So ein Zufall! Noch am 27.4. wurde hier darüber berichtet, wie die Firma hinter dem Portal news4teachers massiv für den Einsatz von Microsoft-Produkten beim "Corona-Lernen" Stimmung erzeugte. Am 1.5. ist auf heise.de zu erfahren, daß die Landesregierung in Baden-Württemberg nun den Weg dafür freimacht:
»Baden-Württemberg: Tausende Schulen müssen wieder aus Hochschulnetz ausziehen
Baden-Württembergs Schul-IT-Politik schlingert: Kaum haben sich die Schulen beim Landeshochschulnetz gut eingerichtet, folgt der Rausschmiss aus dem BelWü.
Unmittelbar vor dem Tag der Arbeit teilte das BelWü den Baden-Württenbergischen Schulen in knappen Worten mit, dass sie mit ihren IT-Services schon bald wieder umziehen müssen. Für 2000 bis 3000 Schulen bedeutet das: Mitten in der Pandemie wird ihnen ihre sichere, datenschutzfreundliche Anbindung über das Landeshochschulnetz aufgekündigt. Eine erste Woge der Empörung schwappte noch am Freitagabend durchs Netz im Ländle.
Keine Vorschläge – "bitte recherchieren Sie auf dem Markt"
Ab 1.10. 2021 beginnt das BelWü laut der Mitteilung mit der Abschaltung der Webauftritte, darunter seien Homepages, Wiki, Foren, NextCloud und eigene, selbstverwaltete Moodle-Auftritte zu verstehen. Weil man die Schulen nach und nach abschaltet, soll dieser Prozess sich bis Anfang 2023 hinziehen, heißt es in der Mitteilung. Wer gerade noch geplant hatte, seinen Webserver zum BelWü zu ziehen, dessen Support in den vergangenen Monaten von den Schulen in BaWü viel Lob erhalten hatte, schaut in die Röhre. „Dieser Dienst kann ab dem 01.05.2021 nicht mehr von Schulen bei uns bestellt werden“, heißt es in der Mitteilung des BelWü.
Die zentralen Moodle-Server sind für den Remote-Unterricht und zum Teil für E‑Mail-Dienste zuständig, sie sollen „an einen noch zu bestimmenden zentralen Dienstleister“ übergeben werden. Für ihre Webdienstleistungen, aber auch für notwendige Domains und E‑Mail-Adressen sollen sich die Schulen bei privaten Dienstleistern versorgen: „Wir können und dürfen ihnen keine alternativen Anbieter vorschlagen. Bitte recherchieren Sie auf dem Markt.“…
Da habe man in Baden-Württemberg eine vorbildliche Struktur, die mehr als erfolgreich sei, und dann gebe man das leichtfertig wieder auf, schimpfte ein Administrator auf der Mailingliste des Vereins Linuxmuster.net e.V. und schrieb: „Wir hatten eine Lösung, bei der die Schulen alles aus einer Hand bekamen, wirklich guten Support und nicht zuletzt die Gewissheit, dass die personenbezogenen Daten in guten Händen sind. Das Ende bedeutet insgesamt mehr Aufwand, mehr Kosten und schlechten Datenschutz.“ Die Kosten für individualisierte Lösungen treffen allerdings die kommunalen Schulträger.
Spekulation wegen fehlender Begründung
Weil eine offizielle Ankündigung des Kultusministeriums und des für das BelWü zuständigen Wissenschaftsministeriums in Stuttgart fehlt, wurde über die Gründe für den Rauswurf schon viel spekuliert. Eine Deckelung der BelWü-Kosten durch den Landesrechnungshof vermuten die einen, Lobbyarbeit für Microsoft die anderen. Spekulationen bezüglich "geputzter Klinken" trat rasch der Leiter der BelWü-Koordination an der Uni Stuttgart, Peter Merdian, entgegen. Auch wenn er wenig Einblick in die Entscheidungsprozesse habe, sehe er keine Stelle, an der ein Lobbyist aktiv gewesen sein könnte, schrieb er an die aufgebrachten Listenteilnehmer…«
Lobbyismus ist auch einer der Begriffe die nur dazu dienen, die Verschmelzung von Privatkapital mit dem Staate zu verschleiern. Datenschutz, hä? Das Einzige was die schützen sind Interessen privater Unternehmer!
Kein Lobbyismus in der Heimat des Herrn Schwab! Nein, niemals!! Wehe dem , der Böses denkt oder das, man sollte auch dieses bedenken, nicht glaubt.