Kann "Impfen" die Immunität beeinträchtigen?

Reich­lich spät nach Mil­li­ar­den durch­ge­führ­ter "Imp­fun­gen" wird die­se Fra­ge unter dem Titel "Immu­ne Imprin­ting: Kann Imp­fen Sün­de sein?" auf aerz​te​blatt​.de am 2.2.23 gestellt. In einer seit Jah­ren nicht erleb­ten Offen­heit wer­den dazu ver­schie­de­ne Ansät­ze der For­schung neben­ein­an­der gestellt.

Es wer­den zwei Stu­di­en aus den USA genannt, die Anzei­chen "auf ein mög­li­ches Immu­ne Imprin­ting" erken­nen. "Dem wider­spricht jedoch Leif-Erik San­der von der Medi­zi­ni­schen Kli­nik mit Schwer­punkt Infek­tio­lo­gie und Pneu­mo­lo­gie der Cha­ri­té in Ber­lin… Even­tu­ell sei eine gerin­ge Dosie­rung des adap­tier­ten BA.5‑Anteils bezie­hungs­wei­se die biva­len­te For­mu­lie­rung mit dem Wild­typ nicht ide­al, speku­lierte der Cha­ri­té-Impf­stoff­for­scher." Eine inter­es­san­te Wortwahl.

Für San­ders spricht (oder umgekehrt?):

»Größere Studien zeigen Vorteil des bivalenten Impfstoffs

Ande­re Unter­su­chun­gen unter ande­rem der Impf­stoff­her­stel­ler Moder­na und Biontech/Pfizer stimm­ten dage­gen zuver­sicht­li­cher und zeig­ten eine etwa 2–6‑fach höhe­re Anti­kör­per­ant­wort gegen BA.5 durch den biva­lenten Impf­stoff im Ver­gleich zum mon­o­va­len­ten Impfstoff…

Das Deut­sche Ärz­te­blatt hat For­schen­de gebe­ten, den aktu­el­len Stand der Wis­sen­schaft zur Ori­gi­nal­an­ti­gen-Sün­de zu kom­men­tie­ren und den Ein­fluss auf künf­ti­ge Impf­stra­te­gien ein­zu­ord­nen.«


Juli­an Schul­ze zur Wiesch, Lei­ten­der Ober­arzt der Sek­ti­on Infek­tio­lo­gie und Lei­ter des Ambu­lanz­zen­trums Virus­he­pa­to­lo­gie, Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ham­burg-Eppen­dorf (UKE), erklärt:

»Stu­di­en bele­gen klar den Zusatz­nut­zen der Boos­ter-Imp­fung mit den ange­passten COVID-19-Impf­stof­fen für Risi­ko­po­pu­la­tio­nen. Hier ist es wich­tig, ge­rade bei älte­ren Mit­men­schen oder Per­so­nen mit Risi­ko­fak­to­ren Impflü­cken zu schließen…

„Anti­ge­nic sin“ und Imprin­ting sind immu­no­lo­gi­sche Kon­zep­te, wel­che sicher­lich gera­de in der Grund­la­genim­mu­no­lo­gie von essen­zi­el­ler Bedeu­tung sind. In der kli­ni­schen Medi­zin ist die Ori­gi­nal­an­ti­gen-Sün­de hin­ge­gen nur in Son­der­fäl­len wie Den­gue-Infek­tio­­nen bewie­se­ner­ma­ßen rele­vant. Für COVID-19 hin­ge­gen ist die kli­ni­sche Rele­vanz der OAS aus mei­ner Sicht noch nicht abschlie­ßend geklärt (Jour­nal of Cli­ni­cal Inves­ti­ga­ti­on 2023; DOI: 10.1172/JCI162192).

Die COVID-19 spe­zi­fi­sche T‑Zell-Ant­wort nach Imp­fung ist so breit, dass die Kreuz­re­ak­ti­vi­tät gege­ben ist und auch neue Vari­an­ten erkannt wer­den – mit ande­ren Wor­ten: Das Virus kann selbst mit neu­en Vari­an­ten nicht voll­stän­dig der T‑Zell-Ant­wort ent­kom­men. Die­se T‑Zell-Ant­wort kann durch jähr­li­che Boos­te­rung wie­der ver­stärkt werden.

Eine mög­li­che Schäd­lich­keit von zu häu­fi­gen Imp­fun­gen sehe ich bei den aktu­ell geplan­ten Impf­sche­ma­ta als eher theo­re­tisch an…«

Herr Schul­ze zur Wiesch kennt offen­bar eine Stu­die aus sei­nem Kli­ni­kum nicht. Sie­he UKE-Stu­die zeigt: Ähn­lich brei­te T‑Zellantwort gegen SARS-CoV-2-Spike­pro­te­in nach Infek­ti­on und Imp­fung. Er gehört wohl eher in die Frak­ti­on, über die 2020 hier berich­tet wurde:

Mil­lio­nen für Impf­stof­fe an Maß­nah­me-Pro­pa­gan­dis­ten in Eppen­dorf / Dessau

Über üppi­ge Zuwen­dun­gen der Phar­ma­in­dus­trie an Ste­fan Klu­ge, Direk­tor der Kli­nik für Inten­siv­me­di­zin am UKE, war im Novem­ber 2022 hier zu lesen. Wei­ter wenig Erbau­li­ches über das Kli­ni­kum gibt es hier.


Andre­as Rad­bruch, Wis­sen­schaft­li­cher Direk­tor, Deut­sches Rheu­ma-For­schungs­zen­trum Ber­lin; Pro­fes­sor für Expe­ri­men­tel­le Rheu­ma­to­lo­gie, Gene­tik und Immu­no­lo­gie, gibt zu Protokoll:

»… Prä­exis­tie­ren­de und direkt nach dem Boost gebil­de­te Anti­kör­per, die den Impf­stoff erken­nen, mas­kie­ren das Anti­gen, schüt­zen vor schwe­rer Krank­heit, aber sie hem­men auch eine wei­te­re Immun­re­ak­ti­on. Ein Argu­ment gegen wie­der­hol­tes „blin­des“ Boostern.

Die Reak­ti­on wird vor­aus­seh­bar immer schwä­cher wer­den, weil immer mehr Anti­kör­per sie abschwä­chen. Ver­än­dert sich das Patho­gen so, dass es von den Anti­kör­pern nicht mehr erkannt wird, wird in neu­en Immun­re­ak­tio­nen ein neu­es immu­no­lo­gi­sches Gedächt­nis auf­ge­baut. Das ist offen­bar bei Influ­en­za so, bei SARS-CoV-2-Vari­an­ten jedoch weniger.

Auch bei Influ­en­za ist die Anti­gen­erb­sün­de zu beob­ach­ten, wie eine Stu­die zeigt (PNAS 2020; DOI: 10.1073/pnas.1920321117). Es wür­de mich nicht über­ra­schen, wenn die Emp­feh­lun­gen zur jähr­li­chen Imp­fung mit ange­pass­ten Impf­stof­fen auch bei Influ­en­za auf den Prüf­stand kom­men wür­den.«


Jörg Timm, Lei­ter des Insti­tuts für Viro­lo­gie, Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Düs­sel­dorf, meint:

»„Das Mot­to „viel hilft viel“ ist bei der Imp­fung nicht zwin­gend klug. Daher ist es wich­tig, die Daten zu Nut­zen und Risi­ken genau anzuschauen…

For­schen­de der Rocke­fel­ler Uni­ver­si­ty, New York, hat­ten gezeigt, dass durch die Imp­fung – und weni­ger durch die Infek­ti­on – die B‑Zellantwort ver­brei­tert wird (Natu­re 2022; DOI: 10.1038/s41586-022–04778‑y), was zunächst güns­tig ist und eher gegen Immu­ne Imprin­ting spre­chen wür­de. Das gilt aber offen­bar nur bis zum drit­ten Anti­gen-Kon­takt, danach ist in einer Fol­ge­stu­die auch nach Omi­kron-Infek­ti­on der Effekt nicht mehr so klar (JEM 2022; DOI: 10.1084/jem.20221006).…

Es sieht tat­sächlich eher so aus, als ob die­se Omi­kron-spe­zi­fi­schen Anti­kör­per auch nach Imp­fung mit einem biva­len­ten Impf­stoff nicht neu indu­ziert wer­den, was aus mei­ner Sicht dafür spricht, dass ein Immu­ne Imprin­ting hier die Induk­ti­on neu­er Anti­kör­per limi­tiert.«

Las­sen wir die Fra­ge außen vor, wel­che Spiel­räu­me For­schen­de einer pri­va­ten Hoch­schu­le in den USA haben. Hier soll auf die frü­hen Äuße­run­gen des Jörg Timm hin­ge­wie­sen wer­den, beispielsweise:

Mit ziem­li­cher Sicher­heit scheint offen­bar das Infek­ti­ons­ri­si­ko von Geimpf­ten sehr klein zu sein

8 Antworten auf „Kann "Impfen" die Immunität beeinträchtigen?“

  1. Wenn man Anti­koer­per gegen BA.5 haben will, war­um ent­haelt daann der aktu­el­le Impf­stoff noch eine Kom­po­nen­te gegen den gar nicht mehr exis­tie­ren­denn Wuhaa-Wild­typ? War­um wirkt der biva­len­te Impf­stoff dann nichht gegen die bei­den noch exis­tie­ren­den Ent­wick­lungs­li­ni­en BA.2 *und* BA.5? War­um wird der nicht mehr exis­ten­te Wuhan Virus ueber­haupt noch beruecksichtigt?

    Und das Argu­ment der hohen Anti­koer­per­ti­ter ist null und nich­tig, wenn der Anteil an nicht neu­tra­li­sie­ren­den Anti­koer­pern beson­ders stark ansteigt (wie es ja teils ab der drrit­ten Dosis nach­ge­wie­sen wur­de). War­um wird in den Stu­di­en der HEr­stel­ler nur der Gesamt­an­ti­koer­per­ti­ter geprueft und nicht die Art der Anti­koer­per? Sicher ist ein sol­cher Test auf die Art der Anti­koer­per auf­wen­di­ger und daher teue­rer, aber in Anbe­tracht der Gesamt­kos­ten der Stud­die duerf­te der Betrag nicht wirrklich gra­vie­rend sein. Fuer mich ist die wahr­schein­lichs­te Erklae­rung dafuer, dass die Gefahr von "Ergeb­nis­sen, die von deen Her­stel­lern nicht erwuenscht sind" besteht. 

    Dess­we­gen soll­te man den kri­tis­hen Stu­di­en in die­sen Fael­len mehr ver­trau­en als den Stu­di­en der Her­stel­ler, denn die Stu­di­en der Her­stel­ler sind von einem (moeg­li­chen) "impli­zi­ten Inter­es­sen­kon­flikt" getri­ie­ben: Die Her­stel­ler *wuen­schen* eiin Ergeb­nis, dass die Vor­tei­le der "Imp­fung" her­vor­hebt und moeg­li­che Nach­tei­le wenn moeg­lich unter den Tisch fal­len laesst. Und bei Herrn San­der muss man auch deut­lich sagen: die Cha­ri­te haengt zumin­dest teil­wei­see auch am finan­zi­el­len Tropf der Phar­ma-Her­stel­ler und daher nicht voel­lig objek­tiv ("wes' Brot ich ess', des Lied ich sing") , und das betrifft ver­mut­lich mehr oder weni­ger auch Hhherrn San­der, der natuer­lich sei­nem Arbeit­ge­ber nicht in den Rue­cken fal­len will.

  2. Wer sich gegen eine pro­fa­nes Virus, das eine erkäl­tungs­ähn­li­che Krank­heit zur Fol­ge haben kann, "imp­fen" lässt, muss wis­sen, dass die Aus­sich­ten eines ech­ten Vor­teils gegen Null stre­ben. Und natür­lich dürf­ten sie sich in Anbe­tracht der Toxi­zi­tät der mRNA- und Vek­tor-DNA-Gen­the­ra­pien ins Nega­ti­ve keh­ren. Tote und Ver­krüp­pel­te zu leug­nen, dürf­te nur bis zu einem gewis­sen Punkt mög­lich sein. 

    Die feh­len­de Wirk­sam­keit die­ser Stof­fe ist nur ein Aspekt. Die Schäd­lich­keit auf­grund der Toxi­zi­tät ein wei­ter wesent­li­cher Aspekt, der eigent­lich der rele­van­te Punkt ist. Selbst wenn das Zeug wir­ken wür­de, was nutzt es, wenn der Impf­ling die Radies­chen von unten betrach­tet oder als Impf­krüp­pel sein Dasein fristet.

    "Eine mög­li­che Schäd­lich­keit von zu häu­fi­gen Imp­fun­gen sehe ich bei den aktu­ell geplan­ten Impf­sche­ma­ta als eher theo­re­tisch an…"

    Bei einem Impf­sche­ma­ta mit Null geplan­ten Imp­fun­gen dürf­te auch eine Schäd­lich­keit deut­lich redu­ziert wer­den. Es wäre an der Wis­sen­schaft und der Poli­tik, die­ses her­vor­ra­gen­de "Impf­sche­ma Null" bei gleich­zei­ti­ger Abstra­fung der Improagan­dis­ten und Phar­ma­schergen unbe­dingt zu for­cie­ren. Es wäre der Gesund­heit sehr zuträg­lich. Als Neben­ef­fekt könn­ten Bestat­ter auch ver­mut­lich mehr Frei­zeit genießen.

  3. Auch jeder kon­ven­tio­nel­le Impf­stoff hat gegen­über einer natür­li­chen Infek­ti­on immer das Nachsehen.

    Je nach Gefähr­lich­keit eines Erre­gers, ist es aber eben nicht immer rat­sam, sich durch Infek­ti­on zu immu­ni­sie­ren, anstatt durch Impfung.

    Bei Sars-Cov2 hät­te es aber Mei­nung nach von Anfang an für die gro­ße Mehr­heit der Men­schen kei­ne Immu­ni­sie­rung durch „Imp­fung“ gebraucht. Und über­haupt kei­nen Sinn hat­te es, dass man Men­schen, die bereits eine Infek­ti­on durch­ge­macht hat­ten, gesagt hat, dass sie sich zusätz­lich auch noch „imp­fen“ las­sen sollen.

    Von Anfang an hät­te man auf eine mög­lichst schnel­le Durch­seu­chung durch natür­li­che Infek­ti­on set­zen sol­len. Natür­lich nicht ohne die „Vul­ner­ablen“ zu schüt­zen. Aber auch das nicht mit unmensch­li­chen Besuchs­ver­bo­ten und auf­ge­nö­tig­ten „Imp­fun­gen“.

    So hät­ten wir die­se „Pan­de­mie“ jeden­falls schnell hin­ter uns brin­gen kön­nen. Und uns dabei viel Leid, Krank­heit und Tod erspart. Aber eben auch rie­si­ge Pro­fi­te für die Phar­ma­in­dus­trie. Und genau des­we­gen hat man es auch nicht gemacht.

    1. Mei­ner Mei­nung nach deu­ten die "Zah­len", ins­be­son­de­re die Sta­tis­tik zu den Dia­gno­sen in den Kran­ken­häu­sern, dar­auf hin, daß die Eng­päs­se allein durch die "Maß­nah­men" ent­stan­den sind. Auch Denis Ran­court sieht kei­ne Pan­de­mie in den Zah­len. Er hat ande­re Erklä­run­gen für die Über­sterb­lich­keit (in den USA 1 Mio jedoch in den ein­zel­nen Staa­ten ver­schie­den, in Kana­da 0): Armut und ins­bes. psy­chi­sche Erkran­kun­gen USA 13 Mio.. Iso­la­ti­on tötet. Mir schei­nen die Ergeb­nis­se sei­ner Unter­su­chun­gen sehr plau­si­bel zu sein.

  4. Sta­tis­tisch auf­ge­abei­tet von einem Analytiker.

    "Immer mehr füh­ren­de Wis­sen­schaft­ler for­dern Stopp für mRNA:
    Har­vard Pro­fes­sor Retsef Levi
    2. Febru­ar 2023, Dr. Peter F. Mayer"
    https://​tkp​.at/​2​0​2​3​/​0​2​/​0​2​/​i​m​m​e​r​-​m​e​h​r​-​f​u​e​h​r​e​n​d​e​-​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​l​e​r​-​f​o​r​d​e​r​n​-​s​t​o​p​p​-​f​u​e​r​-​m​r​n​a​-​h​a​r​v​a​r​d​-​p​r​o​f​e​s​s​o​r​-​r​e​t​s​e​f​-​l​e​vi/

    ""Dies ist ein­deu­tig das feh­ler­haf­tes­te Medi­zin­pro­dukt in der Geschich­te der Medi­zin­pro­duk­te, sowohl in Bezug auf die Wirk­sam­keit als auch auf die Sicher­heit“, so Levi abschließend."

        1. @Benjamin: Dan­ke! Es ging mir um die aktu­el­le Behaup­tung, daß "immer mehr" die Ein­stel­lung der "Imp­fung" for­dern. Das geht auch dar­aus nicht her­vor. Dar­über, daß es gute Grün­de für eine sol­che For­de­rung gibt, sind wir uns einig.

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