt. Sero-Untersuchungen sind zwar nütz­lich, um die Herdenimmunität zu unter­su­chen, aber sie sagen nichts dar­über aus, ob die­ser Punkt erreicht ist oder nicht.

Wenn genü­gend Menschen in einer bestimm­ten Population Antikörper gegen eine Infektion ent­wickelt haben – ent­we­der durch Ansteckung und Genesung oder durch Impfung -, kann man davon aus­ge­hen, dass die Krankheit in ihrem Verlauf gestoppt wird, da es für sie schwie­rig wird, neue Menschen zu infi­zie­ren. Dies wird als Herdenimmunität bezeich­net, d. h. wenn die Exposition eines aus­rei­chen­den Teils der Bevölkerung sicher­stellt, dass die übri­gen Menschen geschützt sind.

Dieser Anteil ist bei den ver­schie­de­nen Krankheiten unter­schied­lich hoch. Bei einer hoch­an­stecken­den Krankheit wie Masern bei­spiels­wei­se liegt der Schwellenwert für die Herdenimmunität bei hohen 94 %. Das bedeu­tet, dass mehr als neun von zehn Menschen ent­we­der von der Krankheit gene­sen oder dage­gen geimpft sein soll­ten, um sicher­zu­stel­len, dass es kei­ne wei­te­ren Fälle gibt. Da die Impfung gegen Masern und ande­re Krankheiten jedoch weit ver­brei­tet ist, wer­den kei­ne gro­ßen Krankheitsausbrüche gemel­det, obwohl immer wie­der ver­ein­zel­te Fälle auftauchen.

Für das neu­ar­ti­ge Coronavirus wird die Herdenimmunität auf etwa 70–80 % geschätzt. Das heißt, dass etwa vier von fünf Menschen Antikörper gegen die Infektion haben soll­ten, um ihre Ausbreitung zu ver­hin­dern. Experten wei­sen jedoch dar­auf hin, dass dies bei einer neu­en Infektion, mit der die Menschheit noch nie in Berührung gekom­men ist, und um die es sich bei dem neu­ar­ti­gen Coronavirus han­delt, nicht ganz so ein­fach ist.

Das Auftreten neu­er Stämme, die eine Reinfektion ver­ur­sa­chen kön­nen, kann die Herdenimmunität zunich­te machen. Auch die Fähigkeit der ein­zel­nen Stämme, Impfstoff-Antikörper zu über­win­den, kann eine Herausforderung für das Erreichen der Herdenimmunität darstellen.

Die Seroerhebung gibt im Großen und Ganzen zwei Dinge an: erstens den Prozentsatz der Bevölkerung, der dem Virus aus­ge­setzt ist. Zweitens, wel­che Gruppen stär­ker expo­niert sind oder höhe­re Infektionsraten auf­wie­sen. Umfasst die Stichprobenpopulation bei­spiels­wei­se Gesundheitspersonal, Kinder und älte­re Menschen, dann kön­nen die Ergebnisse Aufschluss dar­über geben, wel­che der drei Gruppen mehr Infektionen zu ver­zeich­nen hat­te. Drittens, wie sich die Infektionsraten in einem bestimm­ten Gebiet ent­wickeln. Hierfür müs­sen regel­mä­ßig Sero-Erhebungen durch­ge­führt wer­den. Seropositive Personen oder rekon­va­les­zen­te COVID-19-Patienten unter­bre­chen die Übertragungskette, weil sie immun sind.

Experten zufol­ge behal­ten Gedächtniszellen, die aus T- und B‑Zellen bestehen, nor­ma­ler­wei­se ein Leben lang die Erinnerung an eine Infektion, so dass die Gedächtniszellen bei einem erneu­ten Angriff des Virus auf den Körper eine schnel­le­re Immunreaktion aus­lö­sen kön­nen. Im Falle von COVID-19 weiß jedoch nie­mand, wie lan­ge die Immunität anhält. Verschiedenen Studien zufol­ge kann die Immunität jedoch vier bis sechs Monate anhalten.

Dr. Gursharan Singh Kainth ist Gründer und Direktor des Guru Arjan Dev Institute of Development Studies«
eura​si​are​view​.com (24.7.)

(Hervorhebungen nicht im Original.)

Darüber berich­tet auch trans​pa​renz​test​.de. Bisher ist es mir nicht gelun­gen, die Studie im Original zu finden.


Warum ist eine sol­che unauf­ge­reg­te Berichterstattung bei uns nicht mög­lich? Weil das erklär­te Ziel der Bundesregierung ist, den Pharmastandort Deutschland zu fördern?

10 Antworten auf „Indien: Zwei Drittel haben Antikörper gegen SARS-CoV‑2“

  1. "Bisher ist es mir nicht gelun­gen, die Studie im Original zu fin­den."

    Wenn die Daten erst im Juni/Juli ermit­telt wur­den, dann kann das noch nicht ver­öf­fent­licht sein. Das geht nur bei Dr. Osten. 😉
    Die bekann­ten Informationen zu der Studie stam­men wohl aus einer Pressekonferenz und dürf­ten also eher einem Pre-Print Paper entsprechen.

  2. Unaufgeregt fin­de ich die Berichterstattung nicht. Das liest sich doch nicht anders als über­all sonst. 

    Es wird am Ende das Narrativ gehal­ten, dass man bei natür­li­cher Infektion nur 6 Monate Immun ist, mit­tels einer Impfung, die nur ein klei­nes Teil des eigent­li­chen Virus ent­hält aber Herdenimmunität errei­chen könne. 

    Außerdem haben nar­ra­tiv­ge­treu IgG Antikörper kei­ne Funktion bei natür­li­cher Infektion, wohl aber, wenn sie nach einer Impfung entstehen. 

    Und anson­sten weiß man wie­der nichts zu allem, weil für Corona kei­ne Gesetzmäßigkeiten der Biologie gel­ten dür­fen und des­halb auch nicht anzu­neh­men sind.

  3. Was das auch noch bedeu­tet, habe ich vor­ge­stern mal rech­ne­risch überschlagen.
    Wenn 2/3 der indi­schen Bevölkerung "Coronafälle" waren, über­wie­gend asymptomatisch/ungetestet, dann liegt die Infektionssterblichkeit um 0,05%.

    Geschwurbel muss im Artikel natür­lich fehlen.

  4. Gemäß der aktu­el­len RKI-Zahlen gab es in den letz­ten fünf Wochen 61 Todesfälle mit Bezug zu Corona. In die­sem Zeitraum fal­len im Schnitt 94.500 Sterbefälle an. 61 von 94.500 sind rund 0,075 %.

    In die­sen Zeitraum fal­len allein sta­ti­stisch gese­hen 260 Verkehrstote, 4.000 Tote durch Verletzungen, Vergiftungen und ande­re äuße­re Ursachen und 23.000 Krebstote.

    Und wir spre­chen bei 61 immer noch von einer Pandemie natio­na­ler Tragweite. Lächerlich, wer sich davon noch beein­drucken lässt. Wir haben in Deutschland rund 2.000 Krankenhäuser und weni­ger als 500 Corona-Patienten.
    Das alles ist mitt­ler­wei­le nur noch kaf­ka­esk, ich komm mir vor wie in einem schlech­ten Film.

    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2021-08–05.pdf?__blob=publicationFile

    Mehrere Studien zur Seroprävalenz gibt es auch. Die letz­te Veröffentlichung zur der wohl bedeu­tend­sten liegt nun wie­der zwei Monate zurück; die letz­ten Zahlen sind vom April. Für Deutschland ergab die Studie im April eine Seroprävalenz von 17,3 % – und das bei einem expo­nen­ti­el­len Wachstum (Dezember 2 %, Januar 3 %, Februar 7 %, März 11 %). 

    Wenn man die drei Wochen Verzögerung noch mit ein­rech­net, dürf­te die­se Steigerung allein auf die zwei­te Welle zurück­zu­füh­ren sein; das heißt, dass wir jetzt in Deutschland geschätzt eher bei 75 % als bei 50 % lie­gen (min­de­stens 62 % geimpft, plus 20 % Genesene, wobei sich bei­de Gruppen auch über­schnei­den können).

    https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​A​Z​/​N​/​N​e​u​a​r​t​i​g​e​s​_​C​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​/​P​r​o​j​e​k​t​e​_​R​K​I​/​S​e​B​l​u​C​o​_​Z​w​i​s​c​h​e​n​b​e​r​i​c​h​t​.​h​tml

    Jedenfalls sind die aktu­el­len Zahlen unter Verschluss. Bestimmt ein Versehen.

  5. @aa: Ich hat­te noch eine älte­re Version vor­lie­gen (Bis KW30). Dann kamen wohl noch ein paar Nachmeldungen, das ist immer so. Aber wie gesagt, sta­ti­stisch ist das vernachlässigbar.

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