Ist Lauterbach auf Verschwörer reingefallen?

In Ach, es stimmt also? wird ein Tweet des "SPD-Gesundheitsexperten" gezeigt, in dem er auf eine Studie ver­weist, nach der der Biontech-Stoff das Immunsystem verändert.

Das kann aber gar nicht sein, wie uns swr​.de schon am 22.6. erklärt hat. Denn schlimm ist nur Corona:

»NIEDERLÄNDISCHE STUDIE FALSCH INTERPRETIERT
Faktencheck: Schwächt der Biontech-Impfstoff das Immunsystem?
Eine nie­der­län­di­sche Studie hat unter­sucht, wie sich eine Biontech-Impfung auf die ange­bo­re­ne Immunantwort aus­wirkt. Die Studie schlägt bei Impfkritikern hohe Wellen. Doch sie wird falsch interpretiert.

Niederländische Studie zeigt Einfluss von Biontech-Impfstoff auf angeborene Immmunantwort

Die Preprint-Studie eines nie­der­län­disch-deut­schen Forscherteams hat unter­sucht, ob der BNT162b2-Impfstoff von Biontech/Pfizer auch Effekte auf ange­bo­re­ne Immunantworten gegen ver­schie­de­ne vira­le, bak­te­ri­el­le und pilz­li­che Stimuli haben kann. Das wur­de an einer recht klei­nen Probandengruppe mitt­le­ren Alters und guter Gesundheit gete­stet. Die Studie ist auch noch nicht gegen­ge­prüft worden.

Die Studienautorinnen sagen, dass der Biontech-Impfstoff die gewünsch­te Wirkung des ange­bo­re­nen Immunsystem gegen­über Sars-Cov‑2 zeigt, aber auch eine Wirkung gegen­über eini­gen ande­ren Viren, Pilzen und Bakterien. Doch die­se Reaktion der ange­bo­re­nen Immunzellen auf ande­re Stimuli ist mini­mal.«

Das ist schon lustig. Es ist nicht nur Lauterbachs Spezialität, auf Preprint-Studien hin­zu­wei­sen. Noch nie war die­ser Umstand für "FaktencheckerInnen" ein Grund zur Vorsicht. Eine "recht klei­ne Probandengruppe" – die war es bei der Studie in der Tat – war in Sachen "Kinderimpfung" für die Stiko ein Grund, kei­ne Empfehlung dafür aus­zu­spre­chen. Dennoch pras­selt in den Medien ein Trommelfeuer auf Eltern nie­der, ihre Kinder unbe­dingt den Risiken auszusetzen.

Für den SWR gibt es die gute Expertin ("nur ein biss­chen" Auswirkung) und den bösen ("Abwehrmechanismen wer­den gebremst"):

»Impfstoff beeinflusst das Immunsystem nicht generell

Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Christine Falk erklärt das so:

"Es kann sein, dass deren Funktion dadurch ein biss­chen ver­än­dert wird und dass sozu­sa­gen die Stärke der Reaktion auf ande­re Bakterien oder ande­re Infektionen durch­aus mit ver­än­dert wird. Also man kann es mes­sen, aber es ist jetzt kei­ne gene­rel­le Beeinflussung des Immunsystems."

Trotzdem wird die Studie nun häu­fig fehl­in­ter­pre­tiert. Befeuert wird das durch Äußerungen des Virologen Alexander Kekulé im MDR-Podcast. Kekulé sagt:

„Es ist wohl so, dass durch die Impfung Abwehrmechanismen gegen bestimm­te Viren und Bakterien gebremst wer­den. Das heißt, ich imp­fe gegen Sars-Cov‑2 und es gibt eine Aktivierung der Antwort auf das neue Virus. Parallel aber wird die Antwort auf ande­re Viren gebremst. Gegen die­se ande­re Viren ist man dann weni­ger gut immun.“
Alexander Kekulé, Virologe«

Damit es alle begrei­fen, nun noch einmal:

»Angeborene Immunantwort wird durch Impfstoff nur geringfügig beeinflusst

Die Immunologin Christine Falk sieht das anders. Sie erklärt, dass das ange­bo­re­ne Immunsystem – also vor allem die Makrophagen – durch die Impfung trai­niert wird. Das sei aber kei­nes­falls eine kom­ple­xe Umprogrammierung der ange­bo­re­nen Immunantwort, nur eine gering­fü­gi­ge Beeinflussung.

Und Falk stellt klar, dass sich die nie­der­län­di­schen Studie auch nur und aus­schließ­lich auf unser ange­bo­re­nes Immunsystem bezieht. Daneben gibt es aber auch noch die erwor­be­ne, spe­zi­fi­sche Immunabwehr, zu der die T- und B‑Zellen gehö­ren und die unter ande­rem Antikörper pro­du­zie­ren. Das heißt, in der Studie wur­de nur ein klei­ner Teil der gesam­ten Immunantwort beobachtet…

"Die Auswirkungen auf die gene­rel­le Fähigkeit eines Menschen, auf einen Impfstoff zu reagie­ren, ist damit in kein­ster Weise in Frage gestellt. Und es erklärt auch nie­mals die Frage, ob man jetzt, wenn man gleich­zei­tig gegen Influenza geimpft wird, dann weni­ger Impfantwort hat. Das ist extrem unwahr­schein­lich bis gar nicht der Fall, weil die haben die gan­ze Welt der T‑Zellen und der B‑Zellen. Und die reagie­ren so, wie sie immer sollen."
Prof. Dr. Christine S. Falk

Immunsystem kann durch Covid-19 Infektion nachhaltig geschädigt werden

Für weit­aus pro­ble­ma­ti­scher hält die Immunologin Christine Falk, dass das Immunsystem durch eine Covid-19- Infektion tat­säch­lich nach­hal­tig geschä­digt wer­den kann. Ihr Fachbereich an der medi­zi­ni­schen Hochschule Hannover berei­tet dazu gera­de die Publikation einer Studie vor. Wenn man sich infi­ziert und einen schwe­ren Verlauf hat, dann bil­det das Immunsystem häu­fig zu vie­le Gedächtniszellen. Die Gefahr bei einer ech­ten Infektion und schwe­rem Verlauf bestün­de dar­in, dass man dann tat­säch­lich nicht mehr so gut gegen ande­re Dinge reagie­ren könne.

"Ganz schlicht weil das Immunsystem so stark in Richtung SARS CoV 2‑Virus getrie­ben wur­de, dass vie­le ande­re Dinge da nicht mehr Platz haben. Das könn­te bei den Infizierten ein nach­hal­ti­ges Problem sein."
Christine Falk, Immunologin«


Da gibt es also eine Studie, aus der kein Wort zitiert, son­dern eine knap­pe Zusammenfassung gege­ben wird. In einem kur­zen Absatz bestä­tigt ein Virologe die Erkenntnisse. (Ist jemand, der "befeu­ert", eigent­lich ein Brandstifter?) Lang und breit darf ohne jeg­li­che kri­ti­sche Nachfrage eine Immunologin dar­le­gen, daß das alles Humbug ist. An dem Mechanismus der "Faktenchecker" hat sich also seit 15 Monaten nichts geändert.

Dabei hat Frau Falk anschei­nend die Studie nicht zu Ende gele­sen. Dort heißt es nämlich:

»Zusammenfassend zei­gen unse­re Daten, dass der BNT162b2-Impfstoff Effekte sowohl auf den adap­ti­ven als auch auf den ange­bo­re­nen Zweig der Immunität indu­ziert und dass die­se Effekte für ver­schie­de­ne SARS-CoV-2-Stämme unter­schied­lich sind. Interessanterweise indu­ziert der BNT162b2-Impfstoff auch eine Umprogrammierung der ange­bo­re­nen Immunantworten, was berück­sich­tigt wer­den muss: In Kombination mit star­ken adap­ti­ven Immunantworten könn­te dies zu einer aus­ge­wo­ge­ne­ren Entzündungsreaktion wäh­rend der COVID-19-Infektion bei­tra­gen, oder es könn­te zu einer ver­min­der­ten ange­bo­re­nen Immunantwort gegen­über dem Virus bei­tra­gen. Der BNT162b2-Impfstoff ist ein­deu­tig schüt­zend gegen COVID-19, aber die Dauer die­ses Schutzes ist noch nicht bekannt, und man könn­te sich vor­stel­len, dass zukünf­ti­ge Generationen des Impfstoffs die­ses Wissen ein­be­zie­hen, um die Reichweite und Dauer des Schutzes zu ver­bes­sern. Unsere Ergebnisse müs­sen durch die Durchführung grö­ße­rer Kohortenstudien mit Populationen mit unter­schied­li­chem Hintergrund bestä­tigt wer­den, wäh­rend wei­te­re Studien die mög­li­chen Wechselwirkungen zwi­schen BNT162b2 und ande­ren Impfstoffen unter­su­chen soll­ten.«

Übersetzt mit www​.DeepL​.com/​T​r​a​n​s​l​a​tor (kosten­lo­se Version)
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

8 Antworten auf „Ist Lauterbach auf Verschwörer reingefallen?“

  1. https://​www​.inde​pen​dent​.co​.uk/​n​e​w​s​/​u​k​/​h​o​m​e​-​n​e​w​s​/​a​n​d​r​e​w​-​m​a​r​r​-​b​b​c​-​c​o​v​i​d​-​g​7​-​b​1​8​7​3​4​9​0​.​h​tml
    "BBC-Moderator Andrew Marr hat ent­hüllt, dass er einen "bösen" Anfall von Covid-19 erlit­ten hat, obwohl er bereits bei­de Impfdosen erhal­ten hat.

    Der Journalist erzähl­te den Zuschauern in sei­ner Flaggschiff-Show, dass er glaubt, die Krankheit bekom­men zu haben, wäh­rend er Anfang des Monats über den G7-Gipfel in Cornwall berich­te­te. Als er den Londoner Bürgermeister Sadiq Khan inter­view­te, sag­te er: "Ich glau­be, ich habe mei­ne beim G7-Gipfel in Cornwall bekommen."

    Er sag­te auch: "Ich hat­te letz­te Woche ein biss­chen Covid, obwohl ich dop­pelt gespritzt wur­de, und es war auch sehr unangenehm."

    In einem spä­te­ren Segment, wäh­rend eines Interviews mit Sir Peter Hornby, dem Vorsitzenden der Virenberatungsgruppe Nervtag, erwähn­te Marr erneut, dass er Covid-19 hatte.

    Er sag­te: "Ich hat­te mich Anfang des Frühjahrs zwei­mal imp­fen las­sen und fühl­te mich, wenn nicht als König der Welt, so doch zumin­dest fast völ­lig immun. Und trotz­dem habe ich es bekom­men, hat­te ich nur Pech?"

    Sir Peter ant­wor­te­te, dass er Pech gehabt habe und füg­te hin­zu, dass die Impfstoffe zwar "bemer­kens­wert effek­tiv" sei­en, um Krankenhausaufenthalte und Todesfälle zu ver­hin­dern, aber "weni­ger effek­tiv", um Infektionen zu verhindern.

    Er füg­te hin­zu: "Obwohl Sie also krank waren, wur­den Sie nicht ins Krankenhaus ein­ge­lie­fert und es gab kei­ne Todesfälle, und das liegt wahr­schein­lich an der Impfung."

    Marr beschrieb sei­ne Erfahrung mit Covid als "wirk­lich sehr unan­ge­nehm" und sag­te, dass sei­ne Symptome denen einer Sommererkältung ähn­lich waren."

    1. Sir Peter behaup­tet, dass die Impfstoffe Infektionen weni­ger ver­hin­dern aber schwe­re Erkrankungen.
      Wenn das wahr ist, wie kann es dann sein, dass von 113 Menschen, die an der Delta-Variante gestor­ben sind, 44 nicht geimpft, 19 ein­mal und 50 zwei­mal geimpft waren?
      Quelle: tkp​.at, dort link zum Technical Briefing 17 der eng­li­schen Gesundheitbehoerde.
      Demzufolge hat der Moderator nicht Pech gehabt, son­dern Glück.

  2. Er scheint zumin­dest nichts dabei zu fin­den, dass man noch nicht genau weiß, was die Impfe eigent­lich alles genau im Körper macht. Nach dem Motto: Was soll schon schiefgehen?
    Das schei­nen ja eini­ge über­haupt auch jen­seits von Covid-19 fort­schrei­ben zu wol­len. »Wozu Impfstoffe über­haupt solan­ge testen? Langzeitfolgen gibt es sowie­so nicht. Die Regelungen aus der Vergangenheit waren über­vor­sich­tig und unnö­tig.« Da gibt es ja eini­ge Vertreter in die­ser Richtung zur Zeit.
    Linke Kritik an der Wissenschaft, die auf die Nähe zwi­schen Geschäftsinteressen und Forschung hin­weist, ist ja eh out zur Zeit. Das wird noch toll werden.

  3. Eine abso­lut objek­ti­ve Antwort zu Gentherapien dürf­te von jeman­dem, der in einer füh­ren­den Position an der MHH tätig ist, nicht zu erwar­ten sein. Genthrapien sind ein Arbeits-/Forschungsschwerpunkt der MHH. So vie­le Möglicheiten der Forschung zu Gentherapien gab es sicher­lich selten.

  4. "300 A u s s p r ü c h e ä r z t l i c h e r A u t o r i t ä t e n
    über die
    I m p f f r a g e
    und zwar vor­wie­gend aus neue­rer Zeit.

    Herausgegeben vom Impfzwanggegnerverein zu D r e s d e n
    (Rietschelstraße 8, L)
    P r e i s 40 P f. "

    https://​www​.impf​kri​tik​.de/​z​e​i​t​d​o​k​u​m​e​n​t​e​/​d​e​r​-​i​m​p​f​s​p​i​e​g​e​l​.​pdf

    https://​www​.impf​kri​tik​.de/​z​e​i​t​d​o​k​u​m​e​n​t​e​/​d​e​r​-​I​m​p​f​s​p​i​e​g​e​l​-​N​a​c​h​t​r​a​g​.​pdf

    "Vorwiegend aus neue­rer Zeit" bezieht sich hier auf die Zeit vor 1890. Damaliges Thema war die Pockenimpfung.
    Die einen sag­ten (und sagen) durch die Pockenimpfung sei­nen die Pocken aus­ge­rot­tet worden.
    Die ande­ren sag­ten (und sagen) durch die Pockenimpfung sei­nen die Pocken und ande­re Krankheiten schlim­mer gewor­den und die Pocken sei­en durch ande­re Einflüsse verschwunden.

    Die Kirchen mögen leer sein, die Pharmakirchen sind es nicht. Ärzte und Virologen neh­men die Rolle von Priestern und Kirchenleuten ein. 

    Ist der Patient gestor­ben, hat ihn die Krankheit dahin­ge­rafft. Hat der Patient die über­lebt, hat ihn die Medizin gerettet.

    Diese Geschichte ist aber noch weit älter. Die Bibel warnt an zahl­rei­chen Stellen vor fal­schen Lehren und Propheten.

    Schlechte und betrü­ge­ri­sche Menschen wer­den sich immer wei­ter von Gott ent­fer­nen; sie füh­ren ande­re in die Irre und sind selbst irre­ge­führt. (2. Timotheus 3:13 )

  5. Ein Haufen Wirrologen "dis­ku­tiert" öffent­lich über etwas, "Das Immunsystem",
    (Makrophagen? Haben nichts mit Phagen oder Viren zu tun, sind mensch­li­che Fresszellen (Leukozyten) und neu­tra­li­sie­ren Gifte, Keime und Viren im Blut, nach heu­ti­gem Kenntnisstand.)
    wovon bis heu­te schluß­end­lich nie­mand weiß, ob und wie es tat­säch­lich funk­tio­niert. Es sind größ­ten­teils nur Spekulationen und Vermutungen, somit kön­nen die­se Beobachtungen rei­ner Zufall, Korrelationen oder Fehlinterpretationen sein. Ich glau­be von dem gan­zen Blödsinn gar nichts mehr, solan­ge nicht mit Versuchen an frei­wil­li­gen, muti­gen Menschen (Impfstoffprobanden bit­te vor­tre­ten) nach­ge­wie­sen ist, wie Infektionen z.B. bei Influenza-Viren oder eben bei die­sem omi­nö­sen SARS-COV-"19" 😉 nach­ge­wie­sen sind durch direk­ten Kontakt oder über Aerosole oder wie auch immer. Also Viren-Infektionen!, nicht Keime, da dürf­te es nach­ge­wei­sen sein. 

    Bei der Spa(h)nischen Grippe vor 100 Jahren gab es umfang­rei­che wis­sen­schaft­li­che Untersuchungen bei denen die­se Versuche mit Gesunden und Kranken gemacht wur­den in den USA. (Gallup Islands) Bei knapp 60 gesun­den jun­gen Männern, die den ver­meint­li­chen Kranheitserregern bzw. den Kranken aus­ge­setzt waren, konn­te nicht eine Infektion oder Krankheit bei den Gesunden her­vor­ge­ru­fen wer­den. Das ist doch auch aus heu­ti­ger Sicht noch merk­wür­dig bei einer solch hoch­an­stecken­den spa­ni­schen Grippe, die doch um 1918 welt­weit meh­re­re Millionen Todesopfer forderte.

  6. Ist Lauterbach auf Verschwörer reingefallen?

    Nee, ganz sicher ist der nicht auf Verschwörer rein gefal­len, son­dern der ist als Bundestagsabgeordneter Mitglied der impe­ri­al­un­ter­neh­me­ri­schen Indemnitätverschwörung.

    Absurdität der mit Völkerrecht und mit davon abge­lei­te­ter rest­li­cher Verfassung kol­li­die­ren­den impe­ri­ale­li­ta­ri­sti­schen Indemnität = Absurdität des 'grun­sätz­li­chen Genuss von Staffreiheit für Bundestagsabgeordnete'.

    Begriffserklärung Indemnität:

    https://​www​.jura​fo​rum​.de/​l​e​x​i​k​o​n​/​i​n​d​e​m​n​i​t​aet

    Die Frage, war­um das von nie­man­dem kom­mu­ni­ziert wird, war­um das von nie­man­dem bewusst gemacht, son­dern von allen ver­schwie­gen wird, die macht dage­gen echt Sinn.

Schreibe einen Kommentar zu Meyer3 Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert