Infektionsrisiko bei Kindern: Der Konflikt mit dem Pieks

2018 konn­te man auf faz​.net noch halb­wegs dif­fe­ren­ziert über Kinderimpfungen schreiben:

»„Als wir Kinder- und Jugendärzte vor Jahren davon gehört haben, dass es nun eine Impfung gegen Meningokokken B geben soll, waren alle ganz eupho­risch“, sagt Barbara Mühlfeld, Pädiaterin aus Bad Homburg bei Frankfurt. „Jeder Kinder- und Jugendarzt hat in sei­ner Ausbildung auf Intensivstationen gear­bei­tet und schwer­kran­ke Kinder mit einer Meningokokkeninfektion gese­hen, da freut man sich, wenn das in Zukunft zu ver­hin­dern ist.“ 

Außerdem lebe man als Arzt immer mit der Angst, eine sol­che schwer ver­lau­fen­de Infektion, die meist mit unspe­zi­fi­schen Symptomen wie Fieber, Unruhe und Übelkeit beginnt, ein­mal zu über­se­hen. Denn das Tückische an die­sen Erkrankungen ist, dass sie sich rapi­de ver­schlim­mern, also inner­halb weni­ger Stunden. Je frü­her mit einer Behandlung durch ein Antibiotikum begon­nen wird, umso grö­ßer sind die Heilungschancen. Doch als der Impfstoff 2013 dann tat­säch­lich da war, „war die Euphorie doch etwas gedämpft, und das ist bis heu­te so“, sagt Mühlfeld.

Was sie damit andeu­tet: Der Meningokokken-B-Impfstoff ist ein rela­tiv neu­er Impfstoff, etwa im Vergleich zum Masern-Impfstoff. In der Studienphase vor sei­ner Zulassung hat er zwar sei­ne Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt, aber trotz­dem gibt es noch offe­ne Fragen:

1. Es ist nicht klar, wie lan­ge der Impfstoff dem Geimpften tat­säch­lich Schutz bie­tet. Ausgegangen wird im Moment von nur rund zwei Jahren.

2. Es fehlt an Erfahrung mit even­tu­el­len Nebenwirkungen, die sich erst nach län­ge­rer Zeit zei­gen können.

3. Es ist noch nicht bewie­sen, ob der Impfstoff im Sinne der Herdenimmunität nicht nur die Geimpften, son­dern auch die Ungeimpften schützt. Damit wür­de man auch sei­ne Übertragbarkeit bremsen.

4. Die momen­ta­ne Meningokokken-B- Impfung bie­tet ver­mut­lich nur einen Teilschutz, bewahrt den Geimpften damit aber nicht vor allen Bakterien die­ser Gattung.«

Damals fehl­te eine unein­ge­schränk­te Empfehlung der Stiko. Das hin­der­te ähn­lich wie heu­te Ärzte nicht dar­an, mun­ter loszuimpfen:

»Professor Ulrich Heininger kennt all die­se offe­nen Fragen und Diskussionen um die Meningokokken-B-Impfung. Der lei­ten­de Arzt der päd­ia­tri­schen Infektiologie und Vakzinologie am Universitäts-Kinderspital in Basel hat sich sei­ne posi­ti­ve Einstellung zu die­ser Impfung aber des­halb nicht neh­men las­sen. „Erst ein­mal haben wir hier einen guten Impfstoff, der Todesfälle bei Kindern ver­hin­dern kann, wes­halb ich ihn allen Eltern emp­feh­len wür­de, die ihr Kind davor schüt­zen möch­ten.“ In sei­ner Heimat, der Schweiz, die nicht Mitglied der EU ist, ist der Impfstoff noch gar nicht auf dem Markt. Heininger kennt aber zahl­rei­che Eltern, die sich ein Privatrezept aus­stel­len las­sen, um den Impfstoff für ihre Kinder in Deutschland zu holen.

Mit den offe­nen Fragen zur Impfung geht der Professor prag­ma­tisch um: „Wenn sich her­aus­stellt, dass der Impfstoff tat­säch­lich nur zwei Jahre wirkt, dann muss man den Kindern eben eine Auffrischimpfung geben.“ Auch die Diskussion um die Nebenwirkungen sieht er gelas­sen. Ein paar Tage Fieber nach der Impfung stün­den in kei­nem Verhältnis zu der Schwere der Erkrankung, vor der die Impfung schüt­ze. Und auch das Risiko für ern­ste, unent­deck­te Nebenwirkungen schätzt er als gering ein…

Professor Rüdiger von Kries spricht am Telefon von einem ethi­schen Dilemma, in dem die Stiko sich in Bezug auf die Meningokokken-B-Impfung befin­de. Von Kries ist Mitglied der Stiko und Leiter der Abteilung Epidemiologie am Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Als Stiko möch­te man der Bevölkerung Segensreiches nicht vor­ent­hal­ten, aber man will ihr auch nichts zumu­ten, bei dem man sich über den Nutzen für die Allgemeinheit nicht ganz sicher ist.“…

Eine beson­ders gro­ße Rolle für die Stiko spielt bei der Entscheidung auch die Tatsache, dass der Impfstoff – Stand heu­te – nur den Geimpften schützt, aber nicht alle ande­ren. Eine nach­ge­wie­se­ne Herdenimmunität wäre einer offi­zi­el­len Empfehlung sicher­lich dienlich…

Das Pharmaunternehmen Glaxosmithkline gibt auf Nachfrage übri­gens bekannt, dass vom Meningokokken-B-Impfstoff Bexsero seit Markteinführung über 800 000 Dosen nach Deutschland aus­ge­lie­fert wur­den. Weltweit belau­fe sich die Zahl auf über 15 Millionen…«


Fast drei Jahre spä­ter, am 10.12.21, schreibt die glei­che Autorin unter dem Titel "Ist die STIKO zu lang­sam?"(Bezahlschranke) gezähm­ter:

»Der Ruf nach Veränderungen begann ganz unschein­bar mit einem Satz im Konjunktiv. „Man müss­te über­le­gen, wie die STIKO künf­tig auf­ge­hängt ist, um ihre Neutralität und Unabhängigkeit zu sichern“, sag­te Ute Teichert, die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte des öffent­li­chen Gesundheitsdienstes, im Juli. In den Wochen davor waren Politiker mehr­fach mit den Wissenschaftlern der Ständigen Impfkommission (STIKO) anein­an­der­ge­ra­ten. Die Fachleute muss­ten ihre Corona-Impfempfehlung mehr­fach ändern. Es ging um wich­ti­ge Fragen: Wer soll den Impfstoff von Astra-Zeneca bekom­men? Und kön­nen Jugendliche von zwölf Jahren an prin­zi­pi­ell geimpft wer­den? Die poli­ti­schen Entscheider waren genervt, dass die STIKO für ihre Empfehlungen so lan­ge brauch­te. Mehrere Politiker, allen vor­an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), hat­ten die Kommission unter Druck gesetzt, schnel­ler zu ent­schei­den und mehr im Sinne der Politik…

Das Gezerre um die Kinderimpfungen zeigt, dass die Pandemie der STIKO ein Arbeitstempo abver­langt, für das sie nicht gemacht ist. Bisher lief es so: Nachdem die Europäische Arzneimittelagentur einen neu­en Impfstoff zuge­las­sen hat, lan­den die Unterlagen auf dem Tisch der STIKO – und wan­dern von dort in die ent­spre­chen­de Arbeitsgruppe, von denen es etwa ein Dutzend gibt. Deren Mitglieder beu­gen sich über die Zulassungsunterlagen und bit­ten die Wissenschaftler in der Geschäftsstelle beim RKI, wei­te­re Studien und inter­na­tio­na­le Daten zu sich­ten – sowohl zu Sicherheit und Wirksamkeit des neu zuge­las­se­nen Impfstoffs als auch zur Krankheitslast, die durch eine Infektion mit dem Erreger ent­steht, gegen den die Impfung schüt­zen soll. Das Verfahren ist auf­wen­dig, die Wissenschaftler bewer­ten jeden Aufsatz nach einem bestimm­ten System. Nach Auswertung aller Unterlagen kri­stal­li­siert sich besten­falls ein kla­res Bild heraus.

Bei einem neu­en Impfstoff dau­ert das Verfahren nor­ma­ler­wei­se min­de­stens sechs Monate, meist län­ger als ein Jahr – in Zeiten von Corona undenk­bar. Bei den Covid-19-Impfstoffen prüf­te die STIKO oft schon vor­läu­fi­ge Unterlagen, damit es nach­her schnel­ler ging. Nebenwirkungen der Impfungen wur­den sonst über ein bis zwei Jahre beob­ach­tet, ehe das Gremium eine Empfehlung abgab, bei Corona waren es gera­de drei Monate. Und anstatt wie frü­her ein paar Mal im Jahr zu kon­fe­rie­ren, schal­ten sich die Mitglieder inzwi­schen wöchent­lich vir­tu­ell zusam­men, zuletzt am Mittwochnachmittag…

Aus der Sicht von Sabine Wicker gibt es oft ein grund­le­gen­des Verständnispro­blem, wenn es um die Rolle der STIKO geht. Die Medizinerin lei­tet den betriebs­ärzt­li­chen Dienst der Frankfurter Universitätsklinik und ist stell­ver­tre­ten­de Vorsitzende der Ständigen Impfkommission. „Viele wis­sen nicht so wirk­lich, was die unter­schied­li­chen Aufgaben der STIKO und der Europäischen Zulassungsbehörde sind und war­um STIKO-Empfehlungen von den Entscheidungen der Zulassungsbehörden abwei­chen kön­nen“, sagt Wicker. Für die Zulassung muss der Hersteller Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit sei­nes Impfstoffs nach­wei­sen und bele­gen, dass der Nutzen die Risiken deut­lich über­steigt. Die Arbeit der STIKO beginnt dort, wo die der Zulassungsbehörde endet. „Bei den Impfempfehlungen wer­den nicht nur Nutzen und Risiko für die ein­zel­ne zu imp­fen­de Person bewer­tet, son­dern auch, wie sich die Impfung auf die Gesamtbevölkerung aus­wirkt und wie eine Gesamtimpfstrategie für die Bundesrepublik aus­se­hen könn­te“, sagt Wicker.

Die Fragen sind also kom­ple­xer, die Antworten viel­schich­ti­ger als bei der Zulassung. Auch des­halb sich­ten die Wissenschaftler in der Geschäftsstelle weit mehr Literatur als bloß die Zulassungsunterlagen. „Letztlich han­delt es sich doch um eine medi­zi­nisch-epi­de­mio­lo­gi­sche Frage, wann und ob jemand geimpft wer­den soll­te. Diese Fragen soll­ten pri­mär medi­zi­nisch-epi­de­mio­lo­gisch beant­wor­tet wer­den“, sagt Wicker. Die Politik sol­le sie dann umsetzen…

Das Tempo, in dem die Impfkommission ent­schei­det, hat nicht nur etwas mit dem Personal zu tun. In der Corona-Krise sei der Mangel an Daten oft ein gro­ßes Hindernis auf dem Weg zu schnel­le­ren Entscheidungen gewe­sen, sagt [Stiko-Mitglied] Terhardt. „Da haben Daten ein­fach gefehlt. Das ist sonst anders. Bei ande­ren Impfempfehlungen kön­nen wir aus viel mehr Daten und Erfahrungen schöp­fen.“ Dieses Problem lässt sich nicht mit mehr Geld und mehr Personal lösen, es ist ein grundsätzliches…

Der Mainzer Kinderarzt Fred Zepp gehört der STIKO seit 1998 an, kaum jemand kennt das Gremium so gut wie er. „In der Zeit vor der Pandemie war die STIKO nicht gezwun­gen, in die­ser Intensität Daten aus­zu­wer­ten und unter so hohem Zeitdruck Entscheidungen zu tref­fen“, sagt er. Das Drängen vie­ler Politiker, die STIKO möge in der Krise doch bit­te von ihrer alten Vorgehensweise abwei­chen, sieht er kri­tisch. „Wenn die Politik zu der Auffassung kommt, dass eine Impfung auch ohne ent­spre­chen­de Evidenz aus­rei­chend sicher ist, um in der Pandemie stra­te­gisch ein­ge­setzt zu wer­den, ist das eine Entscheidung, die die Politik in Vertretung der gesam­ten Gesellschaft so tref­fen kann“, sagt Zepp. „Nur kann sie nicht erwar­ten, dass die STIKO im Rahmen ihres bis­he­ri­gen gesetz­lich vor­ge­ge­be­nen Arbeitsauftrags sol­che Entscheidungen legi­ti­miert, solan­ge nicht aus­rei­chen­de Daten vorliegen.“…

Dabei sind noch ganz ande­re Reformen denk­bar, bis hin zu einer völ­li­gen Neuorganisation der Kommission. Die der­zei­ti­gen Mitglieder, deren Amtsperiode im Jahr 2023 endet, war­nen jedoch davor, das Gremium in poli­ti­sche Abhängigkeiten zu drän­gen – etwa indem ihre Mitglieder nicht mehr wie bis­her ehren­amt­lich arbei­ten, son­dern bei einer Behörde wie dem RKI fest ange­stellt wür­den. „Meiner Meinung nach soll­te die STIKO wei­ter unab­hän­gig blei­ben und daher ehren­amt­lich arbei­ten. Das Gremium soll­te nicht dem Bundesgesundheitsministerium unter­stellt wer­den“, sagt Sabine Wicker…«


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23 Antworten auf „Infektionsrisiko bei Kindern: Der Konflikt mit dem Pieks“

  1. Noch was zur STIKO:

    "(…) Doch der Dokumentarfilm „Eingeimpft“ ist nicht nur erstaun­lich, son­dern teil­wei­se skan­da­lös. Sieveking folgt u.a. der unrühm­li­chen Spur des Sechsfach-Kombinations-Impfstoffes Hexavac, der nach sei­ner Neuzulassung zu Todesfällen bei Säuglingen führ­te. Dazu erklärt der Pathologe Prof. Dr. Randolph Penning vom Münchner Institut für Rechtsmedizin, der den Stein 2002 ins Rollen brach­te, vor der Kamera: Als er sei­ne Untersuchungsergebnisse gemel­det habe, „hat man das Ganze run­ter­ge­bü­gelt. Was wir schrift­lich aus den Kreisen der Ständigen Impfkommission beka­men, war zum Teil schwer unter der Gürtellinie.“
    Ähnlich äußert sich Dr. Klaus Hartmann, ehe­ma­li­ger Mitarbeiter des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), der damals Nebenwirkungen von Impfstoffen sam­meln und bewer­ten muss­te und gleich­falls auf mög­li­che, gar „rela­tiv wahr­schein­li­che“ Zusammenhänge stieß. „Da habe ich irgend­wann nur die lapi­da­re Nachricht bekom­men: Wir machen nichts, regt euch ab. Und es kamen ja immer mehr Todesfälle.“ Sein Fazit: „Wenn es wirk­lich was damit zu tun hat… Damit hat man Kinder auf dem Gewissen. Das kann’s nicht sein.“"

    https://​www​.hcm​-maga​zin​.de/​s​t​i​c​h​-​i​n​s​-​w​e​s​p​e​n​n​e​s​t​-​2​6​5​7​61/

  2. © Peter C. Gøtzsche 2022
    The decli­ne and fall of the Cochrane empire (2022)

    This is the sto­ry about insti­tu­tio­nal cor­rup­ti­on and
    the rapid trans­for­ma­ti­on of a pro­spe­rous democracy
    into a bru­tal tyranny. 

    It explains why one of the most important orga­ni­sa­ti­ons ever in healthcare,
    the Cochrane Collaboration,
    now seems to be doo­med becau­se the wrong man was employed as CEO in 2012. 

    He syste­ma­ti­cal­ly destroy­ed Cochrane, par­ti­cu­lar­ly the high­ly respec­ted Cochrane cen­tres, and a weak Governing Board let him do it. In April 2021, he sud­den­ly left wit­hout a fare­well mes­sa­ge, seven days befo­re the UK fun­der announ­ced a major bud­get cut. 

    Many of the things he did were high­ly bizar­re and dif­fi­cult to understand.
    Journalists have the­r­e­fo­re asked:
    Did he have powerful fri­ends in the drug industry?
    Was he plan­ted to destroy Cochrane?
    Download for free
    https://​www​.sci​en​ti​fi​c​f​ree​dom​.dk/​?​s​m​d​_​p​r​o​c​e​s​s​_​d​o​w​n​l​o​a​d​=​1​&​d​o​w​n​l​o​a​d​_​i​d​=​1​792

    https://​www​.sci​en​ti​fi​c​f​ree​dom​.dk/​w​p​-​c​o​n​t​e​n​t​/​u​p​l​o​a​d​s​/​2​0​2​2​/​0​1​/​G​o​t​z​s​c​h​e​-​D​e​c​l​i​n​e​-​a​n​d​-​f​a​l​l​-​o​f​-​t​h​e​-​C​o​c​h​r​a​n​e​-​e​m​p​i​r​e​.​pdf

    https://​www​.sci​en​ti​fi​c​f​ree​dom​.dk/​b​o​o​ks/

  3. Und 2010 konn­te man in der Süddeutsche Zeitung noch halb­wegs dif­fe­ren­ziert über die Stiko und so schreiben

    Süddeutsche Zeitung vom 17. Mai 2010
    Schweinegrippe-Impfung
    "Ein unhalt­ba­rer Zustand"

    Interview mit Angela Spelsberg (die Ex von Lauterbach),
    ging damals um die Schweinegrippe, aber ist es heu­te anders?
    Jedenfalls Sprengstoff; die Frau ist Korruptionsexpertin und nimmt kein Blatt vor den Mund

    sued​deut​sche​.de: Wie glaub­wür­dig ist die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die Schweinegrippe-Impfung? Wurden hier Nutzen und Risiken adäquat gegen­ein­an­der abgewägt?

    Angela Spelsberg: Ganz klar: nein. Das Problem ist die neue Impfstrategie von 2003/2004 der "Vaccine Working Party" der euro­päi­schen Zulassungsbehörde Emea. Die Zulassung eines neu­en Impfstoffs ist nun inner­halb von drei Tagen mög­lich, weil soge­nann­te Mock-up-Impfstoffe (engl. für "Attrappe", Anm. d. Red.) her­ge­stellt wer­den. Der Impfstoff gegen die Schweinegrippe basiert auf einem, der eigent­lich für die Vogelgrippe H5N1 ent­wickelt und jetzt nur mit den Antigenen der Schweinegrippe H1N1 ver­se­hen wur­de. Diese Modell-Impfstoffe sind wesent­lich nied­ri­ger dosiert als die her­kömm­li­chen. Kein Mensch weiß, ob und wie lan­ge sie wirk­lich funk­tio­nie­ren. Hinzu kommt, dass die Wirkverstärker, die Adjuvantien, nicht aus­rei­chend gete­stet wurden.

    sued​deut​sche​.de: Welche Verbindungen gibt es zwi­schen der Stiko und den Impfstoffherstellern?

    Spelsberg: Zahlreiche. Die Mehrzahl der 16 Mitglieder hat Kontakte zu den wich­tig­sten Impfstoffherstellern. Es gibt Mitglieder, die in der Stiko sit­zen und gleich­zei­tig Impfstoffe testen. Andere hal­ten Vorträge für die Hersteller von Impfstoffen oder sind für das von Produzenten von Impfstoffen finan­zier­te "Forum Impfen" tätig. Und eini­ge waren mal Mitglied der Stiko und sit­zen jetzt in Pharmakonzernen.

    sued​deut​sche​.de: Auch um die Unabhängigkeit der euro­päi­schen Zulassungsbehörde Emea ist es laut Ihrer Organisation Transparency International schlecht bestellt…

    Spelsberg: Die Vorgänge bei der Emea sind ein noch grö­ße­res Problem. Hier wer­den die Impfstoffe ja zuge­las­sen. Transparency kri­ti­siert schon seit Jahren, dass die­se Behörde der Generaldirektion Wirtschaft der EU-Kommission unter­stellt ist und nicht der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz. Zudem wird die Emea zu fast zwei Dritteln von der Pharmaindustrie finan­ziert. Das ist ein unhalt­ba­rer Zustand. Es zeigt sich, dass die Mechanismen der Kontrolle nicht mehr funktionieren.

    sued​deut​sche​.de: Hat Ihrer Ansicht nach auch die Bundesregierung Fehler gemacht?

    Spelsberg: Das Problem ist vor allem, dass sie nicht auf das ver­än­der­te Bedrohungsszenario reagiert. Zu Beginn des Ausbruchs wur­de die Gefährlichkeit des H1N1-Erregers über­schätzt und es gab wenig gesi­cher­te Daten. Inzwischen ist der welt­wei­te Verlauf der soge­nann­ten "Schweinegrippe" im Vergleich zur übli­chen sai­so­na­len Grippe als mild zu beschrei­ben, nicht nur in Deutschland, son­dern auch auf ande­ren Kontinenten. Die Todesrate bei Menschen, die sich mit dem Erreger ange­steckt haben liegt welt­weit bei etwa 0,2 Prozent. In Deutschland star­ben bis­lang zwei Menschen am Schweinegrippe-Erreger (noch viel weni­ger als die bei der ange­ge­ben Todesrate zu erwar­ten­den poten­ti­el­len 46 Todesfälle) – bei­de waren gesund­heit­lich vor­be­la­stet. Trotzdem lau­fen die Maßnahmen gegen eine Pandemie unver­min­dert wei­ter. Der Nutzen und das Risiko einer Impfung wer­den nicht erneut gegen­ein­an­der abge­wo­gen. Es gibt in Deutschland kei­nen Plan, wie man eine Pandemiewarnung wie­der zurückfährt.

    sued​deut​sche​.de: Gut, das Szenario mag nicht mehr so bedroh­lich sein, aber der Impfstoff wur­de nun mal bestellt und das Geld dafür aus­ge­ge­ben. Wird die Impfung des­halb durchgezogen?

    Spelsberg: Gesundheitsfragen kön­nen nicht nach markt­wirt­schaft­li­chen Kriterien behan­delt wer­den. Bei einer Impfung muss der Nutzen grö­ßer sein als der mög­li­che Schaden. Und wenn der Schaden gering erscheint, muss halt auch der Nutzen sowie das mög­li­che Risiko neu bewer­tet werden.

    sued​deut​sche​.de: Müssen die Verantwortlichen mit Konsequenzen rech­nen, falls es zu schwe­ren Negativfolgen einer Schweinegrippe-Impfung kommt?

    Spelsberg: Nein, und das ist ja Teil des Skandals. Die Impfstoffhersteller haben sich aus­be­dun­gen, dass sie für mög­li­che Nebenwirkungen nicht ver­ant­wort­lich zu machen sind.

    sued​deut​sche​.de: Können Sie einen Tipp geben, an wes­sen Empfehlung man sich nun hal­ten kann – die der Ärzte?

    Spelsberg: Die Glaubwürdigkeit der eigent­lich zustän­di­gen Kommission, der Stiko, ist auf alle Fälle in Zweifel zu zie­hen. Die Ärzteschaft ist, was die Schweinegrippe-Impfung angeht, kom­plett gespal­ten. Und das ist gut. Denn die Notwendigkeit der Impfung und ihre Begleitumstände müs­sen öffent­lich aus­dis­ku­tiert wer­den. Die Stiko und das Robert-Koch-Institut müs­sen dar­le­gen, war­um sie an ihrer posi­ti­ven Haltung gegen­über der Impfung fest­hal­ten. Und da reicht ein Hinweis auf eine mög­li­che Mutation des Virus' nicht. Schon bei der Vogelgrippe wur­de mit die­sem Was-ist-wenn-Szenario ope­riert. Das ist alles voll­kom­men überzogen.

    sued​deut​sche​.de: Was muss jetzt getan wer­den? Sie for­dern unter ande­rem, ein par­la­men­ta­ri­scher Untersuchungssausschuss müs­se die Vergabe der Impfstoffherstellung an den Konzern GlaxoSmithKline (GSK) untersuchen…

    Spelsberg: Nicht nur bezüg­lich der Vergabe an GSK. Außerordentlich frag­wür­dig ist doch auch die jetzt bekannt gewor­de­ne Bestellung eines ande­ren, nicht adju­van­tier­ten Impfstoffes für die Bundeswehr und für Regierungsangehörige und Bundesbeamte. Dokumente und Sitzungsprotokolle, das muss alles auf den Tisch. Es kann nicht sein, dass so fol­gen­rei­che und kosten­in­ten­si­ve Entscheidungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefällt wer­den. Parlamentarische Kontrolle ist in sol­chen Gesundheitsfragen enorm wich­tig – auch für die Zukunft

    Falls jemand glaubt, jeder bekommt den­sel­ben Impfstoff

  4. 12. 01. 2022
    Ich kann den halb­stün­di­gen Beitrag
    „Digitale Identität – Leben in der über­wach­ten Gesellschaft“
    nur wärm­stens empfehlen. 

    Nicht nur weil vie­les dabei ist, was hier­zu­lan­de erst durch die­sen Blog bekannt wur­de, wie
    ID2020 und
    Known Traveller,
    son­dern vor allem weil er sehr aus­ge­wo­gen und infor­ma­tiv ist.
    Die Kampagnenbetreiber und die Kritiker kom­men glei­cher­ma­ßen zu Wort.

    [auch Audio-Download]

    https://​www​.deutsch​land​funk​kul​tur​.de/​d​i​g​i​t​a​l​e​-​i​d​e​n​t​i​t​a​e​t​-​l​e​b​e​n​-​i​n​-​d​e​r​-​u​e​b​e​r​w​a​c​h​t​e​n​-​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​-​1​0​0​.​h​tml

    https://​nor​bert​haer​ing​.de/​d​i​e​-​r​e​g​e​n​t​e​n​-​d​e​r​-​w​e​l​t​/​d​l​f​-​d​i​g​i​t​a​l​e​-​i​d​e​n​t​i​t​a​et/

  5. Zitat von T‑Online.de : "Mit Corona-Leugnern lohnt es sich zu spre­chen." Aussage von Politikberater:

    https://​johan​neshill​je​.de/

    Guckt Euch die­sen Menschen mal näher an. Ich selbst habe eben mit einer "Geimpften" – Mitarbeiterin eines Restaurants gespro­chen, die ver­zwei­felt dar­über ist, war­um sie, obwohl geboo­stert, immer noch 7 Stunden täg­lich mit Maske und täg­li­chen Tests (!) arbei­ten muss und – zur Aufstockung – Kurzarbeitergeld bekommt. Ihr Chef, der Besitzer des Restaurants, wür­de gern mehr Umsatz machen sowohl mit "Geimpften" UND Gesunden, aber er darf nicht. ER DARF NICHT. ER DARF ES EINFACH NICHT.

    Fragt die­sen so genann­ten "Politik-Berater" mal, war­um er die­se Spaltung vor­an treibt und war­um ein Restaurant-Besitzer kei­nen Umsatz machen DARF, wie ER WILL. Mit Gästen, die gern bei ihm sind. Fragt ihn, den "Politikberater".

    Schreibt ihm Eure Fragen per Email.

    mail@​johanneshillje.​de

  6. "Alarmstufe II" bleibt in BW bestehen
    Kommentar zur Corona-Verordnung: "Als wäre die Mehrheit der Bevölkerung nicht geimpft"

    STAND 11.1.2022, 18:41 Uhr
    Peter Heilbrunner 

    Neue Quarantäne-Zeiten, neue FFP2-Maskenpflicht. Trotz neu­er Verordnung wird das Virus immer noch mit alten Mitteln bekämpft, kom­men­tiert Peter Heilbrunner, Leiter der Multimedialen Aktualität des SWR.

    https://​www​.swr​.de/​s​w​r​a​k​t​u​e​l​l​/​b​a​d​e​n​-​w​u​e​r​t​t​e​m​b​e​r​g​/​k​o​m​m​e​n​t​a​r​-​c​o​r​o​n​a​-​v​e​r​o​r​d​n​u​n​g​-​b​w​-​1​0​0​.​h​tml

  7. „Eine beson­ders gro­ße Rolle für die Stiko spielt bei der Entscheidung auch die Tatsache, dass der Impfstoff – Stand heu­te – nur den Geimpften schützt, aber nicht alle ande­ren. Eine nach­ge­wie­se­ne Herdenimmunität wäre einer offi­zi­el­len Empfehlung sicher­lich dienlich…“

    Damals wuss­te man anschei­nend noch, was Herdenimmunität wirk­lich bedeu­tet: Denn mit einer Impfung, die nicht dafür sorgt, dass der Geimpfte den Ungeimpften nicht mehr infi­zie­ren kann, ist eine Herdenimmunität nicht erreichbar. 

    Selbst mit einer Impfquote von 100% hät­te man dann nur erreicht, dass sich dann aus­schließ­lich Geimpfte gegen­sei­tig anstecken. Das Virus könn­te aber immer noch in der gesam­ten Bevölkerung zirkulieren.

  8. Im Kontext hier ver­link­ter Seite scheint auch dor­ti­ge und frag­lich glei­che Dr. Barbara Mühlfeld, den Gen-Spritzen gegen­über nicht so kri­tisch zu sein, zu "imp­fen". Für unse­re Kinder nur das Beste:
    https://​www​.kin​der​aerz​te​-im​-netz​.de/​a​e​r​z​t​e​/​b​a​d​-​h​o​m​b​u​r​g​/​j​e​r​k​i​c​-​w​a​l​t​e​r​/​h​a​u​p​t​s​e​i​t​e​.​h​tml
    Dort bit­te run­ter­scrol­len, Praxisgemeinschaft!

  9. "Diese Fragen soll­ten pri­mär medi­zi­nisch-epi­de­mio­lo­gisch beant­wor­tet wer­den“, sagt Wicker. Die Politik sol­le sie dann umset­zen…", reicht heu­te lei­der nicht mehr aus, da vie­le Ärzte – gera­de in Forschung, Entwicklung und vor allem den "Verbänden" am Tropf des ganz gro­ßen Geldes oder ihr Fähnchen in den Propagandawind hän­gen, viel­leicht auch so ver­blen­det sind, wie vie­le ihrer Kollegen zu Zeiten des "Tausendjährigen Reiches" waren. So wie ich Ärzte in deren Praxis ken­nen­lern­te, hal­te ich letz­tes Kalkül für am wahr­schein­lich­sten, und setz­te es nur hint­an, um nicht die Guten unter ihnen, von denen sich nicht weni­ge outen, gleich zu vor­derst zu ver­un­glimp­fen. "Gesund sind nur die, wel­che nicht lan­ge genug von mir unter­sucht wur­den.", prang­te in kunst­vol­len Lettern und in eben­sol­chem, gro­ßen, edel­holze­nen Rahmen über dem Haupte des am Schreibtisch sit­zend unter­su­chen­den Arztes vor etwa zwan­zig Jahren in mei­ner ört­li­chen Nähe. Er war viel­leicht nicht der Schlechteste, ehr­lich und selbst­re­flek­tiert, iro­nisch. Nein, wohl eher zynisch und über­heb­lich, nicht nur ein HALBgott in Weiß. Ich kann es nicht genau ermes­sen, nicht wegen der vie­len Jahre, son­dern weil ich sei­ne Audienz nur ein ein­zi­ges Mal "genoss".
    Zumindest gehör­te ihm nicht nur die Praxis son­dern gleich das gan­ze, gro­ße, neue Haus, in dem mir Mieter zu hohen Zins beklag­ten, Mietzins.

  10. Irgendwann in den 23000 Stunden des Corona-Ausschusses berich­te­te jemand aus Italien davon, dass in den Gebieten in der Lombardei, wo die "schreck­li­chen Bilder" her­ka­men, vor Corona gross ange­leg­te Meningokokken- und Grippe-Impfkampagnen statt­fan­den. Ich weiss nicht, ob das stimmt – und wenn, kann das ja auch nichts mit den gehäuf­ten Fällen dort zu tun haben, denn Impfungen sind ja sicher und sehr gut.

  11. Es gibt "seit 2016 eine beschleu­nig­te ite­ra­ti­ve Zulassung bei „dring­li­chen“ Mitteln dank der PPP IMI2JU

    Die IMI ist eine Kooperation zwi­schen EU, BMGF und CEPI. Sie wid­met sich der Aufgabe, Diagnostika, Therapeutika und Impfstoffe beschleu­nigt auf den Markt zu brin­gen. Dafür wur­de bereits 2016 das Adaptive-Pathway-Verfahren ent­wickelt, das einen agi­len Ansatz hat – wer mit IT zu tun hat, wird das ken­nen (SCRUM): man bringt erst mal ein halb­fer­ti­ges Produkt auf den Markt und ent­wickelt die­se Betaversion dann in der Praxis. Der Ansatz wur­de vom GKV-Spitzenverband und dem IQWiG damals aufs schärf­ste kri­ti­siert – sie­he Quellen unten – vergebens.

    Im Dezember 2021 wur­de die IMI mit ande­ren Industriepartnern in die „Innovative Health Initiative“ fusio­niert und sogar über die VERORDNUNG (EU) 2021/2085 DES RATES vom 19. November 2021 legi­ti­miert, wobei die­se Verordnung auch wei­te­re Organisationen für die Agenda-Ziele nennt, die sie mit ande­ren Industriepartnern zu grün­den beab­sich­tigt und die die EU finanziert.

    Quellen:
    xhttps://www.imi.europa.eu/get-involved/associated-partners
    xhttps://www.ema.europa.eu/en/human-regulatory/research-development/adaptive-pathways
    xhttps://www.gkv-90prozent.de/ausgabe/03/meldungen/03_adaptive-pathways/03_adaptive-pathways.html
    xhttps://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/09/05/ema-darf-zulassungs-konsens-nicht-aufkuendigen
    xhttps://www.imi.europa.eu/about-imi/innovative-health-initiative
    xhttps://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32021R2085&from=EN

  12. 107.00 107 ntv text Do 13.1. 11:08:05
    ntv Nachrichten
    Bundes-Impfziel unerreichbar?
    Die Bundesregierung droht ihr Ziel, 80
    Prozent der Bevölkerung gegen das Coro-
    navi­rus zu imp­fen, erneut zu verfehlen.
    Es wer­de "sehr schwer", die Marke bis
    Ende Januar noch zu errei­chen, sagte
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach
    dem Nachrichtenportal "The Pioneer". Am
    Mittwoch hat­ten 62,2 Millionen Menschen
    in Deutschland min­de­stens eine Impfdo-
    sis erhal­ten. Das ent­spricht 74,8 Pro-
    zent der Bevölkerung.
    Die Bundesregierung hat­te ursprünglich
    bereits Ende ver­gan­ge­nen Jahres 80 Pro-
    zent errei­chen wollen.
    Übersicht 101 > 108
    https://www.n‑tv.de/mediathek/teletext/

  13. Tim Röhn Retweeted
    Kai Weise
    @WeiseKai
    Countdown für unse­re Freiheit! 

    Immer Corona-Regeln – oder ein nor­ma­les Leben mit Corona

    „In die­sen Tagen ent­schei­det sich, wie wir künf­tig leben wollen.
    Jetzt wer­den die Weichen gestellt.“

    Sagt ⁦@Tim_Roehn
    ⁩ ⁦@BILD

    8:33 AM · Jan 13, 2022
    https://​twit​ter​.com/​W​e​i​s​e​K​a​i​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​8​1​5​4​4​8​0​6​0​1​4​8​9​4​080

    Hinweis:
    aktu­ell KarlL bei phoenix

  14. Plenarprotokoll
    S17
    Ulrike Bahr (SPD)
    Wie will die Bundesregierung dafür sor­gen, dass die finan­zi­el­le Unterstützung von Familien ein­fa­cher zugäng­lich wird und kein
    Kind in Armut auf­wach­sen muss?

    Olaf Scholz, Bundeskanzler:
    S18
    (A)
    Das Ziel, das wir damit errei­chen wol­len, ist,
    dass wir
    Kinderarmut über­win­den und 

    dass wir einen Teil des Grundsicherungsregimes, 

    das wir anson­sten haben –
    die­ser Teil ist mit Arbeitslosigkeit der Eltern verknüpft –,
    ver­än­dern, sodass wir die­se Familien ein­fach unterstüt-
    zen
    https://​dser​ver​.bun​des​tag​.de/​b​t​p​/​2​0​/​2​0​0​1​0​.​pdf

    s.a.
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​R​e​g​ime

  15. Plenarprotokoll
    Druckseite 487
    Martin Sichert (AfD):
    Herr Bundeskanzler,
    das Paul-Ehrlich-Institut
    berich­tet regel­mä­ßig über Fälle
    schwe­rer Nebenwirkungen und
    Todesfälle
    nach den Coronaimpfungen.
    Ihre Bundesregierung sagt, dass pro einer gewis­sen Anzahl von Impfungen ein Fall einer schwe­ren Nebenwirkung auftritt.

    Meine Frage an Sie wäre:
    Sind Sie sich des­sen bewusst,
    und haben Sie eine gro­be Ahnung, unter wie vie­len Fällen
    laut Ihrer Bundesregierung ein Fall einer schweren
    Nebenwirkung auf­tritt bzw. wie vie­le Fälle schwerer
    Nebenwirkungen das Paul-Ehrlich-Institut jetzt grob
    gemel­det hat?

    Olaf Scholz, Bundeskanzler:
    Schönen Dank für Ihre Frage, aber nicht für die Inten-
    tion, die dahin­ter­steckt – das will ich ausdrücklich
    dazusagen –;
    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten
    des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der
    FDP)
    denn Sie ver­wir­ren die Bürgerinnen und Bürger dieses
    Landes.
    (Lachen bei der AfD – Zuruf des Abg. Martin
    Sichert [AfD])
    Das Einzige, was dar­an gut ist, ist, dass Sie damit keinen
    Erfolg haben; denn unser Land ist nicht gespal­ten, son-
    dern hält zusammen.
    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN und der FDP)
    Deshalb auch die­se Bemerkung: Es sind jetzt Milliar-
    den Bürgerinnen und Bürger der gan­zen Welt geimpft
    wor­den, Milliarden Menschen. Auch in die­sem Lande
    sind es Zigmillionen; es ist die gro­ße Mehrheit der Bür-
    gerin­nen und Bürger. Das ist etwas, das sehr gut gegan-
    gen ist. Darum tei­le ich Ihre komi­sche Diskussion nicht.
    (Zuruf von der AfD)
    Ich glau­be, das Beste, was man tun kann, ist, sich
    imp­fen zu las­sen. Es schützt die Gesundheit. Es schützt
    auch die Gesundheit von vie­len, die zum Beispiel Vor-
    bela­stun­gen haben, die auf viel­fäl­ti­ge Weise besonders
    gefähr­det sind, wenn sie infi­ziert wer­den. Ich glaube,
    dass das etwas ganz Schlimmes ist und dass vie­le, die
    die Entscheidung, sich imp­fen zu las­sen, nicht getroffen
    haben und dann um ihre Gesundheit und manch­mal um
    ihr Leben rin­gen müs­sen, das sicher bedau­ern. Es wäre
    bes­ser, wir wür­den dadurch, dass wir eine ande­re, offene
    Debatte über die Vorteile des Impfens füh­ren, vermeiden,
    dass so vie­le in die­se Lage kommen.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten
    des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der
    FDP)

    Vizepräsidentin Petra Pau:
    Sie haben das Wort zu einer Nachfrage.
    Martin Sichert (AfD):
    Ich hal­te also fest, dass Sie Fakten für Verwirrung
    hal­ten und die exak­ten Zahlen anschei­nend nicht kennen.

    Ich nen­ne sie Ihnen gerne:
    Es gab bis Ende November
    26 196 Fälle schwe­rer Nebenwirkungen laut Paul-Ehr-
    lich-Institut,
    und Ihre Bundesregierung sagt,
    dass pro
    5 000 Geimpften eine schwe­re Nebenwirkung wie eine
    Herzmuskelentzündung auftritt.

    Sie haben sich Ende Dezember in einer Pressekon-
    ferenz hin­ge­stellt und öffent­lich ver­kün­det – ich zitiere –:
    Fast 60 Millionen Deutsche sind inzwi­schen voll-
    stän­dig geimpft, ohne dass wir von schweren
    Nebenwirkungen … erfah­ren hätten.

    Seite 487
    Martin Sichert
    Jetzt wüss­te ich ger­ne von Ihnen:
    Warum behaup­ten Sie etwas ein­deu­tig Falsches, anstatt sich vor­her zu informieren?
    Glauben Sie nicht, dass die Menschen in diesem
    Land bei einem so sen­si­blen Thema wie der Impfpflicht
    einen offe­nen und ehr­li­chen Umgang der Regierung mit
    den Fakten ver­dient hät­ten und dass sie es ver­dient hätten,

    dass man die Fakten nicht als Verwirrung ansieht,
    son­dern als Grundlage der Politik?
    (Beifall bei der AfD)

    Olaf Scholz, Bundeskanzler:
    Einen offe­nen und ehr­li­chen Umgang mit den Fakten
    wün­sche ich vor allem Ihnen.
    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN und der FDP sowie bei Abge-
    ord­ne­ten der CDU/CSU)
    Er wür­de auch hel­fen. Es gehört ja zu den Bestandteilen
    des Sophismus, dass man Fakten erzählt und behauptet,
    sie bedeu­ten das Gegenteil. Sie haben aber das Faktum
    genannt: 60 Millionen Bürgerinnen und Bürger dieses
    Landes sind dop­pelt geimpft. 

    Es ist gut gegan­gen, es hat ihnen genützt.

    Natürlich weiß jeder, dass es auch Nebenwirkungen
    geben kann; dar­über ist immer infor­miert wor­den. Wir
    haben eine Ständige Impfkommission, die sich damit
    beschäf­tigt und die ganz, ganz vor­sich­ti­ge Entscheidun-
    gen trifft, manch­mal viel vor­sich­ti­ger, als man das überall
    sonst in der Welt tut. Wenn die dann genau das Vorgehen,
    das wir jetzt gewählt haben, unter­stützt, dann kann man
    sicher sein: Es ist das Richtige. 

    Deshalb:
    Halten Sie sich an die Fakten!
    Verwirren Sie nicht die Bürger!
    Schützen Sie die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger!

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN und der FDP)

    https://​dser​ver​.bun​des​tag​.de/​b​t​p​/​2​0​/​2​0​0​1​0​.​pdf

    P.S.
    Im Kommentar
    Regierungsbefragung 12.01.2022 – Scholz – Grundsicherungsregime
    bezie­hen sich die gemach­ten Seitenangaben auf die PDF-Datei und nicht auf die Seitennummern im Plenarprotokoll selbst.

  16. Donnerstag, 13. Januar

    +++ Forscherin pro­gno­sti­ziert "düste­re Zukunft" bei Infektionszahlen +++
    11:30 Uhr

    Die Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik in Kaiserslautern,
    Anita Schöbel,
    ent­wickelt auf Grundlage mathe­ma­ti­scher Modelle
    Szenarien für den wei­te­ren Verlauf der Corona-Pandemie.

    Ihre Prognosen für Rheinland-Pfalz "sehen düster aus". 

    Die Zahlen wür­den auch hier hoch­ge­hen, "erstaun­li­cher­wei­se aber nicht ganz so schnell wie in ande­ren Ländern", sag­te Schöbel dem SWR. 

    Das lie­ge dar­an, dass hier die Regeln etwa mit 2G Plus früh­zei­tig ange­passt wor­den seien.
    Dadurch sei die Verbreitung des Virus etwas abge­flacht wor­den, und es habe mehr Zeit zur Vorbereitung gegeben.
    Diese Zeit sei zum Boostern genutzt wor­den, was sich für Rheinland-Pfalz jetzt posi­tiv aus­zah­len wer­de, pro­gno­sti­ziert Schöbel. 

    https://​www​.swr​.de/​s​w​r​a​k​t​u​e​l​l​/​r​h​e​i​n​l​a​n​d​-​p​f​a​l​z​/​l​i​v​e​b​l​o​g​-​c​o​r​o​n​a​-​1​0​0​.​h​tml

  17. Demonstrationen neh­men zu
    Baldauf will gegen Corona-Proteste kon­se­quent vorgehen

    STAND 13.1.2022, 7:59 Uhr

    Die CDU-Fraktion im rhein­land-pfäl­zi­schen Landtag for­dert die Behörden auf, kon­se­quent gegen uner­laub­te Protestveranstaltungen gegen die Corona-Maßnahmen vorzugehen.

    Der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf sag­te, die Regeln des Versammlungsrechts sei­en ein­zu­hal­ten. Mit den soge­nann­ten Spaziergängen wer­de das Versammlungsrecht umgangen. 

    Wer dar­an teil­neh­me, so Baldauf, müs­se damit rechnen, 

    gemaß­re­gelt zu werden

    - etwa mit einem Platzverweis. 

    https://​www​.swr​.de/​s​w​r​a​k​t​u​e​l​l​/​r​h​e​i​n​l​a​n​d​-​p​f​a​l​z​/​b​a​l​d​a​u​f​-​w​i​l​l​-​k​o​n​s​e​q​u​e​n​t​e​s​-​v​o​r​g​e​h​e​n​-​g​e​g​e​n​-​i​l​l​e​g​a​l​e​-​p​r​o​t​e​s​t​e​-​c​o​r​o​n​a​-​1​0​0​.​h​tml

  18. SWR
    Unklarheiten bei FFP2-Maskenpflicht
    Kretschmann ver­tei­digt Kurs:
    "In einer Pandemie fährt man auf Sicht"
    STAND 13.1.2022, 7:03 Uhr

    FFP2-Masken im ÖPNV? Diese Frage wird auch im Landtag lau­ter. Ministerpräsident Kretschmann ist in Erklärungsnot. Auch weil so vie­le Pflegebedürftige noch nicht geboo­stert sind.

    https://avdlswr‑a.akamaihd.net/swr/swraktuell/bw/tv/1595884.sm.mp4

    https://​www​.swr​.de/​s​w​r​a​k​t​u​e​l​l​/​b​a​d​e​n​-​w​u​e​r​t​t​e​m​b​e​r​g​/​k​r​e​t​s​c​h​m​a​n​n​-​z​u​-​f​f​p​2​-​m​a​s​k​e​n​p​f​l​i​c​h​t​-​u​n​d​-​p​r​o​t​e​s​t​e​n​-​g​e​g​e​n​-​p​a​n​d​e​m​i​e​p​o​l​i​t​i​k​-​1​0​0​.​h​tml

    [- Kretschmann kennt m.E. den Unterschied zwi­schen Virus und Variante nicht
    – nicht er, son­dern das Virus machen anschei­nend in BW die Politik;
    klar, das kennt sich ja auch am besten!]

  19. Tim Röhn
    @Tim_Roehn
    Zwischen die­sen bei­den Aussagen von @Karl_Lauterbach
    lie­gen acht Tage. 

    Ich kann sei­ne Aussagen lei­der nicht mehr ernst nehmen. 

    Es ist mir ein abso­lu­tes Rätsel, wie man sich in einem solch wich­ti­gen Amt und in einer solch wich­ti­gen Zeit so ver­hal­ten kann. Verantwortungslos.
    https://pbs.twimg.com/media/FI‑4–9WWUAUEZfe?format=jpg&name=medium
    https://​pbs​.twimg​.com/​m​e​d​i​a​/​F​I​-​4​_​8​e​W​Y​A​M​1​a​j​T​?​f​o​r​m​a​t​=​j​p​g​&​n​a​m​e​=​l​a​rge
    12:37 PM · Jan 13, 2022
    https://​twit​ter​.com/​T​i​m​_​R​o​e​h​n​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​8​1​6​0​6​2​7​8​1​3​6​9​7​1​268

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