Auf der gestrigen Bundespressekonferenz erklärte der Vertreter des Innenministeriums auf eine entsprechende Frage:
»Wir haben keine konkreten Informationen darüber, wer wann wo im Einsatz gewesen ist. Das ist eine Einsatzlage der Berliner Polizei gewesen. Aber Sie können davon ausgehen, insbesondere bei der Prognose der Berliner Behörden in der vergangenen Woche, daß alle Behörden, die eine rechtliche Zuständigkeit haben, auch im Einsatz gewesen sind.«
Zuvor hatte er merkwürdigerweise zur Veranstaltung der "Stürmer" behauptet:
»Das ist insofern behördlich genehmigt gewesen. Wir haben allerdings jetzt keine konkreten Erkenntnisse, wo genau diese Situation am Reichstag resultierte, aus welcher Veranstaltung sie entstanden ist, und können das insofern nicht klar benennen.«
Das Bundesinnenministerium erklärt also:
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- Es war (wie auch nicht?) den Behörden bekannt, daß es auf der extremen Rechten Pläne zum Sturm auf den Reichstag gab.
- Die entsprechende Veranstaltung war behördlich genehmigt.
- Auf der Grundlage der Prognosen waren V‑Leute im Einsatz.
Damit werden die Vermutungen der Kritischen Polizisten vollständig bestätigt.
Querdenker ausgetrickst?
Angesichts des vielfach belegten nicht vorhandenen Schutzes des Reichstags in dieser Lage führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei: Hier wurde von staatlichen Stellen in Kooperation mit Reichsbürgern und Nazis ein Szenario geschaffen, das von den Inhalten der Hauptdemonstration ablenken sollte. Statt dessen wurde eine Ersatzdiskussion ins Rollen gebracht, um das Demonstrationsrecht weiter einzuschränken und etwa eine generelle Vermummungspflicht einzuführen.
Haben sich die Querdenker selbst ein Bein gestellt, als sie genau die Figuren, die offensichtlich an der Leine der Dienste agieren, zahlreich auch auf ihrer Veranstaltung haben flanieren lassen? Sollten sie weiter nur lauwarme verbale Distanzierungen vernehmen lassen, würden sie der berechtigten Kritik an den "Corona-Maßnahmen" einen Bärendienst erweisen.
Dabei geht es nicht um die Gewaltfrage. Der "Reichstagssturm" benötigte keine Gewalt, sondern folgte einer unmißverständlichen Einladung der Polizei. Es geht um den Grundgedanken der Reichsbürger: Abschaffung des Grundgesetzes über die Behauptung einer nicht vorhandenen Souveränität der BRD. Es lohnt in diesem Zusammenhang, sich mit den strategischen Überlegungen der extremen Rechten zu beschäftigen.
Ich bin nicht überrascht. Das sah nach einer V‑Leute-Aktion aus, um abzulenken. Erzähl mal das den vielen Leserbriefschreibern bei Nordbayern.de, die unisono jetzt gegen Coronakritiker polemisieren. Die Texte spiegeln den Geisteszustand der 80%-Befürworter der Regierungsmaßnahmen. Diese Menschen könnten auch bei AH im 3. REICH leben und es gut finden.
Hier noch ein interessanter Link zum Thema:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/innenministerium-hatte-mahnwache-zugelassen-bezirk-mitte-beendet-reichsbuerger-demo-am-reichstag/26116268.html
Der Wahrheit die Ehre:
https://www.corodok.de/bartsch-grimme-preis/
Das hat Bartsch von der Linken schon am 30.8. richtig erkannt. Erstaunlich, nicht wahr? Aber wohl nicht mehr zu bezweifeln.