Kaufsucht: Auslöser für Kaufattacken identifizieren

Needs fun­ding:

Ein Leser hat einen Artikel mit obi­gem Titel auf neu​ro​lo​gen​-und​-psych​ia​ter​-im​-netz​.org gefun­den. Dort heißt es:

»Krankhafte Kaufsucht ver­an­lasst Menschen dazu, Konsumgüter zu erwer­ben, obwohl weder Erfordernis noch Bedarf dazu bestehen. Die Betroffenen ver­spü­ren dabei einen unwi­der­steh­li­chen Drang, ver­bun­den mit einem aus­ge­präg­ten Belohnungsgefühl beim Kauf. Bei krank­haf­tem Verhalten kommt es wie­der­holt zum Kontrollverlust und zur Fortführung der Kaufexzesse trotz weit­rei­chen­der nega­ti­ver Folgen. „Krankhaftes Kaufverhalten ent­steht oft impul­siv aus Stresssituationen her­aus oder aus unan­ge­neh­men Anspannungszuständen oder Gefühlslagen,“ erläu­tert Dr. Sabine Köhler, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) mit Sitz in Krefeld. „Betroffene ver­spü­ren typi­scher­wei­se eine zuneh­men­de Anspannung und Erregung vor dem Kauf und eine Art Erleichterung oder Euphorie wäh­rend der Handlung. Ihnen geht es weni­ger um den Besitz oder den Konsum der gekauf­ten Waren, als viel­mehr um das posi­ti­ve Gefühl beim Einkaufen.“ Das Spektrum die­ses patho­lo­gi­schen Verhaltens ist breit gefä­chert: Es kann sich in Form von täg­li­chen oder epi­so­dischen Kaufattacken zei­gen, vom Kaufen spe­zi­el­ler Waren oder glei­chen Artikeln in gro­ßer Anzahl, in Form vom Selbstgeschenken oder aber Geschenken für nahe­ste­hen­de Personen. Manche Erkrankte betrei­ben das Kaufen eher anonym und zu jeder Tages- und Nachtzeit im Internet. Andere genie­ßen ihre Kaufattacken in spe­zi­el­len, oft exklu­si­ven Geschäften mit sti­mu­lie­ren­dem Flair.

Scham- und Schuldgefühle nach dem Erwerb

Weil Menschen mit krank­haf­ter Kaufsucht ihr Verhalten nicht kon­trol­lie­ren kön­nen, sind Probleme und Konflikte mit dem Umfeld und der Familie bis hin zur extre­men Verschuldung häu­fig. Aber auch die Betroffenen selbst lei­den unter ihrem Verhalten, weil sie danach meist nega­ti­ve Gefühle ver­spü­ren. „In der Regel stel­len sich kurz nach den Kaufexzessen Schuld- und Schamgefühle ein bei den Betroffenen ein. Diese nega­ti­ven Gefühlslagen wer­den dann häu­fig durch eine wei­te­re impul­si­ve Kaufhandlung beho­ben. Langfristig über­wiegt und sta­bi­li­siert sich jedoch eine nega­ti­ve Verstimmung bis hin zur Verzweiflung, das eige­ne Handeln nicht mehr kon­trol­lie­ren zu kön­nen und in finan­zi­el­le Schieflage zu gera­ten“, erklärt Dr. Köhler. Ein Teil der Betroffenen ver­steckt oder ver­schenkt die Einkäufe im Nachhinein, um das Verhalten damit ein Stück weit zu ver­ges­sen oder zumin­dest zu ver­drän­gen. Eine ver­zerr­te Wahrnehmung in Bezug auf das eige­ne Verhalten ist häu­fig Teil des Störungsbildes. Betroffene erlie­gen dabei der Illusion, sie hät­ten ihr impul­si­ves Kaufverhalten und ihr Geldmanagement unter Kontrolle. Im Hintergrund sind oft ande­re psy­chi­sche Störungen vor­han­den. Krankhaftes Kaufen tritt oft beglei­tend mit bipo­la­ren Erkrankungen, Angststörungen, Suchterkrankungen sowie Essstörungen oder Persönlichkeitsstörungen vor.

Geldmanagement und Psychotherapie helfen

Menschen, die mer­ken, dass sie ihr Kaufverhalten nicht mehr im Griff haben, soll­ten sich pro­fes­sio­nel­le Hilfe suchen. Der Großteil der Betroffenen berich­tet über sich, nied­ri­ges Selbstwertgefühl, eine hohe Konsumorientierung, man­geln­des Geldmanagement und eine nied­ri­ge Selbstkontrolle zu haben. Hilfsmaßnahmen setz­ten auch an die­sen Punkten an. Betroffene kön­nen sich selbst Regeln set­zen und bei­spiels­wei­se nur mit Bargeld bezah­len und Kreditkarten bei Bankinstituten zurück­ge­ben. „Eine Strategie ist auch, die Ware vor dem Gang zur Kasse wie­der zurück­zu­le­gen und das Geschäft zu ver­las­sen. Denn bei man­chen Betroffenen lässt der Drang nach, sobald sie die Kaufatmosphäre hin­ter sich gelas­sen haben. Greifen sol­che Maßnahmen nicht, sind psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Maßnahmen hilf­reich“, rät Dr. Köhler. „Verhaltensanalysen kön­nen dann hel­fen, die indi­vi­du­el­len Auslöser für Kaufattacken zu erken­nen. Auch eine Selbstreflektion in Bezug auf die eige­ne Konsumorientierung und den Symbolcharakter bestimm­ter Waren kön­nen sind oft hilf­reich.“ Eine hohe Änderungsmotivation ist jedoch Voraussetzung für eine erfolg­rei­che Therapie. Denn die Normalisierung des Kaufverhaltens bedeu­tet auch, auf kurz­fri­stig wirk­sa­me Ablenkungs- und Belohnungsstrategien ver­zich­ten zu müs­sen. Neben the­ra­peu­ti­schen Angeboten kann eine zusätz­li­che Beratung durch Schuldnerberatung und ‑dien­ste sowie die Teilnahme an Selbsthilfegruppen sinn­voll sein.

Von Kaufsucht sind zwi­schen 1 bis 6 Prozent der Bevölkerung betrof­fen und dabei über­wie­gend Frauen. Das pro­ble­ma­ti­sche Verhalten beginnt oft vor dem 20. Lebensjahr und ver­läuft meist chro­nisch mit sym­ptom­frei­en Intervallen, die Monate bis Jahre dau­ern kön­nen.«

Quelle des Tweets: twit​ter​.com (27.10.)

4 Antworten auf „Kaufsucht: Auslöser für Kaufattacken identifizieren“

  1. Ich habe jetzt die (wenn auch nicht in allen Punkten befrie­di­gen­de) Antwort auf mei­ne IFG-Anfrage an das Gesundhheitsministerium bekom­men. Demnach befan­den sich Stand 17.10.2022 mehr als 113 Mio Dosen "Covid-Impfstoffe" im Zentrallager der Bundesrepublik Deutschland:

    Mit Stand vom 17. Oktober 2022 wer­den im zen­tra­len Lager des Bundes fol­gen­de Mengen COVID-19-Impfstoffe auf­ge­schlüs­selt nach Hersteller bevorratet:

    BioNTech (> 12 Jahre): Ca. 40,7 Mio. Dosen,

    BioNTech BA.1: Ca. 5,9 Mio. Dosen,

    BioNTech BA.4–5: Ca. 22,7 Mio. Dosen,

    BioNTech (5–11 Jahre): Ca. 8 Mio. Dosen,

    Moderna: Ca. 9,4 Mio. Dosen,

    Moderna BA.1: Ca. 5,8 Mio. Dosen,

    Valneva: Ca. 821.000 Dosen,

    Novavax: Ca. 17,8 Mio. Dosen,

    Johnson&Johnson: Ca. 2,3 Mio. Dosen.

    Diese wer­den in den Veroeffentlichhungen *nir­gends* auf­ge­fuehrt. Im "Impfdashhboard" des RKI wer­den nur Informationen ueber bereits an Kliniken, Impfstellen, … aus­ge­be­ne Impfstoffdosen und de *davon* bereits ver­impf­ten Anteil veer­oef­fent­lichht. Durchh die aktu­el­le Angabe (217 Mio Dosen aus­ge­ge­ben, davon 86,4% bereits ver­impft) wir­de der Eindruck erweckt, als gae­be es nur einen "Ueberschuss" von ca. 29,5 Mio unver­impf­ter Impfdosen. Rechnet man die Impfdosen im Zentrallager hin­zu, kommt man auf gut 142,9 Mio "unver­impf­ter Impfdosen", als fast 5 mal so viel …
    Mir wur­de in der Antwort auf mei­ne Frage auchh mit­ge­teilt, dass (Stand 01.10.2022) ca. 1 Mio Impfdosen ver­nichh­tet ("fach­ge­recht ent­sorgt") wur­den. Es klingt aber eher seehhr unwahr­schein­lich, dass das alles war, zumal laut einem Artikel im "Corona​-blog​.net" bis 20.09.2022 rund 4,6 Mio Impfdosen von Moderna und Novavx abge­lau­fen sein sol­len. Was ist mit den rest­li­chen min­de­stens 3,6 Mio abge­lau­fe­ner Impfdosen pas­siert? Werden die noch ver­impft? Oder irgend­wann in fer­ner Zukunft "fach­ge­rechht ent­sorgt"? Ich habe des­we­gen nochh einmmal nach­ge­fragt und war­te auf die Antwort auf mei­ne Nachhfrage.

    Ich habe kei­ne gro­sse Hoffnung, dass das wirk­lich zeit­nah pas­siert, denn die Anfrage, auf die ich am 27.10. oben genann­te Antwort erhielt, stamm­te vom 07.09. … So viel zu "Antworten auf Anfragen nach dem IFG sol­len moeg­lichst sofort, spaee­te­stens aber inner­halb von 4 Wochen erfolgen" …

    Ach ja, auf die eben­falls in mei­ner Anfrage ent­hal­te­ne Frage, wie vie­le Impfdosen denn aktu­ell *ver­bind­lich* vor­be­stellt sind, war in der Antwort auf mei­ne Anfrage lei­der *gar* *nichts* zu finden.

  2. " … Krankhafte Kaufsucht ver­an­lasst Menschen dazu, Konsumgüter zu erwer­ben, obwohl weder Erfordernis noch Bedarf dazu bestehen. Die Betroffenen ver­spü­ren dabei einen unwi­der­steh­li­chen Drang, ver­bun­den mit einem aus­ge­präg­ten Belohnungsgefühl beim Kauf. Bei krank­haf­tem Verhalten kommt es wie­der­holt zum Kontrollverlust und zur Fortführung der Kaufexzesse trotz weit­rei­chen­der nega­ti­ver Folgen. „Krankhaftes Kaufverhalten ent­steht oft impul­siv aus Stresssituationen her­aus oder aus unan­ge­neh­men Anspannungszuständen oder Gefühlslagen,“ erläu­tert Dr. Sabine Köhler, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) mit Sitz in Krefeld. „Betroffene ver­spü­ren typi­scher­wei­se eine zuneh­men­de Anspannung und Erregung vor dem Kauf und eine … "

    Das schlimm­ste dar­an aber ist – man stel­le sich das mal vor – wenn ich z.B. mein Brot end­lich gefun­den habe fres­se ich es hin­ter­her sogar noch auf! Was sagt die Psycholady denn dazu? – Ohne Not, ess ich Brot – Ich hät­te ja schliess­lich auch Kartoffelpuffer kau­fen (und essen) kön­nen. Endlich mal Gesundheitsreporte mit Inhalten! Bitte wei­ter so!

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