Kaltschnäuzig. Gesundheitsamtleiter will wenigstens "Impfpflicht für alle Risikopatienten"

"Impfpflicht in Kliniken und Heimen: Bisher kei­ne Arbeitsverbote für Ungeimpfte" ist am 15.6. ein Artikel auf wdr​.de über­schrie­ben. Während die Deutsche Bahn damit kon­fron­tiert ist, daß immer mehr Personal sich krank mel­det, weil das poli­ti­sche Beruhigungsmanöver "9‑Euro-Ticket" auf sei­nem Buckel aus­ge­tra­gen wird, wer­den Gesundheitsbehörden immer ner­vö­ser, was die "ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht" angeht:

»Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums waren bis Mitte April knapp 20.000 unge­impf­te Beschäftigte in medi­zi­ni­schen und pfle­ge­ri­schen Einrichtungen lan­des­weit gemel­det worden.

Die kom­mu­na­len Gesundheitsämter müs­sen daher seit Wochen tau­sen­de Einzelfälle über­prü­fen. Nach einem Erlass des Landes soll­ten bis zum heu­ti­gen Mittwoch eigent­lich alle Prüfungen abge­schlos­sen wer­den. In allen abge­frag­ten Städten – dar­un­ter Köln, Duisburg, Essen, Münster, Dortmund und Düsseldorf – lau­fen aktu­ell aber zum Teil noch hun­der­te Verfahren.

In kei­ner der abge­frag­ten Kommunen ist bis­lang ein Arbeitsverbot gegen einen unge­impf­ten Mitarbeiter ver­hängt wor­den, Bußgelder nur in Einzelfällen bei Meldeverstößen…

Rechtlich unsi­cher ist für ihn [den Leiter des Gesundheitsamts Münster, AA] die bis­lang begrenz­te Dauer der Impfpflicht bis Ende des Jahres. Schulze Kalthoff hofft des­halb auf eine schnel­le Klarstellung der Bundespolitik, wie es damit wei­ter­ge­hen soll. Darauf drängt auch Kai Zentara, Gesundheitsbeigeordneter beim Landkreistag NRW: "Wenn das Auslaufdatum immer näher rückt, wird es für die Einrichtungen immer schwie­ri­ger, ihren Angestellten die Pflicht zur Impfung zu vermitteln."

Wunsch nach Impfpflicht für Risikopatienten

Gesundheitsamtsleiter Schulze Kalthoff hät­te sich eher eine all­ge­mei­ne Impfpflicht für alle Risikopatienten gewünscht, um das Infektionsrisiko zu sen­ken. Dafür plä­diert auch Dierk Sutter, Geschäftsführer des Lazarus Hilfswerks. Das betreibt in NRW sie­ben Pflegeheime mit rund 400 Mitarbeitern.

"Die der­zei­ti­ge Impfpflicht gilt ja nur für die Beschäftigten, nicht aber für die Heimbewohner. Und der unge­impf­te Teil erhöht natür­lich auch das Infektionsrisiko, das müss­te so nicht sein", meint Sutter.

Die Mitarbeiter von Norbert Schulze Kalthoff im Münsteraner Gesundheitsamt wer­den mit den Fällen wohl eini­ge Zeit zu tun haben, ist er sich sicher: "Ich gehe davon aus, dass es Widerspruchs- und Klageverfahren geben wird, die kön­nen sich im Verwaltungsgerichtsverfahren ja durch­aus auch län­ge­re Zeit hin­zie­hen. Also wir wer­den nicht bis Jahresende alles zu den Akten legen kön­nen."«


Der Herr Sutter, der öffent­lich-recht­lich Falschinformationen zu Ansteckungen ver­brei­ten darf, steht wie gemel­det, dem Lazarus-Hilfswerk vor. Auf des­sen Webseite wird man wenig über­ra­schend so begrüßt:

laza​rus​.de

»HISTORIE

Das LAZARUS Hilfswerk in Deutschland e.V. wur­de 1973 u.a. von deut­schen Ordensrittern des inter­na­tio­na­len LAZARUS Ordens gegrün­det. Der LAZARUS Orden blickt auf eine 900-jäh­ri­ge Tradition zurück. Idee der Gründungsväter war es, die alt­ehr­wür­di­gen Ziele des Ritterordens in zeit­ge­mä­ßer Form neu zu bele­ben. Jungen Menschen soll­te die Möglichkeit gege­ben wer­den, sich zugun­sten der schwäch­sten Mitglieder unse­rer Gesellschaft sozi­al zu enga­gie­ren. Aus die­ser Idee her­aus ent­stand das LAZARUS Hilfswerk in Deutschland e.V.«
laza​rus​.de

Über den Lazarus-Orden, dem wir dem­nach den Begriff "Lazarett" ver­dan­ken, ist ergän­zend auf de​.wiki​pe​dia​.org zu lesen:

»Der Lazarus-Orden oder Orden des Heiligen Lazarus (vol­ler Name: Militärischer und Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem) ist eine christ­li­che rit­ter­li­che Ordensgemeinschaft von Hospitalitern, die im 12. Jahrhundert als geist­li­cher Ritterorden in Jerusalem gegrün­det wur­de und ihre Ursprünge in einem dem Heiligen Lazarus von Bethanien geweih­ten Leprahaus (Leprosorium) hat, das sich außer­halb der Stadtmauer, in der Nähe des Neuen Tores befun­den hat­te und damals schon seit alters her von arme­ni­schen Mönchen betrie­ben wor­den war…

Geschichte

Ursprünglich war der Lazarus-Orden rein hos­pi­ta­lisch aus­ge­rich­tet, über­nahm aber noch zur Zeit der Kreuzzüge zuneh­mend mili­tä­ri­sche Aufgaben im Heiligen Land. Im 12. Jahrhundert brei­te­te sich der Orden auf die Herkunftsländer der Kreuzfahrer aus. Nach dem Verlust des Heiligen Landes ver­leg­te der Orden sei­nen Sitz nach Europa. Seit 1308 stand der Orden unter dem erb­li­chen Protektorat der fran­zö­si­schen Könige, das bis 1830 andauerte…

Es gibt nur weni­ge Belege für die krie­ge­ri­sche Betätigung des Ordens. Die ein­zi­gen sicher beleg­ten Kampfeinsätze sind die im Folgenden beschrie­be­nen bei La Forbie 1244, al-Mansura 1250, Ramla 1252 und Akkon 1291…

Mit Ausnahme des Deutschen Ordens ist der Lazarus-Orden heu­te der klein­ste christ­li­che Ritterorden. Er besteht aus etwa vier­tau­send Mitgliedern auf fünf Kontinenten.…«


Herr Schulze Kalthoff hin­ge­gen war einer der­je­ni­gen, dem Schulschließungen gar nicht früh genug erfol­gen konnten.

ivz​-aktu​ell​.de (5.3.20)

»„Der Schulleiter hat sehr ver­ständ­nis­voll reagiert“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Norbert Schulze Kalthoff.«

13 Antworten auf „Kaltschnäuzig. Gesundheitsamtleiter will wenigstens "Impfpflicht für alle Risikopatienten"“

  1. Die der­zei­ti­ge Impfpflicht gilt ja nur für die Beschäftigten, nicht aber für die Heimbewohner.

    Ja klar. Es kommt näm­lich dar­auf an, um was für eine Art von Heim es sich han­delt. Wer sich einen Heimplatz für Dreitausend und mehr EUR im Monat lei­sten kann, darf selbst­ver­ständ­lich ver­lan­gen daß die Lakeien die um Einen rum­tan­zen geimpft sind.

    So kann man das näm­lich auch verstehen!

        1. @Horst Schmitt: Darum geht es nicht. Mir geht die Art auf den Senkel, mit dem Thema Werbung für eige­ne Bücher zu machen, in die­sem Fall Schöning. In dem Video gibt es kei­ne neu­en Erkenntnisse, aber sein neu­es Buch.

        2. Seine Äußerung "Die Juden hät­ten von den Nazis gelern" hin­sicht­lich Israel und der Impfkampagne! dort. Diese Äußerung ist aufs Schärfste zu kri­ti­sie­ren. Auch stört mich sein Alarmismus. Was nutzt es, wenn die "Geimpften qua­si dem Tode geweiht werden?

          Ach und ja, auch fra­ge ich mich wie­vie­le Laboraffen er denn im Laufe sei­ner Tätigkeit auf dem Gewissen hat. 

          Doch, ja ich fin­de schon daß da gar­nicht so wenig Fragwürdiges ist, bei denen, die die Opposition mit einer Art Geschäftsmodell, in die Pfanne hau­en und in die Irre führen.

          1. @MoW:
            Zu Absatz 1:
            Die ent­spre­chen­de Aussage von Professor Bhakdi muss im Kontext gese­hen wer­den. Wenn Sie Interesse an einer fun­dier­ten juri­sti­schen Bewertung der Angelegenheit haben, lesen Sie dazu bit­te die Stellungnahme des Netzwerkes "Kritische Richter und Staatsanwälte" (KRiStA), zu fin­den unter netz​werk​kri​sta​.de/​2​0​2​2​/​0​6​/​1​2​/​i​s​t​-​p​r​o​f​e​s​s​o​r​-​b​h​a​k​d​i​-​e​i​n​-​v​o​l​k​s​v​e​r​h​e​t​z​er/

            Was mei­nen Sie mit "Alarmismus"? Dass er von Anfang an rich­tig lag mit sei­nen Einschätzungen und ent­spre­chend vor dem warn­te, was mitt­ler­wei­le ein­ge­tre­ten ist?
            Könnten Sie Ihre Frage nach dem "Nutzen der tod­ge­weih­ten Geimpften" etwas präzisieren?
            Zu Absatz 2:
            Was um alles in der Welt haben die mög­li­cher­wei­se von Professor Bhakdi im Laufe sei­ner wis­sen­schaft­li­chen Laufbahn "geop­fer­ten" Laboraffen mit der heu­ti­gen Corona-Problematik zu tun?
            Zu Absatz 3:
            Den soll­ten Sie kom­plett neu for­mu­lie­ren. Ich kann dar­in, mit Verlaub, kei­nen Sinn erkennen.

  2. "imp­fen gemein­sam gestal­ten" (Werbeslogan eines Betreibers, der Menschen pflegt).

    Was soll man da noch sagen? Ich schä­me mich so unfass­bar für mei­ne Mitmenschen. 🙁

    Was kommt als näch­stes? "Ausgrenzungen gemein­sam gestal­ten"? "Wegsperrungen gemein­sam gestal­ten"? "Entrechtungen gemein­sam gestal­ten"? Was für wider­li­che Heuchler und Speichellecker. Rückgratlose Speichellecker, die ver­mut­lich die­sen Slogan ent­wickelt haben, weil der Chef dann ganz doll auf die Schulter klopft und man in 10 Jahren (falls man sich noch nciht kaputt­ge­ar­bei­tet hat bis dahin) eine Gratifikation dafür bekommt. Im Prinzip müss­te man sol­che Aufträge wie die­ses Marketing ein­fach nicht aus­füh­ren. Die Person, die den Slogan erstellt hat, macht sich doch mit­schul­dig. Und zwar ganz gehö­rig. Jedes klei­ne Rädchen trägt Schuld an der Entmenschlichung und Entrechtung des Lebens.

  3. Verdammt noch­mal:
    Kein Mensch muss sich gegen sei­nen Willen beschüt­zen lassen. 

    Wenn ich selbst lebens­er­hal­ten­de Maßnahmen ableh­nen darf, weil ich den Tod dem Leben vor­zie­he, dann ja wohl erst Recht eine "Schutzimpfung".

  4. "Gesundheitsamtsleiter Schulze Kalthoff hät­te sich eher eine all­ge­mei­ne Impfpflicht für alle Risikopatienten gewünscht, um das Infektionsrisiko zu sen­ken. Dafür plä­diert auch Dierk Sutter, Geschäftsführer des Lazarus Hilfswerks."

    Praktischerweise haben die Krankenkassen m.E. ille­ga­ler­wei­se die Daten / Adressen der Risikopatienten bereits dem "Fürsorge-Vorsorge-Staat über­mit­telt" und die Flughafen Gesellschaft München die Gutscheine für Masken im Wert von damals ca. 5 Euro ver­gü­tet mit 7 Euro in den Apotheken auf mit Wasserzeichen gepräg­tem Papier. So geht das…s. Maskengeschäfte und die bestech­li­chen Abgeordneten in den Landes und B.parlament.

    Nein! Ich bestehe auf dem Recht, die Entscheidung, ob und was ich mei­nem Körper zufüh­re, selbst zu treffen…(koche ja auch selbst!).

    1. auf mit Wasserzeichen gepräg­tem Papier, ver­sen­den las­sen, ein­schließ­lich Begleitschreiben.
      wun­de­re ich mich über Papierknappheit?

  5. Das Problem:
    "Wenn das Auslaufdatum immer näher rückt, wird es für die Einrichtungen immer schwie­ri­ger, ihren Angestellten die Pflicht zur Impfung zu vermitteln."

    "Ich gehe davon aus, dass es Widerspruchs- und Klageverfahren geben wird, die kön­nen sich im Verwaltungsgerichtsverfahren ja durch­aus auch län­ge­re Zeit hinziehen. …"«

    Diese Gegenwehr ist bei den hoch­be­tag­ten "Risikopatienten" (mög­lichst jemand ohne Angehörige, bit­te) nicht zu erwarten

    "Idee der Gründungsväter war es, die alt­ehr­wür­di­gen Ziele des Ritterordens in zeit­ge­mä­ßer Form neu zu beleben.
    Jungen Menschen soll­te die Möglichkeit gege­ben wer­den, sich zugun­sten der schwäch­sten Mitglieder unse­rer Gesellschaft sozi­al zu engagieren."

    Muss man dazu wirk­lich noch was sagen/schreiben?

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